Musik, voller Leichtigkeit, Hoffnung und träumerischer Nostalgie, die dir hilft loszulassen und ein Gefühl von Wärme schenkt: So klingen die Songs von Willow Parlo. Die Band aus Hamburg veröffentlichte mit „Silver Screens“ im vergangenen Jahr ihren ersten Song und landete damit direkt auf dem Radar aller Indie-Newcomer*innen-Liebhaber*innen. Jetzt legen die vier Musiker nach und veröffentlichen am 8. Dezember ihre nächste EP „See U Whenever„. Warum diese so anders klingt als die erste EP, was die Band inspiriert hat und warum „My Fathers Eyes“ der persönlichste Song – der Lieblingssong der Band – ist, verraten sie im Interview.
Willow Parlo im Interview
Anna: Hi,schön, dass ihr die Zeit gefunden habt, euch mit mir zu treffen. Möchtet ihr euch zu Beginn einfach alle einmal vorstellen?
Noemi: Ich bin Noemi. Ich spiele Gitarre und singe.
Jan: ich bin Jan und ich spiele Schlagzeug.
Björn: Ich bin Björn und ich spiele Bass.
Marco: Ich bin Marco und ich spiele die Ukulele. Nein, Quatsch, die Gitarre.
Anna: Perfekt, danke! Wie geht es euch?
Noemi: Also mir geht es, uns geht es gut. Wir sind gerade in den Vorbereitungen für unsere Veröffentlichung. Deswegen gibt es viel zu tun und wir haben auch noch ein paar Konzerte vor uns. Deswegen geht alles gerade ein bisschen drunter und rüber, aber es ist auch irgendwie aufregend und wir freuen uns auch noch darauf, was kommt bis Ende des Jahres.
Wie aus ein paar Demos eine Band wurde
Anna: Jetzt würde ich gerne nochmal ganz vorne anfangen, weil es euch als Band in dieser Konstellation erst seit anderthalb Jahren gibt. Wie kam es – wie ist Willow Parlo entstanden?
Jan: Gute Frage. Eigentlich hat es ja mit euch beiden, also mit Noemi und Marco angefangen, die so zusammen irgendwie so Demos geschrieben haben. Erstmal eigentlich ohne so ganz konkretes Ziel oder auch so ein Band-Konstrukt im Hinterkopf. Und dann sind Björn und ich dazu gekommen und dann hat sich das irgendwie immer mehr so verfestigt. Gerade in der Zeit der Pandemie haben wir dann einfach viel Zeit gehabt, uns irgendwie so mit der Musik auseinanderzusetzen und da irgendwie konkretere Songs zu schreiben. Dann hat sich einfach ein konkreteres Bild entwickelt. Und da sind auch die Songs der ersten EP entstanden, die wir dann auch in der Corona Zeit aufgenommen haben.
Anna: Die nächste Frage stelle ich nur noch super selten und ihr könnt gerne sagen, wenn ihr sie nicht beantworten wollt.
Marco: Ich weiß, welche Frage kommt: Wie wir auf unseren Namen gekommen sind – richtig?
Anna: Genau! Ich stelle die Frage eigentlich nur noch selten, aber heute dachte ich mir zur Abwechslung mal: Warum eigentlich nicht!
Noemi: Ja, in letzter Zeit wurde ich das witzigerweise öfter mal gefragt und dann hat mir irgendjemand danach mal gesagt, dass die Story eigentlich total langweilig ist. Also sollte ich es vielleicht doch nicht erzählen.
Anna: Ach Quatsch, das ist ja alles Ansichtssache.
Noemi: Also wir haben ja eine ganz romantische Geschichte: unsere romantische Version ist, dass wir uns in der Corona-Zeit, weil man sich nicht drinnen privat treffen durfte, draußen im Park unter einer Weide getroffen haben und „geparled“ haben. (lacht) Also von dem italienischen Wort parlo – das heißt sprechen … und Willow Parlo dadurch entstanden ist. Auf der anderen Seite ist es aber auch irgendwie einfach ein Eigenname, was so ein bisschen das Ziel war in der Namensfindung. Ich persönlich fand es schön, wenn er aus zwei Teilen besteht und dass man mehr hineininterpretieren kann. Es könnte eine Person sein oder auch eine Band – man weiß es nicht.
