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Was ist das „Ding im Brustkorb“? Songs, die Ronja’s neue EP beeinflusst haben
Ronja ist die Newcomerin, die euch in der nächsten Zeit noch ein paar Mal über den Weg laufen wird, denn sie hat gerade erst angefangen. Nach ihrer ersten EP Sichtrennen, Vergessen, Vergeben folgt nun ihre zweite EP Ding im Brustkorb. Berührende und unfassbar persönliche Songs, die den Finger direkt auf die Wunden legen – und sie heilen. Wir haben Ronja nach ein paar Songsinspirationen gefragt und sie hat nicht eine Sekunde gezögert. Bekommt hier einen exklusiven Einblick hinter all die Dinge in Ronjas Brustkorb und warum sie so sind, wie sie sind.
1. Der Herzschlag (Drums)
- Medusa – Schmyt
- Dream Police – Mk.gee
- Marble Arch – Erin LeCount
- Licht geht aus – Berq
- Burn a hole in the yellow – Ayleen Valentine
Jeder Producer, mit dem ich schon zusammengearbeitet habe, weiß, dass ich eine hate/love relationship zu Drums führe. Ich glaube, das kommt daher, dass es mir generell schwer fällt, mich vollständig mit dem Genre “Popmusik” zu identifizieren und die Drums stark vorgeben, in welchem Genre man stattfindet. In der Entstehungsphase meiner ersten EP wusste ich zwar, dass ich kein Fan von typischen Pop-Drums bin, allerdings nicht, wie ich beschreiben soll, was ich mir vorstelle, geschweige denn Drum-Referenzen.
Das hat sich dann bei EP 2 verändert. Ich bin sehr involviert in die Produktionen meiner Songs, vor allem die Ausproduktionen passieren immer in Zusammenarbeit mit meinem Executive Producer Stefan Heinrich. Einige der EP-Songs hatten in der Ausgangslage tolle “Demo-Drums”, die ich mochte und manchmal konnte ich die ursprünglichen Drums nicht ausstehen. Als Stefan und ich dann von März bis Mai an den Songs gearbeitet haben, fiel es uns am Anfang total schwer, etwas zu finden, was ich fühle und mag. Und so kam es dann, dass manche Songs bis zum letzten Ende als einzige Baustelle noch immer fehlende Drums hatten, weil ich einfach nicht zufrieden war oder mich entscheiden konnte.
Musik zu haben, die ich nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch inspirierend finde, war da eine große Hilfe. Anfang des Jahres habe ich ununterbrochen die EP “little rainbows after death” von Ayleen Valentine gehört. Ayleen produziert die meisten ihrer Songs komplett alleine und kreiert komplexe Drum Patterns, die sich oft aus Sounds zusammensetzen, die man jetzt nicht typischerweise in Midi Drumkits finden würde. Das hat mich sehr inspiriert und das erste Mal habe ich gemerkt; ich mag Drums, aber eben nur dann, wenn sie vor allem aus untypischen Sounds bestehen. Also haben Stefan und ich viele Drums von Grund auf selbst zusammengestellt, Samples gefunden und einige der Original Recordings von den Writing Sessions benutzt. Im Gesamtkonzept von “Ding im Brustkorb” wurde dann relativ schnell, aber auch erst nach Produktionsabschluss deutlich, dass alle Songs von der EP sehr viele und sehr dominante Percussions in ihren Produktionen tragen, was eher untypisch für mich war. Jetzt den Zusammenhang von Beats zu dem Herzschlag von meinem “Ding im Brustkorb” herzustellen, fühlt sich genial und tiefgründig an.
2. Die Gefühle (Nostalgie & Rage, Selbstmitleid durch Romantisierung, Verzweiflung)
- White Ferrari – Frank Ocean
- Haus aus Zink – Luna (feat. Trettmann)
- Waldbrand – Nina Chuba
- Ribs – Lorde
- Sleep tight – Holly Humberstone
Worum geht es bei “Ding im Brustkorb”? In meiner Musik geht es immer um Geschichten, meine tiefsten, intimsten und verletzlichsten Sorgen und Gedanken, Selbstzweifel, vergangener Herzschmerz und schwere Melancholie. Ich finde Trost darin, all das “schlechte” und traurige zu thematisieren, zu romantisieren und bestimmte Gedanken so zu enttabuisieren, hilft mir, mich selbst besser zu verstehen und anderen mit meiner Musik das Gefühl zu geben, gesehen zu werden. EP 2 fühlt sich wie eine Coming-of-Age-Reise an, ein Erwachsenwerden mit allen Krisen und Erkenntnissen, die man mit 20 Jahren erleben muss. Und auf dem Weg, sich selbst in Gänze zu greifen, muss man auch verstehen, wo man herkommt. Eine nicht einfache Schulzeit zeigt: Ich bin für mich allein, verlassen kann ich mich nie zu 100% auf jemanden und jedes mal wenn ich doch wen an mich ranlasse, fällt mir ein, dass näher als nah besser nicht passieren sollte. Oder vielleicht doch, denn was hat man schon zu verlieren? (“Platzangst” & „Verlierer„). Ich bin selbstzweifelnd und unsicher, mache Fehler und sträube mich gegen jeden Rat derer Menschen, die für mich nur das Beste wollen. Denn da ist diese Schönheit im Scheitern und Versagen; das Wachsen und Lernen (“Idiot”).
Schaut man zurück, und das tue ich chronisch gerne, ist Nostalgie nicht weit entfernt. Doch wie klingt Nostalgie? Nach Zuhause, nach Kindheit, nach dem bellenden Hund vor dem Nachbarhaus, nach Autofahrten auf dem Rücksitz, nach Synths und Pads und nach einem Klavier, das sich anfühlt, als wäre eingesperrt in einer Schneekugel weit entfernt doch noch eine heile Welt.
Auf EP 2 reihen sich Gefühle von Rage, Selbstmitleid, Kummer & seine Romantisierung und gnadenlose Verzweiflung aneinander. Aus dem Brustkorb einer jungen Erwachsenen, die sich doch bloß selbst besser verstehen will. Ich zeige die dünnsten Stellen meiner Haut und fordere mich selbst dabei heraus, mich so verletzlich wie möglich zu machen. Wie roh und ehrlich kann man vor sich selbst werden und ab welchem Punkt gibt es keine Chance mehr, sich selbst anzulügen?

3. Der Charakter (Edgy Rockstar Vs. Verletzliche Märchen)
- Gib mir Gefahr – Casper (feat. Felix Brummer)
- Gebrochenes Glas – Paula Hartmann (feat. Domiziana, Verifiziert)
- Please don’t leave just yet – Holly Humberstone
- Lacy – Olivia Rodrigo
Insgesamt kann ich sagen, dass EP 2 deutlich dunkler ist im Vergleich zu EP 1. Ursprünglich standen 10 Songs zur Auswahl, die sich inhaltlich, vom Writing, aber auch in den Demo Produktionen in zwei Welten aufgeteilt haben. Innerhalb meines Teams haben wir immer wieder von der einen Welt gesprochen, die eher edgy, dark, urban und trotzdem indie ist. Und dann gab es eine zweite Welt, die akustischer, leichter und heller ist und viele Gitarren Sounds hat, etwa so wie es noch bei EP 1 war. Zwar sind die Songs im Verlauf des Entstehungsprozesses näher aneinander heran gerückt, allerdings gibt es für mich immer noch diese zwei Seiten von “Ronja”, die sich auf der EP vereinen. Einige Songs tragen Wut, Stärke, Ironie und Humor als Selbstschutz in sich, die Produktionen klingen dunkel und rough. Und dann gibt es Songs, die sind lieb, optimistisch, es gibt eine verletzliche Akustikgitarre oder reduzierte Klavier- und Vocal Passagen zusammen mit selbstzweifelnden Texten.
