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artists to watch 2024: Die vielversprechendsten Künstler*innen

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Ist euer 2023 auch so an euch vorbeigeflogen? Eben gerade war noch Festival-Sommer, wir haben kurz geblinzelt und auf einmal ist das Jahr vorbei. Die von euch, die uns schon ein wenig begleiten, wissen, was das heißt: Die Adventskalenderzeit ist da! Es gibt special Weihnachtsformate, es gibt Live-Interviews und Jahresrückblicke, fette Verlosungspakete und es gibt auch 2023 wieder dieses Google Doc, in dem Anna und Jule über die Newcomer*innen-Landschaft da draußen philosophieren. Und in diesem befinden wir uns jetzt. Welcome to: artists to watch 2024!


Zuerst ein kleiner Blick zurück: 2023 war musikalisch wahnsinnig viel los. Einen kleinen Einblick werdet ihr in den individuellen Jahresrückblicken der Redaktion finden, und ihr habt selbst sicherlich auch Künstler*innen und Bands, von denen ihr dieses Jahr gar nicht genug bekommen konntet. War eine von denen vielleicht Brockhoff? Oder Dilla? Vielleicht ENNIO oder TEMMIS? Denn die waren es, denen wir Ende 2022, also vor genau einem Jahr, als artists to watch 2023 den Durchbruch für 2023 versprochen hatten. Jetzt fragen wir uns: Wer wird es wohl 2024 werden? In wen werden sich nächstes Jahr so viel mehr von euch verlieben, weil sie auf allen Festivalbühnen rocken und sie diesen einen Song releasen, der euch monatelang nicht loslässt? Unsere Nase hat sich auf 10 Artists geeinigt, die wir euch hier vorstellen werden. Our guess is as good as any, aber es lohnt sich allemal, in alle reinzuhören – und wenn es nur auf Verdacht hin ist. (Hier klicken, um parallel zu hören.)


Paula Carolina
01 Paula Carolina, Eric Joel Nagel, untoldency, artists to watch 2024, Newcomerin, Indie, Music, Blog, Musikmagazin

Wer es 2023 geschafft hat, an Paula Carolina vorbeizukommen, verdient auf eine seltsame Art unseren Respekt. Zwischen ihrem Artikel aus dem Jahr 2022, in dem sie bei uns über die Entstehung ihres Songs “Gerlindes Garten” geschrieben hat, und heute ist eine Menge passiert. Keine Festivalbühne war sicher vor ihr und ihrer Band, die Songs ihrer EP Heiß/Kalt haben es in so manche Jahresplaylists geschafft und zwischendrin hatte sie trotzdem noch Zeit, in Sessions z.B. für Startrampe 80er-Jahre-Bretter zu covern, die es mit unter auch in ihre Livesets geschafft haben, ein Feature mit OK KID aufzunehmen, der Indie-Welt den Kopf zu verdrehen, unzählige Support-Shows zu spielen und auf Headline-Tour zu gehen. Paula Carolina sitzt eindeutig auf dem wohl steilsten aufsteigenden Ast, den wir dieses Jahr gesehen haben. Mit einer bereits angekündigten zweiten Tourrutsche 2024 (und einem Debütalbum?) im Nacken und ihrer herrlich unvoreingenommenen und wilden Attitüde wird sie es im nächsten Jahr sicher schaffen, auch die letzten Musikfans von sich zu überzeugen. Wir sind es bereits, ihr wahrscheinlich auch, umso spannender wird es, diese junge Künstlerin dabei zu beobachten, wie sie immer weiter wächst. Ein bisschen, wie einst die Blumen in Gerlindes Garten…


ENGIN
02 Engin, Foto Yasmin-Sara Ergen, untoldency, artists to watch 2024, Newcomerin, Indie, Music, Blog, Musikmagazin

