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Cloudy June im Interview: Mental Health und Bad Bitch Vibes

Dienstagmittag, das Wetter grau und verregnet, aber der Sonnenschein am anderen Ende von Zoom strahlt trotzdem! Die Rede ist von Cloudy June – mit der sich Sarah anfang der Woche unterhalten hat. Und der Titel sagt schon alles aus: wer Bad Bitch Anthems zum Beispiel von UPSAHL, Doja Cat oder Kali Uchis liebt, ist genau richtig hier!

Sarah: Freut mich mega, dass es geklappt hat! Wie geht’s dir denn?

Cloudy June: Ja mich auch! An sich geht’s mir gut, bin nur ein bisschen krank – aber kein Corona! Ich glaub fast jeder, der ich kenne hat gerade irgendwie ne Erkältung. Gut, dass es Zoom gibt! Dann kann ich dich wenigstens nicht anstecken.

Sarah (lacht): Dann schon mal gute Besserung! … Möchtest du dich vielleicht kurz vorstellen, für alle unsere Leser:innen, die dich vielleicht noch nicht kennen?

Cloudy June: Helloooo, ich bin Cloudy June und ich schreibe Songs und mache Musik seit ich 10 Jahre alt bin. In den letzten Jahren hab ich meinen Sound gefunden – Popmusik. Davor hab ich drei Jahre in einer Death Metal Band gesungen.

Sarah: Damit wollte ich auch überleiten zur nächsten Frage! Ich hab dich nämlich durch ein Insta Reel gefunden, und dann hab ich weiter gescrollt und rausgefunden, dass du mal bei einer Death Metal Band warst. Genretechnisch ist das ja schon ein ziemlicher Sprung, wie kam es dazu?

Cloudy June: Ich hab schon vor der Metal Band Gitarre gespielt und meine eigenen Songs geschrieben – und die waren dann natürlich nicht Metal, sondern mehr so Singer/Songwriter Folk Vibes.

Meine erste richtige Lieblingsband waren die Killerpilze.

Das ist jetzt auch kein Metal – aber das hab ich gehört als ich so 8 Jahre alt war. Das heißt eine Rock-Affinität war schon immer da. Irgendwann hab ich mir dann ein AC/DC Album geholt und bin in die Schulband gegangen. Am Anfang haben wir noch Hardrock gemacht, aber es hat sich dann ziemlich schnell verdüstert, bis wir wirklich, full on, Death Metal gemacht haben. Arch Enemy oder Jinjer fand ich ziemlich nice, und die haben ja auch female Sängerinnen, die krass growlen… Und dann wollte ich das auch können! Irgendwann hab ich dann aber mit der Band aufgehört, weil ich Musik zu meinem Hauptding machen wollte, und für die anderen war das mehr so ein Hobby. 

Sarah: Seit wann gibt es das Projekt Cloudy June dann? Weil ich auf Spotify gesehen hab, dass die ältesten Songs von Anfang 2020 sind.

Cloudy June: Es gab bis vor einem Monat noch mehr Songs, ich hab tatsächlich alte Sachen runtergenommen! Ich hab anfangs noch unter einem anderen Namen Musik gemacht, unter meinem Nachnamen – den konnte aber keiner aussprechen, deswegen bin ich jetzt Cloudy June. 2018 hab ich meine erste EP rausgebracht, die ich jetzt aber von Spotify runtergenommen hab, weil ich gar nicht mehr damit zufrieden war. Seit High Waist To Hell weiß ich: das ist das was ich machen will.

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Sarah: Ich hab auch gesehen du sprichst sehr offen über Mental Health und Queerness, welche Themen verarbeitest du denn sonst noch in deiner Musik?

Cloudy June: Ich will eigentlich noch viel mehr Songs machen über Mental Health, aber das ist manchmal auch ein richtig schweres Thema um einen Song drüber zu schreiben. Da ist einmal Monsters in my Mind, der aber mehr so Bad Bitch Vibes hat, und eigentlich geht’s ja irgendwie darum, dass die Gedanken in deinem Kopf die Monster sind.

Wir haben einen Song, der diesen Monat noch rauskommt! Da geht’s um Sucht und Drogen, um Substance Abuse – zwei Menschen, die damit zu kämpfen haben. Mehr sag ich noch nicht… aber es wird tatsächlich ein Rock-Song! Das ist ein neues Thema, und ein bisschen so zu den Roots zurück.

Sarah: Ja cool! Dann bin ich auf jeden Fall schon mal gespannt. Und, wenn wir schon beim Thema sind: Was inspiriert dich denn? Gibt es Künstler:innen von denen du sagen würdest, dass sie dich sehr beeinflusst haben? Als ich deine Musik das erste Mal gehört hab, musste ich zum Beispiel direkt an UPSAHL denken, die mag ich auch sehr gerne.

Cloudy June: Jaaaaa, same! UPSAHL wär so ein krasser Traum, mit ihr mal ne Session zu machen und nen Song zu schreiben, irgendwann mal nen Song zusammen zu machen. Das wär krass. Also sie find ich super cool, einfach weil ich ihre Attitude feier und sie richtig talentiert ist. Mothica find ich mega cool, weil sie auch krass offen über Mental Health spricht und kein Blatt vor den Mund nimmt – und das find ich voll bewundernswert, das inspiriert mich sehr! Und Yungblud zum Beispiel, von ihm bin ich auch großer Fan just cause the music slaps und er ist auch so unapologetically himself. Ja, das sind Artists die ich super cool finde.