Auf EP 2 schwankt “Ronja” zwischen einem Rockstar-Dasein und dem Erzählen von sanften, verletzlichen Märchen. Für meine zukünftigen Projekte bin ich mir aber sicher, dass ich mich in der dunkleren, rougheren Welt deutlich wohler fühle. Denn; umso älter man wird, desto frustrierter lässt einen die Welt um einen herum werden, immer mehr Ungerechtigkeiten, Terror und Kummer in der Welt werden für einen sichtbar und man verabschiedet sich immer öfter von Versionen einer selbst und den Ideen, wie man dachte, dass man werden wird. Da ist Rage, die laut und schmerzhaft nach außen um sich beißen muss und ich habe keine Angst, dieser Rage meine Musik als Raum zu geben. Wütend vor Schmerz oder sanft und gebrochener. Das “Ding im Brustkorb” trägt beides in sich.
Mir ist es mit meiner Musik vor allem wichtig, mich so verletzlich wie möglich zu zeigen. Ganz besonders vor mir selbst. Wie roh, wie nackt, wie intim kann ich erzählen. In meinen Texten teile ich Ängste, Sorgen und Gefühle, über die ich vielleicht nicht mal mit meinen Freunden rede. Diese Herausforderung ist vor allem für diese EP nochmal viel intensiver in den Vordergrund gerückt.
Es gibt so viele Konflikte auf dieser Welt, in Beziehungen, zwischen Freunden, Familien, in der Liebe und auch man selbst ist zu sich selbst oft nicht ehrlich. Für mich geht Ehrlichkeit immer mit Verletzlichkeit einher. Jede schützende Mauer fallen zu lassen, fordert vor allem Mut und Stärke. Ich glaube, dass wir alle so unfassbar daraus wachsen können, in jeder Sekunde ehrlich zu sein, zu zeigen, wenn wir verletzt wurden und und zu sehen, wenn wir verletzt haben. Nur so werden wir alle friedlicher und verständnisvoller.
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„Mitternacht, bist du noch wach?“ – Songs, die skuths neue EP „Panik“ beeinflusst haben
Wir freuen uns, euch heute nicht nur einen Künstler vorzustellen, sondern auch seine musikalischen Inspirationen. skuth ist euch vielleicht schon ein paar Mal durch die Playlisten gelaufen, wenn ihr Fans von Paula Hartmann, bac oder frytz seid. Als absoluter Newcomer-Tip reiht er sich genau dort ein, mit einer musikalischen Ausbildung in Amsterdam und großen Träumen ist seine zweite EP Panik gerade erst der Anfang.
In „Panik“ erzählt skuth von Momenten, in denen das Herz lauter als der Kopf ist und zu viel passiert, als dass man es geordnet verarbeiten kann. Entstanden in einem Dachgeschossstudio in Amsterdam bei -20° Außentemperatur hat er sich Anfang 2025 ans Klavier gesetzt und Gefühle fließen lassen. Anders als man denken könnte, klingt das alles sehr sommerlich und leicht, energetisch und nah. Wir haben ihn nach seinen musikalischen Einflüssen hierfür gefragt. Hört rein und lasst euch inspirieren von einem der spannendstens Pop-Newcomer im deutschsprachigen Raum!
„Mitternacht, bist du noch wach?“
Peter Bjorn und John – Young Folks
FIFA 08 mit Ronaldinho und Wayne Rooney auf dem Cover auf dem 12 Zoll Röhrenfernseher und dabei Kaktuseis mit den Bros. POAH. Meine Kindheit war voller Musik die riesige Inspirationsquellen für meine eigene Musik heute sind. Und dieser Song katapultiert mich wie kein Zweiter zurück in die Zeit.
Antoon war ein Jahr über mir in meiner Uni in den Niederlanden und hat als Erster von uns Allen den Schritt von EDM-Producer zu Sänger und Songwriter gemacht. Jemanden hautnah dabei zu beobachten, sich eine Musikkarriere aufzubauen, ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum ich heute überhaupt die Musik mache, die ich mache.
Chapo102, 102Boyz – Schön, dass du da warst
Chapo einfach ein König der Hymen. Unglaublich schöner Song der zeigt, dass brutale Stimme und sanfte Melodien zusammenpassen. Hat mich nicht nur mit diesem Song enorm motiviert, schwere Themen versuchen leicht zu verpacken.
Lucio Corsi – Volevo essere un duro
Obwohl ich kein einziges Wort verstehe, hab ich das Gefühl Lucio Corsi hat diesen Song nur für mich geschrieben und steht ein bisschen auf mich. Manchmal braucht es nur ein Klavier und eine schöne Melodien um sich gut zu fühlen. Gehört einfach auf diese Liste!
Ich habe eine Menge Dinge für die ich Luca (meinem Gitarristen und inzwischen einer meiner besten Freunde) danken muss, aber vor allem dafür, dass er mir diesen Song gezeigt hat. Hab jedes Mal das Gefühl ich hätte unglaublich lange Haare und fahre mit dem Pickup irgendwo durch die USA. Seit ich diesen Song das erste Mal gehört habe, wusste ich, ich will dieses Gefühl auch in eigenen Songs erschaffen.
Social House, Lil Yachty – Magic in the Hamptons
Hab diesen Song letztens zufällig einfach auf ner alten Festplatte wiedergefunden??? Auf ner Festplatte… Trotzdem kann ich noch jedes Wort mitsingen. Das hat mich damals immer schon inspiriert selber Musik zu machen, die etwas unbeschreibliches in Menschen auslöst, auch wenn sie die Musik jahrelang nicht gehört haben.
Sophie Ellis Baxter – Murder on the dance floor
Das war der Lieblingssong meiner Babysitterin. Ich hab meiner Mutter davon erzählt, sie war jedoch garnicht begeistert, da ich in so einem jungen Alter nicht das Wort Mörder sagen sollte. Komplette Panik bei uns zuhause. Sophie Ellis Baxter zeigt mir, trotz ihrer Kraftbegriffe, dass Disco und tanzbar auch in Kombination aus Sprechgesang und gesungenen Melodien funktioniert.
Lugatti & 9ine – Sürther Strassenfunk
Wow, gibt’s nen besseren Song für Autofahrten durch Köln mitten in der Nacht? Bei Autofahrten habe ich meistens den Kopf am freiesten und mir kommen viele Ideen für neue Songs. Und dieser Song befeuert das wie kein anderer.
Ich habe in Berlin mal im selben Lineup wie Mark Ambor gespielt und ihn Backstage gefragt, ob er auch Musik macht. Daraufhin hat er mir diesen Song auf der Gitarre vorgespielt. Ziemlich besonderes Erlebnis mit ziemlich besonderer Gänsehaut. Danach hatte ich das unglaubliche Bedürfnis Musik zu machen, die einfach durch Gitarre und Stimme funktioniert.
Dieses Lied ist wahrscheinlich der Grund, warum „Sophie“ so klingt wie es jetzt klingt. War am Anfang eher ein Liedchen und als ich Blink Twice das erste Mal im Radio gehört hab, wusste ich direkt: So muss Sophie klingen!
Falls ihr noch neuen Musikinput für den Sommer sucht, hier könntet ihr fündig werden. Und skuth auf dem Zettel zu haben, lohnt sich so oder so – da sind wir uns sicher.
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Fresh Finds from France – eine Playlist von Miel De Montagne x Kids Return
Heute erscheinen zwei Alben französischsprachiger Indie-Pop Artists, die wir euch gerne ans Herz legen würden. Das wäre einmal Miel De Montagne mit seinem neuen Album Ouin Ouin und Kids Return mit ihrem neuem Album 1997. Beide schaffen es mit einem energiegelanden Sound den französischen Indie-Pop zurück in unseren Playlisten zu bringen!
