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Jubiläumsedition und letzte Tickets: Das Stadt Ohne Meer Festival geht in die 5. Runde

Fast genau 10 Jahre ist es nun her, dass OK KID ihren Song Stadt ohne Meer als Ode an ihre Heimatstadt Gießen veröffentlichten. Außerdem ist es nun 5 Jahre her, dass sie sich dazu entschlossen der oft so grauen Stadt einen frohen Pinselstrich zu verpassen. Das Stadt ohne Meer Festival entstand aus einer witzigen Idee der Band heraus und entwickelte sich mittlerweile zu einem bekannten Bestandteil der deutschen Musikszene, der Fans aus allen Ecken des Landes nach Mittelhessen lockt. Am 09. und 10. Juni feiert das Festival nun seine Jubiläumsedition. Wieso ausgerechnet für dieses Festival entscheiden und nach Gießen anreisen?

Das Festival schafft es immer wieder, sich die beliebtesten, angesagtesten Acts aus verschiedenen Musikrichtungen für sein Line Up zu schnappen, dabei aber sorgfältig auszuwählen: Acts wie Giant Rooks, Edwin Rosen, Mia Morgan, Blond, JEREMIAS, Mine, Schmyt, Nura, Leoniden standen bereits auf dem Programm. Auch Newcomer*innen mit Wachstumspotential, sowie lokale Bands bekommen jedes Jahr die Möglichkeit sich dem Publikum zu zeigen. Dabei sind erfreulicher Weise weibliche, wie männliche Acts ausgeglichen vertreten. Somit wird ihnen die Plattform, die ihnen zusteht, geboten und dem Publikum ein vielfältiges Programm, das zum Tanzen, Feiern, Entspannen und Entdecken einlädt. Das beste ist: Man muss sich nicht entscheiden! Denn die musikalischen Acts überschneiden sich dank abwechselndem zwei-Bühnen-Konzept nicht. Die kleine, intime Schwätzer Stage und die große Elefantenklo Stage, benannt nach den, zugegebenermaßen unschönen Sehenswürdigkeiten Gießens, bieten durchgehendes Programm an und verhindern das übliche Rennen von Bühne zu Bühne.

Selbstverständlich darf auch ein ein Auftritt von OK KID selbst nicht fehlen, die jedes Jahr überwältigt lächelnd und stolz das Gelände bemustern. Und jedes Jahr aufs Neue hält die Band, die vor Ideen immer sprudelt, besondere Überraschungen für die Festivaltage parat. Was aus einem kleinen Tagesfestival entstand, entwickelte sich mittlerweile zu zwei vollen Tagen Action inklusive benachbartem kleinen Campingplatz. Doch das Stadt ohne Meer Festival bleibt sich trotz Optimierung stets treu – Es findet immer noch auf dem selben, übersichtlichen Gelände statt und der sympathische DIY-Charme bleibt vollkommen erhalten. Statt ewig langen Wegen und Hektik, fühlt man sich hier wie zu Hause und hat bei lockerer, stressfreier Atmosphäre die Möglichkeit alte und neue Freund*innen zu treffen.

Gießen ist nicht gerade als Kulturmetropole für junge Menschen bekannt und als gebürtige Gießenerin muss ich sagen, das ist den meisten von uns auch klar bewusst. Das Stadt ohne Meer Festival macht keine neue glänzende Stadt aus Gießen, sondern holt eher das Potenzial aus der verstaubten Dachboden Ecke, was schon längst bestand und darauf wartete, entdeckt zu werden und sich anderen zeigen. Vielleicht ist das der Grund, wieso die Motivation und Begeisterung bei Crew und Publikum besonders bemerkbar ist. Burger King, KFC, McDonald’s, Subway. Zugegeben: Wenn man auf der langen Hauptstraße des Schiffenberger Tals in Gießen fährt, gibt es zunächst nicht mehr als das zu sehen. Umso schöner ist die versteckte Idylle dahinter! Neben musikalischem Programm ist auf dem grünen Festival-Gelände auch jedes andere Detail mit Liebe und Mühe durchdacht. Handgefertigte Deko, Mitmach-Aktionen, besondere Essensangebote, Außermusikalisches Programm, Fokus auf Nachhaltigkeit und gemütliche Areas zum Genießen in der Sonne, machen jeden Teil des Aufenthalts angenehm und erinnerungswürdig. Ewige Schlangen an Ständen und zugemüllter Boden, wie es oft auf Festivals üblich ist, sind hier Fehlanzeige.

“Du bist so hässlich und grau, ich glaub’ du stehst auf Beton” – So lauten die ersten Worte im Song Stadt ohne Meer. Und diese werden zumindest an zwei Tagen im Jahr vollständig widerlegt. OK KID haben es gemeistert, das oft scheinbar verlorene Potenzial der Stadt auszugraben und zu gold werden zu lassen. Zwar hat Gießen kein Meer, aber jetzt immerhin das sympathischste, gemütlichste Festival zu bieten. Wer sich davon selbst überzeugen möchte, kann hier noch schnell die letzten Tickets ergattern, denn die gehen schneller weg, als je zuvor:

https://www.stadt-ohne-meer.de

Foto Credits: Jonatan Langendorf

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