Kennt ihr schon Joy Bogat? Falls nicht, braucht es nicht mehr als diese Live Session um die Newcomerin aus Hannover auf euren Radar zu bringen. Jedenfalls war das bei uns der Fall. Das neue Signing der Listenrecords Family verzaubert mit Stimme, Melodie und Charisma. Wir dürfen uns deshalb sehr glücklich schätzen, euch hier die Live Session ihrer neusten Single „Sometimes“ zu präsentieren. Buckle up, das hier geht direkt ins Soul-Herz.
Ein Live-Set im Meer ist alles, was ich je wollte
Joy Bogat ist zwar kein unbeschriebenes Blatt, nimmt aber gerade all die wichtigen Schritte, um die Musikszene auf sich aufmerksam zu machen. Und zu Recht! Vor allem für all jene, die seit letztem Freitag das neue Joy Crookes Album feiern (den gleichen Vornamen könnte man als Zeichen deuten, muss man aber nicht), ist das eine direkte Empfehlung. Zwischen Soul, R’n’B und luftigem Pop macht sich Joy Bogat in meinen Playlisten gemütlich und ich freu mich jetzt schon, mich in ein paar Jahren darauf berufen zu können, wenn sie die ganzen Clubs des Landes durchspielt.
Doch nun zum Song und vor allem zum Video, denn das ist es ja, was wir hier präsentieren. Ohne weiteres Palaber, ist hier die Live Session von „Sometimes“:
Mein erstes s/o geht hier tatsächlich an die Person hinter der Kamera. Selten war ich so gefesselt von der sich entfaltenden Ästhetik eines Videos – und das als One Shot! Das Video startet in einem wunderschönen blauen Himmel, und fängt dann langsam Joy selbst ein. Es vergeht knapp eine Minute bis sich zu dem Himmelbau das Blau vom Wasser gesellt und ich muss ganz ehrlich sagen, damit hab ich irgendwie nicht gerechnet. Es ist so simpel, aber meine 24/7 bestehende Sehnsucht nach dem Meer holt das total ab. Nach weiteren Sekunden wird klar, dass Joy und ihr Laptop nicht – wie ich dachte – auf einer kleinen Mini-Plattform stehen, sondern direkt im Wasser. Ich bekomm kleine FKJ Vibes und lieb’s. Joy Bogat, Leute, habt die auf eurem Zettel.
Der Wunsch, die Vergangenheit loszulassen
Sometimes ist die zweite Single ihrer im November erscheinenden EP It’s Different Now und als jemand, die da schon vorab mal reinhören durfte, kann ich euch sagen: Ist geil.
Die Strophen werden ziemlich lässig gerappt und in dem musikalischen Soulgeflecht des Songs gibt es dem ganzen nochmal einen anderen Twist. Und vom poetischen Level brauch ich ja gar nicht erst anfangen.
„Now reality’s knocking on your door
It’s been so long since you’ve had visitors
The cupboards are dusty, the flat speaks for itself
It has discovered how to swallow up every word you weep.
[…]
Sometimes it’s hard to let go
And it seems easy to hold on to your grudge
I know it’s hard to let go
But if you wanna meet me there, I’ll meet you there.”
Als Sternzeichen Stier weiß ich, wie schwer es ist, angestauten Frust auf jemanden loszulassen und nicht ewig nachtragend zu sein. In dem Fall von Sometimes geht es auf eine Art zwar auch genau darum, wenn auch im Kontext von zerrissenen Familien und Generationskonflikten, zu dem ich nicht ganz relaten kann. Das macht den Song jedoch nicht einen Hauch weniger gut, im Gegenteil. Die Sehnsucht nach Vergebung und die Verzweiflung über diesen so langanhaltenden Konflikt machen den Song so emotional und persönlich, dass sie vor allem in der Live Session sehr intim rüberkommen und überzeugen.
Wer sich unabhängig von der Live Session Sometimes auch auf den Streaming Diensten geben will, der:die klicke hier (ist nur Spotify, aber nutzt ihr was anderes?):
Foto Credit: Leon Schweer