Lyian ist einer der Newcomer, die wir im Jahr 2021 sehr ins Herz geschlossen haben. Nicht umsonst findet ihr bei uns sowohl eine Review zu seiner ersten Single „Methadon“ als auch zum Nachfolger „Hollywood“. Ende September hat Lyian dann mit „Kind deiner Zeit“ nachgelegt. Vorab hat sich Jule mit ihm aber schon im Sommer zum Interview verabredet. Bei einer gemeinsamen Bootsfahrt über die Berliner Spree und einem anschließenden Bierchen im Park erzählt er über seinen musikalischen Werdegang, seine Affinität zum Rap, aber auch über Zukunftsängste. Wer Lust hat, Lyian ein bisschen besser kennenzulernen, ist hier an der absolut richtigen Adresse.
Lyian im Interview
Erstmal steht das Interview-Date unter keinem guten Stern. Aufgrund eines Polizeieinsatzes kommen weder Lyian noch ich mit der S-Bahn voran. Ein paar panische Telefonate und Grübeleien, über welche Umwege wir noch pünktlich zum Boot kommen, später haben wir es dann aber doch irgendwie zur Anlegestelle geschafft. Das Boot ist allerdings ohne uns losgefahren. Nur aufgrund des freundlichen Mitarbeiters (s/o an den Seemann), der uns einfach bei der nächsten Tour mitfahren ließ, hatten wir aber doch noch die Chance, Berlin einmal vom Wasser aus zu erleben. Ein kurzes Kennenlernen und eine Weinschorle später geht es schnell um Lyians Musik.
Jule: Wie lange machst du schon Musik?
Lyian: Ziemlich lange, seit meiner Jugend. Aber das war immer so On/Off. Es hat lange gedauert, bis ich das etwas fokussierter gemacht habe. Es war ein langer Prozess, bis ich wirklich richtig ernst genommen habe. Ich habe irgendwann aber einfach gemerkt, dass es anders nicht geht. Ich hatte früher allerdings eine gewisse Antihaltung gegen den ganzen Businesskram, „Marketing“ oder „Image“ waren immer eher Schimpfwörter für mich. Aber irgendwann habe ich begriffen, dass es nicht anders geht und ich da einfach mitspielen muss. Ich habe das alles aber nie wirklich gelernt, also irgendeine musikalische Ausbildung oder so. Mit Storys à la „ich habe mit 3 Jahren angefangen Klavier zu spielen“ kann ich leider überhaupt nicht dienen (lacht).
Jule: Welche Musik hörst du denn so privat?
Lyian: Wahnsinnig viele verschiedene Sachen. Viel Deutschrap tatsächlich, Sachen die ich immer noch mag. Damit bin ich aufgewachsen, ich habe früher auch sehr lange selbst gerappt. Ich komme eigentlich auch selbst aus dem Rap, da bin ich mit sozialisiert. Ich habe erst mit diesem Projekt angefangen zu singen. Es war schon sehr früh so, dass ich mich nicht zwischen The Smiths und Aggro Berlin entscheiden konnte und viele Sachen gehört habe, die man nicht unbedingt unter einen Hut bringen kann (lacht). Das war und ist teilweise sehr widersprüchlich. Heute ist das ja fast schon normal, dass in der gleichen Playlist Jeremias und Haftbefehl sein können.
Jule: Welche widersprüchlichen Künstler:innen sind das bei dir?
Lyian: Also so richtig explizite Artists die ich abfeiere, habe ich aktuell gar nicht. Ich habe gerade eine Phase, in der ich selbst sehr viel Musik mache. Da gucke ich, dass ich nicht zu viel andere Musik höre, damit ich bei dem bleiben kann, was ich gerade selber produziere. Sonst höre ich einen Song und denke „Oh ja, das könnte ich auch machen, mit dem und dem Drumgroove“, aber ich will mich lieber darauf konzentrieren, einen Song fertig zu machen, als 10 neue Songs anzufangen.
“Ich finde diese Online-Geschichte schon sehr interessant”
Jule: Hast du denn eigentlich auch Live-Auftritte geplant? Oder setzt du dich damit noch gar nicht auseinander?
