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untold soundtrack of 2021 – Ein Jahr, in dem (fast) nur die Musik schön war

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Nachdem die untoldency-Redaktion euch schon ihre individuellen Jahresrückblicke nahegebracht hat (hier könnt ihr euch durchstöbern), folgt jetzt der „ultimative“ Jahresrückblick in Form der untold soundtrack of 2021 – Playlist. Viele von euch haben hoffentlich auf dem Schirm, dass wir euch jede Woche in dieser Playlist mit den besten neuen Releases versorgen. Das Kuratieren dieser Playlist hat unsere Wahrnehmung und Verarbeitung von neuer Musik dieses Jahr einen 180° Twist gegeben. Es ist unglaublich addictive, ständig auf der Suche nach diesem einen Song zu sein. Ein paar dieser Songs haben wir gefunden und sie hier für euch gesammelt.

 
Die zwei Pop-Ikoninnen des Jahres und der chartstürmende Abschluss eines Solo-Projekt

Auch wenn wir im Herzen alle kleine Indie-Babes sind, komm ich nicht drum rum als erstes die zwei erfolgreichsten Frauen der Pop-Musiklandschaft dieses Jahr zu küren. Olivia Rodrigo und Billie Eilish sind zusammen 38 Jahre jung, haben 14 Grammy Nominierungen (7 each) und beweisen, dass die (musikalische) Zukunft in den Händen von jungen Frauen liegt. Lucas konnte das vor allem bei Olivia Rodrigos Debütalbum sour dieses Jahr sehr fühlen, ich eher bei Happier Than Ever. Billie Eilish hält die Welt seit vier Jahren mit ihrer Stimme und dem musikalischen Genius ihres Bruders Finneas in Atem und schafft es, die Selbstreflektion und das Empowerment einer ganzen Generation auf eine berührende Art festzuhalten. Wenn ich überlege, was ich mit Anfang 20 gemacht hab..

Und mit diesem deepen Einstieg gehen wir direkt zum ersten Song auf der Playlist, der ironischerweise auch der letzte ist (wer’s jetzt schon gecheckt hat, hier ist dein Keks): Der letzte Song (Alles Wird Gut) von Kraftklubs Frontcutie Felix und seinem Solo-Projekt Kummer, das er mit diesem Song beendet. Der Druck war hoch, aber alle Erwartungen wurden getroffen – Top1 der Deutschen Singlecharts sollte da für sich sprechen. To be fair: sich Fred Raabe von Giant Rooks als Feature zu holen, war ein grandioser Move und direkt ins Herz. Wie kann man etwas nicht lieben, was Fred Raabe singt?

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2021 – ein Jahr voller Newcomer:innen

Das schönste an unserer Plattform von untoldency war dieses Jahr das Entdecken von wahnsinnig vieler guter Musik von Newcomer:innen. (Für ausführliche Empfehlungen hier klicken). Doch anstatt sie nur für uns zu entdecken, haben wir 2021 damit verbracht, sie euch zu präsentieren. Ob Zimmer90, Die Mode, Power Plush oder Mar Malade – wir haben uns alle ganz schön viel verliebt dieses Jahr. Am meisten vielleicht in Schmyt – der Berliner erobert gerade Single für Single ganz Deutschland. Ich bin eh ständig am Schwärmen, aber auch der Rest unserer Redaktion hat ihr Herz an den süßen ehemaligen Rakede-Sänger verloren.

Ganz persönlich hab ich mich sehr in den weirden Elf, der auf den Namen RⱯHM ⚉ hört, verguckt. Ich hab schon mal versucht, in Worte zu fassen, was seine Musik bei mir auslöst, so richtig geschafft hab ich’s nicht. RⱯHM ⚉ Sound ist mein persönlicher depressiver aber trotzdem leicht therapeutischer Rave, der mich immer dann kriegt, wenn ich es am wenigsten erwarte. Passt vor allem im Winter sehr gut.

Für Jule schreib ich hier jetzt stellvertretend offiziell, dass sich untoldency in Mayberg verliebt hat und wir gerne alles präsentieren wollen, was der süße Singer Songwriter aus Kassel hervorzaubern wird.

 
2021 – ein Jahr voller Empowerment

Ihr merkt schon, das Grund-Thema 2021 scheint die Liebe zur Musik und zur Entdeckung von Künstler:innen zu sein. Der Rest des Jahres hat sich so halb-diabolisch dahingezogen, doch Musik hat vieles gerettet. Sie hat gesellschaftliche Diskussionen aufgegriffen und weiter angeheizt. Im Februar hab ich meinen Spotify-Algorithmus durchbrochen und mich gezielt mit mehr Musik von BPoC-Künstler:innen auseinander gesetzt (hier zu hören). In dem Zuge gefunden habe ich u.a. Berwyn. Mit seiner erschlagenden Ehrlichkeit in Songs wie I’D RATHER DIE THAN BE DEPORTED hat er mich auf mein eigenes priviligiert geprägtes Verständnis von Schmerz hingewiesen. Es ist so wichtig, sich selbst weiterzubilden und den Leuten zuzuhören, die unter den Strukturen leiden.

