independent music magazine

Lucas’ Jahresrückblick: Auf der Suche …

Jahresrückblick, Lucas, Untoldency

Dieses Jahr war ich auf der Suche, ohne so richtig anzukommen. Viele verschiedene Genres, Artists, Singles und Alben sind durch meine Ohren geflogen, ohne dass so richtig viel hängengeblieben ist. Das müsste eigentlich gar nicht schlimm oder erwähnenswert sein, fühlt sich aber ein wenig wie eine erste musikalische Midlife Crisis an. Komme ich langsam in ein Alter, in dem mich nichts mehr überrascht, in dem mich nichts mehr von neuem begeistert? Die gute Seite daran ist allerdings, mir fällt meine musikalische Jahresauswahl ungewöhnlich leicht. Hier kommt eine Entdeckung für jeden Monat des Jahres 2023, die sich auf der Suche nach neuen Favourites doch in meinem Ohr festgesetzt haben.

Januar: maïa – tristesse

Das Jahr hat vielversprechend mit einer neuen Entdeckung angefangen. maïa trifft mit ihrem Song „tristesse“ sowie ihrer Debüt-EP „tatendrang und todmüde“ genau die musikalische Sitmmung, die ich liebe: leicht depressiv. Die zarte Stimme verschmilzt mit den organischen und zugleich modernen Produktionen. Mein Tipp: maïa wird sich durchsetzen. Die junge Künstlerin ist in ihrer künstlichen Erscheinung zu besonders, um ignoriert zu werden.

Februar: BENEE – Green Honda

Ganz abrupt wurde ich aus der Melancholie des Winters herausgerissen, als BENEE „Green Honda“ veröffentlichte. Meine Lieblings-Neuseeländerin hat ihre ADHS-Type Personality in Form eines Songs veröffentlicht. „Green Honda“ klingt wie ein tiefergelegtes neongrünes Auto mit Heck-Spoiler (ausgesprochen „Schpoiler“) und Bodenbeleuchtung, das ohne Rücksicht auf Verluste über den Nachbarsgarten driftet. Falls du ein Gartenzwerg bist: watch out!

März: Oliva Dean – Dive

Der Frühling hatte noch gar nicht so recht begonnen, da sind dank Olivia Dean bereits die ersten Schmetterlinge im Bauch umhergeflogen. Mein Celebrity Crush der letzten zwei Jahre hat die erste Single ihres Debütalbums „Messy“ im März veröffentlicht. Noch nie bin ich so geduldig und mit so viel Vorfreude den langen Single-Marathon mitgelaufen wie bei diesem Album. „Dive“ ist für alle Girls da draußen mit rosaroten Brillen und für alle, die es ab und zu im Herzen sein wollen (ich).

April: Dominic Fike – Dancing In The Courthouse

Der Sommer begann in diesem Jahr sehr früh. Dominic Fike hat mit „Dancing In The Courthouse” die perfekte Caprio-Hymne sowie das schönste Musikvideo des Jahres releast. Auf Dominic Fike ist am Ende immer Verlass. Auf jeden unbedeutenden Song folgt ein Hit zum Mitsingen. Wo auch immer Dominic Fike in den USA lebt, dort scheint es immer warm zu sein. Anders kann ich mir den perfekten Sommersong im April nicht erklären. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mai: Jorja Smith – Little Things

Bevor Olivia Dean mein kleines Teenie-Herz eroberte, war Jorja Smith die unangefochtene Nummer eins. Dabei kann man noch immer auf ihre musikalische Schönheit vertrauen. Die engelsgleiche Stimme der Britin bezaubert immer wieder mit besonderen Momenten. Man muss ihr nur ein wenig Zeit geben. Jorja Smith ist wie Opa’s Bollo. Mit jeder Stunde, die sie länger auf dem Herd steht, schmeckt sie besser, nur mit Musik halt. Umso mehr man Jorja Smith hört, … ihr wisst schon!

Juni: Olivia Dean – Messy

Weil ein Song nicht ausreicht, um den vollen Umfang meiner grenzenlosen Liebe für Olivia Dean auszudrücken, betone ich hier erneut wie toll diese Frau und ihre Musik sind. Alles ist ein bisschen kitschig, aber ich falle voll darauf rein und bereue nichts. Wenn Olivia Dean mir vom Paradis vorsänge während ein Bär an meinem Körper knabbert, mich würde es nicht stören. Kurz: „Messy“ ist ein ganz tolles Album. Einziger Schwachpunkt: Nach dem langen Single-Marathon gab es auf dem Album gar nicht mehr soo viel zu entdecken. Aber das ist mir jetzt auch egal, solange mir mein YouTube-Algorithmus weiterhin regelmäßig neue fantastische Live-Auftritte von Olivia Dean vorschlägt.

