Heute haben wir wirklich einen kleinen Rohdiamanten für euch, jedenfalls für diejenigen unter euch, die Fans von Britpop sind: Darcey aus München/Augsburg/Regensburg (wenn man zu fünft ist, darf man aus drei Städten kommen). Die Jungs kombinieren trotzigen Gitarrensound mit Indie-Pop Elementen und all dem Drum und Dran, welches sie ganz kurzerhand auf unseren Radar geholt hat. Ich sage Rohdiamant deshalb, weil sie wirklich noch ziemlich klein sind –das könnt ihr ändern. Darceys neue Single „Jukebox“ feiert bei uns heute Videopremiere und ist, meiner Meinung nach, der perfekte Song, um die Band und ihre Musik sehr lieb zu gewinnen. Und DANN kommt da ja noch das Video hinzu!
„Jukebox ist dieses EINE Lied.“
Tatsächlich möchte ich bevor ich mich in Schwärmereien verliere, euch erstmal das Video ans Herz legen. Alleine auch deshalb, weil ich die belegbare These (Quelle: ich) aufgestellt habe, dass ihr den Song keine fünf Sekunden hören könnt, ohne euch zu denken: geil. Das ist meine These und ich lade euch herzlich dazu ein, sie zu widerlegen:
Wer jetzt fünf Sekunden gehört hat und es nicht mag, muss auch nicht unbedingt weiterlesen (yes, full offense). Ich hab die These jetzt schon mehrfach getestet und bin jedes Mal, wirklich jedes Mal, auf’s neue total hin und weg. Darcey machen alles richtig, diesen Song durch so ein fettes Gitarrenriff zu eröffnen.Ich weiß nicht, wie sie die Gitarre getuned haben, dass es sich so geil anhört, aber nur diese paar Sekunden erwecken in mir sehr viele Gefühle. Und genau das soll Jukebox auslösen. Ich lass dazu mal die Jungs sich kurz selbst zitieren:
„Jukebox ist dieses eine Lied, das einen mit einem positiven Gefühl auf eine alte zerbrochene Liebe zurückschauen lässt. Musik hat etwas Intuitives, das uns dabei hilft, Beschwerlichkeiten zu vergessen und die Momente mehr zu genießen. Jukebox strahlt genau diese Intuition aus.“
Nach dem phänomenalen Anfang gleitet Jukebox in einen Vibe, der sehr an den Indie-Rock aus den 80er und 90er in britischen Garagen erinnert: Britpop halt. Es ist unfassbar zugänglich und strahlt pure Unbeschwertheit aus. Jeder Übergang fühlt sich organisch an und macht einfach Bock, zu tanzen. Und genau darum geht es ja auch in Jukebox. Sich nicht nur melancholisch-beschwert an vergangene Momente und Beziehungen zu erinnern, sondern glücklich in Erinnerungen schwelgen, die mal waren.
‘xcuse me, ich muss mal kurz fühlen
„Es gibt immer dieses eine Lied, das einen mit einem positiven Gefühl auf die alte zerbrochene Liebe zurückschauen lässt“. –Darcey
Das ist meine Überleitung zurück auf’s Video, welches ihr jetzt ja schon geguckt habt. Und ganz kurz unter uns: i felt things. Das Video zu Jukebox folgt einer sehr simplen Story, ist überhaupt nicht aufwendig gedreht und spielt sich auch nur in einem einzelnen Raum ab. Das Video schafft zu zeigen, was der Song in seiner Grundessenz aussagen möchte: Musik ist intuitiv. Gefühle sind intuitiv. Es braucht keine aufwendig erzählte Geschichte, wenn es nur um das Gefühl geht, was Musik in einem auslöst. In diesem Fall war es die romantische Reise in die Vergangenheit eines alten Kegelbahnbesitzer, der mit dem bloßen Anspielen eines Songs auf der Jukebox in seine jungen Erwachsenenjahre zurückkatapultiert wurde. Sobald sich der Raum mit Musik füllt, sieht er Erinnerungen an sich selbst und seine junge Liebe. Es ist diese schöne und dennoch beschwerliche Melancholie, die Darcey da perfekt eingefangen haben. Das sprichwörtliche lachende und weinende Auge. Auch Darcey selbst sneaken sich in die romantischen Erinnerungssequenzen und spielen auf der Bühne den Song, zu dem das Paar tanzt, und machen das Video damit komplett.
Fotocredit: Marion Botsivali und Simon Herdegen