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Exklusive Videopremiere: Santans und „Mesa Verde“

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Die erste Videopremiere in 2021 geht an niemand anderes als Alles-Könner und DIY-King (ganz knapp hinter Fynn Kliemann) Santans. Musiker, Producer, Videographer, Grafiker, Promoter – Chris Scott Pham ist alles. Neben seiner Band Color Comic hat Chris mit Santans nun auch sein Soloprojekt wieder zum Leben erweckt und macht da, wie sollte es anders sein, auch alles selbst. Mesa Verde ist die zweite Singleauskopplung seiner im Februar erscheinenden EP ttt – time to think.

 
„Isolation puts me in a cage with my oldest enemy.”

Doch alles selbst machen trägt auch seine Konsequenzen mit sich. Überarbeitet, erschöpft und konfrontiert mit kreativen Blockaden und Selbstzweifeln startet er Anfang 2020 mit seinem Film-Projekt YSEASONS einen Neubeginn. Doch kaum vier Monate später hatte auch dieser Neubeginn ein jähes Ende – ein Sturz, Hirn-OP und Intensivstation waren die Folge. Aus dieser Zeit und vor allem aus dieser aufgezwungenen Ruhe seiner Genesung brachte Chris sein Solo-Projekt Santans wieder auf den Weg. Ganz persönlich und intim nimmt er uns damit auf die Reise zurück zu sich selbst.

Santans, Untoldency, Untoldency Magazine, Indie, Musik, Blog, Blogger, Online Indie Musik Magazin, mesa verde, yseasons, chris scott, chris scott pham, santans santansUnd diese Reise führt in dem Musikvideo zum neuen Song in den Nationalpark Colorado mit dem Namen Mesa Verde. Santans nimmt die Ästhetik des Nationalparks mit in den Süden von Bayern und inszeniert dort inmitten der Natur den Kampf mit dem eigenen Teufel. Anfangs noch sehr entspannt auf dem steinigen Boden liegend, erblickt Santans im kleinen Handspiegel die teuflische Version seiner Selbst – dämonisch grinsend und mit weißer sandiger Farbe bedeckt. Doch im Spiegel soll sich sein innerer Dämon nicht lange verstecken. Wie in Horrorfilmen, einmal im Spiegel gesehen, ist der Schritt zur realen Begegnung nicht weit. Zur zweiten Strophe dann betritt die mit weiß bedeckter Farbe teuflische Personifikation Santans die ästhetische Berglandschaft. Und wenn ich ästhetisch sage, mein ich auch ästhetisch. Berge und Tannen harmonieren mit den Farben der Protagonisten und alles scheint eins.

Ein Tanz mit den Dämonen

Doch kurz zum Inhaltlichen, auch wenn man viel aus dem Video herauslesen kann. Mesa Verde handelt von dem Verlust zu seinem Selbst und dem Suchen nach dem eigentlichen Zuhause. Wenn man sich selbst verliert, wo fühlt man sich dann noch wohl? Wo gehört man hin?

Santans thematisiert die Konfrontation mit den eigenen Dämonen und dass beide schwer voneinander zu trennen sind. Man ist ständig im Kampf mit ihnen, versucht vor ihnen wegzurennen, sie zu ignorieren. Und doch sind sie da und in Zeiten, in denen es einem sowieso nicht so gut, gewinnen sie vielleicht die Oberhand. Mesa Verde zeigt dieses tanzende Zusammenspiel im roten Rauch, zwei Seiten, die man nicht voreinander trennen kann.

Doch genug mit bedeutungsvollen Metaphern und ästhetischen Bildern. Zum musikalischen: Mit ruhigen Gitarrentönen eröffnet Mesa Verde zu einem dreamigen Indiesong. Dann setzen Bass und Gitarre ein und geben dem ganzen eine bouncige, jazzige Struktur. Als Santans mit der ersten Strophe einsteigt, ist eine ganze Minute vergangen und ich bin jetzt schon Riesen-Fan des Riffs und Mesa Verde. Das Lied bricht immer wieder mit der Struktur, die Indie-Gitarren kommen wieder, erklingen vor leerem Raum und legen sich dann mit allem zusammen. Musikalisch passiert hier echt so einiges. Der Song befindet sich stetig im Wandel, zwischen ruhigen Gitarrenparts und aufbrechenden taktgebenden Bassriffs liegen nur ein paar Sekunden. Chris, i can see what you did here. Mesa Verde ist sowohl auf lyrischer und visueller als auch auf musikalischer Ebene ein Tanz mit den eigenen Dämonen.   

Und damit schließe ich den dann doch sehr ausführlichen Aufsatz und lege euch das Video von Mesa Verde ans Herz. Und Santans, den natürlich sowieso.

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© Luca Kraus und Janine Brömse

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