Jan: Ganz genau. Ich kann mich auch noch erinnern, dass wir noch was gesucht haben, wo man noch nicht so direkte Assoziationen mit hat. Irgendwie ein Wort, wo man merkt, das könnte vielleicht in die und die Richtung gehen, sondern dass man halt irgendwas findet, wo man sich seine eigenen Assoziationen zu herstellen kann. Es ist auch ein gewolltes Spiel damit, ob nicht Noemi als Sängerin vielleicht auch Willow Parlo sein könnte – also Willow Parlo als Person.
Björn: Bei Autovermietungen sind wir auch schon bekannt als Herr Parlo, Herr Willow Parlo. (lacht)
Anna: Ich finde das jetzt gar nicht so langweilig! Wenn wir jetzt mal zurückblicken auf euren ersten Release zu „Silver Screens“ – wie fühlt ihr euch jetzt damit? Wie blickt ihr jetzt auf die Zeit zurück?
Jan: Ich fand es wahnsinnig spannend, weil das ja das erste Mal war, dass wir mit der Musik, die wir gemacht haben, an die Öffentlichkeit gegangen sind. Das war eigentlich wie eine Geburt, weil vorher haben wir zwar für uns diese Musik gemacht, aber es kannte keiner, es wusste keiner davon. Und das war dann halt so dieses, dieses Heraustreten an die Welt da draußen. Und ich weiß, dass es irgendwie wahnsinnig spannend war und aufregend. Wir wussten halt irgendwie nicht, was zurückkommt, ob die Leute es gut finden, ob sie es schlecht finden.
Marco: Ich finde jetzt auch retrospektiv betrachtet, haben wir ganz schön lange an den Sachen rumgeschraubt, bis sie dann so geworden sind, wie sie jetzt sind. Und es hat uns schon recht lange auch begleitet. Wie du sagst, das war wie so eine Geburt. Deshalb war es für mich persönlich einfach total erleichternd. Wir können da jetzt nicht mehr noch neue Gitarren aufnehmen, können da nicht mehr neue Spuren aufnehmen, können am Mix nichts mehr ändern. Das steht jetzt einfach so.
Warum es zwei Versionen von „Silver Screens“ gibt
Anna: Aber ihr habt ja auch zwei Versionen von dem Song, also die Single Version und die EP Version. Was steckt dahinter? Wart ihr euch nicht einig?
Jan: Das war einfach nur so ein Zeit Ding, weil das Label dann meinte, dass gerade über Streaming Services besser läuft und sogar im Radio, wo der Song halt irgendwie auch erstaunlich gut gespielt wurde. Ich glaube die EP Version ist vier Minuten fünfzig oder so, also geht fast an die fünf Minuten – und das ist blöd gesagt einfach zu lang.
Noemi: Aber wir hängen halt so daran.
Björn: Also der Tipp von uns ist: Die lange Version ist der Song!
Noemi: Für mich fehlt auch textlich irgendwie bei der verkürzten Version ein wichtiger Teil der Aussage.
Björn: Würden wir das nochmal machen? Zwei Versionen von einem Song?
Noemi: Nee, ich glaube irgendwie nicht.
Marco: Nee. Entweder man sagt so „Scheiß drauf“, dann ist der halt so lange wie er lang wird oder man lässt es.
Noemi: Und wir hatten auch einfach wenig Ahnung, wie man es jetzt richtig macht. Da nimmt man natürlich auch Tipps an und versucht es überhaupt erstmal hinzubekommen. Und es bestimmt auch ganz gut in dem Fall als erstes so eine Version, die leichter verdaulich ist, rauszuhauen als erstes Hallo.
Anna: Wenn ihr eurer Musik ein Genre-Label aufsetzen müsstet, welches wäre das?
Noemi: Ich finde es hat sich ein bisschen verändert. Am Anfang wurden wir voll in den Dream Pop eingeordert. Bei dem was jetzt kommt ist es aber nicht mehr ganz so richtig. Ich finde Dream Pop ist schon wirklich sehr speziell. Den hört man raus und wenn der wegfällt, dann kann man sich eigentlich auch nicht mehr als Dream Pop Band bezeichnen. Und ich finde mittlerweile ist es eher: Dreamy melodic indie Pop mit so amerikanischer Rockmusik – also Einflüssen davon. Aber ich finde, dass es eigentlich keine so super spezielle Genre Bezeichnungen braucht dafür, sondern ein Mischmasch ist.
