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Sweed im Interview zu “Cold Desert”: “Das ist die Single, in welche ich bisher am meisten Arbeit gesteckt habe”

Newcomer Sweed veröffentlichte heute seine frische neue Single “Cold Desert” — Ein kraftvoller Song mit gefühlvollen Lyrics. So widersprüchlich wie der Titel klingt, so stimmig klingt dafür das Ganze. Der Refrain bleibt schon nach dem ersten Hören im Kopf hängen. Und wiederholt sich. Und wiederholt sich erneut. Ziemliches Ohrwurmpotenzial, wie man so schön sagt.

Sweed mag für viele noch ein unbekannter Name sein, jedoch hoffe ich sehr, dass sich das noch ändern wird. Er macht Indie-Pop auf Englisch und das macht er ziemlich gut. Dem jungen Stuttgarter gelingt es melancholische Inhalte mit einer schwungvollen Leichtigkeit zu verbinden. Mitfühlen, aber gleichzeitig mit dem Fuß wippen quasi. Cold Desert fängt mit einem ruhigen, sich steigernden instrumental Intro an. Aber schon das anspringende Auto, das im Hintergrund erklingt, lässt erahnen; Es geht noch richtig los. Die Strophen sind entspannt unterlegt von einem sehr rhythmischen Beat, während der Chorus seine Hörer: innen eher dramatisch und emotional für sich einnimmt.

Bei einem meiner letzten Lockdown-Spaziergänge lief ich durch meinen lokalen Stadtpark. Es war leicht kühl und windig, aber die goldenen Sonnenstrahlen ließen sich schräg durch die Äste der noch kahlen Bäume blicken und wärmten mich. Über mir kreisten unzählige Vögel und vor mir die vielen anderen Menschen, die sich ebenso ihre Zeit vertrieben. Der Tag war zuvor eigentlich stressig und bedrückend, doch zu diesem Zeitpunkt war ich beruhigt und ausgelassen. Ich erzähle diese, zugegebenermaßen ziemlich kitschige, Geschichte nicht einfach nur so, denn währenddessen lief die Musik von Sweed durch meine Kopfhörer. Mir fiel auf, dass genau das, genau dieses Setting, perfekt kombiniert mit der Musik schien. Ich hätte in diesem Moment nichts anderes lieber gehört. Es passte. Genauso fühlen sich die Songs für mich an.

Sie klingen auf ihre Weise so unaufdringlich und trotzdem haben sie mich gepackt. Das liegt wahrscheinlich nicht zuletzt auch an Sweeds Stimme, denn die würde man unter vielen wiedererkennen. Nicht nur Cold Desert ist ein Volltreffer, auch seine vorherigen Singles laufen bei mir schon in Dauerschleife und ich freue mich auf mehr. Vor allem Liebhaber:innen von Bands wie FIL BO RIVA und Giant Rooks könnten hieran Gefallen finden. Ich lege es aber natürlich jeder Leserin und jedem Leser ans Herz, die Songs unbedingt auszuchecken, bevor Sweed mehr als nur ein Geheimtipp wird. Genau deshalb habe ich ihn selbst ein bisschen zu seiner Musik befragt. Los geht’s.

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Dascha: Hey, danke für’s Zeit nehmen. Du bist ja noch ziemlich frisch in der Szene. Willst du dich mal vorstellen, für alle, die dich noch nicht kennen? Wie würdest du deine Musik selbst beschreiben?

Sweed: Mein Name ist Niklas, ich bin 22 Jahre alt und wohne in Stuttgart. Ich mache seit Ende 2019 Musik als Sweed. Am Anfang war Sweed ein Space mich musikalisch auszuprobieren, entwickelte sich jedoch schnell zu meiner Hauptbeschäftigung. Musik habe ich auch schon davor gemacht, und sie spielte schon immer eine zentrale Rolle für mich. An ein bestimmtes Genre fühle ich mich nicht gebunden. Ich mache, worauf ich Bock habe, das Endprodukt ist dabei jedes Mal aufs Neue der individuellen Entstehungsphase geschuldet. Vermutlich würde man meinen Sound als eine Mischung aus Indie Pop und Funk beschreiben.