Die Band, die wir euch für 2024 auf jeden Fall mitgeben wollen, ist ENGIN. Auf unserem Radar sind die Mannheimer seit knapp zwei Jahren, und gerade deshalb ist es für uns umso aufregender, sie jetzt klar und deutlich breaken zu sehen. Im Mai diesen Jahres haben sie ihr astreines Indie-Rock Debütalbum “NACHT” veröffentlicht und fast zeitgleich konnten sie beobachten, wie ihre Followerschaft von 7.000 auf mittlerweile über 119.000 gewachsen ist. Der Sprung war groß und doch organisch – denn der Punkt, den sie mit ihrer Musik treffen, hat nur darauf gewartet, endlich getroffen zu werden. ENGIN machen nämlich nicht nur deutschsprachigen Indie-Rock, sondern lassen ihre eigenen türkischen Wurzeln und Einflüsse mit reinspielen. Und das, was da rauskommt, das kann nur ganz groß werden! Anhand von wöchentlichen Cover auf Instagram und TikTok bringen sie uns die türkische Musikwelt näher und andersrum den deutschen Indie in die türkischen Communities – das ist genauso wholesome wie es sich anhört. Aktuell auf Support-Tour für Von Wegen Lisbeth kommen sie im Frühjahr 2024 mit einer eigenen Tour und neuer Musik im Gepäck. Wir garantieren euch, dass sie sich einmal durch unsere Bubble und somit auch durch eure Playlists und liebsten Festivals wirbeln werden. Seid ihr dafür bereit?


Soft Loft 
03 Soft Loft, Foto Jan Winiger, untoldency, artists to watch 2024, Newcomerin, Indie, Music, Blog, Musikmagazin

Das Debütalbum der Band mit dem so schön über die Lippen gehenden Namen Soft Loft heißt “The Party And The Mess” und hätte es in Annas Top 10 Alben 2023-Liste geschafft, wäre es denn dieses Jahr schon erschienen. Der vorbemusterte Soundcloud-Link des Albums zeigt aber, dass sobald es im März 2024 erscheint, sich der Konjunktiv verabschiedet und das Album viele Top-Jahreslisten beeinflussen wird. Wieso? Weil wir einfach selten so ein überzeugendes Debüt gehört haben! Es erinnert stark an den sanften Indie-Pop von Daughter und dabei existiert die Band um Sängerin Jorina Stamm erst seit knapp zwei Jahren. Ihr habt sie dieses Jahr vielleicht schon auf ein oder zwei Festivals das erste Mal erleben können oder die Debüt-EP “In Case You Still Get Lonely und die ersten Singles des Albums in euren Playlisten. Falls nicht: Jetzt ist der Zeitpunkt! Auch wenn ihr euch erst im März in voller Länge davon überzeugen könnt, nehmt uns beim Wort, denn wir könnten verliebter nicht sein. Zwischen wunderschöner Herbstmelancholie und rosigen Sommermelodien machen sich Soft Loft in unseren Herzen breit und werden 2024 ganz sicher weiter wachsen.


Ottolien
04 Ottolien, Foto Christian Bardenhorst, untoldency, artists to watch 2024, Newcomerin, Indie, Music, Blog, Musikmagazin

Ebenfalls (gar nicht mehr so) geheime Favoriten unserer Redaktion, und zwar seit ihrer Stunde Null, sind Ottolien, die ihr daher bei uns auch schon das ein oder andere Mal entdeckt haben könntet. Die beiden Brüder Leo und Jonas machen seit ihrer Kindheit gemeinsam Musik. Ehrliche Texte mit fast poetischen Anmutungen und ihr Sound durch den Mix aus Leos weicher Singer/Songwriter-Stimme und Jonas’ Rap-Parts, den man in deutschen Songs so eher selten findet, machen ihren Sound aus. Nach einigen Support-Shows und einem unfassbar guten Set beim KiezKultur Festival haben sie gerade ihre erste Headline-Tour zum im November erschienenen Debütalbum Wir tun uns so gut weh beendet und damit so richtig bewiesen, dass Ottolien ihren festen Platz in der deutschsprachigen Indie-Szene im Dauermietvertrag absolut verdient haben. Wir möchten an dieser Stelle besonders ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir von der Weiterentwicklung der beiden, sowohl was ihren Sound als auch ihr musikalisches Standing angeht, extrem angetan sind. Wir sind deshalb auch der festen Überzeugung: Wer bei den Songs des Brüder-Duos nicht Gänsehaut bekommt, hört einfach nur nicht richtig zu!


Apsilon 
05 Apsilon, Foto Sina Lesnik, untoldency, artists to watch 2024, Newcomerin, Indie, Music, Blog, Musikmagazin

2022 ist Apsilon mit seiner Debüt-EP „Gast“ und rund 3.000 Follower*innen auf Instagram in das Jahr gestartet. Zwei weitere EPs, „32 Zähne“ und „Blei“, und unzählige Singles später hat der Moabiter Rapper mit über 40k Instagram-Fans mehr als nur einen Fuß in die Deutsche Rapszene gesetzt. Zielstrebig klettert der Artist mit regelmäßigem Output die Erfolgsleiter höher. Dabei drückt er immer wieder auf erschütternden Beats den Finger in die politisch-gesellschaftlichen Wunden, die ganz besonders doll wehtun. Im letzten Jahr ist zudem die verletzliche Seite des Künstlers zunehmend hervorgetreten. Die Krönung ist die aktuelle Single “Baba”, die uns besonders in der Live-Umsetzung mit dem Rundfunk Tanzorchester Ehrenfeld ein paar salzige Tropfen über die Wangen rutschen lässt. Wir schließen uns dem Trend an: Vom Indie-Rapper wird sich Apsilon im nächsten Jahr zum Feuilleton-Liebling und anschließend zu einer festen Deutschrap-Größe entwickeln. You better watch out, Apsilon is comin’ to town!


Remote Bondage 
06 Remote Bondage, Foto Anna Gutmacher, untoldency, artists to watch 2024, Newcomerin, Indie, Music, Blog, Musikmagazin

Wer Paula Carolina schon vor unserer Liste auf dem Radar hatte, kennt vielleicht auch Remote Bondage. Die Band, die es erst seit einem unglaublichen Jahr gibt, war als Support auf Paula Carolinas Tour mit dabei, hat u.a. das KiezKultur Festival und die Fusion aufgewirbelt, und ist mehr als ready, diese Live-Statistiken in 2024 massiv auszubauen. Denn wenn wir was wissen, dann ist es, dass feministischer Punk-Pop on the rise ist! Und das freut uns wahnsinnig, denn das heißt, dass wir nächstes Jahr zu Songs wie “Vulvarine” tanzen und Lines wie “Meine Clit ist kein Rubbellos, das hier ist kein Glückslos” laut durch die Clubs schreien werden. Wird auch Zeit, dass mit “schambehafteten” Themen und der Utopie des Patriarchats mal ordentlich abgerechnet wird. Remote Bondage werden genau das machen! Die Songs stehen in der Pipeline, die fünf Bandmitglieder (“drei Sängerinnen, eine Bassistin und ein reizender Drummer”) sind ready und wir sind es auch. Let’s smash the patriarchy, oder?


SERPENTIN 

Ebenfalls eine ganz heiße Kandidatin dafür, ihrer Karriere im Jahr 2024 die nächste Kirsche aufzusetzen, ist Serpentin. Mit Songs wie “Schrammen” oder “Herz geklaut”, die im November 2023 in ihrer zweiten EP Atta mündeten, hat sie uns in diesem Jahr den ein oder anderen langwierigen Ohrwurm beschert. Außerdem konnten wir sie auf den Festivalbühnen des Landes oder als Support von z.B. Mia Morgan live erleben – oder eben auf ihrer ersten eigenen Tour, die ihr Finale am 15.12.2023 in Hannover haben wird. Sie hat sich in 2023 noch tiefer in die Herzen ihrer Fans gespielt und dabei auch die abgeholt, die sie noch gar nicht auf dem Schirm hatten. Und das mit ihrem einzigartigen Sound und Texten, die sowas von straight aus ihrem Herzen kommen, dass es selbst für Außenstehende und -hörende manchmal wehtut. Wir sind gespannt, was das Jahr 2024 für Serpentin bereithält, sind uns aber sicher, hier einer kleinen süßen Raupe dabei zuzusehen, wie sie immer mehr zu einem bunten Schmetterling wird. 


Blumengarten
09 Blumengarten, Foto aussortiertarchiv, untoldency, artists to watch 2024, Newcomerin, Indie, Music, Blog, Musikmagazin

Folgende Band hätte sicherlich letztes Jahr schon ihren Platz in unserem artists to watch-Format verdient, denn 2023 war definitiv ihr Durchbruch. Features mit Cro, Goldroger, Betterov und Paula Hartmann zeigen, das scheint die neue Lieblingsband eurer Lieblingsbands zu sein! Aber das ist auch kein Wunder, denn sobald die Stimme von Rayan Djima ertönt, ist es um alle geschehen, die ihr lauschen dürfen. Erst 2021 gegründet, sind Blumengarten nun auf ihrem Steilweg nach oben, spielen während wir das hier schreiben ihre erste große Headline-Tour und werden nächstes Jahr sicherlich eine große Festival-Tour ranhängen. Ebenfalls erst vor einigen Tagen erschienen ist ihr Debütalbum schönheit die in schmerzen liegtund auch das können wir stärkstens empfehlen. Produzent Sammy weiß genau, welcher Sound unsere für immer melancholische Indie-Pop Herzen regt, und Sänger Rayan wie er seine Worte genau dortrein stehlen lassen kann, wo’s wehtut. Und wenn im Schmerz wirklich die Schönheit liegt, dann wollen wir das auch 2024 spüren.


