Wer uns schon ein paar Jahre verfolgt, weiß, dass wir nichts mehr lieben, als neue Musik zu entdecken. Besonders im Dezember, denn dort nutzen wir unsere kollektive untoldency-Brainpower, um uns Artists und Bands rauszupicken, die wir euch als Artists To Watch vorstellen wollen. Sie alle haben nächstes Jahr Großes vor, gehen auf Headline-Tour oder veröffentlichen ein mit Spannung erwartetes Album! Sie jetzt auf dem Schirm zu haben, könnte euch einige Pluspunkte in eurer Musik-Friends-Bubble einheimsen.
Und jetzt zieht die Kuscheldecke fest an, wir steigen direkt ein: hier sind unsere Artists To Watch 2026:
(Hier klicken, um parallel zu hören.)

Chloe Slate
Eine unserer größten Entdeckungen dieses Jahr war Chloe Slater. Die 22-Jährige Britin hat uns aus dem Nichts überrascht und das mit so einer Wucht, dass wir sie euch mit viel Nachdruck empfehlen wollen. Ihre Songs klingen wie ein Protestschrei und das ist auch das, was uns am meisten catcht. Politisch und sozial aufgeladene Songs, die auch musikalisch diesen Drang nach Veränderung ausdrücken. Dabei hangelt sie sich zwischen Indie-Rock, Post-Punk und verträumten Bedroom Produktionen durch, als läge es in ihrer Natur. Mit ihren zwei EPs You Can’t Put A Price On Fun (2024) und Love Me Please (2025) können wir gar nicht erwarten, was da noch von der Manchesterin kommt. Eins ist sicher: Chloe Slater inspiriert nicht nur junge Menschen in Großbritannien, sondern auch uns.
Nina Carolina
Fans von Holly Humberstone, Gracie Abrams und Olivia Dean sollten hier ihre Ohren spitzen. Denn hier wartet eine Newcomerin, die mit ihrer 2025 erschienenen Debüt-EP Outsider beweist, dass sie nicht lange warten will, um in dieser Liga mitzuspielen. Nina Caroline fasst die Sorgen, Ängste, Lebensentscheidungen und Herzschmerz der Zwanziger in Songs, die mit einer verdächtigen Ohrwurm-Potential-Rate von 100% nicht nur in unseren Playlisten hoch und runter laufen. Mal melancholisch, mal energiegeladen schreibt Nina Caroline Indie-Pop Songs, die internationaler klingen als ihre Reichweite gerade (noch) schließen lässt. Doch das wird sich 2026 ändern, da sind wir uns mehr als sicher. Die nächste EP soll schon geschrieben sein, ihr könnt euch also auf noch mehr freuen!


JACOTÉNE
Wenn ihr die folgende Künstlerin noch nicht kennt, dann lasst euch mal auf ein kleines Kennenlernspiel ein. Spielt den meistgehörten Track in JACOTÉNES Diskographie an, schließt die Augen und tippt das Alter. Wenn ihr diese soulige Stimme hört, würdet ihr nicht denken, die Künstlerin aus Melbourne ist erst 19, oder? Wir waren schockiert. Die Zeit, in der wir 19 waren, liegt schon eine kleine Weile hinter uns, und wir haben längst aufgegeben uns zu vergleichen mit so manchen Künstler*innen und wie sie mit ihrem jungen Talent die ganze Welt erobern. JACOTÉNE könnte eine davon werden. Das erste Mal auf sich aufmerksam gemacht hat sie mit 16 mit Demo-Tracks, die auf Spotify die 2 Millionen Marke knacken. 2024 geht es dann richtig los und auch wir wurden dieses Jahr wie im Sturm von dieser unfassbar souligen und charakterstarken Stimme in den Bann gezogen. Uns ist klar: this woman is going places. Folgt ihr jetzt schon, wenn sie 2026 Songs veröffentlicht, die dann die ganze Welt hören wird. You heard it here first!
Panda Lux
Wir sind ehrlich, hier haben wir ein wenig geschummelt. Panda Lux haben wir schon als Artist To Watch 2022 gelistet, weil wir überzeugt waren, dass nach diesem Banger neue Musik nicht weit sein kann. Naja, wir haben ein wenig falsch gelegen. Es sollte noch ein paar Jahre mehr dauern bis aus den Schweizer Band ein neues Album rauspurzeln sollte. Aber wisst ihr was? Das Warten hat sich mehr als gelohnt und wir können mit gutem Gewissen und voller Stolz eine unserer Lieblingsbands nochmal empfehlen! Die Tiefe und Verschlungenheit der Texte kombiniert mit der Experimentierfreude von vier studierten Musikern haut uns einfach immer wieder um. Wir hatten schon die Möglichkeit in das Ende Januar 2026 kommende Album Herz reinzuhören und tun das seitdem ehrlich gesagt auf Dauerschleife, immer auch in großer Vorfreude auf die kommende Tour im Frühjahr. Das Album ist genau das, wonach es klingt: ein tiefer Einblick in das Herz von Panda Lux. Wir sind so froh, dass sie wieder zueinander und zu sich gefunden haben. Denn die deutschsprachige Indie-Welt braucht sie einfach. Und ihr auch.