Sarah: Also da würde ich auf jeden Fall mitziehen! … War für dich dann eigentlich von Anfang an klar, dass du deine Musik auf Englisch machen möchtest? Oder könntest du dir vorstellen, auch mal auf Deutsch oder einer anderen Sprache zu singen?

Cloudy June: Das ist echt ne gute Frage, weil ich denke in letzter Zeit oft darüber nach – dass meine Musik voll gut im englischsprachigen Raum ankommt, und ich aber als deutscher Artist gar nicht mal eben in Amerika auf Tour gehen kann. Sondern eher eine größere deutsche Audience bräuchte sozusagen, damit ich da gute Shows spielen kann.

Deswegen hab ich drüber nachgedacht „soll ich Songs auf Deutsch machen?“, aber ich hör eigentlich fast nur englischsprachige Musik und ich fühl das auch daher viel mehr.

Ich hab mal Songs auf Deutsch geschrieben, aber es ist irgendwie einfach nicht so das Richtige für mich. Einer meiner ersten Songs, die ich geschrieben habe – mit 8 Jahren – war auf Deutsch. Aber selbst in der Grundschule hab ich schon auf Englisch geschrieben! Was ich mal überlegt habe war, irgendwann in der Zukunft einen Song auf Spanisch zu machen. Ich kann zwar noch kein perfektes Spanisch, aber meine Mutter kommt aus Kuba und da dachte ich es wäre cool. Aber jetzt ist erst mal Englisch das Hauptding. Deutsch wahrscheinlich eher nicht.

Sarah: Kann ich auch verstehen! Ich hab tatsächlich auch sehr lange gebraucht um meinen Weg zu deutschsprachiger Musik zu finden.

Cloudy June: Same! Ich hab so ein paar Songs, ein paar Artists gefunden, die ich ganz gerne mag. Es hat sich auch etwas geändert, dass ich jetzt mehr höre. Ich hätte auch echt Bock, mit deutschsprachigen Artists zusammenzuarbeiten und gemeinsam Songs für deren Projekte zu machen. Das wär cool!

Sarah: Auf jeden Fall! Dann hab ich noch eine etwas schwierigere Frage für dich. Für Musiker:innen ist es ja meistens nicht so einfach, wenn man seine eigenen Babys betrachtet da einen favourite rauszuziehen. Aber wenn du dich entscheiden müsstest: Für welchen deiner Songs würdest du dich denn entscheiden, und warum?

Cloudy June: Es ändert sich immer, aber gerade ist es Monsters in my Mind. Der Vibe macht grade einfach am meisten Spaß, und das Intro. Ich stell mir vor, wenn wir den live spielen… das würde richtig Bock machen. Wir haben alle Songs ja auch schon geprobt für ein Live-Set, und der macht schon RICHTIG Spaß. Aber oft ist es auch so, dass ich den Song am meisten feier, der auch als nächstes rauskommt. Bei dem Song, der jetzt als nächstes released wird, da haben wir auch ein Feature drauf von ner Band die ich sehr feier! Deswegen ist das gerade so mein Baby.

Sarah: Ein Feature mit ner Band? Da bin ich jetzt aber gespannt.

Cloudy June: Sameee! Ich frag mich wie der ankommt, weil es ist einfach ein bisschen anders dieses Mal.

Zwischendurch richtig auf die Fresse und… i love it!

Sarah: Geil! Du meintest ja ihr seid schon fleißig am Proben. Wie sieht es denn im Moment aus mit Liveshows?

Cloudy June: Damals, als ich noch alleine mit Gitarre auf der Bühne stand und es noch gar nicht so viel Produktion und Backing Tracks gab… da hab ich ein paar Konzerte gespielt. Aber jetzt wo ich die Band hab mit der ich die ganzen Live Songs probe, fühlt es sich schon an als wäre das jetzt der Anfang, als würden wir die ersten Konzerte spielen. Deswegen ist nächstes Jahr, wenn dann die Shows los gehen, quasi auch gleich die Premiere!

Sarah: Dann hoffe ich mal, dass ich es nächstes Jahr auch zu einer deiner Shows schaffe! Und ich seh gerade, du hast meine nächste Frage tatsächlich vorhin schon beantwortet. Die war: Deine letzte Single „Kill Your Darling“ wurde ja am 23. September released – darf man sich schon auf weitere neue Musik freuen oder ist das alles noch top secret?

Cloudy June: Nicht mehr top secret! Am 19. November kommt die neue Single!

Sarah: Yeahhh!! Dann sind wir auch schon bei unserer letzten Frage, eine „Untold Story“, irgendwas das du noch nie in einem Interview erzählt hast. Etwas, das du jetzt gerne teilen möchtest. Das kann eine witzige Geschichte sein, ein random Fun Fact, ein Motto das du unseren Lesern gerne mitgeben möchtest…

Cloudy June: Okay bei Motto hast du mich! Ich hatte gerade kurz Panik und dachte „Oh Gott, ich hab nichts cooles zu erzählen“. Aber ich hab in letzter Zeit voll viel Erfahrung gemacht wie es ist, wenn du als Artist anfängst, dich mit anderen Artists zu vergleichen. Das kann ja sein ob du jetzt Musiker:in bist oder ob das einfach im Job ist. Und da hat UPSAHL tatsächlich ein Zitat gepostet, was ich super cool finde und mir immer wieder in Erinnerung rufe, und vielleicht hilft das ja jemandem:

Vergleiche dich nicht mit anderen Menschen, sondern mit dir selbst vor einem Jahr.

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Fotos: Frank Koppen

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