Autor: Franzi

  • Franzis Jahresrückblick: top top top

    Franzis Jahresrückblick: top top top

    Willkommen zu meinen top top top, Top 3 also. Top 3 was fragt ihr euch? Top 3 alles! Zum Ende des Jahres 2023 (get it?) dachte ich mir, ich trage einfach mal meine Top 3s in verschiedenen Kategorien zusammen. Drei ist ´ne schöne Zahl, Aufzählungen mit drei Punkten sind gut überschaubar, man muss sich aber schon Gedanken machen, was man mit aufnimmt und was nicht, und 23 Punkte auf mehreren Listen würden hier jetzt wirklich ein bisschen ausufern.


    Top 3 – personal achievments

    Da in meinem Jahr 2023 doch wirklich viel passiert ist, wollte ich erst mal mit etwas persönlichem anfangen: meinen top 3 achievments aus diesem Jahr. Und um ehrlich zu sein, sind die alle in der ersten Jahreshälfte passiert. Anfang des Jahres habe ich endlich mein Masterstudium in Populärer Musik und Medien abgeschlossen, was gleichzeitig bedeutete, dass wirklich eine Ära zu Ende ging. Tschüss Studileben und hallo Arbeitswelt, i guess? Aber ja dazu kommen wir gleich.

    Im April durfte ich beim c/o pop Festival in Köln als offizielles Fangirl auf einem Panel zu dem Thema „Fans will be Fans – Social Media connected, aber wie?“ mitreden. Dabei habe ich mich (mal wieder) als biggest Arctic Monkeys Fan geoutet und irgendwie den Eindruck vermittelt, dass ich viel zu viel auf TikTok rumhänge (das ist übrigens besser geworden). Das war auf jeden Fall sehr aufregend, aber auch super cool.

    Knüpfen wir jetzt wieder an das Thema von eben an – da mein Studium zu Ende war und ich nicht die akademischen Ambitionen hatte noch zu promovieren, habe ich mich auf Jobsuche gemacht. Was man mit einem Master in Populärer Musik und Medien machen kann, fragt ihr euch jetzt wieder? Ziemlich viel, also irgendwas mit Musik und Medien. Deswegen habe ich mich fleißig auf alles beworben, was mit Musik zu tun hatte und halbwegs zu meinen Erfahrungen aus Praktika und diversen Werkstudijobs gepasst hat. Auch wenn mir die Zeit ewig vorkam, konnte ich relativ schnell meinen ersten Big Girl Job landen (yay!) und verdiene jetzt Big Girl Money (yay!). Und merke, dass ich Big Girl No Time & No Energy mehr für viele anderen Dinge habe (booo!). Dafür habe ich sehr viel neues gelernt, erlebe super viele coole Dinge und vor allem Konzerte und bin so so froh, dass ich mich in meinem neuen Team sehr wohl fühle und sehr liebe Menschen den Großteil der Woche um mich habe.


    Top 3 – songs

    Kommen wir jetzt mal zu drei Themen, die damit zu tun haben, wieso wir alle hier sind: Musik. Ich habe mir drei Songs rausgesucht, von denen ihr dieses Jahr nicht genug bekommen konnte. Wir fangen aber mit keinem neuen Song an, sondern meinem Lieblingssong, seit 4 Jahren in meinen Spotify Top 5, und ich habe noch nie darüber geschrieben?! Das muss nachgeholt werden.

    What Once Was von Her’s. Ich LIEBE diesen Song, it scratches my brain in all the right ways. I mean, dieses Gitarrenriff?? Das ist mir sofort im Kopf hängen geblieben. Als der Song 2020 random in meinen Mix der Woche gespült wurde, war ich sofort hin und weg, und hab alles von Her’s durchgehört. Natürlich wollte ich mehr über die Band wissen und es hat keine lange Google-Suche gebraucht, bis ich über den tragischen Tod von Stephen Fitzpatrick, Audun Laading und deren Tourmanager Trevor Engelbrektson gelesen habe, der zu diesem Zeitpunkt knapp ein Jahr vergangen war. Damit hab ich gar nicht gerechnet und ich hab das auch immer noch jedes mal im Hinterkopf, wenn ich einen Song der beiden höre. Aber durch ihre Musik werden sie nie vergessen werden! Ich hab extra eine live Session für euch hier verlinkt, weil ich die Aufnahme so schön finde, vor allem wie Audun am Bass so im Spielen aufgeht.

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    Der zweite Song ist Ferrari Red von Cargo Grey, auch kein Song, der dieses Jahr erschienen ist, sondern schon 2021. Ich meine, langsam wissen wir alle, dass ich dreamy Gitarren mag, Songs, die so ein bisschen melancholisch und nostalgisch klingen. Und genau in diese Kategorie fällt auch dieser Song. Es geht um ein Mädchen mit Ferrari roten Haaren und um den Wunsch Dinge noch einmal anders zu machen. Meine Lieblingsstelle: ab 1:28, bei den Zeilen:

    ‚Cause we only had some eye contact.
    We never really even talked,
    And to say we did would be a lie, a miracle.

    Als letzten Song habe ich Transformer von Der Ringer gewählt. Die Band habe ich auch erst Anfang des Jahres entdeckt. Immerhin hat es mich so gepackt, dass ich gleich einen Artikel dazu schreiben wollte, den ihr hier lesen könnt. Auch hier geht es um Veränderung, die lange in einem gebrodelt und einige Zeit gebraucht hat, um deutlich sichtbar zu werden. Aber nicht in einem selbst, sondern aus der Perspektive, diesen ganzen Wandel einer Person mitzuerleben.


    Top 3 – albums

    Bei meinen Top 3 Songs war jetzt keiner dabei, der dieses Jahr veröffentlicht wurde, aber bei den Alben habe ich den Fokus auf 2023 gelegt.  

    Das Album, das ich in Gänze auf jeden Fall am meisten dieses Jahr gehört habe, ist Why Would I Watch von Hot Mulligan. Es ist einfach ein sehr gutes Album, was soll ich sagen. Noch dazu ist es schön zu sehen, wie sich die Band nach oben spielt. Letztes Jahr habe ich sie noch als Vorband von Knuckle Puck gesehen, dieses Jahr haben sie im SO36 als Mainact gespielt.

    The Beaches hat TikTok auf meinen Radar gebracht, aber ich glaube nicht nur auf meinen. Ihr Album Blame My Ex habe ich auch sehr sehr viel gehört dieses Jahr und ich konnte sie sogar live sehen (dazu kommen wir gleich noch). Natürlich vor allem ihr Song Blame Brett ging durch TikTok durch die Decke, total verdient auch, das ist ein Hit. Und i mean, diese Girl Power? Ich wünschte ich wäre so cool.

    Natürlich darf auf keinen Fall eine meiner Lieblingsbands seit immer fehlen: Paramore mit ihrem neuen Album This Is Why. Sechs Jahre ist es schon her, seit ihr letztes Album After Laughter erschienen ist. Umso gespannter war ich auf das neue Album. Die erste Single The News hat mich schon komplett abgeholt und der Rest des Albums hat mich auch nicht enttäuscht.


    Top 3 – concerts

    Bei dieser Kategorie ist es mir mit Abstand am schwersten gefallen, mich auf drei Konzerte zu beschränken, weil ich auf sehr vielen war und die eigentlich alle cool waren. Aber hilft ja nichts, hier habe ich mich ja selbst reingeritten.

    Wie eben schon erwähnt, war ich auch auf dem Konzert von The Beaches in Berlin. Nach dem wir (Eve und ich) pitschnass dort angekommen sind, war es dafür im Raum umso wärmer bei einem ausverkauften Privatclub. Die Stimmung war super und die vier hatten auf der Bühne genauso viel Spaß wie wir. Und ich möchte es nochmal wiederholen: WIE COOL KANN MAN SEIN?!

    Ein paar Tage früher war ich ebenfalls mit Eve in Köln beim Konzert von Movements. Ich weiß nicht, ob ich mittlerweile Berlin-verwöhnt bin, was Öffis angeht, aber Köln was ist da los? Der Weg zum Gebäude 9 war zumindest sehr viel umständlicher als wir das erwartet hatten 😀 Zurück zur Musik: Das Konzert an sich fand ich auch SO gut, und als natürlich alle bei den Klassikern wie Daylily, Third Degree oder Colorblind mitgesungen haben, hatte ich fast ein bisschen Gänsehaut. Also die Energie ist auf jeden Fall auf alle übergesprungen. Außerdem fand ich die Vorband Softcult mega gut, die ich bis dato noch nicht kannte.

    Zuletzt will ich hier noch das Konzert von Casper in der Verti Music Hall mitaufnehmen. Das war einfach die perfekte Mischung aus neuen und alten Songs. Zugegebenermaßen kannte ich vom neuen Album nur zwei Songs, weil es der Tag vom Release war und ich es nich geschafft habe, das Album davor zu hören. Aber dafür habe ich die alten Songs umso mehr gefühlt. Immer wieder krass, wie einen Musik zurückversetzten kann und man sich für einen kleinen Moment wieder wie 16 fühlt.


    Top 3 – books

    Zum Schluss wollte ich euch noch drei Lesetipps mitgeben, also meine Top 3 Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe.

    Just Kids von Patti Smith – ist einfach eine wunderbare Erzählung vom Erwachsen werden, sich durchs Leben schlagen, sich selbst finden und auch nie die Verbindung zu ganz besonderen Personen verlieren.

    Invisible Women von Caroline Criado-Perez – ich gebe zu, das Buch ist nicht einfach zu lesen, da viele Daten und Fakten aufgezählt und erläutert werden. Aber es ist SO interessant, wie sehr die ganze Welt davon profitieren würde, wenn man Frauen bzw. Daten über deren Verhalten, Gewohnheiten oder auch den weiblichen Körper mehr miteinbeziehen würde und die Data Gap, die es in ganz vielen Bereich gibt, anfängt zu schließen.

    REVOLUTIONARY BERLIN: A Walking Guide von Nathaniel Flakin – das Buch nimmt einen mit auf eine Walking Tour durch verschiedene Bezirke und zeigt einem, welche interessanten Ecke es in dieser geschichtsträchtigen Stadt gibt, alles rund um das Thema Revolution. Dabei wird auch in zwei Kapiteln auf die Queere Szene und Frauen in Berlin eingegangen, alles vor allem um die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Das ist vor allem für die, die sich für Geschichte und die Stadt interessieren.

    So das war’s mit meinen Top 3, ich hoffe ihr habt ein bisschen Inspiration für euch vielleicht hier finden können. Leider muss auch ich in unserem Musikmagazin erst einmal zurücktreten, hoffentlich nicht für immer. Trotzdem bin ich sehr froh hier die letzten drei Jahre Teil von gewesen sein zu dürfen <3

  • Der Ringer und „XP“ – Auf ins nächste Level: von Veränderungen und gewonnenen Experience Points

    Der Ringer und „XP“ – Auf ins nächste Level: von Veränderungen und gewonnenen Experience Points

    Manchmal findet einen eine Platte zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt. Manchmal ist das auch erst ein Jahr, nachdem das Album releast wurde. Und manchmal muss das auch so sein, weil einen die behandelten Themen oder der Sound davor vielleicht gar nicht so persönlich angesprochen hätten. So ging es mir mit dem Album „XP“ von Der Ringer vor knapp einem Monat.

    Wie mich Der Ringer also gefunden hat wollt ihr wissen? Ich habe den Podcast Poparazzi von Arnim Teutoburg-Weiß, dem Sänger der Beatsteaks gehört, wo er mit verschiedenen Künstler:innen die Entstehung eines bestimmten Songs bespricht. Genauer habe ich die Folge mit Mine gehört, als Arnim sie zu Beginn fragt, was sie auf dem Weg gehört hat. Ihre Antwort: Der Ringer. Ein kurzer Einspieler von dem Song TRANSFORMER später und da hatten sie mich schon.


    In fünf Jahren kann viel passieren

    Da ich die Band nicht kannte, musste ich erst einmal rausfinden, wer diese Ringer sind. Also hier eine kleine mini Zusammenfassung aus meiner Recherche: Jannik Schneider, Jakob Hersch, Benito Pflüger und David Schachtschneider kommen aus Hamburg. Das erste Album „Soft Kill“ erschient im Jahr 2017. Bis zu ihrem aktuellen Album „XP“, was letztes Jahr erschienen ist, ist viel passiert. In diesem Zeitraum hat ein Mitspielender die Band verlassen, es wurde sich in verschiedene Städte verteilt und mit bestehenden Netzwerken gebrochen. Schließlich kam noch die Pandemie obendrauf, was zu einem Stadium der Gelähmtheit führte.

    Mit neu geschöpfter Kraft und Entschlossenheit, haben die Vier es geschafft, ihre Erfahrungen aus den letzten Jahren in ihrer Musik zu verarbeiten. Denn genau darum geht es auf „XP“: Veränderung. Die Machtlosigkeit, die damit oft einhergeht, die Akzeptanz, dass sich Dinge manchmal ändern müssen und das Potenzial, das aus solchen Veränderungen wächst. Das Ergebnis dieses großen Veränderungsprozesses sind die Erfahrungspunkte, die man dadurch dazu gewinnt. Dafür steht auch „XP“: angelehnt an die Experience Points, die man in Computerspielen sammelt, um weiterzukommen und seine Fähigkeiten auszubauen.

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    Alle anders

    Zu dem Schluss, dass Veränderungen vielfältig sein können, kommen Der Ringer in ihren Songs, indem sie verschiedene Subjekte in den Mittelpunkt rücken. In „MAKE UP“ geht es eher um die Veränderungen eines Selbst, „ein neues Ich“, wobei die Frage aufgeworfen wird, wie nachhaltig das Ganze ist, „wenn man alles rückgängig machen kann“. Dagegen wird in „TRANSFORMER“ klar ein Du angesprochen, dass sich sehr verändert hat.


    Du bist anders
    Ab heute bist du anders
    Als ich
    Bist so anders


    In ihrem Song „KINTSUGI“, der nach einer japanische Reparaturmethode für Keramik benannt ist, bei der Scherben wieder zusammengesetzt und die Bruchstellen oft mit goldener Farbe verziert werden, geht es viel um Klarheit und darum, keine Angst zu haben. Es klingt sogar hoffnungsvoll, ganz nach dem Credo, dass manchmal erst Dinge kaputt gehen müssen, damit daraus vielleicht sogar etwas noch schöneres entstehen kann.

    Die Platte endet mit dem Song „NO FEAR“, in dem sich das neue Ich vom Anfang nun wirklich weiterentwickelt hat und sich nicht mehr unterkriegen lassen will.


    Niemals wieder werd‘ ich fliehen
    In deinem Schatten stehen
    Die Sonne wird bald untergehen
    Ich kann jetzt im Dunkeln sehen
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    Und wer bis hier den Artikel tatsächlich gelesen hat, bekommt noch einen Service Hinweis: Der Ringer spielen im Mai zwei Konzerte, am 02.05.2023 in Hamburg und am 03.05.2023 in Berlin. Ich werde mir das sicherlich auf keinen Fall entgehen lassen.

    Fotocredits: Markus Alexander Voigt

  • Franzis Jahresrückblick: tell me you love me and give me some sugar

    Franzis Jahresrückblick: tell me you love me and give me some sugar

    Ich sag’s wie‘s is – 2022 war ehrlich anstrengend. Viel Bahnfahren, Masterarbeitsstress und gesundheitlich notwendige zucker- und glutenfreie Diäten zehren sehr an den Nerven. Aber zum Glück sind diese Punkte jetzt halbwegs überstanden und 2022 bald endlich vorbei. Passend zum Ende des Jahres möchte ich an dieser Stelle eine Zeile von Casper zitieren: Alles endet aber nie die Musik. Tatsächlich habe ich dieses Jahr eher wieder mehr alte Sachen gehört und mich von meinen comfort-Bands berieseln lassen, als nach neuen Musiker:innen und Bands zu suchen. Dennoch ist natürlich nicht alles an mir vorbei gegangen, was in diesem Jahr neu erschienen ist. Aber lest selbst, welche Bands und Songs mich 2022 musikalisch begleitet haben.


    basic indie babe revival

    Zugegebenermaßen haben dieses Jahr auch viele meiner Lieblingsbands aus Teenie-Jahren neue Musik veröffentlicht. Unter anderem gab es neue Platten von Casper, Death Cap for Cutie, The 1975, Arctic Monkeys (ich wünschte wirklich so doll sehr ich würde das neue Album so sehr lieben, wie ich die Band an sich liebe, but i don’t, plz don’t come at me 🥲), Phoenix und neue Songs von Blink 182 und Paramore. Mit The 1975 kommt auf Tiktok die tumblr girl era zurück und ich fühle mich ein bisschen in meine Schulzeit zurückversetzt. Darüber hinaus begleitet mich der ständige Ohrwurm der Bridge aus I’m In Love With You.

    Yeah, I got it! I found it!
    I’ve just gotta keep it
    Don’t fuck it, you muppet
    It’s not that deep

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    Fraency’s Faves 2022

    Abseits davon habe ich auch an meine Hörgewohnheiten der letzten Jahre angeknüpft. Wenn ihr euch erinnert, habe ich in meinem letzten Jahresresumée über die Band Arm’s Length geschrieben und dass man die Jungs auf jeden Fall auf dem Radar haben sollte. Im Oktober haben sie ihr Debutalbum Never Bevor Seen, Never Again Found veröffentlicht, mein Favorit auf der Platte: Aries (Moth Song).

    Auch das Nebenprojekt No Pressure von Parker Cannon, dem Sänger von The Story So Far, haben dieses Jahr ihr erstes Album No Pressure (LP) herausgebracht, das ich viel gehört habe. Hier ist mein Favorit Stuck Here.

    Und mein drittes Album des Jahres war Magic Hour von Surf Curse, die ich auch live sehen konnte. Und ehrlich eh, wie habe ich Konzerte vermisst. Sugar ist mein Lieblingssong auf dem Album, nicht zuletzt, weil mir der Satz „tell me you love me and give me some sugar“ nach diesem Jahr definitiv sehr aus der Seele spricht.

    Natürlich gab es dieses Jahr noch so viel mehr neue Musik. Deshalb habe ich eine Playlist aus meinen Top 30 Songs aus diesem Jahr erstellt. Das ist ein sehr wilder, aber auch sehr guter Mix meiner Meinung nach (obviously) geworden:

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    untold achievement

    Leider konnte ich dieses Jahr hier in unserem schönen Musikmagazin nicht ganz so aktiv sein, wie ich es gerne gewesen wäre, aber den Uniabschluss fertig machen hatte da dann doch etwas höhere Priorität. Aber hey, immerhin bin ich (hoffentlich) baldige Masterin in Populärer Musik und Medien 🤘🏼 – ist auch was.

    Zumindest habe ich ein paar Artikel schreiben können, zum Beispiel die Videopremiere zu Same von Soft Drug und auch noch ein Interview mit den Dreien. Die Jungs solltet ihr als Musikfeinschmecker spätestens ab jetzt besser auf dem Schirm haben! Abgesehen davon, dass sie wirklich lieb sind, setzten sie mit ihrer Musik auch ein Zeichen z.B. gegen versteifte und überholte Genderrollen und positionieren sich da ganz klar. Richtig und wichtig!

    Außerdem habe ich eine Playlist erstellen dürfen: female fronted bubblegrunge! Eine exquisite Auswahl an weiblichen Stimmen irgendwo zwischen Indie Pop und Indie Rock, z.B. mit Beach Bunny, girl in red, Indigo De Souza, Soccer Mommy, beabadoobee und Snail Mail.

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    Ansonsten freue ich mich auf das neue Jahr und bin gespannt, was mir 2023 alles bringen mag. Hoffentlich einen coolen Job in der Musikbranche, viel Zeit mit meinen Liebsten, viele Konzerte und gute Musik, weniger Bauchweh und etwas mehr Zucker.

  • Dayglow im Interview: »I feel like I made something that really matters and I feel really proud of this record«

    Dayglow im Interview: »I feel like I made something that really matters and I feel really proud of this record«

    Vor etwas mehr als einem Monat hat Dayglow sein neues Album People In Motion veröffentlicht und verbreitet damit wieder mit einer Leichtigkeit gute Laune und Ohrwürmer. Musikalisch und klanglich knüpft er an seinem letzten Album Harmony House an, über das ich letztes Jahr bereits einen Artikel geschrieben habe, den ihr hier lesen könnt. Mit vielen Synthies und catchy Melodien hat Sloan, der hinter Dayglow steckt, seinen Sound gefunden. Wir haben mit ihm gesprochen und er verrät uns in dem Gespräch, wieso er gerne alleine an seinen musiklaischen Projekten arbeitet und was ihn selbst inspiriert.

    Dayglow im Interview

    Franzi: First things first, congrats to your new album! How does it feel putting new music out in the world and what reactions did you get so far?

    Sloan: It’s been so exciting and refreshing. This is actually kind of my first “proper” release where I get to tour the music as people get familiar with the songs. It’s been super cool to see people react to it in real-time. I feel like I made something that really matters and I feel really proud of this record.

    Franzi: Your music is often about everyday situations and feelings, also on your new album People in Motion. Do you use your music to express the topics that also occupy you, or can you simply empathize well with situations?

    Sloan: It’s a fair share of both! I’m hyper-sensitive and very self aware, so I tend to over-exaggerate feelings inwardly. I think that helps fuel my songwriting and inspires me to expand on the mundane. Mostly I feel like my songs are personal feelings that I have, but sometimes it’s inspired by a conversation I overheard or just a general feeling towards the world/society at large.

    Franzi: Is it important to you that your albums are understood as a concept and heard as a whole, or how is your own claim about that?

    Sloan: I love when records are cohesive. I want to always pay as much attention as I can to every song that I release, and make every album feel like a new chapter is written in the book of Dayglow. It’s an unarguable fact that very few people listen to records entirely anymore, so I have to just accept that haha. But as far as me making the art, I want my records to feel full and have at least one song that anyone could enjoy.

    Franzi: On your last album Harmony House I think I heard a recurring melody in the songs Something, Into Blue, Moving Out and Like Ivy. Did you hide such little Easter Eggs again on People in Motion or was that just a coincidence on the last album?

    Sloan: For Harmony House, that was very intentional. The idea behind that record was to create the soundtrack to a sitcom that doesn’t exist– it was very much an artistic statement. For People in Motion, there isn’t as directly of an emotional tie between the songs, yet there are instruments and production tricks that I used throughout the record to make the album still feel cohesive. I wanted People in Motion to feel like a broader, bigger world, so I tried to have each song contain its own voice.

    Franzi: You conceive, write, play and produce your music completely by yourself – Are you generally just more of a loner in your work or have you not yet found the right opportunity or people?

    Sloan: I’m just a very specific artist and my vision is usually pretty clear of what I want to do. I find it easiest and most fulfilling if my vision can be executed as closely as I dreamed of it. I love people and I love to work with people on tour and performing live, but as far as creating the art, I think it just generally makes most sense if something comes directly from one source. That’s the purest form of expression in my opinion!

    Franzi: Unfortunately, I don’t play music myself, but I find your “How I Made”-Videos super exciting and I really enjoy watching them. Will there also be a “How I Made”-Video for your new album?

    Sloan: Yes I definitely plan on it! I absolutely love sharing all my secrets and just showing people how I make everything. That’s another special aspect of working alone – I can talk in specific detail as of why everything exists in the music!

    Franzi: Speaking of How I Made, would you like to take us into the process of creating new songs a little? What inspires you? What do you start with: Melody or lyrics? Or is it different every time? 

    Sloan: It tends to be musical and melodic first. Melody seems to be the best way for me to translate emotion. I usually follow the music with lyrics that suit the feeling the music is expressing.

    Franzi: Are there also certain musical role models for you?

    Sloan: I love the band Phoenix, Tame Impala is a huge inspiration to me. One of my favorite musicians and writers is Paul Simon, so I love that era of music as well. So many great musicians… too many to count!

    Franzi: What else gets you in motion – besides music and making music, of course – yourself?

    Sloan: I personally just love spending time outside! Being in the sun and relaxing outdoors is one of my favorite things to do – it always feels like I can’t get enough!

    Franzi: I always find it incredibly interesting what musicians themselves listen to. What are your three favorite songs or albums right now?

    Sloan: Wow this is a tough one. If I have to condense it, I’d say

                Expert in a Dying FieldThe Beths

                McCartney IIPaul McCartney

                GracelandPaul Simon

    Franzi: The last question is our, or rather your, untold story. What story/anecdote/fun fact have you never shared in an interview, but would like to do so here?

    Sloan: I’d have to think about this one, I can’t seem to think of anything too interesting about me right now!

    I’m currently writing this interview in the greenroom at a venue in Indianapolis, Indiana doing some laundry. I love housekeeping work and keeping things organized, baby!

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  • ViVii mit ihrer EP „Mavidavilon“: Eine warme Umarmung

    ViVii mit ihrer EP „Mavidavilon“: Eine warme Umarmung

    Für alle meine dreamy girls und boys da draußen wurde mir eine kleine fünf Song große Sommerperle in Form der EP Mavidavilon der Band ViVii zugetragen. Ein bisschen folkig, ein bisschen Americana, ein bisschen poppig, aber trotzdem mit ganz viel melancholischen Sounds. Es ist wie eine warme Umarmung, nicht zuletzt, weil der Titel des ersten Songs das Gefühl der ganzen EP meiner Meinung nach perfekt zusammenfasst.

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    Was ist das mit Sehnsucht und Dreampop?

    Für mich schwingt bei Dreampop immer sehr viel Sehnsucht und Melancholie mit, was dabei oft, mal mehr und mal weniger offensichtlich, auch durch den Text unterstützt wird. Die warmen Gitarrensounds und -effekte und sanfte, fast geflüsterte Stimmen lösen in mir besonders dieses bittersüßes Gefühl aus. Und genau in diese Kerbe schlagen auch ViVii mit ihrer neuen EP.

    Thematisch geht es auf Mavidavilon viel um das Kommen und Gehen, die Sicherheit von Heimat und seinem eigenen Happy Place, vor allem wenn man zwischendurch ganz dringend eine Pause vom chaotischen und anstrengenden Erwachsensein braucht. Und mal ehrlich: wem geht’s im Moment nicht so?

    Deshalb hat sich das Trio aus Uppsala eine eigene Welt geschaffen mit Mavidavilon:

    “Mavidavilon ist der Ort, an den wir gereist sind, als wir diese EP aufgenommen haben. Ozeane und Strände, Berggipfel und kleine Dörfer. Ein perfektes ruhiges Chaos, das sehr ansteckend ist. Der gemeinsame Nenner für diese Songs ist das Konzept der Zeit. Ob fiktiv oder nicht, dieser Ort ist so real wie er nur sein kann.”


    ViVii erzählen vom Älterwerden und gemeinsam Wachsen

    In Carmel Beach, nebenbei bemerkt mein Lieblingssong der EP, wird genau dieses Motiv vom nach Hause kommen auch aufgegriffen. Emil und Caroline, die übrigens seit Schulzeiten ein Paar sind, singen in dem Lied darüber, in ihren Heimatort zurückzukehren und alte Freund:innen aus der Kindheit wiederzusehen. Das Resultat aus dieser Reise ist die Erkenntnis, dass Menschen erwachsen und alt werden und folglich sie auch.

    I’m just like you, losing it too… living the last of my youth”

    Anders, der dritte im Bunde bei ViVii, ist verantwortlich für die Arrangements der Songs. Die Wärme in den Songs kommt finde ich besonders bei Wrap Your Arms durch. Thematisch passt es – ganz dreampop like – zum Thema Sehnsucht und Melancholie. Lange Telefonate, das Wegträumen ins sonnige Borneo und pandemisches Fieber bestimmen die erste Strophe. Darauf folgt die Aufforderung, die Dinge zusagen, die einem auf dem Herzen liegen und dann seine Arme umeinander zu schlingen. Die Wehmut findet ihren Höhepunkt im letzten Satz:

    „I will bloom next year when I’m alright“

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    Foto: Alexander Antser

  • Soft Drug im Interview: „Wir waren auf der Suche nach einer komplett neuen Vision für uns“

    Soft Drug im Interview: „Wir waren auf der Suche nach einer komplett neuen Vision für uns“

    Das Berliner Trio Soft Drug hat mir gleich mit ihrer ersten Single Same einen wochenlangen Ohrwurm verpasst. Seit dem hab ich mich auf ihre erste EP gefreut und nun ist sie endlich da! Zu diesem Anlass hab ich mit den drei Jungs über ihre Musik gequatsch. Über Gender-Rollen, Realitätsflucht, Herausforderungen beim Musik schreiben und Inspirationen. Aber lest und hört am besten selbst. Viel Spaß!

    Franzi: Hey ihr Drei, das Allerwichtigste vorweg: Happy Release!! Wie geht es euch? Wie fühlt es sich an, jetzt wo ihr eure erste EP Easy endlich mit der Welt teilen könnt?


    Soft Drug: Hey, danke dir!! Wir freuen uns natürlich riesig und sind unglaublich happy endlich aus dem Studio damit hinaus zu dürfen. Es war zwar für uns eine sehr lange Entwicklung und Reise, um an diesen Punkt zu kommen, wo wir jetzt sind und das Ergebnis mit dieser EP zu teilen ist richtig schön!

    Franzi: Für alle, die euch bisher noch nicht auf dem Radar hatten, wollt ihr euch noch einmal kurz vorstellen und uns erzählen, wie ihr zu Soft Drug zusammengekommen seid?


    Soft Drug: Wir sind Soft Drug, machen Alternative Pop mit RnB Einflüssen und uns gibt es jetzt seit diesem bzw. letzten Jahr. Wir haben zu dritt früher schon in einer bzw. mehreren Bands zusammen gespielt und sind auch zusammen aufgewachsen. Als Freunde und als Brüder. Da teilt man so viel miteinander, dass wir unserer Musik und der Band einen neuen Anstrich verpasst konnten, ohne unser beständiges Bonding zu verlieren.

    Franzi: Same war die erste Singleauskopplung eurer EP, deren Videopremiere wir hier schon mit euch feiern durften. Was war der Grund, dass Same eure erste Veröffentlichung wird?


    Soft Drug: Wir wollten einen starken Opener als erste Single haben und die Melodie von Same ist uns selbst oft nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Zudem bringt er viele Vibes aus der EP zusammen und hat sich aus einer spontan zusammengestellten EP-Reihenfolge heraus als super Starter entpuppt.

    Franzi: In euren Songs verarbeitet ihr auch wichtige gesellschaftliche Themen, wie z.B. in Female, in dem ihr die Weiblichkeit zelebriert und aller Homophobie und Abwertung von weiblichen Zügen ein großes „Fuck You“ entgegensetzt. In dieselbe Kerbe, aber aus einer anderen Perspektive, schlägt der Song Man Up. Wie leicht oder schwer fällt es euch, solche sensiblen Themen in euren Songs zu verhandeln?


    Soft Drug: Die Texte zu schreiben ist uns leicht gefallen, da alles aus einem klaren Gefühl heraus kam. Damit an die Öffentlichkeit zu gehen war dagegen schon etwas schwieriger. Wir wollen zwar anecken, aber natürlich vor allem bei Menschen auf die wir eh keinen Bock haben. Sexualität und Gender-Rollen ist für viele Menschen ein sehr persönliches und sensibles Thema, bei dem ein Pop Song zu kurz gedacht wirken kann. Wir finden aber auch, dass darin ein großes Potenzial liegt und wir gerne unsere Beitrag dazu leisten wollen. Es gibt noch zu wenige Cis-Männer, die sich zu diesen Themen positionieren. Deswegen fühlen wir uns inzwischen sehr wohl in der Rolle und freuen uns über jeden Dialog, den wir damit anstoßen.

    Franzi: Ihr streut auf eurem Instagram Kanal und in euren Artworks auch immer mal ein paar Hints zu Frank Ocean ein. Auch das Cover zu Man Up ist eine kleine Hommage an nostalgia, ULTRA oder? Also einmal Hand auf‘s Herz bitte: wie große Fanboys seid ihr? Und aus was schöpft ihr noch eure Inspiration?


    Soft Drug: Haha, das mit dem Cover ist wirklich ein großer Zufall. Wir hatten schon das Cover für Same von Thomas Pirot, einem Fotograf aus Mainz, ausgewählt und wollten für andere Cover auch Bilder von ihm verwenden. Und das war einfach das passende zu dem Song. Thomas selbst ist aber auch schon die Ähnlichkeit zu Frank Ocean aufgefallen.
    Wir stehen einfach auf Verletzlichkeit, sei es in Musik oder in Texten. Es ist insgesamt als Thema noch nicht so populär, wie wir uns das wünschen würden und Frank Ocean deckt da sehr viel ab. We love him. Wir ziehen aber aus sehr viel verschiedener Musik unsere Inspiration. Sei es Produktionen von Timbaland oder Hudson Mohawke, Bands wie Glass Animals und Portugal. The Man sowieso. Und dann lassen wir uns jeweils auf sehr unterschiedliche Eindrücke ein. Das ist auch wichtig, um sich gegenseitig zu überraschen oder zu fordern.

    Franzi: Ihr seid vor knapp zwei Wochen auf dem Great Escape Festival in England aufgetreten. Das war euer erster Festivalauftritt oder? Und wie hat es sich angefühlt, wieder zurück in der UK zu sein, nachdem ihr auch eine Weile in Manchester gelebt habt?


    Soft Drug: Das war unser erster Festivalauftritt und unsere zweite Show überhaupt. Es war wunderschön dort zu sein. Auch wenn jetzt leider ganz andere Zollauflagen sind als damals und die Hinfahrt fast aufregender war als unser Gig, haha.
    Wir waren zum ersten Mal in Brighton, was ungefähr 10x posher und doppelt so teuer ist wie Manchester. Aber dafür war es ein super schönes Festivalfeeling mit echt tollen Leuten und Acts. Es war wie ein kleiner Bandurlaub. Und das British English hat uns auch wieder sehr in die Manchester-Zeit befördert.

    Franzi: Apropos Festivals: in dem Track Dizzy redet ihr von Coachella und der Thematik rund um Eskapismus und Flucht aus dem Alltag. Wart ihr selbst schonmal dizzy auf dem Coachella unterwegs? Und was bedeutet für euch Realitätsflucht?


    Soft Drug: Für uns ist unsere Band die größte Realitätsflucht. Es gibt wohl keine Droge, die so allumfassend das bietet, was Musik machen, schreiben, singen, auf Tour gehen und Konzerte geben mit uns macht. Wir brauchen eher zwischendurch Anker, um wieder in der Realität anzukommen, aber grundsätzlich würde uns das reichen, um in keinem klassischen Alltagsleben zu versinken. Wir waren zwar noch nicht dizzy auf dem Coachella, aber immerhin betrunken auf dem Melt! Festival. Das kommt doch schon fast ran 😉

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    Franzi: Eure EP trägt den Namen Easy, ich kann mir trotzdem vorstellen, dass dabei trotzdem nicht immer alles so einfach abgelaufen ist. Wollt ihr uns ein bisschen mit hinter die Kulissen schauen lassen? Gab es irgendwelche besonderen Herausforderungen bei eurer Arbeit an der EP? Und was nehmt ihr vielleicht daraus für eure nächste Platte mit?


    Soft Drug: Die größte Herausforderung war, dass wir alles über den Haufen geworfen haben. Es gab nichts, wo wir einfach gesagt haben, dieser Part von unserer Band ist gut so. Das bleibt. Alles wurde mehrmals umgedreht, ausprobiert, wir waren auf der Suche nach einer komplett neuen Vision für uns. Und da sind wir zwischenzeitlich fast verrückt geworden, weil wir nicht mehr wussten, woran wir uns eigentlich halten sollen. Diese Fragen haben wir uns Schritt für Schritt beantwortet, haben uns aber auch oft im Kreis gedreht. Nach gefühlt zwei geschriebenen Alben (die Songanzahl könnte tatsächlich hinhauen), sind wir bei den letzten Versionen gelandet, die es jetzt auf die EP geschafft haben und mit denen wir richtig glücklich sind. Von hier an weiterzuarbeiten wird auf jeden Fall sehr viel Spaß machen und auch leichter bzw „easier“.

    Franzi: Auch wenn in jedem eurer Songs viel Liebe und Mühe steckt, habt ihr trotzdem einen heimlichen persönlichen Favoriten?


    Soft Drug: Wir mögen tatsächlich alle, wir haben eher gemerkt, dass ihre Funktion eine unterschiedliche ist. Man Up z.B. ist jetzt nicht der easy Summer Song, der mal so eben nebenbei läuft, dafür ist er eine richtige Wucht live und macht super Bock ihn zu performen. Bei Female waren wir vor allem glücklich wie er sich über die Jahre als Song entwickelt hat und sogar noch in den letzten Stufen des Mixing und Mastering gewachsen ist. Dadurch haben wir ihn nicht nur durch seine Message besonders ins Herz geschlossen.


    Franzi: Bei uns ist die letzte Frage keine Frage, sondern Platz für eure untold story. Habt ihr eine Anekdote, Geschichte, Fun Fact oder etwas anderes, was ihr gerne noch an dieser Stelle teilen möchtet?


    Soft Drug: Wir haben mit unserer früheren Band Glass Animals und Khruangbin supportet, von denen wir seither große Fans sind. Das war natürlich noch bevor sie so bekannt waren wie heute. Jetzt gibt es das niedrigschwellige Ziel, das mit Soft Drug einfach noch mal zu schaffen, haha. Mal schauen wie lange es dauert. 😉

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    Foto: Alessandra Fochesato

  • Playlist: female fronted bubblegrunge

    Playlist: female fronted bubblegrunge

    Sind euch bei den letzten Spotify-Jahresrückblicken auch immer mehr wilde Genres aufgefallen? Ein Genre, das mir dabei des Öfteren begegnet ist, war „Bubblegrunge“. Mal abgesehen davon, dass ich das Wort Bubblegrunge an sich irgendwie witzig finde, war ich wohl auch nicht die Einzige, die trotzdem über den Begriff gestolpert ist. Ein Autor von vulture.com, der sich in seinem Artikel auch mit dem letzten Spotify Wrapped beschäftigt hat, hat die Frage finde ich ganz gut auf den Punkt gebracht:


    „What in Kurt Cobain’s name is “bubblegrunge”?!”


    Von weirden Genres und zu kleinen Schubladen

    Eine Übersicht über die tausend verschiedenen Genres inklusive Vertreter*innen findet man auf Every Noise at Once. Übrigens ist diese Website ein wirkliches Rabbit Hole, durch die man sich Stunden klicken kann. Wenn man dort dann mal nach besagtem Bubblegrunge sucht, scheinen die dort aufgeführten Musiker*innen und Bands eine Mischung aus Indie Punk, Indie Rock/Pop und Alternative Emo zu sein. Aber vor allem ist die Mehrzahl an Bands, die dort genannt werden, weiblich besetzt, vor allem wenn es um den Gesang geht.

    Weeeeeeiß ich jetzt nicht, ob man unbedingt ein neues Genre erfinden muss, um Musik von Frauen irgendwie abzugrenzen? Weiß ich auch nicht, ob es überhaupt noch so spezifische Genrebezeichnungen braucht, wenn sich die Einflüsse mittlerweile doch sowieso immer mehr vermischen? Aber was ich weiß, ist, dass jede der Bands und Musikerinnen es verdient haben, in einer wundervollen femal fronted Playlist zu landen (& ja, ich schließe jetzt mit Absicht alle Bands mit männlichen Sängern aus). Deshalb habe ich das ganze Bubblegrunge Thema mal zum Anlass genommen, Musikerinnen in den Vordergrund zu stellen. Also habe ich eine Liste mit weiblichen Stimmen für euch zusammengestellt; ein bisschen poppig, ein bisschen punkig und ein bisschen emoish. Hope you enjoy ✨


    Dancy Indierock für Sad Girls

    Fangen wir einmal mit Musikerinnen und Bands an, die euch von unserem Magazin schon bekannt vorkommen dürften: girl in red, beabadoobee und Beach Bunny. Dass Beach Bunny auch in diese Playlist passt, freut mich besonders, denn meinen ersten Artikel bei untoldency habe ich der Band rund um Lili Trifilio gewidmet (hier nachzulesen 🤓). Und für noch mehr Indierock und -pop findet ihr Songs von Cherry Glazerr, Soccer Mommy, Indigo De Souza, Snail Mail, Remember Sports und und und in der Playlist. Meine persönliche Neuentdeckung ist Bad Bad Hats mit dem Song Midway, der sofort in meiner on repeat Liste gelandet ist.  

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    Auch etwas melancholische Tracks, wie z.B. von Sad-Girl-Queen Lucy Dacus oder Daddy Issues, sind mit dabei. Apropos Sad Girls: Mit The Moth & The Mirror, Thank You I’m Sorry, Church Girls oder Bruising habe ich auch ein paar emoish angehauchte Songs mit in die Playlist gepackt.  


    Riot Girrrls to the front!

    Für ein bisschen mehr Lärm und schnellere Rhythmen sorgen die Riot Girls in dieser Playlist. Denn mit Bands wie Big Joanie, DILLY DALLY, Bully, Slutever, Mannequin Pussy, Skating Polly oder Bleached habe ich einige Vertreterinnen mit punkigeren Songs in die Liste aufgenommen. Spätestens jetzt sollte der empowernde Vibe überspringen!

    Alle Gitarrenmusikliebhaber*innen, die eine Mischung von Songs zum Reinfühlen, zum Tagträumen, zum Durchs-Zimmer-Tanzen und zum Rumpöbeln brauchen, sollten unbedingt mal in die Bubblegrunge-Playlist reinhören und gleichzeitig diesen fantastischen Musikerinnen ihr Ohr leihen.

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  • Exklusive Videopremiere: Soft Drug und „Same“

    Exklusive Videopremiere: Soft Drug und „Same“

    Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bin leider komplett im Winterblues gefangen. Aber da kommen die drei Jungs von Soft Drug genau zum richtigen Zeitpunkt mit ihrer ersten Singleauskopplung „Same“ ihrer Debüt-EP um die Ecke und bringen ein paar kleinen Sonnenstrahlen in mein Kopfkino. Wenn ihr auch ein bisschen Westcoast-Feelings zum Träumen gebrauchen könnt, seid ihr hier gerade genau richtig. Und eins kann ich vorab verraten: die Melodie sitzt seit einer Woche ein meinem Kopf fest!

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    Ich muss euch gestehen, als ich den Song das aller erste Mal angehört habe, hat es keine fünf Sekunden gedauert bis sich bei mir ganz große Frank Ocean-Lost-Vibes breit gemacht haben. Und das meine ich im aller positivsten Sinn überhaupt! Ich denke mal nicht, dass ich damit die einzige bin, der diese Assoziation in den Sinn kommt. Ich wünschte gerade, ich hätte mehr Ahnung von Instrumenten und Musikproduktion, damit ich euch irgendetwas über die Synthies erzählen kann. Leider muss ich da passen. Allerdings war meine erste Reaktion wortwörtlich: „Oha das hat ja doll Ohrwurmpotential„. Und tja, was soll ich sagen, die Melodie ist SOFORT in meinem Kopf hängen geblieben und hat es sich dort sehr bequem gemacht. Vor allem aber gibt sie mir so ein warmes, spätsommerliches, aber gleichzeitig auch ein melancholisches und sehnsüchtiges Gefühl.


    Eine Prise 2000er R’n’B

    Dass die Jungs von Soft Drug vielleicht selbst auch ganz gerne Frank Ocean hören, konnte ich nach einer kurzen Recherche (= das Instagram Profil der Band stalken) ohne großen Aufwand rausfinden. Diese kleine Hommage an das Album „blond“ von besagtem Künstler fand ich dabei besonders lieb. Ich bin generell immer großer Fan davon, wenn Musiker*innen teilen, welche Musik und welche Einflüsse sie selbst inspirieren und prägen.  

    Noch mehr Einflüsse aus Pop und R’n’B der 90er und 2000er inklusive Westcoast-Vibes bekommt man beim Ansehen des Musikvideos zu „Same“. Ich erzähle euch auch gleich mehrere Gründe, wieso ich nicht nur das Lied sehr gut finde, sondern auch, warum das dazugehörige Video genau das ist, was sich bei diesem Song in meinem Kopfkino abspielt.

    Erstens: die 90er Ästhetik mit dem 4:3 Bildformat und diesen analogen Touch. Wer schon mal einen anderen Text von mir gelesen hat weiß vielleicht, dass ich das persönlich einfach super nice finde. Da schwingt immer so viel Nostalgie mit, was ich liebe.

    Zweitens: der Westcoast Vibe. Wenn ich die Szenen von Brücken voller Graffiti, von Maschendrahtzäunen umgebenen Baseballplätzen und betonierten Hinterhöfen sehe und dann noch die pure Sonne dazu kommt, muss man doch einfach an irgendeine Stadt in Kalifornien denken, oder nicht?

    Drittens: die Farbgebung im Video. Warm, starke Kontraste und harte Schatten und alles in einem gelblichen Ton angehaucht. Genau das meinte ich am Anfang mit warmen, spätsommerlichen, aber auch melancholischen und sehnsüchtigen Gefühlen, die der Song mir beim Anhören gibt. Und jetzt stellt euch mal vor, ihr würdet an einem Nachmittag in der Sonne allein durch die Stadt laufen mit diesem Track auf den Ohren, ich find das geht so gut zusammen. Nicht umsonst wird über die Band gesagt, sie bringen einen Hauch von L.A. in den Melting Pot Berlin, und das versteh ich komplett.

    Und wie ich mit meinen ausgezeichneten Stalking Skills rausfinden konnte, haben Soft Drug sowohl das Video in eigen Regie gefilmt als auch geschnitten. Ich finde, dass sollte zumindest kurz erwähnt werden, weil ich mir vorstellen kann wie viel Liebe und Arbeit in Song und Video reingeflossen sind.


    Von Verarbeitung und Veränderung

    Apropos Melancholie und Sehnsucht: Welches Thema passt zu diesen beiden Worten besser als eine gescheiterte Liebe? Und genau dieser Schmerz wird in „Same“ behandelt und endet mit der Einsicht, dass es nie wieder dasselbe sein wird.


    since you’re in love with a girl
    I can’t tell pleasure from hurt
    but all I know for sure is nothing’s ever gonna be the same


    Alles in Allem also ein sehr rundes Ding, wie ich finde. Und bis sich die Erde ein bisschen weiter um die Sonne gedreht hat, dass auch die me­te­o­ro­lo­gischen Begebenheiten zu dem Track passen, lieg ich hier auf meinem Sofa und stimme mich mit diesem Song schon mal auf das Sommer Gefühl für dieses Jahr ein. Außerdem kann ich es kaum abwarten, wenn im Frühsommer die erste Soft Drug EP erscheint!

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    Fotocredit: Anna Tiessen

  • Fraency goes Pop Punk

    Fraency goes Pop Punk

    Vom Basic Indie Babe, die wirklich jedes Jahr aufs Neue in ihrem Spotify Wrapped Arctic Monkeys mit unter ihren Top 5 Artists hat (die einzige verlässliche Konstante in meinem Leben), mausere ich mich langsam zum wannabe Pop Punk/Emo Babe. Aber ich finde, so verwunderlich ist das gar nicht, denn Pop Punk ist präsenter denn je (und ich glaube nicht, dass das nur an meiner Tiktok Bubble liegt, in der ich mich bewege). Was zum Beispiel dafür spricht ist, dass die Pop Punk Queen Avril Lavigne herself mit ihrer Single Bite Me zurück im Game ist und gleichzeitig bekannt gegeben hat, beim Label DTA Records gesignt zu haben. Und dieses Label gehört niemand geringerem als Travis Barker, dem Drummer von Blink 182, der gefühlt gerade bei jedem pop punkigen Release seine Finger mit im Spiel hat.

    Naja, aber zurück zu meinen Hörgewohnheiten: Avril Lavigne bringt schon sehr viele nostalgische Gefühle in mir hoch. Ihr Album Let Go hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Mit 13/14 Jahren hatte ich auf meinem MP3-Player (lel, feeling old) über dieses Album hinaus noch ganz viele Songs von Sum41, FM Static, Paramore, Good Charlotte, Panic! At the Disco, Fall Out Boy etc. und die Tracks natürlich rauf und runter gehört.

    Irgendwie habe ich das alles dann aber ein paar Jährchen aus den Augen und aus den Ohren verloren, vor allem weil mein Freundeskreis ganz andere Musik gehört hat, und mich deswegen auch eher mit anderen Bands, Künstler:innen und Genres beschäftigt. Fast forward zum Jahr 2019: neue Stadt und neue Leute, da bin ich wieder auf den Geschmack gekommen. Und ich hatte ordentlich was auf meinem Zettel an verpasster Musik. Also musste ich ganz schön viele Pop Punk und Emo Sachen der 2010er in den letzten zwei, drei Jahren aufholen. Aber vor allem dieses Jahr bin ich dann wirklich so doll into it gewesen. Deswegen dachte ich mir, widme ich meinen Jahresrückblick einfach mal diesem Thema. Also let’s go.

    https://giphy.com/gifs/PureNoiseRecords-rock-show-7vzEYgOZ1apWF2iX8F


    It’s all love now

    Well, where to begin? Ganz klar mit den bekannten Sachen wie The Story So Far, Tigers Jaw, The Front Bottoms, Hot Mulligan, Neck Deep. Natürlich ist das keine vollständige Liste, aber die kommen mir zumindest als erstes in den Kopf. Gerade The Story So Far und Tigers Jaw liebe ich mittlerweile sehr. Zu meinen Lieblings TSSF Tracks gehören ganz klar Clairvoyant und Nerve, aber auch Empty Space und Upside Down mag ich richtig gerne. Bei Tigers Jaw sind meine Top drei Escape Plan, Plane Vs. Tank Vs. Submarine und Charmer. Eigentlich könnt ihr euch auch einfach das Album spin anhören, wärmste Empfehlung meinerseits.

    Aber um nicht wieder nur hauptsächlich Dudes zu nennen, hier noch ein paar nice Bands mit Musikerinnen und Sängerinnen wie Yours Truly, Meet Me @ The Altar, Stand Atlantic, Short Fictions, Tonight Alive, Eat Your Heart Out oder Camp Cope, die es auch auf alle Fälle verdient haben gehört zu werden!

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    Diese Bands solltet ihr auf dem Radar haben

    Da wir hier ja auch immer einen kleinen Augenmerk auf noch nicht ganz so große Musiker:innen und Bands legen, hab ich natürlich meine endlos lange Spotify Playlist durchforstet und hier noch ein paar Bands für euch, die ihr unbedingt mal checken solltet.

    Meinen Favoriten stell ich einfach mal an erster Stelle: Arm’s Length sind vier Jungs aus Quinte West, Ontario und haben dieses Jahr ihre zweite EP Everything Nice veröffentlicht. Auf der EP werden – ganz emo-like – Themen wie psychische Gesundheit, familiäre Frustrationen und gescheiterte Beziehungen thematisiert. Meine beiden Favs von der Platte: Gallows Humour und Garamond. Ehrlich, von den beiden Songs kann ich nicht genug bekommen.

    „And if it’s what you want
    Why do you look like that?
    I will bend over backwards to keep what you’ve got here intact“

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    Ein Song, den ich dieses Jahr auch echt oft gehört habe ist Assisted Harakiri von Home Is Where. Ich finde zwar ehrlich gesagt, dass die Lyrics ein bisschen sehr kryptisch sind oder ich steh einfach hart auf dem Schlauch, aber den Song mag ich trotzdem. Das muss manchmal auch ausreichen als Erklärung. Vielleicht kommt bei mir irgendwann ja noch der Aha-Moment was den Songtext angeht.

    Eine weibliche Stimme habe ich auch noch im Gepäck mit der Band Fox Teeth aus New Jersey und ihrem Album Tite!, welches schon letztes Jahr veröffentlicht wurde. Abgesehen von dem Instrumental The Intro mag ich vor allem die Songs Photograph, School Friends und Lost auch sehr. Gerade der Refrain von Lost kriegt mich irgendwie jedes Mal.

    „lost lost, looking for you
    lost lost, still looking for you
    still hear you at night
    just wish i could hold you one last time“  

    Zu guter Letzt hätte ich als Tipp noch Dog Hotel aus Boston. Hier kamen über das Jahr mehrere Singles raus und ich warte brennend auf das erste richtige Album der Band. Favs bis jetzt: One Way Ticket und Meant.

    Und weil wir hier Service großschreiben, habe ich natürlich eine Playlist für euch zusammen gestellt. Wer mich kennt weiß, dass die Länge meiner Playlists schnell mal ausarten kann, aber ich hab mich hier (unter größtem Kopfzerbrechen) auf 50 Songs beschränkt.

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  • Eyeclimber im Interview: »Wenn ich mich alleine fühle, dann fängt mich Musik auf«

    Eyeclimber im Interview: »Wenn ich mich alleine fühle, dann fängt mich Musik auf«

    Anfang August hat Eyeclimber seine erste EP namens Petrichor veröffentlicht. Auf fünf Songs verhandelt er Themen wie Selbstliebe, Reflexion und das Leben im Hier und Jetzt in einem super dreamy Sound. Aber nicht nur der Sound der EP lässt Platz für Träumereien, sondern auch der nostalgische Touch der dazugehörigen Musikvideos bringt einen ganz besonderen Vibe mit sich. Darüber hinaus hat uns Dominik im Interview noch weitere Details über seinen Aufnahmeprozess und seine Liebe zu analogen Geräten verraten. Aber lest selbst:

    Franzi: Hey Dominik! Zuallererst: Happy belated Release! Wie geht’s dir, jetzt wo deine EP vor ein paar Wochen das Licht der Welt erblickt hat? Wie sind die Reaktionen bis jetzt?

    Eyeclimber: Vielen lieben Dank! Ich bin super happy, sie endlich draußen zu haben. Die Songs sind im Laufe der Pandemie entstanden in einer Zeit,  als ich mit sehr vielen Fragen und Selbstreflektion zu kämpfen hatte. Umso schöner fühlt es sich an, dass die Songs jetzt auch verstanden, geliebt und gefeiert werden.

    Franzi: Hast du einen Favoriten auf deiner EP?

    Eyeclimber: Ich persönlich habe keinen Favoriten, nein. Die Songs bedeuten mir alle die Welt und es wäre genauso, wie als Familienvater ein Lieblingskind zu nennen.

    Franzi: Deine Songs klingen alle sehr dreamy (was ich persönlich liebe) und so, als könnte man sich einfach in Träumereien fallen lassen. Würdest du dich selbst auch als Tagträumer bezeichnen oder woher kommt dieser Einfluss?

    Eyeclimber: Definitiv! Ich liebe es, mich in Musik zu verlieren und die Gedanken baumeln zu lassen. Wenn ich mich alleine fühle, dann fängt mich Musik auf. Sie gibt mir das Gefühl, verstanden zu sein und für jede Situation gibt es den richtigen Song. Genau das möchte ich auch mit meiner Musik bieten. Ich versuche die Songs so offen zu halten, dass jeder Hörer noch Raum zur Interpretation auf sein Leben hat. 

    Franzi: Bei dir ist der Produktionsprozess etwas anders, als man das gewohnt ist. Du legst viel Wert auf den Klang von analogen Geräten. Magst du uns verraten, was du daran so besonders findest und wie der Produktionsprozess bei dir ungefähr aussieht?

    Eyeclimber: Absolut. Ich finde, dass moderne Musikproduktionen oft so feinpoliert und sauber klingen, dass es unnatürlich wirkt. Wenn man sich z.B. Spuren von Queen anhört, dann sind da Atmer, Huster, und massenweise Rauschen, was heute jeder rausschneiden würde. Ich finde, dass genau das einem Song Charakter gibt. Ich will gar nicht zu technisch werden, aber ich arbeite viel mit einer Tonbandmaschine aus den 1970er Jahren, um dem Klang meiner Musik eine nostalgische Wärme zu verleihen. Ebenso versuche ich möglichst auf echte Verstärker, Drums und analoge Synths zu setzen. Einerseits, weil ich es liebe, das Zeug zu sammeln, aber auch weil es einfach eine Wärme erzeugt, die dir digitale Plugins oder Emulationen nicht bieten können.

    Franzi: Zu der analogen Aufnahmetechnik passt auch wunderbar dieser nostalgische Vibe, den man z.B. beim Video zu Acid Wash durch diese alte Camcorder Ästhetik bekommt. Gehen für dich Musik und Artworks/Musikvideos als Gesamtkonzept zusammen, oder siehst du das nur als Ergänzung?

    Eyeclimber: Es steckt definitiv ein Gesamtkonzept dahinter. Wie man vielleicht schon merkt, neige ich zu Nostalgie und ich denke, das ist auch meine Sprache in der bildlichen Welt. Das Video zu Acid Wash ist eine Mischung alter Filmaufnahmen von der Kindheit meines Vaters in den 60ern sowie meiner eigenen in den 90ern/2000ern. Es bedeutet mir viel, da es zeigt, was für eine glückliche Kindheit ich hatte und wie dankbar ich für meine Familie bin und wo ich herkomme.

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    Franzi: In deinem Song All Inside You gibt es die Zeile „don’t wait for the stars, just shine your own light“, die ich übrigens echt schön finde. Ist Selbstliebe auch ein Thema, das dich im letzten Jahr und in der Entstehungsphase der EP beschäftigt hat?

    Eyeclimber: 100%! Genau darum geht es in All Inside You, und gewissermaßen auf der ganzen EP.

    Ich denke jeder von uns hat Luft nach oben, was Selbstliebe angeht. Ich neige dazu, mich oft darin zu verlieren, andere glücklich zu machen, und merke dann, dass ich mich selbst im Stich gelassen habe. Durch die Pandemie und das viele Alleinsein habe ich gelernt, alleine glücklich zu sein und nicht auf die Liebe und Anwesenheit Anderer zu setzen.

    Franzi: Deine EP hat den Titel Petrichor. Das ist auch der Begriff für den Geruch von Regen auf trockener Erde (was ich bis jetzt noch nicht wusste :D). Darüber hinaus steht es aber auch als Metapher für Veränderungen im eigenen Leben. Magst du uns erzählen, wie du das genau meinst?  

    Eyeclimber: Ich habe diesen Duft der Natur schon immer geliebt. Menschen sehen Veränderungen meist als unangenehm an und versuchen sie zu vermeiden. Genau wie den Regen. Ich finde aber, wenn man ihnen eine Chance gibt und lernt aus der Komfortzone auszutreten, kann man genau das lieben lernen. Genau wie diesen wunderschönen Duft eines Sommerregens. Auf der EP habe ich sehr viel Veränderung in meinem Leben verarbeitet, vor allem in meinem Denken, und daher erschien mir der Titel passend.

    Franzi: Außerdem wird gemunkelt, dass du bereits an deinem ersten Album arbeitest, das nächstes Jahr erscheinen soll. Kannst du uns darüber schon etwas Kleines verraten?

    Eyeclimber: Genau, ich stecke mitten in den Aufnahmen zu meinem ersten Album und hoffe es Anfang nächsten Jahres mit einem passenden Label zu veröffentlichen. Das sind definitv die stärksten und besondersten Songs, die ich je geschrieben habe und ich kann es nicht erwarten, sie euch zu zeigen.

    Franzi: Ich finde es auch immer total spannend, was Künstler:innen selbst an Musik hören. Hast du eine Band, eine Künstlerin oder Künstler oder einen bestimmten Song, den du im Moment in Dauerschleife hörst?

    Eyeclimber: Ich höre gerade einen Künstler namens Kainalu rauf und runter. In seiner Musik kann man sich echt verlieren, ich würde den Song Kamikaze Mushroom Palace empfehlen. Außerdem das neue Album von Benny Sings für einen entspannten Sonntag Morgen mit gutem Kaffee.

    Franzi: Als letzte Frage kommt bei uns immer ein Platzhalter für eine bzw. deine untold story. Hast du eine Geschichte oder Anekdote, die du noch nie in einem Interview geteilt, aber diese jetzt erzählen möchtest?

    Eyeclimber: Ich habe nichts, außer: Liebt euch Leute. Nehmt euch Zeit für euch, seid gut zu euch und offen für unangenehme Wahrheiten. Nur wenn ihr euch selbst liebt und kennt könnt ihr jemals wen anders wirklich lieben. Ted Talk over, haha. Thanks for listening.

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    Also für alle meine dreamy people out there: klare Hörempfehlung! 🥰