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Trille setzt mit „nix“ ein Zeichen für die Authentizität von Selbstdarstellungen

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Wenn Trille neue Musik veröffentlicht, dann sind einige Dinge sofort klar: Es wird lyrisch ganz groß. Es wird emotional. Und: Ohrwurm! Und zwar für die nächsten zwei Wochen, mindestens. Nur wenige Künstler:innen schaffen es, musikalisch so viel auszuprobieren und dennoch überall ihre unverkennbar eigene Note zu hinterlassen. Wenn man seine Songs hört, kann man sie ihm sofort zuordnen. Aber eben ohne das Gefühl von „puh, das habe ich doch schon 20x gehört“. Mit seiner neuen Single „nix“ hält uns Trille diesmal mehrere Spiegel (die passenderweise auch das Singlecover zieren) vor und fragt: Wer bist du? Wie bist du? Wann bist du wirklich du? Jule hat sich mit dem Song und seiner Message beschäftigt und das Ergebnis lest ihr jetzt.


Es gibt so Menschen, da geht mir einfach regelmäßig das Herz auf. Trille gehört eindeutig dazu. In seiner Musik nimmt er mich regelmäßig mit auf eine Reise durch seine Gefühlswelt. Liebe, Glück, Schmerz, Freude, Zweifel. Alles dabei. Wenn ich als Zuhörerin das Gefühl bekomme, den Menschen hinter dem Sound kennenzulernen, dann macht Musik doch einfach so richtig Sinn, oder? Wenn man sich dann auch noch selbst hinterfragt, aus den Zeilen lernt oder sie für den weiteren Weg verinnerlicht und trotzdem nicht vergisst, zu den Beats durchs Zimmer – und bald wieder in den Clubs! – zu tanzen… Dann, ja dann haben wir alle ganz schön viel richtig gemacht.

Aber kommen wir doch endlich zum Song des Tages! Als ich mir „nix“ das erste Mal höre, erkenne ich ihn irgendwie wieder. Denn ich als Trille-Ultra bilde mir ein, den Song schon mal live gehört zu haben, kann das sein? Vielleicht habe ich die Anfangsmelodie auch einfach nur im Kopf, weil ich durch entsprechende Teaser erfolgreich geinfluenced wurde, wer weiß…


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Erstmal bin ich auf die Beats gespannt. Die erzeugen nämlich oft schon ein Gefühl oder eine Stimmung, bevor auch nur eine einzige Zeile gesungen wurde. Allerdings beginnt „nix“ ziemlich schnell mit seiner Story und ich fühle mich bei „Stellst du das auf Instagram? / Ist das für dich cool genug?“ irgendwie ertappt. Ich nehme einmal vorweg, dass es in dem Song darum geht, wer man ist, wie man sich darstellt und ob das „gut genug“ ist. Fragen, die sich aktive Instagram-Nutzer:innen sicherlich auch schon das ein oder andere Mal gestellt haben. Und natürlich zeigt sich ein Großteil von uns im Internet nur so, wie sie von anderen wahrgenommen werden möchten. Trille fragt sich in „nix“, ob diese Selbstinszenierung der immer geprädigten Authentizität im Weg steht. Und seine Antwort darauf lautet: n e i n . Und zwar genauso, wie sich Tränen und Glückseligkeit oder ein Eis als Nachtisch, obwohl man eeeecht satt ist, nicht widersprechen.




„Dein Leben ist ’ne Show / The Show must go
Du bist schön / Wenn du gar nix machst“


Trille in „nix“


Getragen werden die Lyrics von einem Beat, den ich gerne als Trille-typisch bezeichnen würde. Aber das fühlt sich irgendwie auch nicht richtig an. Er hat es mit seinen bisherigen Songs geschafft, mir eine riesige Tür in Richtung Soundwelten zu öffnen. Und mit jeder neuen Single kommt ein neuer Aspekt dazu, öffnet sich die Tür einen kleinen Spalt weiter. Und Trille wiederum entdeckt mit jeder neuen Single immer wieder neue Arten, sich musikalisch auszuleben. In „nix“ präsentieren sich wummernde Bässe und pulsierende Hi-Hats, die sich direkt in meine müden Beinchen katapultieren. Nicht zu vergessen die unverkennbare Stimme mit der unfassbaren Range, die von fein eingesetztem AutoTune ins perfekte Licht gerückt wird. Aber bitte nicht vergessen, dass hinter den Sounds tatsächlich eine Band steckt, mit Drums und Gitarren und so. Menschen, nicht nur Computer.

Man hört bei „nix“ (wie aber eigentlich bei allen Songs von Trille) auf jeden Fall, dass hier jemand ganz genau weiß, was er tut. Als studierter Musikwissenschaftler und Tonmeister mit Master in Popular Music wohl auch kein allzu großes Wunder. Die gewohnte Produktions-Arbeit mit Dennis Borger (FIBEL) und erstmals auch Hitmachine Tim Tautorat zahlt sich komplett aus – meine Ohren sind happy, mein Herz erfüllt und mein Kopf überlegt erfolgreich, wie das denn nun eigentlich mit meiner ganz eigenen Authentizität aussieht…


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Im Musikvideo zu „nix“ hat Trille übrigens 7 Menschen gebeten, sich in kurzen Szenen selbst darzustellen. Um auch bildsprachlich zu zeigen, dass Selbstinszenierung und Authentizität eben wirklich gar keinen Widerspruch darstellen. Zu sehen bekommen wir hier Eva Maria Christiansen, Mano Thiravong, Leni Leßmann, Erna Pachulke, Tim Tautorat, Kim Hoss und Meik van Severen. Und jedes Portrait erzählt eine wunderbare kleine Geschichte von selbstbestimmter Identität. Ein absolut sehenswertes und (Achtung!) authentisches Video, das ein tolles und wichtiges Zeichen setzt.


Trille hat aber nicht nur einfach so eine neue Single rausgehauen. Vielmehr läutet „nix“ die noch für den Sommer angekündigte EP „luft & liebe“ ein, auf die ich super gespannt bin. Weil ich weiß, dass in ihm noch so viel schlummert, das gehört werden muss. Und vielleicht auch, weil ich meinen nächsten Ohrwurm kaum erwarten kann. Aber bis es soweit ist, höre ich einfach noch ganz oft „nix“. Wer mitmachen will, einfach hier auf Play klicken:

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Fotocredit: Rebecca Krämer

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