Anna: Eure erste EP kommt sehr verträumt und eher langsam daher. Im Gegensatz dazu steht für mich ein bisschen die zweite, kommende EP. Die Songs sind eher uplifting und irgendwie lauter. Welche Entwicklung steckt bei euch dahinter, dass das jetzt so ein Unterschied war?
Jan: Ich glaube, der große Unterschied war, dass die erste EP ein bisschen jammiger entstanden ist. Da haben wir einfach viel Zeit im Proberaum verbracht und haben diese Songs gemeinsam gespielt und entwickelt. Und jetzt bei dieser neuen EP ist es irgendwie ein bisschen konzeptioneller. Zumindest wollten wir etwas schaffen, dass den Kern des Ganzen trifft und halt nicht mehr so rumschweifen und das einfach so ein bisschen konkreter gestalten. Also sowohl die Texte als auch die Musik ist alles ein Hauch konkreter.
Noemi: Aber in erster Linie hängt es ja auch damit zusammen, dass man in der Anfangszeit einfach wirklich seinen Sound finden musste – es klingt klischeehaft, aber so ist es. Und ich glaube, dass mit der Zeit auch einfach mehr Selbstbewusstsein dazu kommt. Ich persönlich habe in diesem Prozess eine viel genauere Vorstellung bekommen von dem, was mir auch liegt und wo ich mich eigentlich auch schon immer zu Hause gefühlt habe.
Jede EP spiegelt eine Lebensphase der Bandmitglieder wieder
Anna: Spiegelt sich das auch thematisch in den Lyrics wieder?
Noemi: Irgendwo schon. Auf der ersten EP ging es deutlich um eine Art Hilflosigkeit. Und ich glaube, das hat sich auch im Gesamtpaket bemerkbar gemacht. Und bei den neuen Sachen glaube ich nicht, dass es jetzt alles nur happy und straight forward Texte sind. Aber es ist schon, wie du schon meintest, mehr uplifting und auch irgendwie ein bisschen mehr zuversichtlich. Aber ich würde wirklich sagen, auch da selbstbewusster. Wir haben uns weiterentwickelt und jede EP spiegelt da auf eine Weise eine Lebensphase wieder.
Anna: Habt ihr auf der neuen EP einen Lieblingssong? Wahrscheinlich werden es unterschiedliche sein, aber wenn ja – warum?
Jan: Bei mir wechselt das witzigerweise immer. Zu Beginn war es auf jeden Fall „Can’t Get Enough„, als der gerade frisch war, weil er von der Art her sehr frisch ist und wir auch so in den Aufnahmeprozess gegangen sind. Aber ja, das wechselt immer wieder.
Noemi: Das ist aber auch einfach unsere Pop-Single! Ich habe tatsächlich einen ganz klaren Lieblingssong und das ist auch der Wichtigste und der Persönlichste: „My Father’s Eyes“.
Björn: Da schließe ich mich an!
Marco: Ich auch!
Anna: Wie kommt’s?
Noemi: Ich glaube einen so persönlichen Song habe ich textlich noch nie geschrieben und haben wir so auch bisher nicht veröffentlicht. Es hängt damit zusammen, dass Jan’s Vater vor knapp zwei Jahren plötzlich verstorben. Irgendwie ist dieser Song so ein Teil von dieser ganzen Zeit. Aber ich finde ihn einfach wirklich warm und schön gewandt. Ich merke auch, dass er mir auch persönlich gut tut.
Jan: Es ist auch eine Widmung an den Menschen, was es auch musikalisch zum Beispiel sehr inspiriert hat. ich habe damals das Instrumental, kurz nachdem das passiert ist, selber gebaut. Das war für mich auch neu, weil ich Schlagzeuger bin und normalerweise keine Gitarre in der Hand habe. Aber da hatte ich irgendwie dieses Bedürfnis, das in Musik zu verpacken. Inspiriert ist es durch die Band The War On Drugs, weil mein Papa und ich waren beide riesengroße Fans. Dann war mein Ziel, ihm einen Song zu widmen, den er, glaube ich, selber total gerne gemocht hätte. Und dann habe ich probiert, diesen Vibe von der Band aufzufassen, aber dann trotzdem gemeinsam mit den anderen etwas eigenes draus schaffen. Genau dadurch ist halt irgendwie auch so ein bisschen das Herzstück der EP geworden – tatsächlich auch Namensgeber der EP. Da ist ja die Textzeile „See You Whenever your face is changed but I see it in mine“ – danach ist die EP „See U Whenever“ benannt.