Mina Richman
Eine längst überfällige Auflistung als Artist To Watch ist Mina Richman. Song für Song hat sich die deutsch-iranische Singer Songwriterin die letzten Jahre in unser Herz gestohlen. Mit ihrem Debütalbum Grown Up (2024) war dann endgültig klar: Mina Richman ist der Shit. Ehrlich, queer und selbstbestimmt fegt sie alle vom Stuhl, die sie in ihre Welt lassen. Ihr Sound ist von Einflüssen aus Soul, Folk, Reggae und HipHop – da ist also für wirklich alle was dabei. Auf „Grown Up“ beschäftigt sie sich mit dem Erwachsenwerden, kultureller Entwurzelung, vermeintlichen Schönheitsidealen und dem Suchen nach einem Platz in der Welt. 2025 ging es direkt weiter mit neuen Songs, die uns mindestens genauso packen, wenn nicht noch mehr. Im August 2026 soll dann das neue Album kommen, gefolgt von einer fetten Headline-Tour, die wir auch präsentieren dürfen. Falls Mina Richman bis jetzt also noch nicht auf eurem Zettel war, sollte sie das spätestens jetzt!
SCHRAMM
SCHRAMM ist jemand, der Songs und Zeilen schreibt wie “I died when you asked me to go out” oder “Komm, zünd mich an, ich bin dein Streichholzmann“ und uns damit völlig umhaut. Eine ungeschönte Ehrlichkeit verpackt in einem mal melancholisch-tanzbaren, mal deprimierend-energischen Post Punk. Mal auf Englisch, mal auf Deutsch, aber eigentlich ist all das auch egal. SCHRAMM findet für jedes klitzekleine Gefühl einen Sound, immer ein bisschen bitter-zynisch, und genau das ist es, was uns so catcht. Seine erste EP I made this for myself (I didn’t make this for you) hat der Wahl-Berliner 2022 veröffentlicht, die zweite How to fail at love EP kam 2024. In diesen Jahren hat sich schon eine kleine Fanbubble um den Künstler gebildet, denn wer sich einmal in seinem Sound verliert, will sich gar nicht mehr davon lösen. Das Gute ist, das müssen wir auch nicht! Im Gegenteil, es kommt 2026 noch mehr von SCHRAMM, weshalb wir das gerade als einen perfekten Zeitpunkt sehen, ihn euch ganz gezielt ans Herz zu legen. Seine neue EP something smelly funny erscheint am 06.02.2026. Und eine Tour gibt es auch! Wir geben euch alles an die Hand, was ihr braucht.


fiio
fiio hat sich auf diese Liste mit einer großen Empfehlung aus unserer Redaktion geschlichen. Auch viele von euch haben den Wiener Indie-Rock-Musiker schon auf den Radar. Es scheint also, als sei es fast schon überfällig, ihn als Artist To Watch aufzunehmen. Sein drittes Album Athena. ist gerade einmal einen Monat alt und trotzdem können wir das Gefühl nicht abschütteln, als würde nächstes Jahr ein besonderes Jahr für fiio werden. Es kitzelt aber auch einfach besonders wenn Wiener Sprechgesang auf moderne Pop-Melodien trifft, oder? fiio gibt einen unverblümten Eindruck in das Chaos des modernen Lebens der Mitte Zwanziger, ein Coming-of-Age mit einem wahnsinnig catchigen Soundtrack. Wir sind begeistert, ihr seid begeistert, jetzt warten wir noch auf die Leute um uns herum und dann können wir sagen: wir kannten fiio schon, bevor ihn alle kannten.
STRAHLEMANN
Ähnlich ist es bei STRAHLEMANN. Auch diese Band hat riesengroße Fans in unserer Redaktion und ist auch schon seit einigen Jahren bei einigen von euch sehr beliebt. “Relativ idealistisch, ziemlich sozialkritisch, hauptsächlich selbstzentriert” – so steht es in der Beschreibung der Indie-Rock Band aus Münster. Was wir da noch hinzufügen würden: eine kleine Prise melancholisches Fernweh nach diffusen Momenten der tiefen Gefühle. Ihre Debüt-EP Die Sonne scheint nur für mich (2023) hat uns schon große Ohrwürmer gebracht und auch die folgende EP Tut gar nicht mehr so weh (2024) lässt uns unsere Gefühle rausschreien (und tanzen). Dieses Jahr kamen weitere fünf Songs, die sich in der Komm, wir machen uns gemeinsam verletzlich-EP gesammelt haben und uns SO VIEL BOCK auf das kommende Album machen. Falls ihr das lest, es ist überfällig, STRAHLEMANN. Wir wollen mehr moderner Kuschelrock mit moralischem Rückgrat.


