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Soft Loft im Interview: »Wenn plötzlich irgendwo in Dänemark Menschen deine Songs mitsingen, ist das ganz verrückt – verrückt schön.«

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Soft Loft sollten alle die von euch kennen, die sich wie wir knee-deep in der Newcomer-Indie-Bubble bewegen. Wir haben sie euch auch schon als einer unserer Artists To Watch 2024 vorgestellt und eigentlich ist der Begriff „Newcomer“ auch bald überfällig. Falls ihr noch nichts von der Band mit dem wunderschönen Namen Soft Loft gehört habt, dann findet ihr hier euer nächstes Indie-Wunder aus der Schweiz, das ihr beim Durchbruch begleiten könnt. Nach ihrem Debütalbum The Party And The Mess, haben sie letzten Freitag ihre neue EP Modern Roses veröffenlicht. Wir haben mit ihnen über all das gesprochen, was die EP begleitet – unter anderem die 46 starke Sommer- und Herbst Tour, die sie letzte Woche angekündigt haben. 2025 ist das Jahr von Soft Loft und wir sind bereit!

Soft Loft im Interview

Anna: Hey! 🙂 Ein paar Tage vor eurem EP-Release und kurz nach Ankündigung einer riesen Welle Live-Termine, wie fühlt ihr euch gerade?

Jorina: Wir sitzen gerade im Auto auf dem Weg ins Studio, um neue Songs aufzunehmen. Deshalb kommt gerade alles zusammen, aber alles, was passiert, fühlt sich sehr gut an. Wir freuen uns mega, dass die EP nun endlich mit der Welt geteilt werden darf und wir dann auch im Herbst groß auf Tour gehen, um sie auch live zu spielen. Die Herbsttour ist für uns ein Riesentraum und fühlt sich noch sehr surreal an.

Ihr seid schon eine Weile zusammen Soft Loft – bisher noch in Eigenregie, mit der neuen EP jetzt bei PIAS gesigned. In wenigen Jahren seid ihr von kleinen Shows in der Schweiz zu mehreren Clubshows in ganz Europa gewachsen! Wie habt ihr selbst die Entwicklung eurer Band die letzten Jahre wahrgenommen?

Irgendwie fliegt die Zeit gerade an uns vorbei. Es passiert super viel und wenn wir so zurückblicken, haben wir schon ordentlich Kilometer und Erfahrungen hinter uns. Und trotzdem fühlt sich auch alles noch sehr neu und aufregend an. Unser gemeinsames Wachsen fühlt sich aber sehr natürlich und nicht nach allem auf einmal an. In Gesprächen und auch in unserer Musik spüren wir die Entwicklung dann aber schon sehr, haha. Einerseits sind wir als Band in den letzten Jahren mega fest zusammengewachsen, wir kennen uns immer besser und sind durch die viele gemeinsame Zeit, die wir miteinander verbringen, auch quasi dazu gezwungen gut miteinander zu kommunizieren. Andererseits fühlt sich unsere Musik auch immer reifer und besser an über die Jahre. Und auch live wird das Ganze nach 45 Shows im Jahr natürlich schon immer besser hehe.

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„Wenn sich Musik so anfühlt, ist das doch das Schönste.“

Soft Loft hat schon immer als Live-Band funktioniert. Was macht euch am meisten Spaß auf der Bühne? Gibt es Momente, an die ihr euch heute noch gerne erinnert?

Ich persönlich kann gar nicht genau beschreiben, was mir am meisten Spass macht. Ich glaube zu spüren, dass die Zuschauer*innen dabei sind und dass unsere Musik ihnen gut tut. Das ist ein schönes Gefühl. Wenn du plötzlich irgendwo in Dänemark ein Konzert spielst und Menschen deine Songs mitsingen, ist das schon ganz verrückt – verrückt schön. Erst neulich ist nach dem Konzert jemand zu mir gekommen und meinte unsere Musik hätte sie grad kurz wieder zusammengeflickt. Wenn sich Musik so anfühlt, ist das doch das Schönste. Als Band kommen wir auch immer mehr an auf der Bühne, wir fühlen uns immer wohler und es geht auch einfach darum gemeinsam Spaß auf der Bühne zu haben. Es muss nichts perfekt sein, obwohl viele in der Band zum Perfektionismus neigen 😉

Ich hab mich letztes Jahr Hals über Kopf in euer Debütalbum The Party And The Mess verliebt. Wo setzt die neue EP Modern Roses an? Nach der Party?

Oh wie schön! Modern Roses probiert mehr aus und ist vielleicht fast mutiger als The Party And The Mess. Auf Modern Roses stelle ich mir viele Fragen bezüglich Zuneigung, die modernen Rosen sollen aber noch immer umarmend sein, vielleicht so wie sich Zuneigung halt anfühlen soll. Nachdem wir unser Debütalbum released hatten, hat sich das Schreiben irgendwie noch freier angefühlt, der Druck von dem ersten Eindruck war weg und wir wussten, die Leute wissen jetzt irgendwie was Soft Loft ist, und wir können mit den nächsten Songs noch weiter in andere Richtungen gehen und anknüpfen.

„Und, wie klingt es?“

Kannst du den Prozess hinter den neuen Songs ein wenig beschreiben? War er anders als bei eurem Album?

Es ging alles viel schneller. Wir haben uns sehr schnell ein Datum gesetzt, um ins Studio zu gehen und quasi diese 6 Momentaufnahmen mitgenommen. Es war wie oben beschrieben viel weniger Druck auf den Songs. Nicht, dass wir den beim Album sehr verspürt hätten, aber irgendwie waren wir alle befreiter von „das muss jetzt richtig gut werden, weil das unser erstes Album wird„. Die Einstellung war mehr „wir machen gerade Musik, die sich für uns gut anfühlt und wenn es verträumter, weirder ist als das Album ist das total egal“. Zum Album zurückgehen kann man ja immer. Zudem haben wir für die EP-Songs alles selbst gemacht! Wir wollten nach dem Prozess mit unserem Produzenten, mit dem wir die Arbeit geliebt hatten, auch hier aber wieder wissen: wie weit kommen wir, wenn wir das alles allein machen? Und wie klingt es?

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Habt ihr einen Lieblingssong auf der EP? Und warum?

Ich glaube alle haben einen anderen Lieblingssong aber Can, Paper Plane und Le Parfait sind wohl weit vorne im Rennen. Für mich persönlich fühlen sich Can und Paper Plane je nach Stimmung am besten an. Can gibt mir Comfort an einem eher nachdenklichen Tag und Paper Plane tanzt mit mir durch den sonnigen Frühling.

In Modern Roses geht es viel um zwischenmenschliche Beziehungen. Findet ihr, dass es schwieriger geworden ist, sich zu finden und verbunden zu fühlen?

Ich kann nur für mich sprechen, aber das passt glaub auch ganz gut, da ich die Texte schreibe, haha. Ich denke, die anderen aus der Band sehen das nicht alle gleich. In Bezug auf Dating finde ich es persönlich super schwierig, sich zu finden: es gibt zwar sehr viele Optionen, die unterstützend sein sollen, aber einfach jemanden kennenlernen da draussen ist irgendwie kein Thema mehr. Und wenn du dann nicht gerade matchst mit all den Optionen, wirds schwierig.

Was ist das süßeste/liebste, was je jemand für dich gemacht hat?

Ich hab eine Zeit lang Gedichte bekommen; das war sehr cute. Aber wir sind froh um jegliche Tipps für Modern Roses! (Notfalls sonst auch immer Paper Planes)

„Wir fühlen uns alle mal verloren, aber gemeinsam verloren zu sein, ist immer besser.“

Wir haben alle ein bisschen das Gefühl, verloren zu sein in dem Strudel des Erwachsenenwerdens – gibt es Dinge, die euch geholfen haben, die ihr teilen könnt? Mit welchen Dingen fühlt ihr euch noch immer überfordert?

Ja! Die beste Medizin hierzu, glaube ich, ist, sich damit nicht alleine zu fühlen. Wir fühlen uns alle mal wieder verloren, aber gemeinsam verloren zu sein, ist immer besser. Und was auch hilft, ist Musik. Sich durch Musik verstanden fühlen und sich somit nicht alleine fühlen, hilft mir persönlich auch oft. Und Laufen! Ich habe die letzten Monate gemerkt, wenn ich mich schlecht fühle, kann ich das manchmal auch einfach weglaufen und fühl mich danach besser. Und wenn du dich wirklich absolut überfordert fühlst, sprich mit deinen Freundinnen oder einer Psychologin, das ist nicht schlimm, für das sind die ja da 🙂

Vielleicht seid ihr das zu oft gefragt worden und es ist ein wenig offensichtlich, aber wie seid ihr auf den Bandnamen Soft Loft gekommen? Er geht einfach genauso schön und sanft über die Lippen.

Werden wir tatsächlich in fast jedem Interview gefragt, aber was gibt es auch Spannenderes als die Herkunft eines Namens zu wissen, haha. Der Name ist eigentlich auch irgendwie random entstanden: Wir waren aktiv auf der Suche nach Bandnamen und ich habe damals mit meiner Mitbewohnerin mit einem Bandnamengenerator rumgespielt und plötzlich war da das Wort „soft“, das ich irgendwie sehr passend gefunden hab und dann kam noch „loft“ dazu, um den Namen zu vervollständigen und irgendwie passt der Name jetzt ganz gut.

Die letzte Frage bezieht sich bei uns immer auf eine untold story. Das mag eine Anekdote aus dem Studio, eine Empfehlung von Herzen oder etwas komplettes Random sein. Hier ist euer Space:

Untolder geht nicht: eine Songzeile aus einem noch unreleasten Song:


oh love, keep calm
the world will not stay mad
oh love, be smart
the world will not stay mad

<3

Fotocredit: Flavio Leone

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