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Playlist: let’s talk about politics

Die Bundestagswahl steht vor der Tür. Während die einen schon wissen, welcher Partei sie am 26.09. ihre Stimme geben, wälzen andere sich noch fleißig durch die Wahlprogramme. Wir wissen, wie mühsam der Findungsprozess sein kann und können euch das leider auch nicht abnehmen. Wobei wir allerdings helfen können, ist die passende Playlist zu hören, um in Stimmung zu kommen. Mit „in Stimmung kommen“ meine ich, politisch aktiv zu werden – sei es, etwas verändern zu wollen oder bestehende Systeme zu unterstützen. Das sollt ihr ja selbst entscheiden. Die Hauptsache ist: Geht wählen!

Musik zum Mitwippen in der Wahlkabine

Dass es wichtig ist wählen zu gehen, sollte ja jetzt deutlich geworden sein. Die endgültige Entscheidung ist allerdings dann doch etwas sehr Persönliches. Hier findet ihr übrigens den Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl, falls ihr noch unsicher seid, welche Partei eure Interessen am besten vertritt. Mir hilft beim Nachdenken über wichtige Entscheidungen (sowie in vielen anderen Lebenslagen) immer eine liebevoll zusammengestellte Playlist. Deswegen haben wir als Team mal eine Playlist zusammengestellt mit allen Songs, die sich für uns irgendwie politisch anfühlen. Da ist so ziemlich alles dabei von „Randale“ und „Auf die Fresse“ bis zu „Ach, eigentlich hab ich es ja ganz gut“ und natürlich alles dazwischen.

Los geht’s mit einem Song, der in mir im letzten Jahr trotz zu viel Zuhause rumhocken direkt wieder das Bedürfnis nach Aufschrei gegen Gesellschaftsnormen und fette Demonstrationen ausgelöst hat: „Hymne gegen euch“ von Provinz. Die vier Jungs aus Baden-Württemberg sind bekannt dafür, den Zeitgeist unserer Generation in Wort und Musik festzuhalten. In „Hymne gegen euch“ drücken sie meiner Meinung nach aus, was viele Mittzwanziger so fühlen: Eine generelle Unruhe und Unzufriedenheit mit dem Status Quo. Ich fühle den Song auf jeden Fall sehr und find ihn sehr passend zur momentanen Lage. Definitiv ein Song, der mich auf die Bundestagswahl einstimmt!

„All these days, they went to waste
Waiting for something to change
Now we go
Here we go“

Das sind Zeilen aus „New 68“ von den Leoniden. In dem Song bezieht sich die Band auf die 68er-Bewegung und vergleicht den momentanen Kampf für Gerechtigkeit – sei es fürs Klima, sozial oder politisch – mit der bekannten politischen Bewegung. Der Song wurde vor dem zugehörigen Album „Complex Happenings Reduced To A Simple Design“ released und kam für mich sehr überraschend. Klar, die Leoniden setzen sich schon seit langem für Bewegungen wie Fridays for future, Sea Watch oder Viva con Agua ein, aber in ihren Texten haben sie es vorher noch nie so deutlich ausgesprochen: Jetzt ist die Zeit! Und zwar die Zeit, sich klar zu werden, wo man politisch steht und wen man unterstützen möchte. Der Song selbst ist eher weniger vom Typ „Auf die Fresse“, sondern kommt ruhiger daher und versucht den Ernst der Lage durch die Lyrics zu vermitteln. Im Musikvideo zu „New 68“ sind zudem Ausschnitte aus Interviews mit Carla Reemtsma (FFF), Mattea Weihe (Sea Watch) und Aminata Touré (Grünen) zu sehen, die ich selbst total empowernd finde. Reinschauen lohnt sich!

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Neben den aktuellen Songs dürfen natürlich auch die Klassiker nicht fehlen. Da hätten wir zum Beispiel „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd im Angebot. Der Song steht seit seiner Veröffentlichung 1979 für Aufruhr gegen bestehende Systeme und dagegen, sich nur wie „ein weiterer Stein in der Mauer“ zu fühlen. An dem Song schätze ich vor allem, dass er immer wieder sehr universell in verschiedensten Lagen passt – politisch als auch privat.

politische Musik kennt keine Genregrenzen

Musiker:innen, die sich politisch einsetzen, sind vor allem in den letzten Jahren in Deutschland deutlich lauter geworden – und das nicht nur rund um Bundestagswahlen, Landtagswahlen und Co. Nicht nur in ihren Songs zeigen sie Solidarität und fordern zu Veränderungen auf, sondern auch auf der Straße werden sie aktiv. Sei es der Gig auf der Fridays for future Demo oder eine Spendenaktion für Vereine wie Viva con Agua. Ein großes Vorbild ist in dem Bereich auch die Band ZSK, die die Initiative „Kein Bock auf Nazis“ gestartet haben und Präventationsarbeit an Schulen leisten. Zu der ganzen Thematik habe ich in meinem Artikel „Musik gegen Rechts“ ausführlich berichtet!

Musik war schon immer politisch

Wenn man in der deutschen Musikgeschichte in die Vergangenheit der politischen Unruhe schaut, darf natürlich eine Band auf keinen Fall fehlen: Ton Steine Scherben. Die Band um Sänger Rio Reiser wurde in den 70er Jahren durch ihre Hymnen zur Hausbesetzerbewegung bekannt. Besonders Songs wie „Keine Nach für Niemand“ oder der „Rauch-Haus-Song“ sind auch heute einfach noch legendär. Die Thematik ebenfalls aktueller denn je durch die Diskussionen um Mietpreisbremse und Wohnungsmangel in Großstädten wie Berlin oder München. Das Thema ist ein sehr wichtiger Aspekt rund um die Bundestagswahl, wenn es darum geht, wie Deutschland eine gerechte Zukunft für alle sichern kann.

Viel weiter will ich auch gar nicht ins Detail gehen, lasst die Playlist am besten einfach auf euch wirken. Falls die bisher vorgestellten Songs nicht so euer Ding sind, hier noch ein paar weitere Namen von Künstler:innen, die ihr in der Playlist findet:  KUMMER, Alter Kaffee, Annenmaykantereit, Die Ärzte, Green Day, Sam Fender, Mine, Oehl, Jorja Smith und noch viele mehr. Viel Spaß beim Hören unserer „Let’s talk about politics“-Playlist und denkt dran: Geht zur Bundestagswahl!

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