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SCHMYT im Interview: »Nur schöne Musik reicht mir nicht.«

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Wer ist SCHMYT? Der junge Berliner tauchte fast wie aus dem Nichts auf dem Deutschrap-Radar auf. Als Feature auf Majan’s Single Monoton“, die absolut empfehlenswert ist, machte er das erste Mal so richtig auf sich aufmerksam. Kurz danach erscheint seine erste eigene Single Niemand – und die ist ein absolutes Statement. Alles, was ich in Erfahrung bringen konnte, ist, dass SCHMYT das Soloprojekt von Julian Schmitt ist, der manchen von euch von der Band Rakete bekannt sein könnte. Doch darüber hinaus? Lest hier das Interview mit ihm, in dem er mir ein bisschen mehr über sich und seine Musik erzählt. Denn eins ist gewiss: Von SCHMYT werden wir ganz sicher noch ziemlich viel Gutes hören.

Anna: Als einsteigende Frage: Wie würdest du dich als Künstler und deine Musik für jemanden, der dich noch nicht kennt, beschreiben?

SCHMYT: Ich liebe Geschichten, ich liebe Musik und Kunst. Leider bin ich zu neugierig als dass ich ein Leben mit einem musikalischen Stempel verbringen kann. Es gibt zu viele Dinge, mit denen ich Lust habe zu spielen. Bach ist der König der Choräle, Freddie Mercury ein echter Popstar und Felix Brummer hat die Zeilen, auf die ich neidisch werde. Trap und Autotune sind kreativer als ihr Ruf. Wahrscheinlich könnte man aber behaupten, dass Melancholie, Stimme und Bässe fast immer auftauchen.

Anna: Du warst schon Feature bei namentlichen Deutschrap-Künstlern bevor du deine erste eigene Single veröffentlicht hast. Kannst du ein bisschen aus dem Nähkästchen erzählen, wie die Features zustande kamen?

SCHMYT: Den Song Monoton haben Majan und ich gemeinsam geschrieben. Ehrlich gesagt, kam das ganz unromantisch über einen Verlagskontakt. Im Studio hat es dann einfach gefunkt und der Song war innerhalb von einem Abend fertig … für mich sehr ungewöhnlich. Yassin und ich hätten uns eigentlich schon seit Jahren persönlich begegnen müssen, weil wir auf den kleinen und mittelgroßen Festivals der Republik immer wieder zusammen auf Flyer und Line-Ups standen (ich damals noch mit meiner alten Band). Aber irgendwie sollten wir uns erst 2019 kennenlernen, da ist dann „Taube“ entstanden.

Beides sind jedenfalls tolle Künstler und mit beiden wird in Zukunft noch was passieren!

 Anna: Niemand ist ein sehr aussagekräftige erste Single, die auch mich direkt überzeugt hat. Wie war das Feedback, was du bis jetzt darauf bekommen hast?

SCHMYT: Das Feedback war super, viele Kollegen haben sich euphorisch gemeldet und ich merke an den Online-Reaktionen, dass Niemand wirklich etwas auslöst bei den Hörern. Das freut mich sehr, weil ich lange an Texten sitze und nur schöne Musik mir nicht reicht.

Anna: Erzähl uns ein bisschen zu der Entstehungsgeschichte und Bedeutung hinter Niemand.

Es gibt viele Bücher und Lieder, die sich damit beschäftigen, niemand zu sein. Am prominentesten ist wohl die List von Odysseus, sich vor dem Zyklopen Polyphem als Niemand auszugeben. Auch der Song Stranger von 070 Shake hat mich sehr inspiriert. Zusammen mit dem Gefühl, für jemanden bedeutungslos zu werden (und auch zu fühlen, wie andere für einen bedeutungslos werden!), sind solche Geschichten in meinem Hinterkopf zu diesem Lied zusammengeschmolzen.

Anna: Da kommt doch auch garantiert noch mehr: Worauf können wir uns musikalisch von dir freuen? Macht auch dir Corona einen kleinen Strich durch deine geplanten Promo-Pläne?

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SCHMYT bei dem, was er am besten kann – produzieren

SCHMYT: Ich bin ganz schlecht im Pläne machen, dass übernehmen Gott seid Dank die Menschen um mich herum. Ich kann mir schon vorstellen, dass Corona auch die Promo schwieriger macht, aber Promo ist einfach immer schwer am Anfang. Live spielen hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Aber das muss jetzt warten, also mache ich wohl erstmal mit der nächsten Single weiter.

Anna: Womit beschäftigst du dich in diesen ungewissen Tagen?

SCHMYT: Mit Musik und Musik und Musik und Kochen. Ich sitze zuhause oder im Studio und schreibe für mich und für andere. Mein Leben unterscheidet sich also gar nicht so sehr von dem Leben, dass ich vor der Pandemie geführt habe. Es gab immer schon Phasen, in denen ich sehr isoliert war und das mag ich auch. Ich glaube, es ist einfach nur deshalb anders, weil der Fluchtpunkt ins Ungewisse rückt. Aber ich bin positiv und geduldig.

Anna: Die letzte Frage ist ein blank space, heißt, du hast jetzt hier die Möglichkeit, alles frei raus loszuwerden, was du möchtest. Buch- oder Musikempfehlungen zum Beispiel, aber auch ein bisschen Selbst-Promo geht immer klar.

SCHMYT: Meine nächste Single kommt … sehr bald! 😉 Ansonsten freue ich mich eher wenn ihr mir was vorschlagt, Bücher, Musik, Podcasts … egal. Kommt schon mal vor, dass ich im Studio und am Schreibtisch sitze und verpasse, was draußen passiert. Gerne PM an @derschmyt 😊

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