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Annas Jahresrückblick: Es ist keine Schande, generic girl Pop zu hören

Ich hatte ja eigentlich gehofft, mich beim Schreiben dieses Artikels auf mein Spotify Wrapped verlassen zu können, aber in diesem Jahr hat sich wohl endgültig bestätigt, was ich mir schon zu lange nicht eingestehen wollte (weil ich es eigentlich ganz genau weiß): Es werden mal wieder nur die großen Künstler*innen gepusht. Schauen wir uns das also mal anhand meiner Top 5 Songs an:

  1. Back on 74“ von Jungle
  2. howling“ von nothhingspecial (der einzige Song hier, der von einer kleineren Künstlerin kommt)
  3. BIRDS OF A FEATHER“ von Billie Eilish
  4. Nothing Matters“ von The Last Dinner Party
  5. LUNCH“ von Billie Eilish


Ich will gar nicht abstreiten, dass ich all diese Songs nicht super viel gehört hätte, aber trotzdem beschleicht mich das Gefühl, dass bestimmten Artists da einfach der Vorrang gelassen wurde. Deswegen soll es ab jetzt um genau die Artists gehen, die nicht auf den ersten Blick ganz oben auf meiner Streaming-Liste waren.

neue Liebe entfacht

Mein absoluter Liebling war dieses Jahr eindeutig die Band Royel Otis. Das Duo aus Sydney hat mit ihrem neuen Album „PRATTS & PAIN“ einen Sound geliefert, der irgendwo zwischen Dream-Pop und Retro-Vibes schwebt. Ich liebe alles daran. Auch live haben mich die beiden total in ihren Bann gezogen. Ich durfte sie nämlich in wunderschöner Atmosphäre auf dem Appletree Garden Festival sehen. Wenn ihr zu dem Festival mehr lesen wollt, dann kann ich euch nur wärmstes meinen Artikel zu dem meiner Meinung nach familiärstem Festival mit krassem Line-Up empfehlen.

Ein Song von Royel Otis hat es mir ganz besonders angetan. Vorsicht, Tränen-Gefahr: Es geht um das Cover von „Linger“ (ja, der Cranberries-Klassiker). Ich sag’s wie’s ist: Spätestens als sie den Song auf dem Festival gespielt haben, habe ich angefangen zu weinen. Freudes-Tränen natürlich.

Mehr Frauen

Kommen wir zu wundervollen Frauen, die mich sehr inspiriert haben. Da gibt es eine ganze Menge, besonders ans Herz legen möchte ich euch da aber Olivia Dean und Jorja Smith. Die beiden sind für mich unter den Indie-Artists auf jeden Fall die Soul-Queens. Beide haben eine total warme Stimme und ihre Songs schaffen es, auf die sanfte Art ganz tief zu gehen. Und spätestens bei der Cover-Version von „You can’t hurry love“ kann man gar nicht nicht lächeln und tanzen.

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Die letzten Jahre hatte ich immer ganz zuverlässig BROCKHOFF ganz oben auf meiner Liste der meistgehörten Songs. Umso überraschter war ich, als ich gesehen habe, dass sie es dieses Jahr „nur“ auf Platz 6 geschafft. Das macht aber auch Sinn, denn der Song ist der einzige, den die Künstlerin in diesem Jahr veröffentlicht hat. Die Rede ist von „Bigger Picture“ zusammen mit Blush Always (ebenfalls große Empfehlung!). Aber ist auch ok, denn ich freue mich schon ganz dolle auf das Album, was nächstes Jahr rauskommt. Bis dahin schreie ich weiterhin lauthals zu dem Banger aus 2024 mit. Die rauen Gitarren und perfekt harmonierenden Stimmen der beiden Sängerinnen – wie kann man den Song nicht lieben? Ähnlich geht’s mir mit „Shame“ von Philine Sonny und Miya Folick. Beide Songs kamen auch immer genau nacheinander in meiner Playlist. Die Energy matched einfach perfekt. Die Songs passen besonders gut, wenn man gerade wütend ist – was ich ehrlicherweise sehr oft war. Der Grund waren meistens (alte, weiße) Menners. Aber da helfen doch starke Songs von starken Frauen.

Pink Pop Pilates Girl Era

Ich muss gestehen, auch mit hat der brat summer in seine Fänge gezogen – tatsächlich aber erst so richtig mit „brat and it’s completely different but also still brat“. Kann mir irgendwer erklären, warum „Guess featuring Billie Eilish“ so hart kickt? Wie ein musikalischer Orgasmus. Was anderes fällt mir dazu auch gar nicht ein.

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Aufgrund mir mittlerweile gar nicht mehr so ersichtlichen Gründen dachte ich sehr lange Zeit, dass es zu uncool ist, mainstreamige Popmusik zu hören. Dadurch sind wohl so einige Banger an mir vorbei gegangen. Das habe ich dieses Jahr auf jeden Fall anders gemacht (vielleicht deswegen auch mein Spotify Wrapped?). Ich habe mich aber auf flinta artists beschränkt: Olivia Rodrigo, The Last Dinner Party, Billie Eilish. Ok, viel mehr waren es auch eigentlich, aber die liefen auf Dauerschleife.

Vor allem das neue Album von Billie Eilish hatte es mir angetan. Ich muss ja gestehen, dass ich vorher gar nicht so ein großer Fan war, aber das Album … puh. Neben den Songs, die sowieso am bekanntesten sind (und auch toll, keine Frage) hat mich „CHIHIRO“ auch sehr gecatched. Der Song hat einfach so viele Schichten, dass mir bei jedem Hören wieder ein neues Detail aufgefallen ist. Außerdem wirkt er wie eine Geschichte, die ihre Hörenden in den Bann zieht und erst nach Ende des Songs wieder fallen lässt.

Der Geheimtipp zum Schluss

Ich will euch aber natürlich nicht fallen lassen, ohne zumindest eine kleine, nischige Indie-Band empfohlen zu haben. Sonst hätte ich ein schlechtes Gewissen. Also: Strahlemann. Ich bin der festen Überzeugung, dass das genau die Indie-Boys sind, die euch in eurer Playlist fehlen. Strahlemann-Songs sind poetisch, süß, ein bisschen verkopft und vor allem eins: Durchdacht. Ich habe schon ein paar Mal über die Musik der vier Strahlemänner geschrieben, das könnt ihr hier lesen und hier schauen. Und wenn ihr mögt: Besucht sie doch auf Tour im Januar.

So, genug gefaselt. Ich habe meine Top 3 Songs in unsere geteilte Jahresrückblick-Playlist gepackt. Da sind auch noch ganz viele tolle andere Songs drin. Hört doch mal rein:

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