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Novaa findet ihren Weg zurück zur Selbstliebe, Heilung und Hoffnung in „This Ain’t Your Home“

Ihr wisst, ihr bekommt hier immer nur Songs ans Herz gelegt, wenn sie auch unser Herz berühren. (Das ist glaub ich gerade mein kitschigster Einleitungssatz je geworden. But well). Bei all dieser ganzen wirklich guten Musik, die dieses Jahr schon rausgekommen ist, ist es schon richtig schwierig geworden, immer mitzuhalten und alles vorzustellen, was hervorsticht. Der Song hier sticht aber auf jeden Fall hervor und hat es mehr als verdient, vorgestellt zu werden. Was an This Ain’t Your Home so besonders ist und wieso Novaa sich damit in eine Reihe von female empowerment Songs einreiht, lest ihr jetzt.

 
Thank god for women

Novaa ist eine der spannendsten Newcomerinnen da draußen und ich bin so froh, dass ich über Untoldency Künstlerinnen wie sie auf ihrer Reise mitbegleiten kann. Auch wenn sie schon länger Musik macht, fühlt sich das an, als hätte sie gerade erst angefangen, so richtig Vollgas zu geben. Mit This Ain’t Your Home hat Novaa die erste Single von ihrem neuen Album veröffentlicht. Es ist jetzt zwei Wochen seit dem Release und ich bin immer noch ein bisschen sprachlos, wenn ich es höre.

Wir alle wissen, wie wichtig und groß die neue Welle an weiblichen Künstlerinnen ist, die immer mehr aufsteigen. Vor allem junge Künstlerinnen brechen mit „Tabus“, sprechen Themen an, die zu lange weggeschwiegen wurde, und lassen sich von niemandem mehr einschüchtern. Und das ist was, was ich mit meinen relativ alten und relativ jungen fast-25 Jahren (es schwankt) einfach nur liebe. Diese Generation an Künstlerinnen zu sehen, die die Zukunft verändern werden, macht einfach nur glücklich. Und auch ich bekomme dadurch nachträglich so viel mit, was ich selbst noch ändern kann. Ich lerne auch einfach so viel. Über Selbstliebe, Selbst-Empowerment, aber auch um den Schutz unserer Umwelt und anderen Themen, die sie alle anstoßen. Es ist einfach nur inspirierend. Und ermutigend. Patriarchat ist halt irgendwann auch einfach mal durch.  

 
„My body’s my own, not yours”

Das, über das Novaa in This Ain’t Your Home singt, ist eins dieser Themen. Tatsächlich, und da bin ich jetzt von Anfang an auch einfach mal offen, fällt es mir auch gar nicht so leicht, darüber zu schreiben. This Ain’t Your Home erzählt die Geschichte eines sexuellen Missbrauchs, den Novaa erfahren hat, und wie sie sich ihren Körper wieder zurückholt.

Novaa, Untoldency, Untoldency Magazine, Indie, Musik, Blog, Blogger, Online Indie Musik Magazin, novaamusik, This Ain't Your Home, The Futurist„This Ain’t Your Home entstand als mir bewusst wurde, dass ich sexuell missbraucht worden war. Es ist bizarr, dass man den Missbrauch, der einem angetan wurde, oft erst dann realisiert, wenn man von einer Person eben nicht missbräuchlich behandelt wird. In unserer Gesellschaft gibt es eine Menge Ungleichheiten, eine Menge Ungerechtigkeiten. Eine davon ist Sexismus.”

This Ain’t Your Home berührt auf diese ganz offene und intime Art, in der uns Novaa diese Geschichte erzählt. Sie zeichnet durch den Song selbst ihren eigenen Heilungsprozess auf und das in einem so schönen Lied zu verpacken und mit der Welt zu teilen, find ich unfassbar mutig. Aber wenn diese Generation von starken jungen Personen eins hat, dann Mut. Mut, dieses vermeintliche Tabu zu brechen, nicht über solche Sachen zu reden. Mut, denen sie dadurch auch anderen geben, die Ähnliches durchgemacht haben. Denn es geht ja nicht weg, wenn man nicht darüber redet.

 
Ein emotionaler und befreiender feel-good Song

Musikalisch fängt This Ain’t Your Home die Energie des Inhalts auf eine ganz spezielle Weise ein. Es ist weder eine bedrückende Ballade, noch ist es ein Indie-Pop Party-Song. Es ist direkt dazwischen, wirft einen emotional komplett hin und her und lässt einen am Ende dann aber doch noch tanzen.

Während Novaa in der Strophe offen ihre Geschichte nacherzählt, baut sich der Track mit treibenden Beats und hallender Gitarre langsam auf. Seit zwei Wochen hör ich diesen Song auf Dauer-Repeat. Er hat einfach diesen Klang, der alles um sich rum einzieht. Sobald sich der Song entfaltet, wirkt die Kombination aus dem Beat und Novaas klarer Stimme einfach nur hypnotisierend. Ich höre den Song gerade zum dritten Mal nacheinander und hab mich dafür entschieden, dass ihr euch das selbst kurz anhören müsst, um zu verstehen:

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Um noch ein bisschen offener zu sein, ich hab mir gerade das Musikvideo auch nochmal angeguckt und im Hinterkopf, wie schwer dieses Thema auch für Novaa selbst wirken muss, hat es mich ein bisschen zu Tränen gerührt. Novaa holt sich all das wieder, was ihr ohne Recht genommen wurde und ich kann gar nicht genug betonen, wie unfassbar stark und wichtig ich das finde. Sie reiht sich ein in Songs wie Your Power von Billie Eilish (Billie fucking Eilish ey) oder Pavement von Elena Steri (hier für euch in der Review). Alle zeichnen den Weg zurück zur Selbstliebe, aber geben auch eine klare Abgrenzung nach außen an: This ain’t your home.

No, I will never forget
No, I could never remove it
All of the stains on my mattress
No, I don’t need to forget
Now that I know I can see that
There’s no space left for you

Ich bin wirklich unfassbar gespannt, was von Novaa in Zukunft noch kommen wird. Denn nicht nur geht sie auf solche sensiblen Themen ein, sondern bricht auch jetzt schon mit Gender-Normen und Leute, wie. ich. das. liebe. Aber davon vielleicht ein anderes Mal mehr.

Vielleicht darf ich euch an dieser Stelle aber zu unserem women rising up Feature weiterleiten, in der ihr eine Playlist voller female empower songs findet, die den Start in die Woche garantiert positiver gestalten als das, was gerade im Radio läuft.

Sonstige Schlussworte: Be kind and take care of each other. Ist ein langer Kampf gegen das Patriarchat, toxische Männlichkeiten und was da alles noch so vor sich hinschimmelt, aber wir sind auf einem guten Weg.

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Fotocredit: Alexandra Lehti, Rebecca Kraemer

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