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RAZZ mit “1969 – Conrad”: Ein Song, viele Emotionen

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Das Ende des Jahres 2020 hatte doch noch einen kleinen Moment der Freude für mich übrig: RAZZ haben drei Jahre nach ihrem letzten Album Nocturnal eine neue Single veröffentlicht: 1969 – Conrad. Wie sie klingt, was dahintersteckt und ein paar Hintergrundfacts lest ihr jetzt.


Drei Jahre sind ganz schön lang. In dieser Zeit ist natürlich auch eine Menge passiert. Und es war zugegebenermaßen auch viel Müll dabei, besonders politisch. Das alles einzuordnen, zu verarbeiten und für sich selbst zu reflektieren, fällt da nicht immer leicht. Manche schreiben Songs drüber. So auch RAZZ. Im Interview mit hoers.de hat Sänger Niklas erzählt:

„Ich glaube, als ich den Text angefangen habe, gab es irgendein Zitat von Björn Höcke mit einem Wortlaut von wegen „… die Jungs von ’45 …“. Deswegen bin ich auf diesen ganzen Text gekommen, auf das Thema Fake News und einfach dieses Zurechtrücken der Wissenschaft und dieses die Dinge so hinzulegen, wie es einem gerade passt.”


“Bang my head against the wall, I’m tired of it”

Dass drei Jahre lang keine Songs von RAZZ erschienen sind, bedeutet nicht, dass die Jungs keine Musik gemacht haben. Vielmehr befanden sie sich in einem Prozess, ihren Sound weiter zu finden und auszuarbeiten. Side fact: Ich bin ein absoluter Routine-Mensch. Ich mag es zu wissen, was mich erwartet, wenn ich etwas anfasse, aufschlage oder anhöre. Daher liegt Freud und Leid sehr nah beieinander, wenn ich lese, dass Künstler:innen und Bands ihren Sound überdenken – und auch ganz natürliche Entwicklungsprozesse machen mich immer ein bisschen (means: ganz schön doll) nervös.

Als ich 1969 – Conrad dann aber das erste Mal höre, bin ich mehr als beruhigt. Der Sound klingt super vertraut – einfach nach RAZZ. Spätestens als Niklas‘ Stimme ertönt, weiß ich auch wieder, warum ich die Jungs schon seit ihrem 2015 erschienen Debütalbum With Your Hands We’ll Conquer feier. Rockige Gitarrenriffs, sanfte Synthies, sehr geile Bass-Highlights und Drums, die mich sofort mitreißen. Der Song ist zwar „nur“ 2:39 min. lang, dafür aber mit Unmengen der für die Jungs nicht untypischen musikalischen Spielereien gespickt. Wer da beim Hören nicht laut mitsingen und tanzen will, der hat’s einfach nicht verstanden.


RAZZ können‘s noch.. und wie!

Die obige Beschreibung von Sänger Niklas zur Songinspiration hört man auf jeden Fall raus. 1969 – Conrad durchlebt genau die Stadien, die man auch durchmacht, wenn man die von ihm zitierten Sprechdurchfall-Aussagen von sog. „Politikern“ liest. Fassungslosigkeit, Wut und Resignation par excellence in einen Song umgewandelt. Ich bin wunschlos glücklich.

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Zusammenfassend kann ich also sagen: Die soundtechnische Weiterentwicklung hört man natürlich. Aber 1969 – Conrad zeigt ziemlich eindrucksvoll: RAZZ haben ihren Sound längst gefunden. Liegt vielleicht auch daran, dass die Jungs bereits seit 2012 und damit seit früher Jugend zusammen Musik machen. Sie haben alle Weiterentwicklungen, Präferenzen und Wünsche gemeinsam angepackt und erlebt – und das hört man auch. Auf Instagram haben sie sich sichtlich berührt dafür bedankt, dass ihre Hörer:innen auch nach drei Jahren noch so am Start sind. Wundert mich nicht, haben sich RAZZ doch in den letzten Jahren eine wirklich große und gefestigte Fangemeinde erspielt. Und wir (ja, ich zähle mich absolut zu dieser Fangemeinde) sind halt sau gespannt, was uns in Zukunft von den Jungs erwarten wird.

Als RAZZ-Fan der fast ersten Stunde ist mir natürlich auch das Songtitel-Spiel aufgefallen. Auf ihrem ersten Album gibt es einen Song, der immer der Eröffnungssongs bei Konzerten war: 1953 – Hillary – benannt nach dem ersten Menschen auf dem Mount Everest. Und nun gibt es eben 1969 – Conrad, benannt nach dem dritten Menschen auf dem Mond. Es ist also ein Song, den man gut und gerne als Einleitung für das dritte Album von RAZZ sehen darf. Mindblowing, oder?

Passenderweise greift dann auch das Musikvideo zu 1969 – Conrad den Songtitel-Bezug bezüglich Mond wieder auf. Falls ihr also mal kurz entsprechende Vibes braucht, gerne auschecken:

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Fotocredit: Martha Friedel

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