Miel De Montagne schafft den Spagat zwischen Melancholie und unbeschwerter Freude mit groovigen Elektro-Pop Elementen. Kids Return präsentieren hingegen einen rohen Sound der 90er-Indie-Szene Großbritannies, der uns und euch tagelang im Kopf rumschwirren wird.
Um den Release beider Alben zu feiern und mal wieder mehr französischen Indie in unser Leben zu bringen, haben wir beide nach frischen Musik-Input gefragt. Hier folgen also direkte Empfehlungen von Miel De Montagne und Kids Return!
Fresh Finds by Miel De Montagne
Blasé is an artist who just released his first album, and this track is insane—I’ve been listening to it a lot lately. It’s a feature with Cola Boy, released posthumously, and I think it’s a pure tribute. I would have loved to meet him. For me, he’s clearly a new French artist to watch!
Miel De Montagne – Le Roi Soleil
„Le Roi De Soleil“ is one of my favorite tracks right now because I’ve had this song sitting on my Mac for a really long time. Right before finishing the album, I wrote the lyrics with my older sister while she was at my place, chilling on the couch, and boom—I added it to the album! That’s why it’s kind of special to me. ❤️
I’m totally obsessed with this song right now. I missed it when it first came out, but I think it’s going to be my summer anthem this year!
Muddy Monk is an artist I’ve been listening to since the beginning. We started playing festivals together, and I’ve always loved his vibe.
Flavien Berger really inspired me during my first album—I was looping some of his tracks nonstop!
He’s the only one in France doing this kind of thing. He has his own style, and I love it. He got me back into reggae big time.
Elisa Difallah – Ascenseur emo
I fell in love with this super short track, so I asked her to sing on a song from Ouin Ouin. I love Elisa’s voice. 🙂
Fresh Finds by Kids Returns
This track is by our friend Billie, and we had the pleasure of producing it. We really love it—it has great dreamy rock vibes with a slow tempo.
We’re really proud of this track. It went through a lot of changes, with several beat revisions, before we finally landed on this loop on an MPC. The idea of a track in two parts is something we’ve always wanted to explore.
They’re from London and are good friends of ours. Their album was produced and mixed by Philippe Zdar, and it was the last album he worked on before he passed away. For us, it’s one of the best albums of recent years—possibly the best in terms of arrangement.
Kids Return – La Bataille D’eauThis is a track from the soundtrack we created for the film Eternal Playground, directed by Joseph Rozé and Pablo Cotten. We’re huge fans of film music, so it was an exciting project to work on.
Habt ihr jetzt auch Lust auf ein wenig French Music in euren Frühlings- und Sommerplaylisten? Dann bedient euch gerne an den empfohlenen Songs von Miel De Montagne und Kids Return!
Fotocredit: Olivia Schenker, Kids Return
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» hello, hi january « – eine Steady exclusive Playlist by Anna
Dies ist die erste Ausgabe, die exklusiv für unsere neuen Steady-Mitgliedschaften erscheint! Seit dem 01.01.2024 nutzen wir Steady, eine Plattform ähnlich wie Patreon, die uns die Möglichkeit gibt, exklusive Inhalte mit euch zu teilen und finanziell unterstützt zu werden. Im Musikjournalismus muss man sich selbst finanzielle Mittel schaffen, um existieren zu können. Die Kulturräume werden kleiner und alles ein wenig schwieriger, aber unsere Liebe zur Musik bleibt. Genau wie die Liebe für‘s Entdecken von neuen Lieblingssongs und Künstler*innen und das Teilen mit anderen. Deshalb gibt es jetzt Steady. Damit wir das weiter machen können während wir Möglichkeiten erschaffen, unsere Arbeit zu entlohnen. Falls sich also jemand von euch jetzt ermutigt fühlen sollte, uns bei untoldency zu unterstützen, dann dürft ihr für 3,50€/Monat hier eurem Herzen folgen. Als Entlohnung gibt es monatliche Gewinnspiele und Verlosungen, wahnsinnig viel Liebe und eine persönlich kuratierte Playlist aus der Redaktion. So wie die hier:
Eine Auswahl an Songs, die Anna durch den Januar getragen haben
2024 endete unerwartet zäh und überrumpelnd schnell zu gleich. Die erste Woche in 2025 ist um, und es wurde bereits eine 2 Millionen Unterschriften große Petition für ein Böllerverbot eingereicht. Gar nicht mal so ein schlechter Start. Doch dann wurde Donald Trump ins Präsidenten-Amt eingeführt und sprach schon in seiner ersten Woche von der ethnischen Säuberung Gazas. Alice Weidel war der Meinung, Hitler sei ein linker Kommunist gewesen und schon schaltete sich Elon Musk auf einem AfD-Parteitag dazu – der Wahlkampf hat gerade erst angefangen. Shit is truly running wild.
Und selbst wenn man es schafft, all das irgendwie auszublenden, ist und bleibt der Januar einer der schwierigsten Monate des Jahres, vor allem in Berlin. Alles ist grau und dreckig, unpünktlich und unfreundlich. Das kippt erst, wenn die ersten Kirschbäume anfangen zu blühen und der Frühling so langsam die mürrischen Winter-Wolken aufbricht. Da das noch dauert, muss man bis dahin versuchen, verbissen an der kurz verspürten Neujahrsmotivation festzuhalten und gleichzeitig der hinter jeder Ecke anschleichenden Winterdepression zu entkommen. Das klappt mal mehr, mal weniger. Was aber auf jeden Fall hilft, ist Musik. Und damit sind wir endlich beim Thema.
Hello, Hi January
Little Simz ist die Namensgeberin der „hello, hi january“-Playlist, weil sie es sich mittlerweile schon fast zum Markenzeichen gemacht hat, Musik aus dem Nichts zu veröffentlichten – besonders gerne zum Ende des Jahres. Hello, Hi war am 30.12. veröffentlicht der erste neue Song, den ich mit in 2025 genommen hab. Prägender jedoch ins neue Jahr katapultiert hat mich The Line (from the series Arcane League of Legends) meiner nie enttäuschenden Lieblingsband Twenty One Pilots. Seitdem diese Live-Session existiert, bin ich nicht mehr dieselbe Person.
Ebenfalls verzaubert hat mich das filigrane Gitarrenspiel von Vraell. Perfekt geeignet für die melancholischen Stimmungen, kann man sich eigentliche in die gesamte Diskographie des Londoners fallen lassen. Genauso wie die absolut wunderschöne Magie, die Frankie Stew and Harvey Gunn mit jeden ihrer Songs schaffen. Dann gibt’s noch ein wenig Afrosoul von Juls, Masego und Victony, um tanzen zu können während man aktiv das Weltgeschehen verdrängt. Das kann man auch mit dem neuen und so lang ersehnten Album von Heisskalt, oder meinen all-time favorite und purer Balsam für die Seele Orbit – An NPR Tiny Desk Concert von dem harmonievollsten Duo Dänemarks, Svaneborg Kardyb. Der bunte Mix macht’s, um irgendwie von Tag zu Tag zu kommen.
Vielleicht passt was aus diesem Mix perfekt in euren?
Die persönlich kuratierten Playlists mit Empfehlungen, neu und alt, gibt es monatlich über unseren Steady-Kanal. Werdet jetzt Mitglied und supportet uns aktiv dabei, weiter unsere Liebe für Musik mit euch zu teilen 💚
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Playlist: trick or treat
Die Tage werden kürzer, der Herbst ungemütlicher und das Wetter regnerischer. Aber Ende Oktober gibt es einen Tag, der die Stimmung höher treibt und alle, die es wollen, in eine andere Welt entführt: Halloween. Es wird wieder Zeit, wie jedes Jahr “Hocus Pocus” zu binge-watchen, dabei Kürbisse zu schnitzen und kostümiert durch die Wohnung zu flitzen. Und dann bleibt nur zu sagen: trick or treat!
