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Emotional und fesselnd —„Kreise“ von SERPENTIN

Die Berliner Newcomerin SERPENTIN veröffentlichte am 8. Januar mit „Kreise“ ihre gefühlvolle erste Single und dazu ein bemerkenswertes Musikvideo. Diese Review dient eigentlich als dringende Empfehlung, also hört und schaut anschließend unbedingt rein.

Vor kurzer Zeit bin ich auf die Debütsingle aufmerksam geworden und sie hat mich direkt mitgerissen. Schon in der ersten Sekunde erklingt die Stimme der Sängerin in einem ernsten Ton, es gibt kein großartiges Intro, man befindet sich direkt mitten in der Geschichte

Die Kreise schließen sich

Eine außergewöhnliche Stimme, wuchtige und melancholischen Melodien, bewegende Texte gepaart mit organischem Schlagzeug und intensiven Synthesizer-Klängen. Die enorme Energie die dieser Song in sich trägt und frei lässt ist überwältigend. In den Refrains hat sich bei mir die Assoziation erweckt, dass das alles mitten in einem unberechenbaren Sturm passieren würde. Für SERPENTIN ist Musik „ein Ort, wo diese Energie sich entladen und zelebriert werden darf. Mit meiner Musik versuche ich für mich und andere genau diesen Raum zu öffnen.“ Und ich finde, das hat hier ziemlich gut funktioniert.

Kreise klingt keines Wegs nach einer Debütsingle einer ahnungslosen Anfängerin. Die Single klingt so stark, dass man davon überzeugt ist: SERPENTIN weiß, was sie macht. Die 24 jährige Musikerin fing schon im frühen Jugendalter an Musik zu machen, um sich weniger allein zu fühlen und mit ihren Gefühlen umgehen zu können: „Ich schreibe Musik, weil ich sie brauche, um nicht überzulaufen.“

Beeindruckt hat mich, dass sie schon mit 14 Jahren begann an genau diesem Song zu schreiben. Nun, 10 Jahre später, schließt sie den Kreis und vollendet ihn. Dementsprechend verarbeitet der Song was in dieser langen Zeit geschah und erzählt eine Geschichte von dem Streben nach Freiheit, Loslassen und ihrem inneren Kind. 

Das Musikvideo bestärkt den Song nur noch mehr in dem, wie er klingt und was er aussagt. Zwischen rot- und orangefarbenen Lichtern sieht man die Musikerin alleine. Sie ist eingewickelt und gefangen in verschiedenen Materialien und Stoffen während sie ebenso versucht sich daraus zu befreien. Kombiniert mit dem äußerst emotionalen Song wirkt es so mutig, so intensiv und treffend, dass es etwas in meinem Inneren berührt hat.

„Ich weiß, du willst frei sein, aber frei sein heißt, sich loszulösen, bevor man wieder Luft holt“

Es passiert so viel, denn der Song baut sich trotz Höhen und Tiefen immer weiter auf. Beim Hören des letzten Refrains hat man das Gefühl, es ist das große Finale, es kommt ein noch größerer Energieschub am Höhepunkt und dann ist plötzlich alles vorbei. Der Sturm legt sich. Somit endet der Song doch noch ganz ruhig und sanft mit Klavierklängen, ebenso wie das Musikvideo, das die Musikerin ruhig sitzend, befreit und nachdenklich zeigt. Auch als Zuhörerin hatte ich das Gefühl, nach vier Minuten Power, am Ende, wenn auch nur kurz, Luft holen zu können und mich zu beruhigen.

Zwar ist Kreise das Ende einer nun abgeschlossenen Geschichte, jedoch bedeutet das gleichzeitig, dass eine neue beginnen kann. Ich werde SERPENTIN definitiv weiter verfolgen und bin sehr gespannt, was für Geschichten sie noch erzählen wird.

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Foto und Video Credit: Fiona Kutscher
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