Die deutschsprachige Indiepop-Szene hat einen neuen Song zum in Dauerschleife hören: Paul Weber, der wahrscheinlich einzige Mensch, an dem Rollkragenpullover wirklich toll aussehen, hat nach seiner 2019 erschienen EP endlich wieder Musik veröffentlicht. Sein neuster Streich heißt „Auf und davon“ und hat mich direkt ein bisschen in Aufbruchsstimmung versetzt. Wieso, weshalb, warum? Das lest ihr jetzt.
Die Freude im Hause Jule war riesengroß, als angekündigt wurde, dass eine neue Single von Paul Weber auf dem Weg ist. Wie oben schon erwähnt ist seine letzte EP „Ein neuer Tag“ nämlich schon knapp 1,5 Jahre alt. Meiner persönlichen Fan-Meinung nach war das daher jetzt aber auch echt allerhöchste Eisenbahn. Das Livestream-Konzert, welches er im Dezember im Rahmen unseres Adventskalenders gespielt hat (das findet ihr auf unserem IGTV, gern geschehen), hat mich noch etwas ungeduldiger gemacht. Ihr könnt euch also vorstellen, wie ich auf „Auf und davon“ gegeiert habe. Also nicht lang schnacken, lasst uns den Song einfach direkt starten.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit…
Bevor ich auf Play drücke, erwische ich mich kurz bei der Hoffnung, dass der Song mich bitte irgendwohin entführen wird. Schon der Titel „Auf und davon“ sagt halt genau das aus, wonach ich mich gerade sehne. Die wichtigsten Dinge und Personen einpacken und einfach mal für ein paar Tage raus. Raus aus den vier Wänden, die man sich nun wirklich sattgesehen hat, und endlich mal wieder irgendwas entdecken. Als der Song dann beginnt, wirft er mich genau in diesen Modus. Ich habe Paul noch keine einzige Textzeile singen gehört, aber habe trotzdem schon die entsprechenden Roadtrip-Vibes. Kräftige Drums und energische Gitarren, die, wie ich, mal wieder was von der Welt sehen wollen. Der Sound beschwingt mich und erzeugt sofort gute Laune.
„Lass uns irgendwo hin,
wo uns kein Netz erreicht.
Wo braune Haut türkises Wasser streift.“
Paul Weber hat es schon immer irgendwie geschafft, mich mit seinen Texten mitzureißen. Sei es mit Herzschmerz, Verbundenheit oder Ausgelassenheit. Er hat eine ganz wunderbare Art, mit seinen Texten bei mir die entsprechenden Emotionen hervorzurufen – ohne dabei schmierig oder gar theatralisch zu sein. Bei ihm klingt’s einfach immer.. echt. Ich bin überzeugt, dass wir beide einfach gerade dasselbe Fernweh fühlen und aus unserem seltsamen Lockdown-Alltag ausbrechen wollen. Man könnte sich sogar die Lyrics von „Auf und davon“ kurz wegdenken und würde den Vibe trotzdem fühlen, weil nur die Instrumente ihn schon absolut greifbar machen.
Für mich kommt der „Auf und davon“ also genau im passenden Moment. Durch seinen uptempo-Beat erzeugt er schöne Gefühle von Freiheit. Und auch, wenn die nächste Welt-Erkundungstour wohl noch ein bisschen auf sich warten lässt, Paul Weber hat auf jeden Fall einen tollen Song geliefert, der die Wartezeit bis zum nächsten Kofferpacken um Einiges erträglich macht.
Auch im dazugehörigen Musikvideo werden die Roadtrip-Vibes übrigens toll dargestellt. Es stammt mal wieder aus der Feder von Marian Hirschfeld, mit dem Paul Weber eigentlich schon seit Anbeginn der Zeit zusammenarbeitet. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass die Videos einfach immer super harmonisch zu den Songs passen. Aber schaut’s euch doch gerne einmal selbst an und lasst euch auf die Reise mitnehmen. Viel Spaß!
Fotocredit: Tim Löbbert