Neo-Soul, R’n’B und ein bisschen Pop – genau diesen Mix liebe ich an Amilli’s Musik. Deswegen war ich auch ziemlich hyped als ein neuer Song angekündigt wurde. Mit „Hazy Days“ knüpft die Sängerin ihren einmaligen Amilli-Sound von „Pulling Punches“ an. Was ich von dem Song halte, lest ihr hier.
Mit „Rarri“ gelang Amilli im Jahr 2018 der virale Durchbruch, sie gewann den 1Live Förderpreis und veröffentlichte ein Jahr später ihre EP „Wings“. Im Oktober 2020 folgt EP Nr. 2 mit „Pulling Punches“ und eine stetig wachsende Fangemeinde. Man kann Amilli also wohl getrost zugestehen, dass sie sich seit Anfang ihrer Musikkarriere auf keinen Fall auf die faule Haut gelegt hat.
„Ich bin so zufrieden und glücklich mit diesem Song und ich weiß, dass ich das fast immer sage, aber das ist wirklich mein liebster Song, den ich bis jetzt veröffentlicht habe. Es ist schwer zu beschreiben, aber er spiegelt irgendwie genau wider, wie ich mich momentan fühle.“
Während es thematisch in „Pulling Punches“ eher um Beziehungen und die Rolle einer Frau in der Gesellschaft geht, wie Amilli im untoldency-Interview Anfang dieses Jahres erklärt, ist „Hazy Days“ ihr selbst gewidmet. Im Song geht es um den Prozess zu sich selbst zu finden. Sie appelliert dazu, mehr Energie in die Beziehung zu sich selbst zu stecken und auf sich Acht zu geben. Ich habe beim Hören das Gefühl, dass sie mich schon fast persönlich anspricht. Vermutlich liegt das am entspannten Hintergrund-Bass, der Amilli’s Stimme in den Vordergrund rückt und auf eine positive Art aufdringlich wirken lässt.
Im Musikvideo kommt diese Message perfekt rüber! Das Video ist eher reduziert. Es ist nur Amilli zu sehen. Sie ist halt eben alleine mit sich selbst und schaut des Öfteren mal etwas verloren und lieblich in die Kamera. Ästhetisch holt mich das Video genau da ab, wo der Song bereits angefangen hat.
„I ‚m always trying to love every inch of me but sometimes life is one step ahead of me“
Der Song startet zwar recht gedämpft, schafft es aber auf irgendeine Weise super atmosphärisch und locker ein gutes Gefühl zu hinterlassen. Dazu kommen Appelle an die Selbstliebe, formuliert durch Dinge, die Amilli sich wohlfühlen lassen. Ich fühle mich teilweise etwas ertappt und sehe mich in den Mustern wieder, die sie beschreibt. Kein Wunder bei einem so persönlichen Song!
“Mittlerweile stecke ich immer mehr von mir in meine Songs und dadurch wird es immer aufregender und auch ein bisschen beängstigend diese dann zu veröffentlichen. Es macht verletzlicher, was gleichzeitig eine sehr schöne Sache ist. Vor allem in diesen komischen Zeiten, leben wir glaube ich alle mehr in unseren Köpfen, als es vielleicht gesund ist und Hazy Days fühlt sich für mich an, wie eine große Umarmung und ich hoffe, dass der Song das gleiche auch bei dem ein oder anderen auslösen kann“
Also ich fühle mich wirklich sehr herzlich und aufrichtig umarmt von dem Song. Er hinterlässt bei mir ein wohliges Gefühl und schafft eine Komfortzone ohne zu überfordern. Für mich einfach ein richtiger Wohlfühl-Song mit einer tollen Message!