Falls der Disney-Klassiker nichts für euch ist, ihr aber trotzdem Unterhaltung beim Kürbis schnitzen oder vielleicht im Endspurt beim Nähen eures Kostüms haben wollt, haben wir hier die perfekte Lösung für euch. Wir nämlich unsere trick or treat-Playlist aktualisiert, mit der sich perfekt auf den schaurigen Abend vorbereiten lässt.
Düstere Beats und Texte, die mit Horror und magischen Hexenkräften spielen, hypen euch perfekt für die Halloween-Party heute Abend ab. Die Auswahl ist geprägt von düsterem Pop und Alt Z mit einigen Trap-angehauchten Beats, die euch in ihren Bann ziehen und eure Gottkomplexe wecken. Ihr könnt von Cloudy June über SNOW WIFE und Brenda Blitz bis hin zu Olivia Rodrigo und Skuppin dieses Jahr alles finden. Denn was soll in eine Playlist, wenn nicht Songs, die von Vampiren, Hexen und dem Teufel singen? Falls das aber nichts für euch ist, findet ihr natürlich auch einige Klassiker in der Playlist.
Jade LeMac – Aimed to Kill
Ein Song aus Sicht eines Serienkillers mit einem kleinen Twist – genau das ist Aimed to Kill von Jade LeMac. Vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Blickwinkel, nicht der typische Song, mit dem man sich identifizieren kann. Aber vielleicht der passende Soundtrack für euer Kostüm heute Abend!
Abgesehen von fragwürdigen Serienkiller Songs sind Jades Songs eigentlich eher LGBTQ+ Hymnen für Bad Bitches und emotionale Soundtracks.
SNOW WIFE – AMERICAN HORROR SHOWAmerican Horror Show – was erwartet man von Halloween, wenn nicht eine Horror Show? Die amerikanische Künstlerin Snow Wife spielt mit dem ihr verpassten Titel American Horror Show. Und wem der Song alleine nicht ausreicht, kann versuchen, den dazugehörigen Tanz aus dem Video zu lernen, der in den letzten Monaten auch auf TikTok viral gegangen ist.
Eigentlich wollte die Sängerin Tour-Tänzerin werden – doch mit ihren selbstbewussten Lyrics, die nichts verschleiern oder andeuten, und ihrer starken, markanten Stimme freuen wir uns, dass sie den Weg ans Mikrofon gefunden hat und sind gespannt, was sie noch für uns bereit hält! Ihr Auftritt ist auf jeden Fall eine sehenswerte Performance!
Kiki Rockwell – Same Old Energy & Burn Your VillageMusikalisch fällt dieser Song vielleicht etwas aus der Reihe in dieser Playlist. Aber Kiki Rockwell erzählt hier über zwei Songs eine fesselnde Geschichte und verwebt dabei Themen wie Empowerment und Rache miteinander. Hier sind vor allem die beiden Musikvideos eine absolute Empfehlung! Gemeinsam mit den Lyrics malt die Sängerin dabei ein Bild von Selbstermächtigung, der Gesang klingt durch viele Wiederholungen gepaart mit entsprechenden Bewegungen nach Hexerei und kanalisiert die Wut und den Vergeltungsdrang, von denen hier erzählt wird.
Das war jetzt aber nur eine kleine Auswahl – die Playlist bietet natürlich noch viele weitere Hits. Unter anderem zum Beispiel die folgenden:
Mad Tsai – Killer Queen
Devon Cole – W.I.T.C.H.
Mother Mother – Hayloft
CHINCHILLA – Little Girl Gone
KiNG MALA – cult leader
Die Playlist bietet euch ein schaurig-schönes Hörerlebnis – und wer auch noch ein bisschen Empowerment benötigt und seinen Gott-Komplex für die Halloween Party heute Abend noch fördern will, sollte auf jeden Fall reinhören! Viel Spaß beim Gruseln, Verkleiden, Kürbis schnitzen und natürlich beim “Trick-or-Treating”! -

Playlist: new wave universe
Kommt, wir surfen gemeinsam auf der Neuen Neuen (Deutschen) Welle!
Nena, Falco, Peter Schilling und Grauzone – diese Musiker*innen prägten unter anderem den Sound der 1980er-Jahre, besser bekannt als die Neue Deutsche Welle. Wofür ich meine Eltern früher noch belächelt habe und beschämt dachte „Oh Gott, nicht schon wieder 99 Luftballons oder Major Tom„, erwische ich mich heute selbst zu diesen Songs mitwippen. Dazu sind aber mittlerweile auch britische Bands wie The Smiths oder The Cure gekommen, die mir gezeigt haben, dass die New Wave Bewegung der 80er noch so viel zu bieten hat als auf Dorfparties „Der Kommisar“ laut mitzugröhlen.
New Wave feiert sein Revival!
Für alle, denen es genauso geht, habe ich eine gute Nachricht: Die Neue Deutsche Welle ist zurück! Und sie überschwemmt nicht nur Deutschland, sondern den halben Globus. Besonders beliebt ist sie dabei vor allem in Russland. Die (für mich) hart klingende russische Sprache vereint sich perfekt mit dem schnellen, forschen Sound der New Wave.
Zur Vereinfachung: Wenn ich hier von New Wave rede, meine ich ab jetzt übrigens die aktuelle Bewegung und nicht die der 80er-Jahre. Doch was macht die New Wave Songs eigentlich aus? Wenn es ein Rezept für die Songs des Genres geben würde, dann sähe das wahrscheinlich ungefähr so aus:
- eine Prise (Post-)Punk
- eine Prise Psychedelic
- ganz viel E-Gitarre
- minimalistischer Synthesizer-Sound
Und all diese Zutaten werden schnell und hektisch zusammengemischt auf einen schnellen Beat -wichtig ist der sich wiederholende, maschinelle Sound. Der Text ist mal mehr, mal weniger gut verständlich und wird von einer meist exzentrisch klingenden Stimme untermalt. Dass diese Beschreibung sehr vereinfacht ist und natürlich nicht jedem Song gerecht wird, erklärt sich von selbst. Aber als Grundgerüst für die New Wave Songs der Gegenwart funktioniert es ganz gut.
Das Gesicht der Neuen Neuen Deutschen Welle: Edwin Rosen

Er ist wohl unter allen Indie und Dark Wave-Liebhaber*innen DER Künstler, um den man momentan einfach nicht herumkommt: Edwin Rosen. Für mich war seine Musik quasi die Tür in die Welt des New Wave. „1119“ war Ende 2020 der Song, der endgültig zu verstehen gegeben hat, dass deutsche Texte ja doch gar nicht so beschissen sind, wie ich lange Zeit gedacht habe, und nach und nach hat sich der Sound so sehr in mein Herz gespielt, dass meine Playlists voller Edwin Rosen-Songs waren (und immer noch sind).
Neben dem Sound-Rezept, was ich vorhin schon versucht hab, zusammen zu basteln, vereint die deutschen Künstler*innen der New Wave-Bewegung auch die Inhalte der Texte. Sie sprechen die Ängste, Sorgen und verstohlenen Gedanken einer Generation aus. Ich nenne es gerne die Lasten der verlorenen Jugend – eine Jugend, die sich von exzessiven Parties zu Lockdown und unerfüllten Hoffnungen schleppt. Kein Wunder, dass vor allem seit Beginn der Pandemie die Songs so fleißig gestreamt werden. Wer kann sich nicht besser mit Songs über unausgesprochenes Verlangen, unerfüllte Wünsche und das Bedürfnis nach Nähe identifizieren, wenn man alleine zuhause vor seinem Bildschirm hockt. Klare Worte, die aus der Seele sprechen, sind genau das, was wir gerade brauchen! Hier mal ein kleiner Auszug:
„Melancholie ist meine Boje, Distanz ist meine Flut“ – SALÒ
„Ich verschwende meine Hoffnung und alles zerfällt“ – Edwin Rosen
„Zeig mir was dich hält, hinter dieser Welt, die morgen schon zerfällt“ – Nils Keppel
„Auf dem Zenit meiner Jugend hab ich vergessen, was Anstand heißt“ – Carlo Karacho
„Wie ein Buch, das ich einst las, dessen Titel ich vergaß. Oder war es Murks?“ – Gwen Dolyn
„Wie geht das scheiß Leben und was macht einen Sinn? Ich laufe vor mir davon“ – BRUCH
Bleiben wir also nochmal kurz in der Bubble der deutschen New Wave Künstler*innen, denn da gibt es abseits von Edwin Rosen noch eine große Menge echt guter Artists. Mein neuester Liebling ist sind die Newcomer Temmis aus Tübingen. Ihr Song „Wenn du da bist“ hat sich in nur wenigen Wochen zu meinem Favoriten in der Playlist hochgemausert. Hinzu kommt, dass die Jungs live eine ungemeine Energie auf die Bühne bringen, die ich nur selten auf Konzerten erlebt habe. Ich durfte Temmis beim Club festival Pop Salon in Osnabrück sehen und bin jetzt sehr hyped für neue Songs auf ihrem Spotify Profil – denn davon haben sie auf jeden Fall noch ein paar parat.
„Alles dreht sich, Uhrenblätter. Doch es dreht sich nicht zum Besseren“
Ein paar weitere Künstler*innen, die ihr auf euren Radar packen solltet und die sich perfekt in das Edwin Rosen-Universum einreihen: Nils Keppel, Borninmay, Miese Mau, Gwen Dolyn, Yowlandi, Brenda Blitz, Steintor Herrenchor, diggidaniel.
„Ich finde Deutsch und Russisch sind sich von der Härte oder vom Gefühl schon ähnlich. Ich hab so eine wilde Theorie, dass jemand, der die deutsche Sprache beherrscht, diese selbe Härte sucht, mit der man irgendwie connecten kann“. Das hat Luis Ake letztes Jahr im Interview mit Dascha über den Song „Hey Du/Эй, Ты“ gesagt. Auch, wenn ich kein Wort Russisch verstehe, stimme ich ihm da zu. Vor allem in den Songs der New Wave funktioniert diese Kombination für mich perfekt.
Natürlich funktioniert das Revival der New Wave nicht nur auf Deutsch und Russisch oder einem Mix aus beidem. In der Playlist findet ihr deshalb auch Songs auf Französisch, Spanisch, Niederländisch und Englisch – letzteres ist wahrscheinlich wenig überraschend. Also gebt dem Ganzen doch einfach mal eine Chance und hört hier rein:
Fotocredit: Universal Music
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Playlist: indie export – the sound of benelux
Waffeln, Fritten, belegte Sandwiches auf viel zu weißem Brot und das am besten nochmal alles in die Fritteuse. Das waren mit die ersten Sachen, die ich mit Belgien verbunden habe als ich hier vor plus minus 3 Jahren hergezogen bin. Neben den belgischen Eigenheiten und den viel zu teuren Drogerieartikeln ist es hier aber doch eigentlich richtig schön. Wenn man so durch die kleinen Straßen läuft und die wunderschönen verschnörkelten Gebäude sieht, strahlt das Land eine ganz besondere gemütliche und irgendwie ungenierte Gelassenheit aus. Und ja, das Bier hier ist wirklich 1A.
Aus diesem Anlass möchte ich euch heute meine aktuelle Wahlheimat musikalisch vorstellen. Aber weil es in der Ecke noch viel mehr zu entdecken gibt, stehen die unmittelbaren Nachbarn auch auf dem Programm. In der Playlist indie export – the sound of benelux findet ihr meine beste Song-Auswahl aus Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Also, grab your waffle and your Gouda and let’s go.
1. Halt: Das Land, in dem Belgisch gesprochen wird und das nur aus Brüssel besteht.Wie oft mir Leute unterkommen, die denken, Brüssel wäre ein Land und hier würde Belgisch gesprochen werden. Kurze Geschichtsstunde. Belgien ist in 4 Provinzen unterteilt: Flandern, Wallonien, Brüssel und der deutsche Teil und es wird niederländisch/flämisch, Französisch und Deutsch gesprochen. Ja, unglaublich undurchsichtig und da ist Kommunikation oft schwer. Deshalb no hard feelings, wenn man etwas verwirrt ist, I’ve been there.
Als ich so meine Recherche für die Playlist angegangen bin, war ich oft total erstaunt, als ich immerzu rausgefunden habe, dass einige meiner Lieblingskünstler*innen aus Belgien stammen. Besonders Brüssel hat eine richtig spannende Musikszene, aber alles auch irgendwie unterm Radar. Folgend gibt’s ein paar mehr und ein paar weniger bekannte Tipps.
Starten wir mit einem meiner Lieblinge: Tamino. Weil ich ihn so doll lieb, gibt es direkt zwei Songs in der Playlist, konnte mich nicht entscheiden. Der aus Antwerpen stammende Sänger hat u.a. libanesische und ägyptische Wurzeln und macht atmosphärische Musik mit einem unverwechselbaren orientalischen Touch. Kann mich jedes Mal von Neuem drin verlieren.
Die meisten, die ich für Tipps gefragt hab, haben Balthazar genannt. Und ich glaube, das ist auch die einzige Band, die Leute, die nicht so vertraut mit der Musikszene hier sind, noch am ehesten kennen. Aber neben der (wirklich tollen, don’t get me wrong) Band, möchte ich auch einen Shoutout an all die Solo-Projects der Mitglieder geben: Warhaus, J. Bernardt und Jasper Maekelberg, der unter Faces on TV bekannt ist, aber auch viel Einfluss auf die eben genannten Künstler sowie Bazart genommen hat. Und überall schwingt dieser unverwechselbare Balthazar-Charme mit. Daneben kennen die meisten mit Sicherheit Stromae als den Star Belgiens und zu Recht. Wie gut ist bitte sein neues Album “Multitude” ???
Abschließend zu diesem Stopp auf der Expedition, ein paar Geheimtipps meiner Seite: träumerische Sommerklänge von Danny Blue and the Old Socks, empowering Soul von K.ZIA, Elektropunk, der gut abgeht von Compact Disk Dummies und Gänsehaut-garantierender Bedroom-Indie von Kids with Buns.
2. Halt: Da wo nur Clogs getragen werden und alle dauerhaft stoned sind.Natürlich nicht… aber, damit geht’s weiter gen Norden und mit der unfassbaren RIMON in die Niederlande. Die Amsterdam-based Sängerin hat sich schon vor Jahren mit ihrer “BBYGIRL FOCU$” EP zu meinen favourite R&B-Künstler*innen gereiht. Allgemein hat die Niederlande wirklich soliden R&B und Soul auf der Matte: Latanya Alberto, Gaidaa, Elijah Waters und Joya Mooi sind nur einige davon.
Wer Fan von experimentierfreudiger Musik ist, ist in den Benelux-Ländern gut bedient. Insbesondere in den Niederlanden wird viel mit neuen Musikrichtungen gespielt. Hier gibt es außerdem eine aufstrebende New Wave Szene, die u.a. von De Ambassade angeführt wird. Auch nicht zu vergessen: meine persönliche Königin des Avant-Garde-Pops: Die iranisch-niederländische Sängerin Sevdaliza fasziniert regelmäßig mit neuen, futuristischen Sounds wie Visuals.
Aber auch klassischer Indie von Feng Suave, EUT oder Iguana Death Cult (erinnert mich übrigens SEHR an Bloc Party) ist nie verkehrt. Mein Geheimtipp: Bombay. Hier muss ich kurz ein für fellow Indiemäuse peinliches Geständnis ablegen. Den Song “Slow Motion” kenne ich seit er 2015 rausgekommen ist und dachte ewig, dass das ein Song von Bombay Bicycle Club ist. Bis ich während meiner Recherche-Arbeiten rausgefunden hab, dass es sich um eine noch unbekannte Band aus Amsterdam handelt, die leider gar nicht mehr aktiv ist. Diese Entdeckung war wirklich enttäuschend, der Song ist aber immer noch 10/10.
Weitere nennenswerte Künstler*innen: Waltzburg, The Max Meser Group, The Vices, Indian Askin.
3. Halt: Warte, Luxemburg ist ein eigenes Land und keine Stadt in Deutschland?Klein aber oho! Mit nur etwa 650.000 Einwohner*innen kann das kleine Land gerade mit einigen aufstrebenden Talenten protzen. Dazu gehören Bartleby Delicate, Seed to Tree, CHAILD und Francis of Delirium. Wer noch mehr Empfehlungen aus Luxemburg für mich hat, kann gerne auf mich zukommen 😉
Denn zugegeben, mit Luxemburg bin ich am wenigsten vertraut und deshalb macht das leider den kleinsten Teil der Playlist aus. Das soll aber nicht heißen, dass die Künstler*innen nicht weniger nennenswert sind, ganz im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, dass die Luxemburger*innen noch einen Schritt mehr wagen, wenn es um experimentelle und futuristische Sounds geht. Man gucke einmal auf C’est Karma und Say Yes Dog.
Ich weiß nicht, wie es euch geht oder gehen wird, wenn ihr durch die Playlist hört. Aber mich hat die Benelux-Musikszene wirklich überrascht. Insgesamt sehr experimentell, viel Underground, aber auch große Pop-Stars stehen hier Seite an Seite. Durch die Bank weg haben die drei Länder musikalisch extrem viel Diversität zu bieten und auch eine Menge unentdeckter Schätze. Das ist doch mal erfrischend!
Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr in die Playlist reinhört und unseren Nachbar*innen ein offenes Ohr schenkt 🤗
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Playlist: female fronted bubblegrunge
Sind euch bei den letzten Spotify-Jahresrückblicken auch immer mehr wilde Genres aufgefallen? Ein Genre, das mir dabei des Öfteren begegnet ist, war „Bubblegrunge“. Mal abgesehen davon, dass ich das Wort Bubblegrunge an sich irgendwie witzig finde, war ich wohl auch nicht die Einzige, die trotzdem über den Begriff gestolpert ist. Ein Autor von vulture.com, der sich in seinem Artikel auch mit dem letzten Spotify Wrapped beschäftigt hat, hat die Frage finde ich ganz gut auf den Punkt gebracht:
„What in Kurt Cobain’s name is “bubblegrunge”?!”
Von weirden Genres und zu kleinen SchubladenEine Übersicht über die tausend verschiedenen Genres inklusive Vertreter*innen findet man auf Every Noise at Once. Übrigens ist diese Website ein wirkliches Rabbit Hole, durch die man sich Stunden klicken kann. Wenn man dort dann mal nach besagtem Bubblegrunge sucht, scheinen die dort aufgeführten Musiker*innen und Bands eine Mischung aus Indie Punk, Indie Rock/Pop und Alternative Emo zu sein. Aber vor allem ist die Mehrzahl an Bands, die dort genannt werden, weiblich besetzt, vor allem wenn es um den Gesang geht.
Weeeeeeiß ich jetzt nicht, ob man unbedingt ein neues Genre erfinden muss, um Musik von Frauen irgendwie abzugrenzen? Weiß ich auch nicht, ob es überhaupt noch so spezifische Genrebezeichnungen braucht, wenn sich die Einflüsse mittlerweile doch sowieso immer mehr vermischen? Aber was ich weiß, ist, dass jede der Bands und Musikerinnen es verdient haben, in einer wundervollen femal fronted Playlist zu landen (& ja, ich schließe jetzt mit Absicht alle Bands mit männlichen Sängern aus). Deshalb habe ich das ganze Bubblegrunge Thema mal zum Anlass genommen, Musikerinnen in den Vordergrund zu stellen. Also habe ich eine Liste mit weiblichen Stimmen für euch zusammengestellt; ein bisschen poppig, ein bisschen punkig und ein bisschen emoish. Hope you enjoy ✨
Dancy Indierock für Sad GirlsFangen wir einmal mit Musikerinnen und Bands an, die euch von unserem Magazin schon bekannt vorkommen dürften: girl in red, beabadoobee und Beach Bunny. Dass Beach Bunny auch in diese Playlist passt, freut mich besonders, denn meinen ersten Artikel bei untoldency habe ich der Band rund um Lili Trifilio gewidmet (hier nachzulesen 🤓). Und für noch mehr Indierock und -pop findet ihr Songs von Cherry Glazerr, Soccer Mommy, Indigo De Souza, Snail Mail, Remember Sports und und und in der Playlist. Meine persönliche Neuentdeckung ist Bad Bad Hats mit dem Song Midway, der sofort in meiner on repeat Liste gelandet ist.
Auch etwas melancholische Tracks, wie z.B. von Sad-Girl-Queen Lucy Dacus oder Daddy Issues, sind mit dabei. Apropos Sad Girls: Mit The Moth & The Mirror, Thank You I’m Sorry, Church Girls oder Bruising habe ich auch ein paar emoish angehauchte Songs mit in die Playlist gepackt.
Riot Girrrls to the front!Für ein bisschen mehr Lärm und schnellere Rhythmen sorgen die Riot Girls in dieser Playlist. Denn mit Bands wie Big Joanie, DILLY DALLY, Bully, Slutever, Mannequin Pussy, Skating Polly oder Bleached habe ich einige Vertreterinnen mit punkigeren Songs in die Liste aufgenommen. Spätestens jetzt sollte der empowernde Vibe überspringen!
Alle Gitarrenmusikliebhaber*innen, die eine Mischung von Songs zum Reinfühlen, zum Tagträumen, zum Durchs-Zimmer-Tanzen und zum Rumpöbeln brauchen, sollten unbedingt mal in die Bubblegrunge-Playlist reinhören und gleichzeitig diesen fantastischen Musikerinnen ihr Ohr leihen.
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Playlist: winter blues
Oder: wie sich Pop-Punk, New Wave und Alt Pop für eine gemeinsame Sad Songs Playlist zusammenfinden.
Es ist Dienstagnachmittag, das Wetter grau und trostlos. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass die wenigen Personen, die sich doch nach draußen getraut haben, nicht allzu glücklich mit ihrer Entscheidung scheinen.
Wenn mein Schlafrhythmus sich dann langsam zu „bis vier Uhr nachts wach bleiben und nie vor Mittag aufstehen“ wandelt ist klar, dass mich der Winter fest in seinen Armen hält. Drei Stunden Tageslicht sind einfach nicht genug. Vielleicht komme ich in der Hinsicht ein bisschen nach meinen Zimmerpflanzen, die sich wohl lautstark über die Dunkelheit in meinem Zimmer beschweren würden wenn sie könnten.
Wie Lara bei ihrer Trick or Treat Playlist im Oktober schon vorgewarnt hat, ist nun die Zeit der Wintermelancholie. Aber genau für diese dunklen Tage haben wir für euch die perfekte Playlist! Wenn es also das nächste Mal draußen regnet, ihr euch auf dem Sofa in eine Decke kuschelt, eine Tasse Tee in der Hand …
… dann ist hier der Soundtrack zu eurem Abend:
Den Anfang macht (natürlich) Phoebe Bridgers, denn was wäre eine sad Playlist ohne sie? Motion Sickness ist zwar mehr als vier Jahre alt, aber immer noch ein Staple!
Dieses Gefühl des „Winter Blues“ beschreibt sich auch sehr gut mit „I can hardly feel anything, I hardly feel anything at all“ – denn (zumindest für mich) ist es mehr dieses aufreibende Gefühl von Leere, das mich so mitreißt. Von Nichts. Nur tristes Grau.