Lyian: Ich setze mich damit schon auseinander, habe auch eine Liveband. Aber gerade ist die Situation einfach noch extrem schwierig. Man muss da so viel Arbeit reinstecken. Ich hoffe, dass ich so schnell wie möglich ein paar kleine Konzerte, zumindest in Berlin, spielen kann. Das wäre sehr wünschenswert. Ich finde es aber gerade auch geil, vieles einfach nur online zu machen. Man muss das inzwischen ja nicht mehr so aufziehen, dass man Konzerte spielt und dadurch bekannter wird. Ich finde diese Online-Geschichte schon sehr interessant.
Jule: Du machst auch alles rund um Lyian selber, oder?
Lyian: Ja, ein Freund von mir, Marius Gold, der in meiner Band auch Bass spielt, der ist Co-Produzent und hilft mir im final mixing. Mit ihm nehme ich auch die Vocals auf. Ich hole mir dann ab und an Leute, die besser Instrumente spielen können als ich, z.B. Theo Kraus aus der Drangsal-Band, der viel besser Gitarre spielt und die dann für mich aufnehmen muss (lacht). Aber ansonsten mache ich die Produktion und sowas alles selber, ja – kein Label, kein Management, nur ich. Das habe ich auch ein bisschen unterschätzt. Ich wollte eigentlich nur Musik machen. Jetzt bin ich die halbe Zeit damit beschäftigt, E-Mails zu schreiben (lacht).
Jule: Hast du in der Vergangenheit auch mal in Bands gespielt?
Lyian: Nee, nie ganze Bands, ich habe immer viel alleine gemacht. Mein letztes Projekt war mit einem Freund zusammen, das war auch ein Rap-Projekt. Wir haben damals auch eine EP fertiggemacht, aber das hat sich dann irgendwann aufgelöst. Danach habe ich mich auf mein Soloprojekt konzentriert und damit bin ich auch gerade sehr happy. Gefällt mir irgendwie besser, wenn ich das alleine mache und weiß, dass das jetzt zu 100% das ist was ich mag und ich keine Kompromisse eingehen muss. Aber in dem vorherigen Projekt habe ich super viel gelernt. Ich habe da schon viel geschrieben und ich würde sagen, dass das echt das Einzige ist, was ich so richtig kann. Produzieren und der Rest ist so… ja, mache ich auch (lacht).
Unser Gespräch wird kurzzeitig von zwei Dingen unterbrochen. Einem süßen Welpen, von dem wir hoffen, dass er nicht über Bord geht und der Tatsache, dass sich Menschen auf Booten dauerhaft gegenseitig zuwinken müssen. Wir stellen fest, dass das, ähnlich wie das Klatschen im Flugzeug auf dem Weg in den Urlaub, einfach ein seltsamer menschlicher Reflex sein muss.
Nachdem die Bootsfahrt dann doch schneller ein Ende fand als wir dachten, haben Lyian und ich beschlossen, uns in der Gegend noch einen Spot zu suchen, an dem wir uns niederlassen können. Kurz in den nächsten Späti gesteppt und ab in den Monbijoupark, der aufgrund der sommerlichen Temperaturen von Familien und Sportler:innen gleichermaßen gut besucht ist. Nachdem wir einen etwas ruhigeren Platz in der Sonne gefunden haben, quatschen wir weiter.
“Ich wusste lange nicht, welche Richtung ich verfolgen wollte”
Jule: Deine bisher veröffentlichten Singles bedienen die unterschiedlichsten Genres. Wie kommt es dazu?
Lyian: Bis vor ein paar Jahren habe ich ja wie gesagt nur Rap gemacht, „Hollywood“ deutet das ja auch ein bisschen an. Ich finde das für mich total spannend, weil ich sehr lange damit gehadert habe. Ich wusste ganz lange nicht genau, welchen Sound und welche Richtung ich verfolgen wollte. Bis ich dann entschieden habe, ich mache einfach alles. Es gibt ja inzwischen viele Artists, die das so machen. Trotzdem ist es noch relativ „neu“, dass du eine:n Künstler:in hast, die auf dem einen Song rappen und beim nächsten dann Rockdrums auftauchen. Für mich fühlt sich das aber genau richtig an.