Sampa The Great
Neben Chloe Slater und JACOTÉNE haben wir mit Sampa The Great eine weitere sehr starke Empfehlung aus dem Ausland für euch. Zugegeben, Sampa The Great ist alles andere als eine Newcomerin – ihre Diskografie reicht zurück bis 2015. Die in Sambia geborene und in Botswana aufgewachsene Künstlerin macht einen unvorhersehbarer Mix aus abstrakten Hip-Hop Beats, afrikanischen Einflüssen, Jazz-Electronica und spirituellen Neo-Soul. Der Grund, warum wir sie mit in unsere Artists To Watch Liste aufnehmen, ist der nach einer zweijährigen Pause erschienene Song Can’t Hold Us feat. ihrer Schwester und R’n’B Künstlerin Mwanjé. Mit ihm hat sie ihren Sound neu erfunden, Nu Zamrock: eine kraftvolle Verschmelzung von der rohen Energie von Rock, Hip-Hop, Soul und sambischen Rhythmen. “Zamrock is my sound. It’s my voice. Being Zambian, being loud, being defiant — that’s what Zamrock is.” Und dieser Sound ist so stark, dass wir davon überzeugt sind, dass Sampa The Great 2926 ein mehr als vielversprechendes Jahr vor sich hat. Und wir dem alle gespannt folgen sollten.
RAR
Zu guter Letzt möchten wir euch RAR empfehlen. Eine absolute Nischen-Empfehlung, von der wir gar nicht genau sagen können, wie groß sie 2026 werden wird. Aber eins ist sicher: RAR solltet ihr auf eurem Radar haben. Vielleicht haben es ein paar von euch auch schon! Immerhin war Jonas Pentzek, der Kopf und Stimme hinter RAR, bis 2022 Teil der Post-Wave Band Fibel. Vielleicht ist euer Herz auch noch ein wenig angekratzt seit der offenen Pause der Band, und falls das so ist, könnte das hier eins der schönsten Pflaster sein, das die Musikbubble hergibt. Alte Synths, weißes Rauschen, tiefsinnige deutsche Texte – all das legt sich über eine Weite Range an BPMs und erschafft Musik, die sich in die tiefsten Poren unseres Körpers einschraubt.
Auch hier wird es eine Tour im Frühjahr 2026 geben! Und obwohl die aktuelle EP 1996 erst im September rauskam, hoffen wir, dass da noch viel unreleaste Musik wartet. Irgendwas Gutes muss nächstes Jahr passieren.

Und damit sind artists to watch 2026 komplett! Chloe Slater, Nina Caroline, JACOTÉNE, Panda Lux, Mina Richman, SCHRAMM, fiio, STRAHLEMANN, Sampa The Great und RAR. Alle 10 solltet ihr auf dem auf dem Schirm haben, wenn eure Freund*innen nach neuem Musikinput fragen. 2026 wird ein gutes Jahr – wir manifestieren das jetzt einfach mal so. Musikalisch werden wir auf jeden Fall gut aufgefangen werden, egal, was passiert.
Hier könnt ihr klicken, um zu den individuellen Jahresrückblicken unserer Redaktion zu kommen.
Und hier geht’s nochmal zur artists to watch 2026-Playlist mit direkten Reinhör-Empfehlungen:
Fotocredits:
Chloe Slate: Hayley Thompson | Nina Caroline: Johanna Gußmaggk | Mina Richman: Jan Haller | JACOTÉNE: Darren McDonald | Panda Lux: Sina Meyer | SCHRAMM: Can Wagener | fiio: Fioni Versace | STRAHLEMANN: Sophia Arlena | Sampa The Great: Abu Dumbuya | RAR: Jimi Joel Eyrich



















