Für alle meine dreamy girls und boys da draußen wurde mir eine kleine fünf Song große Sommerperle in Form der EP Mavidavilon der Band ViVii zugetragen. Ein bisschen folkig, ein bisschen Americana, ein bisschen poppig, aber trotzdem mit ganz viel melancholischen Sounds. Es ist wie eine warme Umarmung, nicht zuletzt, weil der Titel des ersten Songs das Gefühl der ganzen EP meiner Meinung nach perfekt zusammenfasst.
Was ist das mit Sehnsucht und Dreampop?
Für mich schwingt bei Dreampop immer sehr viel Sehnsucht und Melancholie mit, was dabei oft, mal mehr und mal weniger offensichtlich, auch durch den Text unterstützt wird. Die warmen Gitarrensounds und -effekte und sanfte, fast geflüsterte Stimmen lösen in mir besonders dieses bittersüßes Gefühl aus. Und genau in diese Kerbe schlagen auch ViVii mit ihrer neuen EP.
Thematisch geht es auf Mavidavilon viel um das Kommen und Gehen, die Sicherheit von Heimat und seinem eigenen Happy Place, vor allem wenn man zwischendurch ganz dringend eine Pause vom chaotischen und anstrengenden Erwachsensein braucht. Und mal ehrlich: wem geht’s im Moment nicht so?
Deshalb hat sich das Trio aus Uppsala eine eigene Welt geschaffen mit Mavidavilon:
“Mavidavilon ist der Ort, an den wir gereist sind, als wir diese EP aufgenommen haben. Ozeane und Strände, Berggipfel und kleine Dörfer. Ein perfektes ruhiges Chaos, das sehr ansteckend ist. Der gemeinsame Nenner für diese Songs ist das Konzept der Zeit. Ob fiktiv oder nicht, dieser Ort ist so real wie er nur sein kann.”
ViVii erzählen vom Älterwerden und gemeinsam Wachsen
In Carmel Beach, nebenbei bemerkt mein Lieblingssong der EP, wird genau dieses Motiv vom nach Hause kommen auch aufgegriffen. Emil und Caroline, die übrigens seit Schulzeiten ein Paar sind, singen in dem Lied darüber, in ihren Heimatort zurückzukehren und alte Freund:innen aus der Kindheit wiederzusehen. Das Resultat aus dieser Reise ist die Erkenntnis, dass Menschen erwachsen und alt werden und folglich sie auch.
„I’m just like you, losing it too… living the last of my youth”
Anders, der dritte im Bunde bei ViVii, ist verantwortlich für die Arrangements der Songs. Die Wärme in den Songs kommt finde ich besonders bei Wrap Your Arms durch. Thematisch passt es – ganz dreampop like – zum Thema Sehnsucht und Melancholie. Lange Telefonate, das Wegträumen ins sonnige Borneo und pandemisches Fieber bestimmen die erste Strophe. Darauf folgt die Aufforderung, die Dinge zusagen, die einem auf dem Herzen liegen und dann seine Arme umeinander zu schlingen. Die Wehmut findet ihren Höhepunkt im letzten Satz:
„I will bloom next year when I’m alright“
Foto: Alexander Antser