Und wenn wir schon von dieser Leere oder „Taubheit“ sprechen, dann sind wir auch gleich bei Numb von Men I Trust angekommen:
„Numb, is how I feel deep inside my soul
(…)
I’m sorry that I drag you down my way„Wie Men I Trust hier von einer zerflossenen Liebe singen, so finden sich auch noch mehr Songs zu genau diesem Thema in unserer Playlist. Und weil ich es einfach nicht lassen kann, hab ich auch hier mal wieder ganz sneaky einen russischen Song mit reingeworfen.
Von der Band Увула (Uvula) hab ich für euch den Song Электрический ток ausgesucht. Auch sie singen vom Lieben und Verlieren, im Refrain wiederholt sich „Ohne Dich / Bleib nur ich alleine“. Autsch! Aber so ein schöner, wenn auch schmerzhafter Song, und zum Vibe passen sie damit auf jeden Fall.
Same Song, Different Font?
Ich liebe ja die Freunde Funktion auf Spotify, die anzeigt was diese im Moment hören. Darüber habe ich auch schon einige coole Songs gefunden. ABER: Manchmal werfe ich auch einen etwas besorgten Blick auf meine Freundesliste, wenn ich sehe dass eine Freundin von mir inzwischen schon seit zwei Stunden Bags von Clairo auf Repeat hört. (Immerhin weiß ich dann, dass ich mich vielleicht mal bei ihr melden sollte, um zu fragen was passiert ist und ob sie drüber reden möchte?)
Gut, wahrscheinlich passt der Song auch genau deswegen so gut in diese Playlist.
I Spend Too Much Time in My Room
Naja gut, es ist kalt draußen und ein Picknick scheint bei diesem Wetter wohl eher ungemütlich… Also was will man da schon machen?
(Notiz an dieser Stelle: schon irgendwie ironisch, dass ich dieses Lied letzte Woche zur Playlist hinzugefügt hab und ich seit gestern in Corona-Isolation bin. Also ja, ich werde wie es aussieht noch etwas mehr Zeit in meinem Zimmer verbringen.)
The Band CAMINO bringen es in I Spend Too Much Time in My Room auf den Punkt: „I like to be alone but it’s bad for me“. Aber manchmal muss man sich auch einfach ein kleines bisschen in diesem Winter Blues Gefühl suhlen… oder nicht?
Rauchen Zigaretten After Sex…
Wer an dieser Stelle noch keinen Blick auf die Playlist geworfen hat, und sich hier beim Lesen dachte „da fehlt doch noch was“… Aber na klar! Als könnten wir euch Cigarettes After Sex in solch einer Playlist vorenthalten, deren Musik ist doch quasi dafür gemacht.
Gerade deswegen fiel aber auch die Entscheidung sehr schwer, da man genauso gut die komplette Diskographie einmal reinpacken hätte können… Letztendlich haben wir uns für Sunsetz entschieden. Den roten Faden von Breakups und verlorener Liebe finden wir auch hier wieder: „And when you go away I still see you / The sunlight on your face in my rearview“
Wer weiß, wie lange noch der Winter geht?
Aber jede Jahreszeit hat auch mal ein Ende – Februar ist der kürzeste Monat EVER, und März quasi schon Frühling… Und obwohl ich Schnee und Winter und Melancholie eigentlich ganz gerne hab, wollte ich euch noch sagen, dass ich mich noch nie so auf Sommer gefreut hab.
Mit funky Gitarren bringen FIBEL in Winter genau mein Sentiment zum Ausdruck. So gerne ich mir traurige, melancholische Songs reinziehe und am Fenster sitze um den Schneeflocken beim Fallen zuzusehen – irgendwann wird es auch wieder Zeit, warme Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren.
Natürlich haben wir mir geballter Untoldency-Team Kraft noch ein paar weitere Songs die dem Vibe gerecht werden in die Playlist – deswegen schaut gerne mal auf Spotify vorbei und saved den shit!
Hier noch ein Hörvorschlag für unsere Winter Blues Playlist:
Zuerst schön ein paar Kerzen anzünden, eine Tasse Lieblingstee machen, einkuscheln, dann gemütlich für eine Weile unsere Playlist anhören.
Sollte es dann irgendwann doch zu viel Sadness werden, wird dir hiermit von Dr. Sarah von Untoldency eine ABBA Dance Party mit Diskolichtern verschrieben.
Viel Spaß beim Hören!
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Playlist: indie export – the sound of Asia
Ich muss euch etwas gestehen: Ich habe keine Ahnung, was in der asiatischen Musik-Bubble so abgeht. Zumindest ging es mir so bevor ich die Playlist und diesen Artikel zusammengestellt habe. Bis auf K-Pop, um den man irgendwie nur schwer herumkommt, findet man auch in den europäischen Charts kaum weitere Repräsentant:innen aus Asien. Ehrlich gesagt kenne ich aus der K-Pop-Szene auch nur BTS und bin nicht gerade der größte Fan der Band zumal sie schon eher dem internationalen Markt zuspielen als dem koreanischen, aber darum soll es hier nicht gehen. Ich habe mir also die Challenge gesetzt, asiatische Künstler:innen zu finden, die den Sound ihrer heimischen Szene widerspiegeln.
Meine Reise in die asiatische Musikwelt
Angefangen habe ich mit Künstler:innen, die mir bekannt sind, weil sie es bereits auf den europäischen/amerikanischen Markt geschafft haben. Es stellt sich schnell heraus: Sie wohnen mittlerweile nicht mehr in Asien. Ich möchte allerdings die authentische, asiatische Atmosphäre einfangen und suche deshalb nur Artists, die momentan in einem asiatischen Land wohnen und bestenfalls auch dort aufgewachsen sind. Auch, wenn wir sie lieben, fallen dadurch schon einmal Hayley Kiyoko, Japanese Breakfast, Yaeji, beabadoobee und mxmtoon raus. Das sind alles gute Künstler:innen, die nur leider in Amerika oder Großbritannien leben. Widmen wir uns jetzt also dem asiatischen Sound.
Kein Spotify in China
Ich begegne meinem nächsten Problem: In China gibt es kein Spotify. Für unsere europäischen Hörgewohnheiten, die kaum eine andere Musik Streaming-Plattform in Betracht ziehen – mit Ausnahme von Apple Music – ist das ein ganz schönes Gedankenexperiment. Die Frage ist nur: Wie wird in China Musik gestreamt? KuGou Music ist die meistgenutzte Streaming-Plattform und mit mehr als 450 Millionen Nutzer:innen sogar der größte Musik Streaming-Service weltweit. Hätte ich das nicht gegoogelt, hätte ich keine Ahnung davon gehabt und weiterhin in meiner leicht naiv-ignoranten europäischen Musik-Bubble gelebt, in der Spotify das non-plus-ultra an Musik-Streaming ist.

Die Konsequenzen
Kein Spotify in China: Was heißt das eigentlich, außer, dass dort Musik über KuGou gehört wird? Naja, leider heißt das auch, dass die chinesischen Künstler:innen größtenteils auf KuGou veröffentlichen und nicht auf Spotify. Die richtig nischigen, authentischen Artists werde ich in der Playlist also wohl nicht präsentieren können. Zu meiner Überraschung habe ich allerdings trotzdem so einige interessante Songs aus China finden können.
Letzter Disclaimer bevor ich dann auch endlich mal zu den Songs und Künstler:innen komme: Es sind nicht alle Länder Asiens repräsentiert und es ist mir auch bewusst, dass es nicht möglich ist, einen universellen Sound für den kompletten Kontinent festzulegen. Ich meine, stellt euch mal bitte vor, jemand würde das für Europa tun? Crazy, right? Aber ich hoffe, dass ich es geschafft habe, die essentiellen Einflüsse einzufangen. Der Fokus liegt hier auf (Süd)Ostasien. Dafür ist aber von klassischer Popmusik, Rock, New Wave, Indie Pop über (Post) Punk bis hin zu Lo-Fi so ziemlich alles an Genres vertreten.
