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Twenty One Pilots führen die Story rund um DEMA im neuen Musikvideo zu „Saturday“ fort

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Mit zugebenermaßen ein bisschen Verzug gehen wir jetzt endlich in den nächsten Twenty One Pilots Deep Dive. Wer sich fragt, was ein Twenty One Pilots Deep Dive ist, und warum man den fortführen muss, den*die darf ich hierhin weiterleiten. In der Review zum ihrem neusten Album Scaled And Icy hab ich nicht nur geschrieben, warum ich mich musikalisch in dieser Band verliere, sondern inwiefern sie selbst ein Universum rund um ihre Musik aufbauen. Wenn euch Clancy, DEMA, Trench und die neun Bischöfe nichts sagen, dann lest da einfach nochmal rein. Und wenn euch das alles was sagt, und ich euch eventuell sogar durch diese Review bis hier hingezogen hab, dann geht die Story jetzt endlich weiter! Und wenn euch das alles egal ist, ist Saturday trotzdem einfach 1 super Lied, 1 super Video von 1ner super Band.

 
Der obligatorische Schnelleinstieg in die Welt hinter Twenty One Pilots

Das mit der „1“ in der Einleitung tut mir leid, manchmal beweg ich mich zu lange im Internet. Aber ist alles wahr! Twenty One Pilots sind sowohl inhaltlich so vielschichtig und interessant wie sie musikalisch zugänglich und genial sind. Da kann sich immer jede*r das rauspicken, was sie*er mag. Saturday ist als letzte Singleauskopplung tatsächlich der Song auf dem Album gewesen, zu dem ich vielleicht unter Umständen immer am lautesten mitgesungen hab. Es hat einfach einen so unglaublichen feel-good Vibe, dass das gar nicht anders geht. In diesem Fall ist es aber nicht nur die Musik, die mich so umgehauen hat, dass ich drüber schreiben muss, sondern viel mehr das Musikvideo selbst.

Ganz kurzer Schnelldurchlauf der Ereignisse bis jetzt, damit wir uns alle auf einer Seite befinden: In der fiktiven Welt, die Twenty One Pilots mit dem Album Blurryface ins Leben gerufen haben, ist Clancy in DEMA gefangen, einer (mentalen) Gefängnisstadt, die von neun Bischöfen kontrolliert wird. Im Nachfolgeralbum Trench bricht er aus und befindet sich auf der Flucht. Das war der letzte Stand bevor mit dem Albumrelease von Scaled And Icy in diesem Mai klar wurde, dass die Flucht nicht geklappt hat und wir uns wieder zurück in DEMA befinden. Die Bischöfe kontrollieren Tyler und Josh (aka Twenty One Pilots) und haben sie jetzt sogar entführt – auf einem Schiff, mitten auf dem Meer. Here is Saturday:

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Frontsänger mit pinken Haaren >>>

Ich merke selbst, wie diese Kurzfassung sowohl verwirren als auch abschrecken kann, aber das ist hier ehrlicherweise auch absoluter Fangirl-Content. Und auch obwohl das Video schon einen Monat alt ist (rast die Zeit auch bei euch so vorbei or is it just me?), hat es sich mit knapp 10 Millionen Klicks schon völlig etabliert. Denn wenn Twenty One Pilots was können, dann Musikvideos.

Die Reise zurück nach DEMA geht also weiter auf einem Schiff. Mit diesem unverkennbaren Dröhnen, was Schiffe so von sich geben bevor sie in See stechen, geht das Video los. Man sieht die Bischöfe Taue einrollen und was man sonst so im Schiffs-Jargon macht, und dann Tyler –. Kurzer Einschub hier: Ich liebe ja vieles an der neuen Ära, aber nichts so sehr wie Tylers pinkes Haar. Und Joshs kleine Locken machen mich irgendwie auch ein bisschen schwach:

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Okay, gut, die guten Looks aside, geht das Saturday Musikvideo also auf dem Schiff los. Mit den Bischöfen und Twenty One Pilots on board, fährt es ins Meer. Die erste Minute spielt sich eigentlich nur dort ab. Tyler und Josh performen den Song auf Deck (Josh spielt bekannterweise überall und immer Drums), und man darf die schöne Szenerie genießen. Mein Highlight hier: wie subtle Tyler die Lyrics in seinen Bewegungen einfließen lässt. („have you lost your footing, too?“ + Schuhsohle Richtung Kamera). Solche Mini-Sachen kriegen mich immer.

Während ich mich fast komplett von der Live-Performance der beiden ablenken lasse, kommen andere Passagiere aufs Schiff. Wie Marionetten laufen sie über‘s Deck und steigen die Treppe hinab. Ein bisschen gebrochen sehen sie aus, wie Gefangene, die sich ihrem Schicksal ergeben. Doch kaum gehen sie die Treppe hinab, werden die dunklen Jacken abgeworfen und die „Party“ beginnt.

