Seit dem 20.07.2022 gibt es neue Musik von Diana Goldberg. ‘BLOSSOM IN THE DARK’ heißt die brandneue EP der münchner Künstlerin und liefert uns feinsten Alternative-Dark-Pop. Zusammen mit Diana Goldberg durchleben wir beim Hören der EP den Niedergang einer toxischen Beziehung, das Aufsteigen des eigenen Selbst und gleichzeitig das In-seinen-Gedanken-gefangen-Sein.
In den Texten finden wir Wahrheit, in den Melodien Trost. ‘SAME OLD SORRY’ ist der erste Track. Beim Hören befinden wir uns zusammen mit Diana Goldberg im Teufelskreis einer Beziehung, die Versprechen und Vertrauen immer wieder aufs neue bricht. Dann versuchen wir uns in unserem Zorn aus den bisherigen Umständen zu reißen und es wird blutig in ‘DRIPPING IN MY BLOOD’. Langsam aber sicher kommen wir dem Wendepunkt näher und fokussieren uns in ‘FOCUS…’ ganz auf uns selbst. Doch nicht nur das, sondern auch die Erkenntnis zur Selbstakzeptanz tritt zum Vorschein: “Now I know I couldn’t love you if I never loved myself”. Aber wären da nicht immer diese kleinen plagenden Kreaturen in Form von Gedanken, denn vor denen ist niemand sicher: ‘BLOSSOM IN THE DARK’.
VPBy x untoldency
Passend zum EP-Release haben wir noch ein Interview für euch! Anschauen könnt ihr es hier ebenfalls, denn dieses Interview ist das vierte der Kooperationsreihe VPBy x untoldency.
Am 24.04.2022 habe ich Diana Goldberg, im Rahmen der durch BY.on geförderten Bavarian Export Session, auf dem c/o Pop Festival in Köln zu einem Interview getroffen. BY.on ist das Spitzenförderprojekt des Verband für Popkulur in Bayern e.V.s (VPBy) für Newcomer:innen aus Bayern.
Diana Goldberg im Interview
Amélie: Hallo liebe Diana! Vielleicht möchtest du dich zu aller erst vorstellen.
Diana Goldberg: Hi, ich bin Diana Goldberg und komme aus München. Ich mache Alternative-Dark-Pop und mich gibt es seit 2020.
Amélie: Sehr cool. Du hattest ja gerade deinen Auftritt. Da haben wir auch deine Single ‘FOCUS…’ gehört. Worum geht es in dem Track?
Diana Goldberg: Bei ‘FOCUS…’ geht es darum, dass man nach einer toxischen Beziehung, die man beendet, endlich den Fokus wiederfindet. Und zwar, dass der Fokus oder die Priorität auf einem selbst liegen sollte und nicht darin, andere zu daten oder sein Glück woanders zu finden, sondern einfach sich selbst zu lieben und sich selbst zu akzeptieren. Ganz nach dem Motto: “thanks for teaching me that I should be with no one else” und “focus on myself”, so die Key-Message von dem Song.
Amélie: Ja, voll wichtig! Wie schreibst du Songs? Entwickelst du Ideen alleine oder schreibst du mit deinem Produzenten zusammen?
Diana Goldberg: Also meistens ist es so, dass ich mich ans Klavier setze und dann einfach eine Melodie entsteht oder ich einfach ein bisschen rum klimpere und Melodien finde, die mich für Songs inspirieren. Ich habe immer mein Handy auf Sprachmemo und nehme das einfach auf und lass mich fallen. Also im Endeffekt weiß ich dann, was ich da verarbeitet habe und es ist wie so eine Art Therapie für mich, weil meistens weiß ich nicht, was ist das, was mich wirklich belastet. So ist auch “SAME OLD SORRY” entstanden, weil ich mich wirklich emotional so traurig gefühlt habe nach dieser Beziehung. Ich hab mich ans Klavier gesetzt und der Text ist wie von alleine entstanden.
Dann verfeinere ich das ein bisschen mit Joseph, meinem Co-Writer und Produzenten, und auch Paris. Also ich habe ein kleines Team mit denen ich das re-worke, aber so die Grundidee des Songs entsteht schon im Voraus und die Vision dafür am Klavier.
Mental Health
Amélie: Wir haben eben über ‘FOCUS…’ gesprochen. Der Song hat ein bisschen BY.on-Bezug. Bei einem Mental Health Seminar des Förderprojekts haben wir über Routinen vor der Show gesprochen. Hast du bzw. deine Band ein Ritual vor der Show?
Diana Goldberg: Ja, tatsächlich haben wir so eine Playlist, die wir eigentlich immer am Tag vor der Show hören. Da hat jeder verschiedene Songs rein gewürfelt. Zum Beispiel “Feel Good” von Gorillaz und einfach ein paar Songs, die wir feiern. Und kurz vor der Show machen wir ein paar Warm-Ups, um alles zu aktivieren und sind beisammen und fokussieren uns auf den Auftritt. Das habe ich auch aus dem Seminar mitgenommen, dass man sich einfach auch die Zeit nimmt, nicht stressig in den Auftritt reinzugehen, sondern sich ein Ritual gemeinsam erschafft, das für alle passt und das jeder irgendwie feiert. Dann hat man Spaß und geht mit so einem guten Gefühl in den Gig.
Amélie: Mega cool, dass ihr etwas gemeinsames gefunden habt! Apropos BY.on, was bedeutet die Förderung für dich?