Das gilt auch für das aktivere Unterstützen und Fordern der Frauenquote im Indie. Im Punk. Pop. Soul. Überall. Die gesamte Untoldency Redaktion ist sich einig: wir brauchen mehr Frauen in 2022. Falls ihr das auch so seht, findet ihr in unserer women rising up Playlist ein paar wertvolle musikalische Anstöße. Für einen full-circle Moment im R’n’B-Soul empfehlen wir die Pip Millet Diskografie, das neue Joy Crookes Album und alles, was Jorja Smith je gemacht hat.

Und weil’s wirklich mehr als gut passt:

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2021 – ein Jahr ohne Konzerte

Das stimmt natürlich nur in Maßen. Viele von euch haben auf Open Air Konzerten und der handvoll Clubkonzerte die eigenen Lieblingskünstler:innen auf der Bühne sehen können. Ein richtiges „Konzert-Jahr“ war es aber bei Weitem nicht. Von meinen drei Konzertmomenten war das der australischen Band Tora wahrscheinlich das beste. Ja, Sam Fender in einer 700 Kapazität zu erwischen bevor er in die große Max-Schmeling huscht, war auch sehr besonders, aber es war auch sehr bedrängend voll. Tora im Prince Charles hingegen war befreiend locker, und hatte eine Live-Energie, an die ich mich nur noch ganz entfernt erinnern konnte.

Wenn ihr euch entscheidet müsstet, für wen schlägt euer Teenie-Herz mehr – Jeremias oder Provinz?

Mein Teenieherz entscheidet sich für Twenty One Pilots. True ones wissen, warum. Mein Teenieherz schlägt aber auch immer noch für Casper. TNT feat. TUA hat mich immer wieder in die hochemotionale Casper‑Phase zurückgeworfen, die wir vor zehn Jahren alle hatten. Hat die neue Ära für euch aber auch diesen leicht bitteren Nebengeschmack, der sich in folgender Frage ausdrücken lässt: Ist Casper kein Indie mehr? Alles, was ich sehe, ist ein Promowahn, der versucht zu rechtfertigen, warum man eine Vinyl zum Album in 7 verschiedenen Farben gestaffelt verkaufen muss. Willkommen im Mainstream-Musikbusiness, in dem die Verkaufszahlen einfach stimmen müssen. Naja. Wem mach ich was vor, wir sehen uns trotzdem auf den Clubshows in Berlin und Hamburg. Ich hoffe, ihr seid mit mir gealtert und ich muss nicht alleine den Teeangerschweiß der 14-18-Jährigen einatmen.

 
Comeback des Jahres..

*inserts Abba Album*

..und weitere random Preise

Das größte virale Wunderwerk geht an Måneskin, die meisten Gefühle an Novaa, der fetzigste Valentinssong an Pabst und Kiss Me und Danger Dan gewinnt für uns alle vor Gericht. Die vielleicht größten Tragödien des Jahres (musikalisch gesehen) gehen an die Bandauflösungen von Daft Punk (Matilda hat stellvertretend für uns alle getrauert) und FIBEL (Tränen flossen auch hier).

Wet Leg hat den englischen Staffelstabs von Arlo Parks aufgenommen, Glass Animals sind endlich auch für einen Grammy nominiert und The Wombats haben es irgendwie geschafft mir mit Method to the Madness durch ne Trennung Mitte des Jahres zu helfen. Shirin David krempelt gerade den Deutschrap auf, Trille ruft “mehr Geigen!” und Drangsal kriegt jetzt schon (ungelesen) unseren Kritiker-Preis für sein Buch “Doch” – allein nur des Titels wegen.

Adele ist das Comeback des Jahres.

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Weitere Alben, die dieses Jahr rauskamen und fantastisch gut waren:

Ganz viel Liebe im Allgemeinen geht raus an IDER, Alli Neumann, girl in red, Antje Schomaker und die Live-Version von What I Know Is All Quicksand von den Giant Rooks. Oder wie ich diese unvollständige Liste nenne: Female Empowerment 2021 und die schönste Live-Version eines Songs, die dieses Jahr rauskam.

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2021 –  das wars?

Wer sich bis hier hat (hoffentlich) entertainen lassen, bekommt noch einen extra Tipp für 2022 in die Hand: das neue Album von Alt-J. Wir verlorenen Indie-Babes können im Februar endlich wieder unsere Lieblings-Kuscheldecke rausholen und das musikalische Genie der drei Briten uns über unsere Ohren zergehen lassen, denn es wird gut. Freut euch drauf.

An dieser Stelle vielleicht auch eine schöne Abschlussanekdote: Oehl haben das hier zu ihrer „umfangreichste, witzigste und schönste“ Review zu ihrer Platte gekürt und dafür möchte ich mich in Form von Schwärmereien bedanken. Ist irgendwie anders, wenn die Leute, über deren Musik man schreibt, sich dieselben Worte durchlesen, die ich ins Internet tippe <3

Ansonsten – 2021 war a lot, es hat sich viel verändert (ich hab jetzt einen coolen Job 👉🏼👈🏼), dieses Magazin ist 1 Jahr alt geworden und ich hab überdurchschnittlich viele liebe Menschen kennengelernt. Aber auch: ein Jahr Pandemie mehr auf dem Rücken, das in 2019 verlorene Gefühl für Zeit und die gescheiterte Beziehung mit einer Person, die mir immer noch unfassbar viel bedeutet. Diese Dinge haben mich durch mein 2021 begleitet, während folgende Songs durch sowohl mein als auch euer Leben flogen:

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