Dascha: Sehr bald erscheint ja deine neue Single „Cold Desert“. Bist du schon aufgeregt? Wie geht’s dir damit?

Sweed: Ich bin tatsächlich sehr aufgeregt und freue mich, dass Sie nun erscheint. Das ist die Single, in welche ich bisher am meisten Arbeit gesteckt und bis zuletzt gefeilt habe. Beispielsweise hat bei den Drums einfach noch das gewisse Etwas gefehlt, also sind wir extra ins Studio, um diese nochmal zu recorden. Danke Eliyah! Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Dascha: Kannst du ein bisschen was zu der Entstehung und dem Hintergrund des Songs erzählen?

Sweed: Nach ca. einem halben Jahr nur in unserer Stuttgarter Wohnung, bin ich irgendwann in so eine Art Kreativitäts-Loch gefallen. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, woher ich neue Inspiration nehmen könnte. Die täglichen Spaziergänge haben es zu dieser Zeit leider auch nicht mehr gebracht. Also habe ich meine ganzen Sachen gepackt und bin zu meinen Eltern in die Heimat gefahren. Hier habe ich den Keller meines Dads erstmal mit dem ganzen Musikequipment vollgestellt, mich für ca. 2 Wochen darin eingebunkert und angefangen an neuen Melodien und Ideen zu arbeiten. Zack, nach einer Woche stand die erste Strophe für Cold Desert

Luke (Noa), mein Produzent, sah in dem Ganzen von Anfang an Potential, das pushte mich natürlich immens, die Nummer zu etwas Besonderem zu machen. Die Melodie für den Chorus musste passen, wie die Faust aufs Auge. Eine Nacht, etwas Wein und fertig war der Chorus und ebenso gleich die zweite Strophe. Danach sind wir ins Studio, haben ein zweites Mal die Stimmen und die echten Drums aufgenommen. Mit dem Resultat des Studiotags hat sich Luca hingesetzt und das Ding gemischt. Danke Luke!

Dascha: Wenn du schon so viel verraten möchtest: Die Singles machen natürlich neugierig auf mehr. Kann man sich dieses Jahr vielleicht auf eine EP von dir freuen?

Sweed: Einen Releaseplan dafür gibt es bereits. Am besten einfach am Geschehen von SWEED dranbleiben, dann verpasst ihr nichts.

Dascha: Wer oder was inspiriert dich musikalisch am meisten?

Sweed: Auf jeden Fall fast alles, was ich von meinem Dad kenne. Wir hatten damals eine riesige CD-Sammlung, hauptsächlich 80s. Also aufgewachsen bin ich mit Songs von Billy Idol, Tina Turner, Stevie Wonder, Queen, Kool & the Gang, … Das sind ein paar von vielen Künstlern, die ich aus der Zeit mitgenommen habe. Welche Band ich aber schon wirklich lange verfolge, ist The Neighbourhood. Die Alben I Love You, Wiped Out! und Hard To Imagine The Neighbourhood Ever Changing haben meine Sichtweise auf Musik nochmal komplett verändert. Checkt aber doch gerne einmal meine SWEEDEST 21’s Playlist auf Spotify aus. Hier findet ihr alles, was mich in der letzten Zeit so inspiriert hat. 

Dascha: Zum Schluss frage ich immer nach einer „Untold Story“, also etwas, das die Öffentlichkeit noch nicht von dir weiß. Gibt es etwas, was du loswerden willst?

Sweed: Meine zweite Leidenschaft neben der Musik ist das Skaten und eine gute Gemeinschaft beutetet mir unheimlich viel. Mein Freundeskreis ist alles! Und F*ck Nazis! Danke für die Möglichkeit mit dem Interview, bleibt alle gesund und munter! Liebt euch! 

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Foto Credit: Elena Pagano

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