Anna: Wie hat deine Familie darauf reagiert, als du gesagt hast, du hast einen Song über deinen Vater geschrieben?
Jan: Die wissen das noch gar nicht so richtig. Das wird noch eine große Überraschung. Ich glaube, ich habe das schon mal irgendwann angesprochen.
Noemi: Die haben den schon mal live gehört.
Jan: Ja, man hört ja live meistens jetzt nicht so genau auf die Texte. Und ich glaube ich, ich hab meiner Mama das auch schon mal erzählt. Sie hat mich sowieso was das Musik machen angeht, immer total unterstützt und für sie ist es einfach schön, dass das auch so festgehalten wird. Meinem Papa war es immer total wichtig und er fand es toll Musik zu machen und dass ich Musik mache.
Noemi: Der war auch immer bei allen Konzerten. Deswegen ist das irgendwie auch echt ein Tribut.
„Wir hatten für jeden Song einen Tag Zeit“
Anna: Das ist eine schöne Geschichte. Ich glaube das ist jetzt auch mein Lieblingssong. Ich möchte noch ein bisschen auf den Entstehungsprozess der EP eingehen. Gab es irgendwelche Schwierigkeiten beim Aufnehmen oder Schreiben oder sich einig werden?
Noemi: (lacht und schaut Björn an) Anscheinend waren da verschiedene Wahrnehmungen. Ne, aber ich muss aber sagen, ich finde, beim Recording hatten wir gar keine Struggles. Aber es war eigentlich auch so eine Kamikaze Aktion, weil wir innerhalb von fünf Tagen fünf Songs aufgenommen haben und das auch noch in einem Studio, was eigentlich gar kein Studio war, sondern eine alte Schule in Niebüll. Also es ist schon das Watt’n Sound Studio, aber es ist jetzt nicht ein ausgestattetes professionelles Tonstudio. Wir haben eigentlich für jeden Song einen Tag Zeit gehabt.
Jan: Genau, dazu muss ich aber auch sagen, dass wir jetzt nicht mit fertigen Songs ins Studio gegangen sind und sie aufgenommen haben, sondern auch an den Tagen selbst immer noch viel passiert ist, was das Arrangement angeht. Teilweise wurden komplette Parts entweder rausgeschmissen oder neu arrangiert. Aber das ist auch eigentlich sehr organisch entstanden.
Marco: Generell finde ich das aber auch wichtig, dass man sich selbst auf die Probe stellt. Wenn man zum Beispiel etwas rauskürzt und dann am nächsten Tag merkt, dass man den Teil vermisst und er einfach reingehört – dann kann man das auch wieder ändern. Dann hat man es wenigstens einmal auf dem Prüfstand gehabt.
Nostalgie-Gefühle garantiert bei diesem 90er-Coversong
Anna: Ich habe euch dieses Jahr zwei Mal live auf Festivals gesehen und war ihr habt in beiden Shows eine Cover- Version von „I Love You Always Forever“ von Donna Lewis gespielt. Ich liebe die Version sehr. Aber wie kommt es dazu? Warum gerade der Song?
Noemi: Ich finde den Song geil. Ich fand den schon immer geil. Das ist einer der Songs, die irgendwie so einen wahnsinnigen Nostalgie Charakter der 90er haben, aber gleichzeitig noch nicht so überhört ist. Es ist keiner dieser typische Partyhits.
Jan: Aber trotzdem finde ich es immer krass, wie den jeder wieder erkennt. Immer wenn man den Song anderen Leuten gezeigt hat, waren alle so: „Ach ja, stimmt, geil, den gibt’s ja auch noch!“ Irgendwie so ein vergessenes Stück Musik gewesen, was halt so super präsent in einer ganz bestimmten Zeit war, dann aber auch irgendwie wieder nicht. Aber bei allen passiert irgendwas, wenn sie den hören.
Noemi: Wir hatten halt Bock, ein Cover zu machen. Es ist ja auch gerade reizvoll und auch der Sinn, dass es bei den Leuten, die dir zuhören, was aufbricht. Ich freue mich auch persönlich selber immer darüber, wenn jemand ein Cover geil spielt. Auch als eher noch unbekannte Band macht es was mit dem Publikum, wenn das spielt nachdem man vorher nur seine eigenen Songs gespielt hat. Da ist das irgendwie manchmal auch so ein Türöffner.
Anna: Hattet ihr dieses Jahr eine Lieblingsshow? Wenn ja, welche war das?
