Nach dem Release seiner ersten Single After All sowie seiner ersten EP Adaption im Jahr 2019 folgte dieses Jahr nun die neue Single Roccastrada vin Luke Noa, die zum träumen einlädt.
Dass Luke Noa nicht aus England kommt, sondern aus einer kleinen Stadt in Baden-Württemberg, klingt vermutlich überraschend für alle, die seine Musik kennen. Zumindest war es das für mich, nachdem ich den Song Roccastrada zum ersten Mal gehört habe. Britischer Indie-Rock – ganz sicher. Na gut, ist nicht der Fall, aber das macht ja auch nichts. Ich bin mir sicher, dass man ihn in Englands Clubs und auf Festivalbühnen noch früh genug sehen wird. In Deutschland war er schon mit den Rikas auf Tour und ist bereits als Support-Act bei Fil Bo Riva angekündigt. Luke Noa lässt sich von Künstlern wie The War On Drugs, The Strokes oder Bruce Springsteen inspirieren. Beim Stöbern in seiner Inspirations-Playlist fand ich auch Songs von den Giant Rooks, Phoebe Bridgers oder Mumford & Sons.
“I’ve been dreaming again last night,
you showed up to the war in my mind”
Roccastrada ist mein persönlicher Moodbooster aus dem Jahr 2020. Ich mache diesen Song an und zack, gute Laune! Er handelt von Traumbewältigung und ihr Verschwimmen mit der Realität. Thematisch irgendwie immer sehr passend und zeitlos. Bereits das Intro von Roccastrada hat mich gecatched. Die Dynamik bekommt der Song definitiv durch die zwei Strophen, während der Refrain vergleichsweise ruhig ist und das Traum-Thema zum Besten ausdrückt. Der Refrain lässt dich für einen kurzen Moment innehalten. Was mich aber jedes Mal aufs Neue mitreißt, ist der durchgängig rockige und gitarren-lastige Sound des Songs. Der wird auch nach 30x Mal hören nicht langweilig.
“And now both of those restless minds,
slowly slip back into life,
and now that all the lines divide,
I hope we‘ll meet at another time”
Mein Highlight ist die Bridge am Ende des Songs, die textlich wie auch musikalisch den Höhepunkt und gleichzeitig den Abschluss des Songs bildet. Die Lyrics in Roccastrada sind einfach schön und hören sich keineswegs einfach nur dahin geklatscht an. Es ist ein sehr persönlicher Song, der auch auf Grund eines gebrochenen Herzens und Schlaflosigkeit entstanden ist. Roccastrada ist übrigens ein Ort in Italien, an dem Luke Noa diesen Song vor zwei Jahren geschrieben hat.
Für den Dreh des Musikvideos kehrte Luke Noa zu diesem Ort zurück – für ihn die einzig richtige Option, um die Geschichte des Songs visuell zu erzählen. Das Video spiegelt das träumerische Thema ziemlich gut wieder und hat mich beim Schauen sehr stark an die Ästhetik von Call Me By Your Name erinnert. Man sieht Sequenzen vom Meer und von Oliven-Feldern, die einem das Gefühl geben, man wäre Protagonist:in in einem italienischen Arthouse-Film.
Seine EP Adaption ist ebenso hörenswert und mit Roccastrada bin ich nun noch gespannter auf Luke Noa’s – hoffentlich bald – kommendes Debüt-Album.
Fotocredit: Massimiliano Corteselli