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KID DAD: Warum unsere neue EP „Bloom“ so anders klingt als das Debüt „In A Box“

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Im Interview zu ihrem Debütalbum hatten wir KID DAD vorgestellt als die Band, bei der jede Person hellhörig werden sollte, die sich nach guten alten spannungsgeladenen und emotionalen Gitarrenrock sehnt. Mit ihrem Debütalbum “In A Box” haben sie, jedenfalls bei mir, alle Türen eingerannt, die da so offen rumstanden. So eine Band behält man dann natürlich im Auge. Deshalb präsentieren wir euch hier das neue musikalische Zeichen der vier Jungs aus Paderborn! Vor wenigen Wochen kam bereits die neue Single “Apartment” raus, und nun “As Soon As America” – beides sind Vorankündigungen auf die neue EP “Bloom“, die im Dezember erscheint.

Den rockigen Sound haben KID DAD seit dem Album nicht verloren, in As Soon As America aber eine Stufe weitergeführt: stillvoller Art-Pop mit deutlich politischer Tiefe unterstreicht nun die eigentliche musikalische Breite der Band:

“Es ist häufig von Gegenwind begleitet, wenn Künstler*Innen Länder, Staaten, System oder politische Konstrukte kritisieren – vor allem, wenn es nicht das eigne ist. Das wissen wir sehr gut und deshalb war es für uns stets ein schmaler Grat zwischen einem unreflektiertem Fingerzeig auf andere und dem Verlangen danach, der eigenen Wut über Ungerechtigkeit, Leid und Unmenschlichkeit Luft zu machen.”

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KID DAD verarbeiten in ihrer EP die politischen Themen, die man immer schlechter vom Privaten trennen kann. Zu Recht finden sie deshalb ihren Platz in der Musik. Und weil wir ihre Entwicklung als eine der spannendsten Newcomer Band Deutschlands weiter aus erster Hand präsentieren wollen, haben wir sie prompt eingeladen, ein paar Worte selbst dazulassen. Über ihre neue EP, über die andere Seite des mittelständischen American Dreams und warum Punk eigentlich so wütend macht.

 
KID DAD: “Warum unsere EP Bloom so anders klingt als das Debüt In A Box:

Das Jahr nach unserem Debütalbum „In A Box“ war maßgeblich durch Corona geprägt und das hatte nicht nur Nachteile. Wir hatten mehr Zeit denn je. Für neue Ideen, für ausgiebige Proben und natürlich auch Musikkonsum, was letztlich zu unserer neuen Platte geführt hat. Neben der Tatsache dass es unser allererstes eigenes Album war, war „In A Box“ primär Selbsttherapie. Einige von uns hatten eine recht toughe Zeit zwischen 2018 & 2020, das haben wir in den Texten verarbeitet. Dementsprechend ist es unsere wahrscheinlich intimste Platte.

Die kommende EP „Bloom“ zeigt alle Facetten, die KID DAD jemals hatte. Sie kombiniert das wunderschönste Hoch mit dem traurigsten Tief. Was allerdings alle Songs gemeinsam haben, ist die persönliche Entwicklung zum Extrovertierten – gerade in der Themenpalette. Ein Beispiel für einen Song, wie er auf „In A Box“ noch nicht denkbar gewesen wäre, ist „As Soon As America“, unsere aktuelle Single.

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Der „American Dream“ ist die Idee, dass harte, ehrliche Arbeit in direkter Korrelation mit Erfolg, gesellschaftlicher Akzeptanz und Wohlstand steht. Menschen strömen in ein Land, in der Hoffnung, dass „alles besser“ wird. Aber – natürlich je nach Herkunftsort – meist werden diese Menschen Opfer desselben ungerechten Systems – nur auf Hochglanz poliert. Als weiße, privilegierte Cis-„Mittelständler“, wie es hier heißt, wurden wir nie mit Problematiken wie Rassismus, Sexismus oder ähnlichem konfrontiert. Was ist das also für ein Kollektiv-Traum, wenn nicht jeder in diesem Kollektiv die gleichen Chancen hat, ihn sich zu erfüllen?

Wir sind viel mit Punk und anderer politischer Musik aufgewachsen. Green Day, Rage Against The Machine und auch Die Ärzte haben immer Haltung gezeigt. Das hat uns schon in unseren Kinderschuhen imponiert. Irgendwann ging das ein bisschen verloren, dieses Nachahmen. Ich sage bewusst Nachahmen, weil wir damals wohl alle noch nicht wussten, wieso Punk eigentlich wütend ist – es hat uns einfach vereinnahmt, eingehüllt und fasziniert. Jetzt entdecken wir diese Wut.

Auf „In A Box“ und es ging nur um das „Ich“ und die innere Gefühlswelt. Auf „Bloom“ versuchen wir Politik mal anders anzugehen. Die Wut kommt diesmal aus dem Herzen, nicht aus der Kehle. Und obwohl es sich komisch anfühlt, so klar offen seine reflektierte Meinung rauszurufen, ist es irgendwie trotzdem immer noch Selbstheilung – nur eben anders.

 

Für Referenzen und eure Playlisten ist hier das Debütalbum “In A Box” als Schnell-Klick:

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Fotocredit: Max Zdunek

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