Jule: Möchtest du erstmal dabei bleiben, Singles zu releasen oder ist schon eine EP geplant?
Lyian: Erstmal werde ich nur Singles veröffentlichen, ja. Ich finde es auch voll spannend, dass das auch bei uns gerade eine legitime Form ist, seine Musik zu veröffentlichen. Ich meine, in den USA machen das sowieso schon gefühlt alle so und auch im Rap-Bereich in Deutschland ist das fast sowas wie Standard. Aber sonst ist ja immer die Idee, dass man mit einem Album viel mehr machen und irgendwelche großen Promoaktionen starten kann. Ich finde es zu meiner Musik aber gerade auch einfach passend, dass regelmäßig eine neue Single kommt und man nicht so genau weiß, was ich als nächstes mache, so „welches Genre reitet er jetzt ab?“ (lacht). Die nächsten Songs werden vielleicht nicht alle mit Video erscheinen, das ist ja auch einfach mal eine Kostenfrage. Ich stehe aber total auf geile Videos, die auch nach was aussehen…
Jule: … wie das Video zu „Methadon“, das finde ich richtig schön. Habe ich mir auch schon richtig oft angeguckt.
Lyian: Oh, das freut mich. Der Dreh hat auch total Spaß gemacht. Ich kenne glücklicherweise ein paar Menschen aus dem Filmbereich, dementsprechend war die Crew auch einfach toll, das hat es mir sehr leicht gemacht.
Ich erzähle Lyian von meinem ersten „Methadon“-Hörerlebnis. Als ich kochend in der Küche stand und den Text so uff fand, dass ich erstmal den Herd ausmachen musste. Der Text, der mich irgendwie anders berührt hat und das Sackenlassen der Geschichte.
“Es geht um die größte Idee von Freundschaft”
Lyian: Wow, das freut mich richtig. Schön zu hören, wie der Song auf andere wirkt. Aber ja, es wundert mich auch nicht, der ist schon heavy. Gerade der Chorus, das ist natürlich kein Fun. Der Song ist eigentlich aus verschiedenen Geschichten zusammen entstanden. Es geht einfach um die größte Idee von Freundschaft, aber auch um Einsamkeit. Ich habe auch vor Kurzem erst selbst bemerkt, dass gerade der Chorus ein so heftiges Bild von Freund- und Seelenverwandtschaft malt, das ist ja schon fast unerreichbar. Vielleicht geht es auch ein bisschen darum. Dass aus der totalen Einsamkeit diese Sehnsucht nach so viel Intimität besteht, die man eigentlich gar nicht erreichen kann. „Methadon“ war auch einer der ersten Songs, den ich als Lyian geschrieben habe. Es hat sich deshalb auch total richtig angefühlt, und tut es immer noch, dass ich mit dem als erstes rausgegangen bin.
Jule: Bist du sonst auch längerfristig mit Songs zufrieden oder verwirfst du viel?
Lyian: Ich verwerfe schon sehr viel. Dadurch dass ich so genreoffen bin, fange ich nie einfach mit einem Beat an. Ich habe immer schon eine genaue Idee, bei der ich schon eine Phrase oder ein Thema habe. Der Song wechselt dann aber während des Prozesses mehrfach das Genre. Manchmal fängt er mit einer Gitarre an, dann fliegt die raus und stattdessen sind da 808-Drums drin und er geht in eine Trap-Richtung. Dann mache ich den noch 30 bpm schneller und am Ende wird’s eine Disconummer (lacht). Ich habe immer so eine Idee für einen Song und bis der dann so ist, kann da sehr viel passieren. Auch „Methadon“ hat eine solche Reise hinter sich.
Jule: Könntest du dir auch vorstellen, für andere Künstler:innen zu schreiben?
