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Johannas Jahresrückblick: Um ehrlich zu sein – einfach nur Taylor Swift

2023 war ein sehr emotionales und langes Jahr für mich. Ich habe viel erlebt, viele tolle Menschen kennenlernen dürfen und mir wurden unfassbar tolle Chancen geboten. Ich war mit Höme auf dem Roskilde Festival. Die erste Ausgabe unseres eigenen Festivals, dem For A Change in Passau, hat stattgefunden. Ich bin mal wieder umgezogen. Meine musikalischen Highlights spiegeln dementsprechend mein Jahr ziemlich gut wider: emotionally all over the place. Und zwei Worte stechen dabei besonders hervor: Taylor Swift.



Der Elefant im Raum (Taylor’s Version)

Fangen wir doch einfach direkt mit dem Elefanten im Raum an – Taylor Swift. Man kann es auch eigentlich nicht anders nennen als einen Elefanten, weil sie so viel Platz in meinem Leben einnimmt. Es gibt keine*n andere*n Künstler*in, die mich bisher in meinem Leben so lange begleitet hat wie Taylor. Und vermutlich auch niemanden, bei dem meine Freund*innen so schnell an mich denken wie bei dem Namen Taylor Swift. Ich wurde dieses Jahr sehr oft gefragt, was ich an ihr und ihrer Musik so toll finde. Und auch, wenn ich darüber jetzt einen ganzen Essay schreiben könnte, will ich das auf die zwei prägnantesten Punkte zusammenfassen: ihr Songwriting und Nostalgie. Mit wie vielen Referenzen sie in ihren Songs arbeitet. Die Bilder, die sie damit malt. Für mich ist das Wichtigste bei Musik, was in den Songs gesagt wird, welche und wie die Geschichte erzählt wird. Und das kann Taylor verdammt gut. Der andere Grund: ich höre ihre Musik seit 14 Jahren. Das sind so gut wie zwei Drittel meines Lebens, ich bin praktisch damit aufgewachsen. 

Zu sehen ist Taylor Swift auf ihrer The Eras Tour.
(c) Martha Asencio-Rhine / Tampa Bay T / Martha Asencio-Rhine

2023 war ein sehr gutes Jahr, um Swiftie zu sein. Es gab zwei neue Taylor’s Version Alben (Speak Now und 1989). Die ganze Eras Tour ist praktisch eine nostalgische Zeitreise – Fans haben die Möglichkeit, Songs aus ihren Lieblings-Eras zu hören, wenn sie (wie ich) damals zu jung für die Konzerte waren. “1989 (Taylor’s Version)” hat mich zu meinem ersten TikTok Tanz gebracht (“Is It Over Now?”) und “Speak Now (Taylor’s Version)” durch die Klausurenphase. Es gab alte und neue Songs, ein Musikvideo voller Easter Eggs. Mit “You’re Losing Me” wurde im Dezember einer ihrer lyrisch genialsten Songs (in meiner Ansicht) veröffentlicht. Wie gesagt, ich könnte auch einen ganzen Liebesbrief alleine über Taylor Swift Songs schreiben. Aber auch, wenn ich mit 12.500 Minuten dieses Jahr sehr viel Zeit mit ihrer Musik verbracht habe, gibt es noch andere Künstlerinnen und Songs, die in diesem Liebesbrief auftauchen sollten.


That’s a slay

Die zweite Künstlerin, die mein Jahr bestimmte und einen großen Einfluss auf meine Stimmung nahm, ist Upsahl. Ich kannte den Namen Upsahl zwar schon länger, aber was mich endgültig in ihren Bann gezogen hat, war der Song (und um ehrlich zu sein der TikTok Content dafür) “Good Girl Era”.

