Nach dem Konzert letzten Jahres musste der aufkommende Artist der nächsten Generation aus dem UK-Rap wieder zurück nach Berlin kommen um abzureißen, dieses mal allerdings doppelt so groß. Im ausverkauften Hole44 mit betrunkenen und vollgekiften Jugendlichen – wäre ja enttäuschend wenn nicht.
Er kommt aufgrund seiner Europa Tour mit seinem neu veröffentlichten Album „Still Local“. Für die, die das Album und auch Sainté nicht kennen: er macht entspannten Hip Hop mit Einflüssen aus Jazz und Trap, er ist experimentell, wobei er trotzdem immer seinem Genre treu bleibt. Seit der viralen Single „Champagne Shots“ veröffentlicht er immer wieder Musik, die viral geht.
Nahtlose Übergänge und Stimmung Pur
Das Konzert fängt an mit einem DJ, der auflegt und ein Typ der Stimmung macht. Nach einer Weile tritt als Voract Antslive auf und hypt zusätzlich die Menge auf. Danach kommt endlich Sainté, saugt diese Stimmung auf und bringt sie in seiner eigentlich sehr entspannten Musik mit ein und das Publikum fühlt es sehr. Er performt all seine Top Tracks aus jedem Projekt und natürlich auch viele aus seinem neuen Album. Die Auswahl ist perfekt!
Basketball und Beats
Es sind fast nur Jugendliche und generell eher junge Leute da, was recht gut ist, da ich mich nicht fehl am Platz fühle. Es ist eine recht bunte Mischung aus Fans. Der Stimmungswechsel von den Voracts zu Sainté ist ein bisschen komisch gewählt da noch alle sehr viel Energie haben und Sainté eine eher entspannte Stimmung verbreitet. Das wirft das Publikum ein wenig aus der Bahn. Dennoch kommt gute Stimmung auf! Bei der Hälfte der Show wird ein Basketballkorb aufgebaut und es werden Basketbälle in das Publikum geworfen. Wer trifft, bekommt Free Merch!
Fehler im Sound aber nicht im Vibe
Trotz schnarrenden Vocals, die das erste sind, was man hört, geht die Crowd voll ab bei dem Song „stylin’“. Nach der Hälfte muss er aber trotzdem aufhören, da die Sounds so schlimm sind, dass man den Song nicht mehr richtig hören kann. Nach ein paar Minuten wird der Sound es gefixt und der Song wird noch mal richtig performt.
Was ist denn hier los
Der Sound ist generell nicht gut, da die Musik viel zu leise und der Sainté viel zu laut ist. Hinter dem Hauptact stehen komischerweise noch zehn weitere Personen, die keine Musik machen. Dass die dort stehen und abhängen, verwirrt mich ein wenig. Schlimm ist es aber nicht.
Ein Ende mit Energie
Der Song „MVP“ aus seinem neuen Album ist an diesem Abend der letzte und hypt nochmal alle auf. Als er geht, kommen der DJ mit seiner Begleitung auf die Bühne und legen noch einmal auf und alle gehen sehr ab und machen einen Moshpit während „Fe!n“. Dann ist aber wirklich Schluss und der DJ motiviert die Leute, tatsächlich zu gehen.
Ein gelungener Abend mit kleinen Makeln
Es war ein sehr schöner Abend mit vielen guten verschieden Stimmungen, auch wenn sie nicht immer perfekt zueinander gepasst haben. Ich fand es sehr schön, dass Sainté kleineren Artists die Möglichkeit gegeben hat, eine größere Zuhörerschaft zu finden, indem er sie mit auf seine ganze Europa Tour nimmt. Wäre der Sound besser gewesen und hätte man auf die Stimmung der Songs geachtet, dann wäre es wahrscheinlich der perfekte Konzertabend geworden! Die Location ist sehr klein und lässt normalerweise eher Artists anderer Genres dort auftreten, weshalb wahrscheinlich die Probleme mit dem Sound aufkamen. Trotzdem! Wenn Sainté das nächste Mal wieder herkommt, werde ich wieder vorne dabei sein. Jetzt ist seine Tour leider zu Ende, aber die nächsten Konzerte werden mit Sicherheit spontan in England sein oder wir warten auf das nächste Album!