Diana Goldberg: Also ich habe wirklich das letzte Mental Health Seminar mega genossen. Ich hatte eine schwierige Phase vor diesem Workshop und es hat mir total viel geholfen, Tools zu lernen, die selbstverständlich sind, aber die man manchmal vergisst. Wie die Bauch-Atmung, dass man einfach tief ein und ausatmet und dann ist das Problem schon nicht mehr so groß. Man macht sich ja auch wenn man sich stresst oder nicht auf sich achtet, viel mehr Sorgen und ist dann nicht ausgeglichen. Das Coaching-Angebot von BY.on schätze ich mega und auch sich zu vernetzen mit anderen aufstrebenden Bands aus Bayern, die viel touren, das ist richtig cool. Also das ganze Netzwerken, das Community-Feeling, dafür bin ich mega dankbar. Auf dem c/o Pop Festival bin ich ja auch Dank des VPBy. Endlich gibt es echt viele Möglichkeiten auch mehr live statt zu finden.
Amélie: Voll schön. c/o Pop hast du schon erwähnt. Wie ist es für dich hier zu sein?
Diana Goldberg: Mega nice! Wir sitzen einfach mal in der krassesten Location ever (lacht). Wir haben hier in so einer Art Vintage-Laden gespielt. Hier sind auch überall selbst geschneiderte Sachen. Generell auch die Möglichkeit easy Door-zu-Door bei anderen Bands zuzuhören. Der Vibe ist richtig cool, alle Leute sind gut drauf. Man lernt viele andere Musiker:innen kennen. Und es ist ein schönes Gefühl, wieder mal auf einem Festival zu sein und auch zu spielen.
kurze Frage – ein Wort
Amélie: Ich habe jetzt noch eine kleine Quickfire-Runde vorbereitet – “kurze Frage – ein Wort”. Wer ist dein absolutes Vorbild?
Diana Goldberg: Wenn ich ein Vorbild nennen würde, dann ist es meine Mutter und meine Oma.
Amélie: Deiner Meinung nach dein bester Song live?
Diana Goldberg: ‘BLACKBLUEYELLOW’.
Amélie: Der war beim Auftritt auch mega!
Diana Goldberg: Ja, jeder hat mitgesungen, das war Hammer!
Amélie: Und dagegen: beste Studio Produktion?
Diana Goldberg: Ein Song, der rauskommen wird. Der heißt ‘DANCE ON THE BATTLEFIELD’. Generell der Song fängt super stark an, sehr reduziert und dann ist der Chorus riesig und wir haben einfach super viele geile Sachen gemacht, was die Produktion angeht. Wir haben zu dritt einen Chor nach produziert! Wir waren dann zusammen im Studio und haben einfach den Chorus laut eingesungen von so verschiedenen Positionen. Und ganz hinten versteckt ist auch Schwanensee, das Sample. Das hört man im allerletzten Chorus und deshalb definitiv einer der besten produzierten Tracks.
Der Song kam jetzt mit der EP im Juli raus, also unbedingt reinhören! Findet ihr das Schwanensee-Sample?
Amélie: Jetzt Entscheidungsfrage: Köln, Berlin oder München?
Diana Goldberg: Oh, schwierige Frage. In München bin ich zu Hause. Deshalb München. Aber Berlin ist auch… Sehr, sehr schwierig (lacht). Ich bin in München und in Berlin zu Hause. Aber wegen Family würde ich sagen München.
Amélie: Wenn du das schon verraten kannst, wie viele Releases stehen dieses Jahr noch an?
Diana Goldberg: Also meine Ep steht jetzt im Juli an. Mit ihr kommen sechs neue Songs raus und dann gibt es noch nach dem EP-Release was im Herbst. Aber ich kann noch nicht genau verraten, was, weil ich das noch ein bisschen auswählen muss. Also auch, in welche Richtung ich gehe, denn es wird eine neue Richtung. Die wird schon ein bisschen angeteasert in der EP. Und jetzt schaue ich mal, welche Songs ich dafür zusammenwürfel.
untold story
Amélie: Da sind wir sehr gespannt! So jetzt als letztes ist die untold story an der Reihe. Hast du für uns eine witzige unerzählte Story parat?
Diana Goldberg: Ich war mit Freunden im Urlaub und wir haben uns so einen heiligen Ort, also was Kulturelles angeschaut. Ich bin so ein Tollpatsch, mir passieren immer Dinge, die anderen nicht passieren (lacht). Dann standen wir in einer Schlange, um überhaupt in diesen Ort reinzukommen. Plötzlich höre ich nur einen komischen Ton und irgendwas wird feucht von oben und dann fasse ich mir auf die Haare und dann hat einfach eine Taube auf mich draufgeschissen (lacht). Das war total ekelhaft, aber natürlich versuche ich Sachen immer positiv zu sehen und ich hab dann so ein Mindset, was dann sagt: “Hey, gar nicht so schlimm, weil im Endeffekt bringt es bestimmt Glück” (lacht). Eigentlich sollte ich dankbar sein?! Jaa, I guess thats my untold story (lacht). Jetzt weiß das auch die Welt;))
Amélie: Okay, dann schließen wir mit dieser Story mal ab (lacht). Danke dir für deine Zeit!
Diana Goldberg: Ja, danke dir für das liebe Interview, hat Spaß gemacht!
Foto Credits: Plot Twist Productions / Edit von Diana Goldberg