Stop 1: Korea
Starten wir mit dem ersten Land, aus dem ein Großteil der Künstler:innen der „indie export: the sound of Asia“ Playlist kommt. Nehmen wir uns also mal den K-Pop vor und machen es Indie. Den Hype um Bands wie BTS oder TWICE, die das Aushängeschild des Korean Pops sind, kann ich ehrlich gesagt immer noch nicht so ganz nachvollziehen. Aber ich komme natürlich auch nicht drum herum, das Genre in die Playlist einzubeziehen, weshalb ich mich auf die Suche nach etwas unbekannteren Künstler:innen gemacht hab. Ich musste mich durch so ziemlich viele … naja nennen wir es mal interessante Songs durchhören, bis ich auf welche gestoßen bin, die ich als angebracht für diesen Zweck fand.
Underrated Indie K-Pop
Hängeblieben bin ich bei „Retro Love“ von BOYHOOD. Der Song hat die typischen – für meinen Geschmack sehr kitschigen – Elemente des K-Pop Sounds. Der Refrain ist auf jeden Fall sehr catchy und geht so schnell nicht wieder aus dem Kopf. Ich bin besonders großer Fan der absurden Dance Moves im Musikvideo – habe noch nie jemanden so tanzen sehen, aber wahrscheinlich macht das Gen Z heutzutage so.
Musikvideo zu „Retro Love“ von BOYHOOD Natürlich sind in der koreanischen Musikszene auch andere Genres vertreten mit einer Vielzahl an verdammt guten Künstler:innen. Repräsentativ für alle diese grandiosen Artists stelle ich euch kurz die Band SE SO NEON vor. Ihre Musik ist eher Richtung Lo-Fi, hat aber auch verschiedenste Einflüsse aus Blues, Psychedelic Rock New Wave und Synth Pop. In Korea ist SE SO NEON auch nicht gerade unbekannt. Das Trio gewann bereits den Korean Popular Music Award in den Kategorien „Rockie of the Year“ und „Best Rock Song oft he Year“. Und das haben sie sich auf jeden Fall verdient!
Stop 2: Japan
Weiter geht’s mit dem Nachbarland Japan. Der wohl bekannteste japanische Musik-Export ist wohl CHAI. Kurzer Reminder: Ich rede hier nur von Bands und Artists, die noch in Japan leben und größtenteils dort arbeiten. Die vier CHAI-Mädels haben durch ihr Feature auf dem letzten Gorillaz-Album eine große Welle an Aufmerksamkeit auf ihre Musik gezogen. Ihre hohen, seichten Stimmen gemischt mit entspannten, einprägsamen Beats sind repräsentativ für die japanische Pop-Szene.
Zwischen unbeschwertem Pop-Gesang und starken Rock-Gitarren
Indie Rock Fans kommen in der japanischen Musikszene allerdings auch auf ihre vollen Kosten. Besonders ans Herz gewachsen sind mir die Bands No Buses, DYGL und mitsume. Letztere fallen wahrscheinlich eher in die Kategorie softer Indie Rock. Aber das ist ja auch nicht so wichtig, mein Punkt hier ist: Zieht euch diese Bands rein! Da steckt meiner Meinung nach sehr viel Potential drin.
Etwas Spezielleres aus der Kategorie Indie Rock, aber trotzdem sehr nennenswert sind die Bands LITE und toe. Beide Bands sind (überwiegend) instrumental unterwegs. Die Songs der Bands gehen mir starke „Soundtrack eines melodramatischen Action Films“ Vibes. Ich kann sie mir aber auch live auf einem Konzert ziemlich gut vorstellen.

CHAI Stop 3: China
Obwohl Spotify in China kaum genutzt wird, habe ich trotzdem ein paar Schätze der dortigen Indie-Szene gefunden. Meinem Gefühl nach sind die Songs etwas ungewöhnlicher und fallen etwas heraus aus der Reihe der anderen Songs in der Playlist. Besonders leicht machen es die chinesischen Bands einem Publikum, das kein Chinesisch versteht, auch nicht gerade. Ich verstehe kein Chinesisch, kann es nicht lesen und fühle mich sowieso eher so als würde ich Hieroglyphen auf meinem Bildschirm sehen. Natürlich habe ich trotzdem ein paar Repräsentant:innen dieser Kategorie mit in die Playlist gepackt. Vielleicht versteht ihr es ja.
Dass in China über KuGou Musik gestreamt wird, fällt besonders auf, wenn man auf die Zahlen der monatlichen Hörer:innen der Künstler:innen schaut. Denn diese liegen meist unter 1.000. Das heißt aber natürlich nicht, dass das der Qualität der Songs zuzuschreiben ist, denn die haben durchaus deutlich mehr Zuhörer:innen verdient. Von Psychedelic Rock bis Bedroom Pop ist hier wieder so ziemlich alles vertreten. Meine Empfehlung: Lonely Leary, THE HORMONES und Berlin Psycho Nurses (auch einfach, weil der Name genial ist).
Nächster Halt: Taiwan & Thailand
Ok, genau genommen liegen diese beiden Länder weit auseinander, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass sich die musikalische Landschaft dort etwas ähnelt. Deswegen bin ich jetzt einfach mal so frei und fasse sie hier in einem Kapitel zusammen (in Anbetracht der Länge des Artikels legitim).
Bedroom Pop zum Tagträumen
Den perfekten Sound für einen entspannten Sonntag auf der Couch – das liefern die Künstler:innen aus aus Taiwan und Thailand, die stellvertretend für alle weiteren Artists der Länder ihren Sound in der Playlist präsentieren. Lo-Fi Beats, ruhige Stimmen und Texte, die nicht allzu kompliziert sind (sofern ich sie denn verstehe, weil sie auf Englisch sind und nicht in der Muttersprache). Parade-Beispiel ist die Band The Chairs, die innerhalb Taiwans schon einige Erfolge sammeln konnten.
The Chairs mit einer Livesession zu „Dreaming with you“ Endstation: Indonesien
Die besten Überraschungen erwarten einen ja meistens dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Für mich waren eindeutig die indonesische Band Modern Approach und der, ebenfalls indonesische, Künstler Halimun Triangle. Während das Trio Modern Approach sehr durch den europäischen Musikmarkt der 70er und 80er Jahre inspiriert ist und ihren eigenen Darkwave-Spin daraus basteln, wird es bei Halimun Triangle etwas abgefreakter. Der Solo-Künstler mixt nicht nur sehr maschinelle, spacige Post Punk Sound Elemente, sondern bringt auch noch philosophische Referenzen in seine Texte. Die Single „Becoming Deleuzian“ zum Beispiel bezieht sich auf Gilles Deleuze, ein Philosoph des 20. Jahrhunderts. Im Song dreht es sich unter anderem um die Kontrollgesellschaft, Disziplin und Strafe.
Das Musikvideo zu Halimun Triangle’s Single „Becoming Deleuzian“ Heimflug
That’s it! Ich bin erst einmal wieder mein mein nischiges Nerd-Wissen des Tages losgeworden und hoffe, dass für euch auch der ein oder andere Song dabei ist, der es in eure persönliche Playlist schafft. Ich muss mich auf jeden Fall nochmal kurz bei allen bedanken, die mir Empfehlungen zugeschickt haben, denn ohne diese Tipps wäre die Playlist wohl lange nicht so vielfältig geworden. Was ich von der Playlist und der asiatischen Indie Musikszene halte, sollte ja mittlerweile ganz gut durchgeklungen sein. Mich würde aber mal interessieren, was ihr von den Songs haltet. Was ist euer Favorit? Was hat euch besonders überrascht? Was fehlt noch? Freue mich über jegliches Feedback!
Hier kommt ihr zur Playlist „indie export: The sound of Asia“
Fotocredit: Kodai Ikemitsu (CHAI Foto)