Marco: Meine Lieblingsshow war in der Kirche, beim Reeperbahn Festival. Das war richtig, richtig schön. Das war einer, fand ich, unserer coolsten Gigs. Das Ambiente war richtig schön und besonders irgendwie.
Björn: Voll. Und ich fand das Kiez Kultur Festival in Hannover auch richtig schön. Einfach weil es so ein tolles Festival ist. Und weil wir kurz dachten, es kommt niemand und dann auf einmal war es voll.Zur
Noemi: Zur Kirche nochmal – das ist mir gerade noch eingefallen: Da haben wir ja auch „Godless“ gespielt und ich habe halt hoch geguckt und genau an dieser Empore hing ja dieser gigantische Jesus an der Decke und ich musste fast lachen. Es war strange. Man spielt den Song „Godless“ und schaut dabei auf Jesus – schon weird.
Anna: Habt ihr einen Flinta-Artist, den ihr momentan besonders feiert?
Noemi: Ja, sehr viele.
Anna: Okay, dann deine Top Drei!
Noemi: Also einmal so low-key und friends-mäßig auf jeden Fall Brockhoff, Blush Always und gerade stehe ich auch auf Girl in Red und Japanese House.
Marco: Für mich auf jeden Fall Little Simz.
„The books we never read“
Anna: Ok, jetzt habe ich noch eine etwas philosophische Frage. Die habe ich bisher nur den Ottolien gestellt, aber ich dachte es ist mal wieder Zeit: Wenn eure Band-Story oder ihr als Gruppe ein Buch wäret, welchen Titel hätte es?
Noemi: Boah, krasse Frage. Da müssen wir kurz drüber nachdenken. Ich glaube, unser Buch hat einen sehr langen Satz, wahrscheinlich eher auf Englisch.
Jan: Oder wäre es ein Gedichtband? Das wäre dann wieder was anderes, aber sowas wie: Gesammelte Werke von Willow Parlo.
Noemi: Ich finde es schwer zu sagen. Ich könnte mir wirklich vorstellen, bei der Musik, die wir machen, dass es kein klassischer Buchtitel wäre, sondern irgendwie ein lyrischer Satz oder so was.
Jan: „The books we never read“ – das ist eine Textzeile aus „Silver Screens“. Das finde ich nice.
Anna: Ich würde es kaufen! Ok, ich komme zu meiner letzten Frage. Das ist bei uns immer die Kategorie der untold story. Was ist eure untold story
Jan: Hm, also die Geschichte zu „My Fasters Eyes“ ist tatsächlich noch nie irgendwo aufgetaucht. Das ist eine untold story.
Noemi: Ja, stimmt. Tatsächlich ist mir das auch als allererstes eingefallen.
Noemi: Also ich könnte natürlich über meine Fähigkeit, Metal-Mikrofone zu zerstören sprechen. Also Metal-Mikrofone sind eigentlich unzerstörbar. Ich weiß auch nicht, wie ich das immer schaffe. Ich singe nur hinein mit meiner zarten Stimme und dann macht das Puff und irgendwie geht’s kaputt.
Marco: Ja, generell hat Nono so eine Angewohnheit, dass sie immer kaputtes Equipment kauft oder dass es dann irgendwie kaputt geht, meistens glücklicherweise in der Garantie-Zeit.
Noemi: Ich habe halt zweimal ein Neues bekommen und beide hatten den gleichen Fehler und ich bin zurück in den Laden gegangen, habe es denen gegeben, die haben es da ausprobiert, es funktionierte einwandfrei. Und dann habe ich trotzdem Neues mitbekommen und das Gleiche ist wieder passiert. Ich habe schon sehr viel kaputt gemacht. Aber genau verstehe ich es auch nicht.
Anna: Ja, das ist tatsächlich mysteriös. Vielleicht einfach schlechtes Mikrofon-Karma? Danke für’s Teilen der Geschichte und danke euch für das Interview!
Jan: Danke dir!
Noemi: Danke für das schöne Interview. Wir sehen uns!
Die EP „See U Whenever“ kommt zwar erst am 8.12. raus, aber hier könnt ihr euch schonmal mit den ersten drei Songs der EP einstimmen. Außerdem spielt Willow Parlo am 15. Dezember eine Release-Show zur EP in der Molotow Sky Bar in Hamburg, also alle hin da!
Fotocredit: Nilo Yamandi