Lyian: Oh ja, das könnte ich mir sogar sehr gut vorstellen. Ich habe das bisher aber tatsächlich noch nie gemacht. Da hätte ich aber auch mal total Bock drauf.
Jule: Und Songs zu singen, die andere für dich geschrieben haben?
Lyian: Interessant, da habe ich echt noch nie drüber nachgedacht. Also eher nicht, im ersten Moment wirkt das gerade ein bisschen befremdlich auf mich. Ich wüsste auch nicht genau, warum ich den Text einer anderen Person verarbeiten sollte, das kann ich doch selber (lacht). Da würde ich doch lieber musikalisch mit jemandem zusammenarbeiten oder mit jemandem zusammen einen Song schreiben. Aber so live auf der Bühne einen Song zu covern, das wäre eigentlich geil.
Jule: Welchen Song würdest du da covern?
Lyian: „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens (lacht). Oder irgendwas von Ideal oder so, auf jeden Fall ein paar NDW-Hits.
In diesem Moment kommen wir auf die „NDW“-EP von Sam Vance-Law zu sprechen und beschwören uns gegenseitig, wie toll wir Sam finden. Lyian wirft „Der charismatischste Mensch, dem jemals begegnet bin, unverschämt!“ in den Raum und ich kann dem nur zustimmen. Es ufert aus in einem längeren Philosophieren über „Homotopia“ und einem abschließendem „Good job, Sam“. Ich führe das nicht weiter aus, möchte es aber nicht unerwähnt lassen, weil es für mich ein kleiner bonding moment mit Lyian war, ich geb’s zu.
“Ich sehe mich nicht mehr mit 50 auf einer Bühne stehen”
Jule: Wenn du dir etwas für deine Musik wünschen könntest, was wäre das?
Lyian: Eigentlich ein bisschen lame, aber erstmal wäre es, dass sie von mehr Leuten gehört wird. Letztendlich will ich für andere die Musik machen, die ich vielleicht selbst gebraucht hätte. Ich schreibe ja schon sehr einfühlsame Songs und ich kann mir vorstellen, dass es eine Menge Menschen gibt, die das fühlen würden. Da möchte ich gerne hin. Deswegen… schön, dass wir dieses Interview führen (lacht). Ich hätte schon Bock, einmal alles mitzunehmen, einmal Öffentlichkeit, den ganzen Instagram-Kram durchspielen und mich dann irgendwann zurückzuziehen. Aber ich sehe mich nicht mehr mit 50 auf einer Bühne stehen oder so, auch wenn ich das sehr respektabel finde. Ich sitze dann irgendwann in einer Hütte in Frankreich, bin dann raus und schreibe nur noch Bücher (lacht).
Während unseres Gesprächs kommen wir auf das Thema „Ängste“ zu sprechen. Weil ich, während wir so im Sonnenuntergang auf der Wiese sitzen, mehrfach lautes Schreien und Wegrennen unterdrücken muss, weil ich Angst vor Insekten habe. Mein noch geschlossenes Bier rühre ich nicht an, weil es sich inzwischen 30 Ameisen darauf bequem gemacht haben.
Lyian: Ich glaube, ich habe eine gute Mischung aus dem Repertoire, was so an gängigen Ängsten gibt, gerade was die Zukunft angeht. Aber auch sozial eben, gerade auch der Lockdown war heftig, wenn man eh zum Alleinesein neigt. Mir fällt es nicht immer leicht, mit Menschen umzugehen und wenn man dann 1,5 Jahre super viel alleine ist, macht es das nicht leichter. Soziale Ängste, auch zwischenmenschlicher Art, begleiten mich auf jeden Fall. Aber ich kenne auch wenig Menschen ohne solche Ängste.
Jule: Ängste schützen einen aber auch. Man wird ja viel aufmerksamer für die Dinge die man tut, oder eben nicht tut. „Angst“ ist so ein negativ behaftetes Wort, dabei kann Angst bis zu einem gewissen Punkt auch etwas Gutes sein.