 
Ne Party und ein bisschen Panik

DEMA funktioniert über Propaganda. Es ist ein Gefängnis, was sich für die Gefangenen nicht wie ein Gefängnis anfühlen soll. Viel eher sollen sie so in diese Welt aus Manipulation gelenkt werden, dass ihnen nicht mehr auffällt, was für ein dunkler Ort das eigentlich ist. Auch hier lässt sich wieder die Parallele zwischen DEMA und mentalen Krankheiten ziehen: wenn man so tief in seinem eigenen dunkelsten mentalen Gedanken verschwindet, merkt man selbst gar nicht mehr, wie tief man eigentich drin ist und es ist äußerst schwer, da wieder rauszukommen. Viel eher verstrickt man sich in eigenen Ausreden, dass doch alles gut sei und man funktioniere, was aber natürlich nicht stimmt. DEMA ist so ähnlich aufgebaut. Natürlich viel fiktiver und komplexer, aber genauso tückisch und gefährlich. Es lässt mich immer wieder fasziniert zurück, wie diese Welt eine eigene Dynamik entwickelt.

Passend zum Refrain geht auch die Geschichte in dem Saturday Musikvideo weiter – und zwar unter Deck. Musikalisch ist Saturday ja wirklich ein reiner Party-Song, mit Trompete, funkiger Gitarre und allem, was dazu gehört. DEMA nutzen genau das aus und bespaßen damit die Neuankömmlinge auf dem Schiff. Zu Live-Musik tanzen, vor allem wenn sie von Twenty One Pilots kommt, macht glücklich. Deshalb merkt auch niemand, wie panisch die Bischöfe im Technikraum versuchen, das Problem eines schnell näherkommenden Fremdkörpers im Wasser zu lösen. Die Party im Unterdeck ist also wirklich pure Ablenkung: Die Leute sollen sich so in dem tanzbaren Pop-Sound der Band verlieren, dass sie gar nicht mitbekommen, in welcher Gefahr sie eigentlich schweben.

 
Enter Scene: Trash, the Dragon

Twenty One Pilots, Untoldency, Untoldency Magazine, Indie, Musik, Blog, Blogger, Online Indie Musik Magazin, twentyonepilots, 21 pilots, tyler joseph, josh dun, shy away, scaled and icy, saturday music videoUnd die Gefahr hat einen Namen. Trash. Genauer: Trash, the Dragon. Er ziert das Cover des neuen Albums und schleicht sich seit der ersten Single-Auskopplung Shy Away in die Musikvideos der Band. Die richtige Geschichte hinter Trash ist relativ unbekannt, er scheint aber für die Kreativität und auch Hoffnung zu stehen – also zu Recht etwas, von dem die Bischöfe sich bedroht fühlen. Mit gelben Augen und einem wirklich riesen Kopf stößt er, mitten in der Saturday-Party, gegen das Bullauge, lässt das Schiff ordentlich erzittern und Wasser durch das zerbrochene Fenster schießen. Jetzt bricht Panik aus. Zu Recht, ich will auch nicht auf einem Schiff sein, wenn das von einem anschwimmenden Drachen zum Kentern gebracht wird. Während sich alle außer Tyler und Josh versuchen zu retten, klingelt das Telefon und die Bridge im Song findet seinen Einsatz: Tylers Frau, Jenna, spricht mit ihm durch den Hörer, während Josh versucht, mit gelbem Tape die Schiffswand zu fixen. Beides ist so absurd, aber on point der Humor von Twenty One Pilots – auch das, was danach passiert. (Hier muss ich einfach bisschen clickbaiten, damit ihr euch das auch wirklich anguckt).

Die Band-Performance ist jetzt komplett unter Wasser. Ich muss sagen, das sieht rein ästhetisch schon ziemlich nice aus. Ein Teil von mir will jetzt googeln, welche Bands schon mal unter Wasser gespielt und gedreht haben. Aber bevor ich da Zeit hab, hin abzuschweifen, ist das Video auch zu Ende. Tyler, Josh und alle anderen schaffen es aus dem untergehenden Schiff heraus und schwimmen nun bisschen verloren im Meer. Während ich meine Panik vor tiefem Wasser versuche zu ignorieren, zeigt das letzte Bild Trash, wie er unten ihnen vorbeischwimmt. Meiner Panik hilft das absolut gar nicht, aber ein guter Cliffhänger ist es allemal.

 

Ja, das war’s. Abschließend kann ich nur sagen: Hört Twenty One Pilots. Und dann wartet mit mir darauf, wie die Story von hier an weitergeht.

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Fotocredit: Ashley Osborne

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