oder auch: Wie flor und MisterWives das beste Cover 2020 abgeliefert haben.
So ihr Lieben, als allererstes muss ich mal beichten, dass mich die Auswahl des Songs für diese Review weitaus mehr Zeit gekostet hat als der Artikel an sich. Entscheidungen treffen? Kann ich. Aber es kam dieses Jahr halt einfach viel zu viel sau gute Musik von meinen Lieblingskünstlern raus.
Und für was hab ich mich dann entschieden? Ein Cover. ABER, nichtsdestotrotz hab ich hier (wie immer) ne Menge zu sagen, also schnallt euch an und enjoy the ride!
… Jeder der schon mal auch nur mit einem Auge in meine Richtung geschaut hat, könnte wissen, dass es wenig gibt, was ich so gern habe wie die vier Jungs von flor aus Oregon. Wird das jetzt also eine Lobeshymne? Guckt doch mal selber:
Die Geschichte von flor, yellow, und mir hatte schon vor einigen Jahren ihre Anfänge.
Genauer gesagt in der Bottom Lounge in Chicago, Oktober 2017 – als ich flor das allerallererste Mal live gesehen hab – da war deren Cover von yellow Teil der Setlist. Damals noch mehr mit Akustikgitarre und originalgetreuer, aber mindestens genauso schön. Kurze Zeit später verschwand das Lied dann aber irgendwie so komplett von der Bildfläche, und wurde von mir schmerzlich vermisst. Umso größer meine Freude dann dieses Jahr, als das Cover wieder von den Toten auferstanden ist.
In einem Interview mit OnesToWatch von vor ein paar Monaten, erklären die Jungs auch, warum das Cover so geworden ist, wie es jetzt klingt:
We had covered “Yellow” live in the past
(ley lines ist das zweite Studioalbum von flor, und letztes Jahr im September erschienen)
– more as a straight-up recreation (…),
but as we were working on the reimagined EP,
we thought “what if we took an iconic song
that has had such an impact on the world,
and brought it into the world of ley lines?”
The idea really excited us and we just ran with it.
Das neue yellow klingt nämlich dann doch ein bisschen mehr upbeat als ich gewohnt war, berührt mich aber immer noch sehr. Und spätestens als dann in der zweiten Strophe Sängerin Mandy der Band MisterWives anfängt zu singen bekomme ich jedes Mal wieder Gänsehaut. Die Stimmfarben von flor’s Sänger Zach und von Mandy passen einfach unfassbar gut zusammen.
Die Idee, Mandy mit ins Boot zu holen, kam tatsächlich sehr spontan: Bassist von flor und Produzent Dylan war nämlich zur gleichen Zeit mit der neuen EP von den Jungs und mit dem neuen Album von MisterWives beschäftigt. Als Mandy für die Vocals im Heimstudio von Dylan war, probierten die beiden sich direkt noch an einer Feature für yellow – und in einer halben Stunde war das Ding dann auch im Kasten. Naja, passt eben wie Arsch auf Eimer, wenn man das mal so sagen darf.
Zusammengefasst:
Diese Version von yellow ist wie eine warme Decke und eine Tasse Kakao, nachdem man draußen in der Kälte war = einfach himmlisch. Aber gelb ist ja schließlich nicht umsonst die Farbe der Freude und des Glücks!
Ach, und bevor ich’s vergesse: Erst vorgestern gab es noch ein kleines Weihnachtsgeschenk – und zwar ein flor Konzert von zuhause aus! (und hier hört man auch endlich mal die backing vocals von Bassist Dylan klar und deutlich). Zwar war yellow nicht auf der Setlist – aber dafür gab’s eine gute Mischung aus Songs vom Debütalbum come out. you’re hiding, von ley lines, und natürlich die im Sommer erschienene Single lmho – „laying my heart out“.
Meine Empfehlung für diesen Freitagnachmittag also: holt euch eine Tasse Glühwein, ein paar frisch gebackene Plätzchen, eine flauschige Decke, und zieht euch die 30 Minuten rein. Aber passt mit dem heißen Glühwein auf – nicht, dass ihr den beim Mitwippen noch über euch schüttet!
Fotocredit: Lily Pearl Yang