Lyian: Ja, voll. Diese negative Behaftung kommt auch daher, dass Angst oft auch einfach total irrational ist. Oft ist es nichts Fundiertes, man hat Angst vor Ameisen, die am Bier hochkrabbeln – und das ist sowohl legit als auch eben nicht legit (lacht). Und so wie die Zukunft wahrscheinlich auch gar nicht so düster sein, wie ich mir das manchmal ausmale.
“Ich mag es, wenn ich mich auf Sachen verlassen kann”
Jule: Gehst du manchmal Risiken ein?
Lyian: Geht so. Ich bin schon eher jemand, der immer versucht, sich seine comfort zone einzurichten. Und auf keinenFall bin ich jemand, der ständig nach einer neuen krassen Erfahrung sucht oder sich überwinden muss, um sich zu spüren. Ich mag es, wenn ich mich auf Sachen verlassen kann und die safe sind. Dass die Beziehungen zu meinen Freund:innen safe sind, dass ich meine Wohnung habe. Das ist mir wichtiger als das nächste heftige Abenteuer.
Wir fragen uns, wo wir hinziehen würden, wenn man zwingt, Berlin zu verlassen. Während ich wahrscheinlich in den Norden – sowohl Deutschlands als auch im Zweifel Europas – gehen würde, wäre es bei Lyian wohl eher der Süden. Dorthin hat es ihn bisher immer eher verschlagen. Da wir beide in Berlin leben, ich als Gebürtige und er als Zugezogener, sprechen wir auch darüber, wie schwierig es für Menschen sein kann, als Dorfkind plötzlich dem Trubel der Großstadt ausgesetzt zu sein. Dass manche es lieben und andere nach kurzer Zeit wieder Reißaus nehmen.
“Ich kam mir sehr lange sehr jung vor”
Jule: Was war denn für dich der Grund, nach Berlin zu ziehen?
Lyian: Das war irgendwie schon immer klar. Schon als ich 14 Jahre alt war oder so hat mich das gereizt. Allein durch die Musik tatsächlich, ich dachte immer „wie krass ist das denn da?“. Für mich war das immer klar. Als ich mit der Schule fertig war bin ich sofort einen Monat später weg gewesen. Komplett ohne Plan, nur mit meiner Tasche. Das war damals radikaler als es hätte sein müssen. Ich habe dann auch fast alle Kontakte abgebrochen, weil ich das so konsequent wie möglich durchziehen wollte und einfach angepisst von der Dorfsituation war. Dann habe ich aber wiederum richtig lange gebraucht, um in Berlin klarzukommen. Das war für so einen naiven 18-jährigen auch einfach richtig viel Input (lacht).
Jule: Würdest du das heute nochmal so machen?
Lyian: Ich glaube nicht. Ich würde mich wohl eher mit einer etwas kleineren Stadt rantasten. Berlin ist auch nicht unbedingt eine Stadt für planlose 18-Jährige. In meinem Umkreis sind damals fast alle in so Studi-Städte gezogen, Göttingen oder Hildesheim. Wenn du da abends unterwegs bist, sind halt alle in deinem Alter. In Berlin war das für mich anders, hier waren alle älter, ich kam mir sehr lange sehr jung vor in dieser Stadt. Es hätte mir sicher nicht geschadet, auch erstmal nach Göttingen oder so zu gehen. Aber dieser radikale Wunsch nach Berlin war einfach viel zu lang da.
Plötzlich hören wir den Gesang eines Straßenmusikers, der am Spreeufer spielt. Weil wir sowas seit 1,5 Jahren nicht erlebt haben, lassen wir uns in Richtung Sonnenuntergang und Spree treiben, um dem jungen Mann aus Italien zuzuhören. Und dann habe ich einfach vergessen, Lyian nach seiner untold story zu fragen, die ihr sonst aus unseren Interviews kennt. Verzeiht mir das, aber das war das erste Interview seit vielen Monden, das ich persönlich geführt habe – und dann war es auch noch so ein schönes.
Aber wenn ihr jetzt einfach fleißig die Songs von Lyian auf Spotify hört, gibt’s vielleicht irgendwann noch ein Interview – dann auch mit untold story, versprochen!
Fotocredit Titelbild: Stephi Proem