Juli: MAVICA – sometimes a person never comes back (but that’s okay)

Im Juli dachte ich kurz, ich wäre ein A&R, der das nächste große Ding entdeckt hat. Auf TikTok wurde mir ein ca. 5 Sekunden langes Video angezeigt, das mit einem Song unterlegt war. Sofort war ich hooked. Wenn normalerweise auf TikTok der einzige gute Teil eines Songs zum Trend wird, während der Rest Trash ist, wurde ich dieses Mal eines besseren belehrt. „sometimes a person never comes back (but that’s okay)“ ist so unglaublich schön, dass ich leider vermute, dass diese kleine Indie-Künstlerin nie wieder einen so schönen Song releasen wird. Aber das ist okay! Ein Meisterwerk für die Ewigkeit ist mehr als ich zu träumen wage.

August: Victoria Monét – How Does It Make You Feel?

Die amerikanische Soul und RnB Sängerin aus dem Dunstkreis von Ariana Grande hat sich schon lange von ihrer Star-Freundin emanzipiert und verkörpert einen Sound der modern ist und zugleich die Wurzeln des Souls und Disco honoriert. Das im August erschienene Album „JAGUAR II“ entdeckt noch mehr musikalische Genres als der Vorgänger und kehrt dennoch immer wieder zu Victoria Monét’s Markensound zurück: anspruchsvolle Pop-Vocals auf tanzbaren Instrumentals mit einem Funken Disco & Glamour. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

September: Levin Liam, Miksu/ Macloud – Mann vom Fach

Für den September gilt die gleiche Regel wie bei meinem Fahrschein. Die ersten paar Tage des neu angefangenen Monats darf ich noch mit der alten Karte fahren. Die erste Single der Kollaboration zwischen Miksu/ Macloud kam zwar erst Anfang Oktober raus, aber mit Sicherheit habe ich mich im September schon darauf gefreut, als auf TikTok der Song bereits intensiv beworben wurde. Wer hätte gedacht, dass das noch vor kurzem Most-Mainstream-HipHop-Producer-Duo Miksu/ Macloud mit dem aktuell Most-Indie-Up-And-Coming-Artist Levin Liam zusammenarbeiten würde. Das Ergebnis ist allerdings unbestechlich. „Mann vom Fach“ überzeugt schnell, ebenso wie die gemeinsame EP „neue Ufer“. Der darauf veröffentlichte Song „so k.o.“ ist die vermutlich schönste Deutsch-Pop-Ballade des Jahres. No cap!

Oktober: Mustafa – Name of God

Kommen wir von dem schönsten Deutschen Song des Jahres zum schönsten englischsprachigen Song des Jahres. Die erste Single zum kommenden Album „Name of God“ übertrifft all meine Erwartungen. Ich hatte nämlich erwartet, dass es nicht möglich ist noch mehr so schöne Songs zu schreiben, wie es Mustafa auf seinem ersten Album getan hatte. Doch er hat mich eines besseren belehrt. „Name of God“ steht ganz oben auf der Liste meiner Lieblingssongs 2023. Nothing more to say!

November: The Kid Laroi – BLEED

Justin Bieber 2.0 hat mich ebenfalls sehr positiv überrascht. Statt glatter Radio-Hits wie „Stay“ featuring Justin Bieber 1.0 sind die aktuellen Singles eher Indie-Pop Songs. Die durchschnittliche Songlänge von 1,51 Minuten und die stadionesken Ohrwurm-Melodien deuten zwar immer noch auf ein hohes Hitpotenzial mit Erfolgsgedanken hin, berühren aber dennoch auch die ab und zu stark geschundene Seele.

Dezember: Bee Gees – OG Keemo, Levin Liam

Den Abschluss macht mein Artist of the Year: Levin Liam. Weil ich Olivia Dean bereits im letzten Jahr neu entdeckt habe, steht Levin Liam auf der Pole Position. Wer so leichtfertig zwischen Rap und gefühlvollen Melodien, zwischen Bangern und Balladen und zwischen Punchlines und poetischen Zeilen hin und her hüpft, hat ganz viel Liebe verdient. Das dies bereits der Fall ist, haben seine letzten Konzerte bewiesen. In Berlin war die Stimmung mega! In Hamburg ebenfalls (wenn wir TikTok trauen können). Levin Liam wird mit seiner Vielseitigkeit und charakteristischen Stimme die Deutsche Pop-Landschaft ganz schnell erobern. Trust me!

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.

Inhalt laden

related articles
musikvideo der woche
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

new untold releases

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.

Inhalt laden

jahresrückblicke 2023
adventskalender
untoldency presents
artists to watch 2024
all of the untold

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.

Inhalt laden

untold pop up shows
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden