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Lyian erzählt in „Hollywood“ eine Lovestory, die nicht wie im Film endet

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Fleißige untoldency-Leser:innen, wie ihr sie natürlich alle seid, kennen ihn bereits: Newcomer Lyian. Der in Berlin lebende Künstler hat nach seiner Debütsingle „Methadon“ kürzlich seinen zweiten Song „Hollywood“ veröffentlicht. Und mit diesem zeigt Lyian, dass Genregrenzen absolut überholt sind und man sich nicht unbedingt auf einen Sound festlegen muss. Jule hat sich für euch ins musikalische Flugzeug gesetzt und lädt euch ein zu einer Geschichte, die nicht unbedingt ein Happy End erzählt – uns dafür aber auf ein Neues daran erinnert, dass Beziehungen eben nicht immer einem klassischen Modell folgen.


Schon in meiner Review zu „Methadon“ habe ich etwas über ihn erzählt, lasse mich aber nicht lumpen, das noch einmal zu tun. Lyian ist ein junger Musiker, den es, wie viele, vor einigen Jahren nach Berlin verschlagen hat. „Zu leise für die Punkband, zu queer fürs Vereinsheim“ – eine Beschreibung aus seinem Pressetext, die einfach super aussagekräftig und für viele sicher absolut nachvollziehbar ist. Julian, wie Lyian eigentlich heißt, hat in seinen jungen Jahren schon eine Menge erlebt. Und gibt es ein schöneres Ventil als Musik, um das Erlebte zu verarbeiten? Ich denke nicht.


„Du willst keine Family, ich fühls“

Schon in den ersten Sekunden von „Hollywood“ lässt sich erahnen, dass Lyian soundtechnisch eine völlig andere Seite von sich zeigt. Der 80s-Gitarrenpop aus „Methadon“ macht Platz für frische Rap-Sounds, die Hand in Hand mit catchigen Synthies den Takt vorgeben. Als die erste Strophe beginnt erinnere ich mich sofort wieder daran, was mich schon bei seiner ersten Single total abgeholt hat: Ich liiiiebe Lyians Stimme – dieses tiefe, aber gleichzeitig liebliche legt sich wohlig in meine Ohren. Ich wette übrigens, dass ich sie aus 100 Vocals sofort wiedererkennen würde. Auch seine Stimmfarbe einfach, ich lieb das.

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„Hollywood“ und Lyian erzählen eine Geschichte, die sich ebenso schnell eröffnet wie der Sound. Er erzählt von einer Beziehung, die die andere Person nicht als solche betiteln wollte. Es geht jedoch weniger um nicht erwiderte Liebe als darum, dass verschiedene Menschen manchmal eben auch verschiedene Bedürfnisse haben – und dass es nicht immer einen Mittelweg gibt. Der Song fragt sich aber auch, wie man heutzutage zusammenfinden kann, wenn die Vorstellungen nicht dem „klassischen Beziehungs-Modell“ entsprechen. Wenn man eben keinen Bock auf ein Hollywood-likes Leben mit Kindern, Haus und Hund, sondern einfach nur auf den anderen Menschen hat. Im Song bleibt aber offen, ob Lyian sich tatsächlich mit der Situation arrangiert hat oder seine eigenen Wünsche bloß hintenanstellt, um der Person weiterhin nahe zu sein.


„Mir ist ganz egal wohin, aber so lang es geht mit dir
Und du sagst egal wohin, immer wird es irgendwann zu viel
Okay zu dir, hey, ok zu dir, keine Liebe, kein Ziel“


Was mir aber auch auffällt ist der Aufbau des Songs, der auch nicht unbedingt wie der eines „typischen Popsongs“ daherkommt. Lyian legt, wie für Rapsongs eher „typisch“, den Fokus mehr auf die Strophen und die Geschichte, die er darin erzählt. Die kleine Ohrwurm-Maus in mir kommt dabei zwar nicht zu 100% auf ihre Kosten, aber das wird sie verkraften. Dafür werde ich auf emotionaler Ebene in einen absoluten Sog gezogen. Glücklicherweise habe ich dieses „Hollywood“ noch nicht selbst erlebt, aber als sehr empathischer Mensch kann ich mich in den Struggle total reinversetzen.

Abschließend möchte ich noch loswerden, dass ich Lyian und seine Art, Musik zu machen, extrem spannend finde. Schon nach zwei Songs habe ich absolut Bock darauf, weitere Geschichten von ihm zu hören und zu sehen. Seine Vielseitigkeit und künstlerische Intelligenz triggert mich im positivsten Sinne. Deshalb seid euch sicher, dass ich dranbleiben und weiter berichten werde.

Checkt Lyian doch auch mal aus, solltet ihr das noch nicht getan haben. Wer Bewegtbild zu „Hollywood“ braucht, der findet hier das Musikvideo. Ansonsten auch gerne bei Spotify hoch und runter ballern – macht Bock, dafür stehe ich mit meinem Namen!

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Fotocredit: Vic Harster  

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