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doppelfinger fängt den November-Blues mit seiner neuen Single „seasonal affective disorder“ auf

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Seien wir ehrlich, wir sind gerade alle völlig niedergeschlagen vom November-Blues. Oder bin nur ich das? Der Winter naht, es ist kalt und andauernd dunkel. Und das schlägt auf die Mentalität. Es ist viel schwieriger als im Sommer sich an positiven Sonnenvibes festzuhalten. Es ist aber auch umso einfacher sich in langsam-schwere Melancholie-Songs reinfallen zu lassen, die einen in die traurige Gefühlswelt der Musik ziehen. And I’m here for it. Meine neuste Entdeckung, die es direkt in meine folk-autumn Playlists geschafft hat: doppelfinger und seine neue Single seasonal affective disorder. Hier erfahrt ihr, wieso.

Das Setting und der Song

Doch erst zum Setting. Gestern stand ich an der warmen Heizung anlehnend vorm Fenster und hab mich aufgeregt, dass die Kirchenglocken mitten in der Nacht läuten und das ja wirklich an Lärmbelästigung grenze. Dann hab ich festgestellt, es ist erst 18 Uhr. So weit bringt dieser unfassbar dustere Winter uns: ab 18 Uhr ist alles schon „mitten in der Nacht“. Die Überwindung, die ich aufbringen muss, nach Finsternis-Einbruch um halb 5 (eigentlich mitten am Tag) das Haus noch zu verlassen, ist enorm. Alles in mir schreit nach der Couch, Decke und am liebsten noch Wärmflasche. Draußen ist es dunkel und mir ist kalt – der Diskussionsraum für Unternehmungen ist also dementsprechend klein.

Für solche Momente braucht es Musik, die sich an das bekannte Setting anpasst. Sich genauso schwer auf mich legt wie die Decke, genauso warm an Emotionen fühlen lässt wie die Wärmflasche (Vergleiche hinken). Es braucht langsame Gitarren, gefühlvolle Stimmen und ganz viel melancholische Traurigkeit. Es braucht seasonal affective disorder.

seasonal affective disorder hat alles, was ich gerade beschrieben habe. Übereinander gezupfte Gitarren, die beruhigend schöne Stimme von Sänger Clemens und sogar einen folkartigen Aufbau á la Mighty Oaks. Und dazu die tieftraurige Melancholie, der ich so verfalle. Einfach wunderschön.

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Der Künstler

Doch wer macht diese schöne Musik für die herbstdepressiven Tage im November? Es ist Clemens Bäre aka doppelfinger. Der Wiener, dessen Künstlername zu Recht an einen Gitarren-Nerd erinnert, könnte ein paar von euch schon auf der Bühne der Acoustics begegnet sein, denn er ist in der Live-Band von Singer Songwriterin OSKA, der wir hier auch schon mehrmals unsere Liebe gestanden haben. Und sie ihre Liebe Stu Larsen. Aber das ist eine andere Geschichte.

doppelfinger jedenfalls ist nicht nur ein sehr süßes Bandmitglied der Liveband von OSKA, sondern auch ein wahnsinns Solokünstler. Und absoluter Newcomer! Also jetzt auschecken bevor ihn wieder jeder kennt:

Die Emotionen

Nun der Teil mit all den Emotionen. Wie man schon herauslesen konnte, ist seasonal affective disorder kein mentaler Sonnenschein. Im Gegenteil: Der Titel beschreibt eine medizinische Krankheit, bekannt als Winterdepression. Es ist eine Art der Depression, die ähnliche Symptome aufweist und das tägliche Leben beeinträchtigt. Durch weniger Sonnenlicht im Winter wird ein biochemisches Ungleichgewicht im Gehirn ausgelöst, das dazu führen kann, dass man sich leer und lähmend fühlt und aus seinem Tagesrhythmus fällt. Und all die Gefühle, die man so sich mitträgt, machen sich breit. Im Fall von doppelfinger (und mir) ist das: an etwas festhalten, wenn man weiß, man sollte es besser loslassen.


»I’m holding onto these postcards as a reminder of you
cause forever I’ll be clinging to darkest corners of my room
Can someone tell me now where I‘m supposed to be?«


Doch auch wenn inhaltlich sehr deep und traurig, ist seasonal affective disorder einfach wirklich ein wunderschöner Song und doppelfinger ein wunderschöner Künstler. Hier könnt ihr den Song in eure Herbst-Playlist der Wahl packen:

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Fotocredit: Alex Gotter

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