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Mine im Interview: »Das hat eine ganz neue kreative Freiheit mit sich gebracht.«

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Nächste Woche ist es so weit: Mine veröffentlicht ihr viertes Album „Hinüber“! Eigentlich ist es fast unmöglich, Mine jetzt noch nicht auf dem Radar zu haben. Als studierte Musikerin lässt sich die Singer-Songwriterin eigentlich schwer in ein Genre packen, denn sie nimmt sich immer zur Aufgabe, genau diese zu brechen. So bewegt sie sich sowohl im Pop-Bereich als auch im Rap, und das ist ein Spagat, der eigentlich recht schwer scheint. Doch Mine macht’s. Bevor ihr neues Album also nächste Woche erscheint, haben wir mit ihr über ihre künstlerische Entwicklung gesprochen, den Einfluss der Pandemie und aber auch ihre größte Phobie.

 
Mine im Interview

Anna:  Hey, super lieb, dass du dir die Zeit nimmst! Wenn auch eine etwas lapidare Frage am Anfang, aber wie geht’s dir?

Mine: Erstmal – danke für die „Einladung“ und das Interesse! Freut mich sehr! Mir geht’s eigentlich sehr gut. Ich vermisse meine Band und Konzerte, aber das tut wohl jede:r gerade. Ansonsten kann ich mich nicht beschweren. Irgendwie wirkt die Promophase surrealer als sonst, weil man fast alles von zu Hause aus macht. Ich mag allerdings lieber mit Menschen direkt in Kontakt zu treten.

Anna: Wenn man dich nach deinem letzten Album Klebstoff verfolgt hat, weiß man, dass du direkt nach Release an neuen Sachen gearbeitet hast. Dann kam diese 360°-Pandemie-Wende. Wie hast du das alles wahrgenommen und wie hat das den Prozess des Albums beeinflusst?

Mine: Ich hatte ja scheiße Glück, dass ich in 2020 eh kein Release und keine Tour geplant hatte. Es ist zwar sehr viel ausgefallen, aber insgesamt hab ich dir Zeit trotzdem gut nutzen können. Die Studiophasen waren dadurch sehr intensiv, weil ich mehr am Stück arbeiten konnte. Auch mal so 2 Wochen, was sonst kaum vorkommt, weil ich ja auf die Bühne gehe. Ich würde sagen, dadurch war die Zeit sehr intensiv und ich hab auch gemerkt, wie unfassbar happy mich das macht. Ich bin einfach sehr gerne im Studio. Das erfüllt mich richtig krass.

Anna: Ich finde, Hinüber hebt das, was du mit Klebstoff geschaffen hast, nochmal auf eine höhere Ebene – ich bin wirklich ziemlich begeistert. Wie würdest du deine eigene musikalische Entwicklung beschreiben, wenn du an deine ersten Releases zurückdenkst?

Mine: Vielen Dank erstmal – das freut mich zu hören. Ich bin da ja immer recht nah dran und sehe Entwicklungen nicht so. Was ich aber dieses Mal auf jeden Fall bemerkt habe, ist, dass meine Producer-Skills besser geworden sind. Ich hab 2019 zum ersten Mal richtig Geld verdient und konnte mir neue Plugins kaufen, paar neue Hardware Sachen und vor Allem hab ich richtig viel Geld für Sessionsmusiker*innen ausgeben können, was eine ganz neue kreative Freiheit mit sich gebracht hat. Ich hab vorher nie eine Session mit 13 Streichern machen können. Sowas kostet einfach ein Arsch voll Geld. Ich war auch wochenlang aufgeregt und dann hat aber alles so heftig Bock gemacht – ich bin echt sehr dankbar dafür.

 
„Jeder Song hat eine eigene Geschichte und ich will keinen missen“

Anna: Zu deiner ersten Singleauskopplung Unfall hast du vorab die Noten online gestellt und deine Fangemeinschaft aufgerufen, eigene Versionen des damals noch nicht gehörten Songs zu erstellen. Das Feedback war enorm und auch wirklich ziemlich gut. Hast du damit gerechnet und hat das deine Beziehung zu deinem eigenen Song verändert?

Mine: Ich hab null damit gerechnet. Ich dachte, wenn so 20 Leute mitmachen würden, wäre das der Oberhammer. Es waren 96 (!!!) und was mich am glücklichsten gemacht hat, ist, dass es sooo unterschiedliche Menschen waren aus den unterschiedlichsten Genres. Ich selbst höre ja auch querbeet. Alles, was gut ist, ist erlaubt. Und ich fands geil, dass sich das auch in der Zuhörerschaft wiederspiegelt. Techno, Metall, Jazz, Electro. War alles dabei.

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Ich höre den Song jetzt tatsächlich anders. Ich hab ständig alle Versionen gleichzeitig im Ohr, was total verrückt ist. Als wir letztens den Song das erste Mal geprobt haben, musste ich mich ganz neu reindenken, um wieder zu checken, wie ich den Song musikalisch „gemeint“ hatte. Das war irre.

Anna: Gibt es Songs auf dem Album, die für dich besonders herausstechen und sich vielleicht im Nachhinein besonders in dein Herz geschlichen haben?

Mine: Hm, nein, eigentlich mag ich echt alle gleich gern. Jeder Song hat eine eigene Entstehungsgeschichte und ich will keinen missen..

Anna: Hast du dir den sprichwörtlichen Elefant im Raum immer so vorgestellt wie im Video?

Mine: Eigentlich ist der Elefant im Video gar nicht zu sehen. Ich wollte mit einer Kreatur interagieren, die frei ist von Personifizierung. Weil es für mich um keine spezifische Beziehung geht, sondern um alle. Egal ob Lebenspartner:in, Elternteil oder Freund:in.

Anna: Zum Schluss fragen wir immer nach einer untold story – irgendwas, was du noch nie in einem Interview erzählt hast.

Mine: Sachen, die ich in Interviews nicht sage, will ich meist auch nicht sagen – also ist das eine super schwierige Frage für mich. Aber ich sag mal spontan, was mir einfällt: Ich leider unter einer enormen Spinnenphobie. Das ist so schlimm, dass ich manche Urlaubsorte prinzipiell ausschließe, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ich das psychisch überlebe.

 

Bevor das Album nächste Woche kommt, hier das Musikvideo zu ihrer aktuellen Single Elefant:

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Fotocredit: Simon Hegenberg

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