Larasüß
08 Larasüß, Larasüss, Foto Dascha Krieger, untoldency, artists to watch 2024, Newcomerin, Indie, Music, Blog, Musikmagazin

Mit ebenfalls offenem Mund haben wir in diesem Jahr dem Kickstart von Larasüß zugeschaut. Erst vor etwas mehr als einem Jahr fing sie an, ihre selbstproduzierten Songs aus ihrem Zimmer heraus zu veröffentlichen und hat mit Songs wie „Geister“ vom Fleck weg für große Augen in der NNDW-Bubble gesorgt. Schon in diesem Jahr hat sie als so frische Newcomerin unfassbar viel live gespielt und ist Teil der von Modular ins Leben gerufenen FLINTA-Konzertreihe Bande, die wir sehr lieben und immer gerne unterstützen. Wir sind aber auch unfassbar stolz, dass Lara bis jetzt Teil unserer untoldency-Redaktion war, ihren Fokus 2024 aber noch mehr auf das Projekt Larasüß legen wird. Das ist für uns auf der einen Seite super traurig, aber auf der anderen Seite freuen wir uns natürlich auch, sie im nächsten Jahr voller Tatendrang und Liebe weiter zu supporten. Einige Live-Termine sind schon announced, da werden aber sicherlich noch mehr dazu kommen. Wir freuen uns dann schon, mit euch gemeinsam in der ersten Reihe zu tanzen. Und auf neue Musik können wir uns ganz bestimmt auch freuen. (P.S. Danke für die schöne Zeit, Lara. Wir haben dich sehr lieb!)


Berq
10 Berq, Foto Finn Dubbeld, untoldency, artists to watch 2024, Newcomerin, Indie, Music, Blog, Musikmagazin

“berqmitq”, wie sein Insta-Handle lautet, bildet den Abschluss unserer Artists, die wir euch für 2024 empfehlen wollen, und ist dementsprechend auch eine perfekte Empfehlung on-the-go. Gerade mal 18 Jahre jung und frisch mit Abi im Gepäck, kam er aus dem Nichts, spielte Supportshows für Schmyt und Paula Hartmann und veröffentlichte Songs, die auch uns völlig baff vor so viel jungem Talent stehen lassen haben. Felix Dautzenberg, wie Berq mit vollem Namen heißt, beweist mal wieder, wie weit man kommen kann, wenn man an sich selbst und seine Musik festhält. Denn, ob man es glaubt oder nicht, fehlte ihm anfangs der Support seines Umfelds und er musste lange mit sich hadern, um auf seinen produzierten Songs selbst zu singen und das aufzunehmen. Als er einige Woche später dann seine erste und direkt viral gehende Single Echoveröffentlicht hat, war klar: das hier wird groß! Minimalistisch, emotional, ehrlich und mit einer Stimme, die für kribbelnde Gänsehaut sorgt, ist Berq für uns einer der Künstler*innen, die 2024 einen weiteren Kickstart ihrer Karriere erleben werden. Und wenn wir mit Ende 20 (*hust*) schon so davon überzeugt und inspiriert sind, dann können wir nur mutmaßen was für einen Hype das für die jungen Musikverliebten da draußen auslösen wird. 

Das war’s, unsere artists to watch 2024 sind komplett! Wir freuen uns, wenn ihr sie alle mal auscheckt, euren Freund*innen weiterempfehlt, sie bei ihren Konzerten besucht und auf ihrem musikalischen Weg begleitet! In einem Jahr treffen wir uns dann wieder hier, in diesem Google Doc, und schauen mal, wie richtig wir lagen. Bis dahin, viel Spaß in 2024 mit Paula Carolina, ENGIN, Soft Loft, Ottolien, Apsilon, Remote Bondage, SERPENTIN, Larasüß, Blumengarten und Berq <3 

Hier geht’s zur Playlist mit direkten Reinhör-Empfehlungen für alle Artists: 

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Fotocredits:
Paula Carolina: Eric Joel Nagel / ENGIN: Yasmin-Sara Ergen / Soft Loft: Jan Winiger / Ottolien: Christian Bardenhorst / Apsilon: Sina Lesnik / Remote Bondage: Anna Gutmacher / SERPENTIN: Paula Tauber / Larasüß: Dascha Krieger / Blumengarten : @aussortiertarchiv / Berq: Tim Dubbeld

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