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Man könnte jetzt sagen, ich habe ein Muster: Upsahl, Fletcher, Cloudy June. Alles Künstlerinnen, die sehr selbstbewusst auftreten, starke Persönlichkeiten sind und dies auch in ihren Lyrics widerspiegeln. Ich will auch gar nicht widersprechen, da meine Lieblingsplaylist dieses Jahr “rich bitch energy only” hieß. Songs wie “Naked” von Sam Short, “Double Denim” von Skylar, “People I Don’t Like” von Upsahl oder “Greedy” von Tate McRae (deren Album “THINK LATER” übrigens auch zu meinen Lieblingsveröffentlichungen 2023 gehörte) waren darin enthalten und sie lief die ganze Zeit rauf und runter. Und genau deswegen gehört Upsahl auch so ein großer Anteil dieser Playlist. Ihre Musik kann auch getrost als mein diesjähriger Soundtrack bezeichnet werden.

In einem Interview sagte die Sängerin aus Arizona einmal: “I crave change, I live for intensity, I’m extremely passionate (sometimes to a fault), I exert power in as many aspects of my life as I can, and I’m unbothered as fuck” und das fasst meine Einstellung dieses Jahr sehr zusammen. Also kein Wunder, dass ihre Musik mich das ganze Jahr über begleitete.

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Future Nostalgia

Dua Lipa bestimmte zwar mein 2023 nicht so stark wie in den letzten Jahren, trotzdem beschreibt der Titel ihres Albums am besten, wie ich dieses Jahr Musik gehört habe. Taylor Swift legte mit ihren Re-Recordings den Grundbaustein für diese Nostalgie – Songs aus meiner Kindheit, die ich aber mittlerweile teilweise mit ganz anderen Erinnerungen und Situationen verknüpfe. Diese Nostalgie erstreckt sich aber nicht nur so weit zurück wie in diesem Fall, sondern auch gerade auf die letzten sechs Jahre. Zum Beispiel “Worst Of You” von Maisie Peters (2018), “I Might” von Tom Grennan (2018), “85% – Acoustic” von Loote (2019) oder “Mess It Up” von Gracie Abrams (2021) sind alles nicht mehr die neuesten Titel, aber waren Dauerbegleiter im letzten Jahr für mich.


“I feel like myself right now”

Die letzten Highlights sind – wie angekündigt – emotionally all over the place. Ich finde nicht den einen roten Faden darin, aber ich glaube, es gibt ihn und er nennt sich erwachsen werden oder auch being in my 20s. Angefangen mit “Right Now” von Gracie Abrams – im Oktober konnte ich sie live sehen und obwohl ich das Album natürlich nach Veröffentlichung auch hoch und runter gehört hatte, zog mich das Finale beim Konzert nochmal besonders in den Bann.

I’m so high, but can’t look down
Left my past life on the ground
Think I’m more alive, somehow
I feel like myself right now

Die Verletzlichkeit und die Hoffnung, die dieser Song gleichzeitig ausstrahlte, ließen mich nicht mehr los und haben mich sehr verzaubert. Das Vermissen und die Nostalgie gepaart mit einer grundlegenden Zufriedenheit mit sich selbst. Dieser Song und die Performance haben mich auf jeden Fall noch sehr lange begleitet.

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Und solche Songs waren meine Lieblingsfundstücke dieses Jahr – Songs, die davon erzählten, irgendwie verloren zu sein, aber gerade in der starken Intensität dieser Emotionen auch komplett aufgehen – wie Fletcher in “20 something”. Oder “The View Between Villages – Extended Version” von Noah Kahan. Ich hatte dieses Jahr einen ganz großen soft spot für nostalgische Songs mit einer Prise Hoffnung. Songs, in denen die Sehnsucht mitschwingt, sich selbst zu kennen, und die gleichzeitig eine tiefe Zuversicht für die Zukunft ausdrücken.


Im Januar habe ich ein Visionboard für 2023 erstellt. Darauf waren unter anderem Zitate wie “I’m fucking special”, “I don’t care” oder “Do it for you”. Und ich glaube, die Songs, die für mich mein 2023 am meisten geprägt haben, spiegeln die Schwankungen zwischen diesem Self Empowerment und den Momenten, in denen ich mich empowern musste, ziemlich deutlich wieder. Es war teilweise eine Achterbahn, aber hört am besten einfach selbst:

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