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Whitepaper mit “Tokyo”: Distanz, die man hören kann

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Heute servieren wir euch mal wieder einen Song, der gerade erst das Licht der Welt erblickt hat. Whitepaper haben nämlich heute ihre neue Single „Tokyo“ veröffentlicht – und schreiben damit ein weiteres Kapitel auf ihrem musikalischen Stück Papier. Fans des gepflegten Indie-Rocks mit Vorliebe für mitreißende Gitarrenriffs, denen es nicht an Emotionen fehlt, kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Es folgt: ein untoldency-Geheimtipp!


Wie gewohnt gibt’s zum Beginn aber erstmal ein paar hard facts zur Band. Die Geschichte hinter Whitepaper bzw. die Geschichte, die sie über sich erzählen wollen, ist nämlich alles andere als Band-typisch. Und das beginnt schon bei ihrem Namen. Sehr häufig haben die gewählten Bandnamen eine tiefe Bedeutung. Whitepaper hingegen definiert als „weißes Papier“ die Undefinierbarkeit. So kommt es auch, dass sich Max, David, Jo und Luis mal im Indierock (Hiraeth) austoben, um im nächsten Augenblick eine Klavierballade abzuliefern („Superheroes“).

Worauf die Anfang 20-jährigen Jungs im Übrigen (zum Glück) auch keinen Bock haben, ist sich dem klassischen Bandcharakter von nur einer Frontfigur hinzugeben. Max und David sind vielmehr zwei gleichwertige Sänger, mit sehr markanten Stimmen, die sie auch beide zeigen dürfen. Wer in diesem Atemzug dann auf die Idee kommt, nach irgendwelchen Band-Rollenverteilungen Ausschau zu halten, der sucht auch hier vergebens. So gibt es z.B. Songs, die aus Max’ Feder stammen, „Tokyo“ hingegen wurde von David geschrieben. Whitepaper lassen sich selbst also jeglichen Raum, um sich völlig auszuleben.


Kontrast zwischen Nähe und Ferne

Als ich „Tokyo“ dann das erste Mal höre, fallen mir sofort die starken E-Gitarren auf. Riffs, die powern und sich gleichzeitig wohlig an gefühlvolle Keys schmiegen. Und schon mit der ersten gesungenen Strophe macht sich hoffnungslose Melancholie breit. Der Song handelt von dem Gefühl, sich nach jemandem in der Ferne zu sehnen. Und dieses Gefühl kommt nicht von ungefähr: David hat „Tokyo“ nach einem Auslandssemester – in Japan! – geschrieben. Für geschlagene 7 Monate waren Whitepaper auf der ganzen Welt verteilt, bevor sie den Song zurück in Deutschland arrangierten und ihm seine ganz besondere Note verliehen.


We’re driving through the streets in different lives
Missing us and each other on the other side


Es ist uneingeschränkt immer großes Kino, wenn Künstler:innen oder Bands es schaffen, ihre Inspirationen und Gefühle 1 zu 1 an die Hörer:innen weiterzugeben. Aber „Tokyo“ füllt die Plätze meines persönlichen Kinosaals, als wäre es das Leichteste der Welt. Whitepaper vereinen mit diesem Song auf eine ganz wunderbare Weise die mit ihren bisherigen Releases kreierten Soundwelten – und zeigen damit ganz nebenbei eine große stilistische Ausdruckskraft. Durch die offene Art mit ihrer Kunst zu spielen, folgen sie keinem festgefahrenen Klangbild. Trotzdem haben ihre Songs ein hörbares gemeinsames Zuhause: Emotionen.

Ich kann euch also nur empfehlen, Whitepaper mal ein Ohr, ach am besten sogar zwei Ohren zu schenken. Es lohnt sich, versprochen. Ich hoffe wirklich sehr, dass wir in Zukunft noch viel mehr von den Jungs hören werden. Da steckt einfach ganz viel Potential drin, wenn man mich fragt. Aber überzeugt euch doch am besten selbst davon und hört euch „Tokyo“ hier an:


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Fotocredit: Erik Winter

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