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The Wombats mit ihrem fünften Album „Fix Yourself, Not The World“

Als großer The Wombats Fan war ich nach der Ankündigung des neuen Albums „Fix Yourself, Not The World“ ziemlich aus dem Häuschen. Geschlagene vier Jahre ist es her, dass ihr letztes Album „Beautiful People Will Ruin Your Life“ erschien und bei mir damals Euphorie auslöste. Es ist also langsam an der Zeit für neue The Wombats Banger, wie „Let’s Dance To Joy Divison“ oder „Greek Tragedy“, der letztes Jahr zum TikTok-Hit wurde. Das neue Album bietet auf jeden Fall neue solcher Songs, die im Ohr bleiben.

Bereits an den Single-Auskopplungen konnte man erahnen, dass es sich wieder um eine Indie Guitar-Pop Platte mit viel Potenzial handelt. „If you Ever Leave, I‘m Coming with You” und “Everything I love Is Going To Die” gaben vor dem Release einen Vorgeschmack auf den typischen Wombats-Sound, der auch auf diesem Album nicht zu überhören ist. Das Album lässt sich als ein Selbsthilfe-Leitfaden für Unzufriedene lesen, so Frontman Matthew Murphy. Es geht quasi darum, sich besser zuerst mit sich selbst auseinanderzusetzen, bevor man es am Rest der Welt auslässt. Logisch. 

Während „If you Ever Leave, I‘m Coming with You” von exzessiver Hingabe und Abhängigkeit handelt, geht es in “Everything I love Is Going To Die” um den Gedanken, dass Leben so gut es geht zu genießen und auszuleben. Der Song ist super catchy und bringt gute Laune, wenn man den Titel mal beiseite lässt. Das offizielle Musikvideo zum Song veröffentlichte die Band bereits letztes Jahr und ist vom Album-Artwork inspiriert. Im Animationsvideo werden The Wombats und die 8-Bit Stadt zum Leben erweckt.


„Icarus Was My Best Friend,
So I’m Gonna Make Him Proud In The End.“
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Flip Me Upside Down

Das Album beginnt mit dem Disco-Funk Song „Flip Me Upside Down“. Ein passendes Intro für ein Album, das voll mit energiegeladenen Songs ist, die zum Tanzen einladen. Er erinnert allerdings nicht direkt an den altbekannten Wombats-Sound. Prägnanter Bass und treibenden Drums sind im Vordergrund des Songs, machen ihn groovy und heben ihn so ziemlich vom Rest des Albums ab.


Über’s Loslassen

Mit „Method to the Madness“ kam 2021 der erste Song des neuen Albums raus. Eine musikalisch eher ungewöhnliche und ruhigere Ankündigung für die Band, die sich damit zum ersten Mal auf der neuen Platte ausprobieren. Im Song hat Frontman Murphy einen „breaking point“ und schafft es endlich seine Ängste zu bekämpfen und loszulassen. Der sanfte Track der Platte überrascht zum Ende hin mit neuem Refrain, der mit Strophen wie «Fuck my sadness» wie eine Kampfansage klingt. Mit den Drums kommt die Spannung und es folgt ein rockiges Finale, wie man es von der Band gewohnt ist. Das ist auch der Part des Songs, wo ich jedes Mal Gänsehaut bekomme. Man fiebert mit.

Einer meiner liebsten Songs auf dem Album ist „People Don’t Change People, Time Does“, der mich wieder sehr an den Sound der Band erinnert. Er handelt von der Stadt Los Angeles, die für viele junge und talentierte Künstler:innen sehr hart sein kann, wenn man dort versucht seine Träume zu verwirklichen. Dabei mag ich den Titel total. „Wildfire“ ist einer von den Tracks, die sich ein bisschen neuer anhören, weiter weg von allem Alten. Das liegt vielleicht an den Trompeten in der Besetzung, die ebenso in „Ready for the High“ vorkommen. Mit der Hookline hat der Song neben großem Live-Potenzial ebenso sehr die Chance, dein nächster Ohrwurm zu werden.


It’s not, it’s not, it’s not paranoia if it’s really there.

„Um, I worry, uh, I’m pretty much worried about everything really, I worry that I’m worrying so much maybe I’m gonna, you know, have some kind of pattern.” Mit einem gesprochenen Intro beginnt der elfte Song “Worry“ – zugegebenermaßen sehr relatable. Eigentlich geht es im Song mehr um Zwangsstörungen (OCDs). „It’s supposed to be inside the head of someone who’s loosing it a bit“, so Murphy. Musikalisch ist der Song eher das Gegenteil – fröhlich, locker und reißt einen förmlich mit. Auch hier liegt der Gedanke nahe, wie gut sich der Song wohl live anhören würde. 



Fix Yourself, Then The World

Leicht abgeändert vom Titel des Albums, schließt “Fix Yourself, Then The World” als Outro das Album ab. Der Song dröhnt aus der Ferne, klingt verzerrt und gleichzeitig schwebend. Es fühlt sich an, als würde sich der Song und die Stimme des Sängers langsam auflösen und derartig das Ende des Albums ankündigen. Es ist ein eintöniges Outro, aber ein Schönes.

The Wombats haben erneut ein super catchiges Album gezaubert, auf dem sie neue Genres ausprobieren und sich musikalisch an ihre Grenzen gebracht haben. Ein sehr gelungenes Album, das gute Laune auslöst, obwohl es thematisch gar nicht danach aussehen mag. In „Fix Yourself, Not The World“ geht es um die Auseinandersetzung mit sich Selbst, aber auch darum, dass es immer irgendwie weitergeht. Bessere Zeiten kommen.

 

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Fotocredit: Tom Oxley

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