Das heutige Thema der exklusiven Videopremiere: Tiere. Genauer, die eine spezielle Mischung aus einer Amphibie und einem Reptil: Frogcodile. Das ist der Bandname der Wuppertale Indie-Rock Band, um die es heute geht. Schon super catchy, oder? Bei mir blieb es auf jeden Fall hängen. Obwohl die Band schon länger Musik macht, sind sie immer noch ein kleiner Indie-Geheimtipp. Mich haben sie mit den mehreren Releases dieses Jahr überzeugt: Von Pedestal zu Doing Fine und jetzt Unknown Fish – Frogcodile lassen auf etwas Größeres hoffen and I am on board. Vielleicht sind euch auch schon mal auf unserer New Release Playlist entgegen gestolpert. Wenn nicht, dann ändert sich das jetzt hoffentlich, denn wir dürfen auf Untoldency exklusiv das Video zur ihrer neuen Single Unknown Fish präsentieren.
Seid Dorie, nicht Nemo
Ich habe gerade sehr gegen die Versuchung gekämpft, allein in der Einleitung mehrere Fisch-Emojis einzufügen. Habe mich dafür entschlossen, wenigstens den Einstieg des Artikels hier erwachsen zu schreiben. Doch damit es kurz aus unser aller System ist: 🐟 🐟 🐟 🐟 🐟 So. Jetzt geht’s mir besser, danke. Kommen wir nun zu den ernsteren Sachen, das ist hier immerhin sehr exklusiv. Falls ihr Frogcodile generell erstmal musikalisch einordnen wollt, die Band aus Wuppertal ist laut Spotify was für Fans von ganz vielen Bands, die ich noch nicht kenne (außer Darjeeling, Grüße gehen raus). Aber um mal die big names zu droppen, Metronomy und Tame Impala helfen für die allgemeine Einordnung ziemlich gut. Und auch sonst – eigentlich fügt sich die Musik von Frogcodile gut in unsere kleine Indie-Rock Bubble ein.
Doch jetzt lasst uns über Fische reden. Natürlich geht es in dem Song nicht um Fische per se, es wäre ja kein cooler Indie-Song, hätte das nicht eine tiefere Bedeutung. Tatsächlich geht’s in Unknown Fish um das immer wieder aufkommende Thema des Loslassens. Das begleitet sehr wahrscheinlich nicht nur mich und die Band immer wieder, sondern auch jede:n von euch. Ist ein trauriges Thema, ich geb’s zu, vor allem gerade in diesem Chaos von „Erwachsen werden“ und „eigentlich bin ich noch gar nicht so weit“ stoß ich für meinen Teil immer öfter dran (#quarterlifecrisis, hi).
Es geht um Menschen loslassen, die nicht gut sind für uns und/oder vielleicht auch einfach die eigene Version von sich selbst loslassen. Die Version, die gut funktioniert hat, als sie 5 Jahre jünger war, aber jetzt an ihre Grenzen stößt. Denn so traurig Loslassen auch ist, so notwendig ist es auch, um sich weiterzuentwickeln und – Achtung, Wortwitz incoming – den richtigen Strom zu finden 🐟
“Life ate me up and I’m its favourite dish”
Inhaltlich holen mich Frogcodile mit Unknown Fish also schon mal völlig ab. Und dazu noch diese Lyrics, entschuldigt, aber dem muss ich jetzt einfach den verdienten Platz breittreten:
Thought I’d like swimming with the unknown fish
It seemed much better from my bowl
But life ate me up and I’m its favourite dish
The tears add a salty kind of note
Ich glaube, Essensmetapher sind vielleicht eine meiner liebsten. „But life ate me up“ – wo kann ich das unterschreiben? Denn genau so fühlt sich das an. Wir sind alle irgendwie auf unserer eigenen Reise, raus aus unserer eigenen Bowl. Wir lassen Sachen los, um foranzukommen und meist, wenn das nicht sofort klappt, fühlen wir uns ein bisschen lost und sehnen uns zurück ins alte Leben, da, wo ja noch alles irgendwie gut funktioniert hat. Doch eigentlich ist das der key-Moment, da „muss man durch“ (gibt ja kein anderes Sprichwort, was ich mehr hasse, aber es stimmt trotzdem). In Vergangenem schwelgen geht nicht für immer, vor allem wenn man das ja aus reiner Natur sowieso schon alles romantisiert. Denn so geil war es meistens nie. Und so einschüchternd die Welt außerhalb der eigenen comfort-bowl (see what i did there) auch ist, so aufregend kann das eigentlich auch alles sein.
Just keep swimming 🐟
Okay, ich hab genug rumphilosophiert, jetzt kommt endlich das Video. Wir präsentieren: Frogcodile und Unknown Fish:
Ich möchte es mir natürlich nicht nehmen, auch ein paar Worte zu dem Musikvideo dazulassen, weil es vielleicht eines der süßesten Videos ist, die ich seit langem gesehen hab. Wer von euch erinnert sich noch an die Augsburger Puppenkiste? Eurer Antwort nach entscheidet sich, ob ich mich alt fühlen muss oder nicht. Ich zu meinem Teil bin direkt ins Nostalgie-Loch reingefallen. Aber auch wenn euch die Augsburger Puppenkiste als Begriff nichts sagt, so habt ihr doch alle auf euren Kindergeburtstagen oder Kinderkarnevals schon mal Puppentheater gesehen (bitte sagt jetzt nicht nein, dann fall ich in ne Krise). Kindern mit Marionetten Geschichten zu erzählen, ist tatsächlich etwas, wogegen ich mich wehren möchte, loszulassen.
Die Augsburger Puppenkiste aside, tut das Musikvideo aber genau das: es erzählt die Geschichte von Unknown Fish mit Marionetten. Die Handlung ist super simpel und lässt, wie es sich für sowas auch gehört, viel Raum für Interpretationen. Den möchte ich euch natürlich nicht nehmen. Denn auch wenn es um das Suchen nach dem eigenen Platz in der Welt im Allgemeinen geht, so ist das doch für jede:n anders 🐟.
Hier geht’s natürlich auch direkt in Spotify zu Unknown Fish von Frogcodile. Ist einen kleinen schwelgerischen Moment des Tages wert: