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Playlist-Update: pride month anthems

Playlist: pride month anthems - untoldency

Wie Lady Gaga einst schon sagte: „Rejoice and love yourself today, cause baby – you were born this way.“

Irgendwie fühlt sich dieses Jahr alles anders an. Es ist Pride Month und man sieht vermehrt Regenbogenflaggen – aber doch irgendwie nicht annährend in dem gewohnten Ausmaß… oder geht’s nur mir so?

Wo sich die letzten Jahre noch über „corporate pride“ oder „rainbow washing“ beschwert wurde, wünschen manche sich sehnlichst die Unternehmen und ihre Regenbogen-Logos zurück. Starbucks verbietet sogar Pride Dekorationen in zahlreichen US-Stores.

Seit ich mich erinnern konnte, warben Unternehmen im Juni mit all things Regenbogen, aber die Zeiten scheinen sich geändert zu haben. Immer mehr Angriffe auf Mitglieder der queeren Community, neue Anti-LGBT Gesetze wie in den USA oder Uganda, rechte Parteien gewinnen immer mehr Zulauf, und Diskriminierung scheint immer „akzeptabler“ zu werden.

Ein reguläres Logo auf Social Media während Juni durch ein Regenbogen-Logo zu ersetzen, mag eine kleine Geste sein… aber wenn nicht einmal große Unternehmen sich das trauen, hinterlässt das bei mir persönlich schon ein drückendes Gefühl – es liegt so viel Spannung in der Luft.

Und gerade deswegen ist es dieses Jahr wichtiger denn je, auf die Straßen zu gehen. Einander zu unterstützen, zu lieben, wo es nur geht. Wir sind alle Teil dieser Community, dieser Familie.

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Was ist „queere Musik“ überhaupt?

Vor zwei Jahren hat Anna die erste Version der Pride Month Anthems erschaffen.

In der diesjährigen Pride Month Anthems Playlist finden sich klassische queere Hyper-Pop Hymnen sowie ruhige Lieder darüber, dass man sich in das (vermutlich straighte) Mädchen von nebenan verliebt hat. Eine gute Mischung eben.

Natürlich existiert eine unglaubliche Vielfalt an LGBTQ+ Musik da draußen, aber warum verbindet man unsere Community eigentlich so oft mit Hyper-Pop?

(Während ich hier am Recherchieren war, ist mir auch noch was anderes eingefallen, das vielleicht in dieselbe Kategorie fällt? Ist hyper-feminines Auftreten nicht auch inherently queer?)

Das scheint sich dann auch die Hand zu geben, da die australische Künstlerin Peach PRC in sich beides vereint. Und auch viele andere Künstler*innen aus dem Hyper-Pop Genre sind Teil der LGBTQ+ Community. 

Die immer größer werdende queere Community im Hyper-Pop könnte auf die enge Bindung des Genres an EDM und die enge Bindung der queeren Community an Rave und Clubkultur zurückzuführen sein.

Eine spannende Erklärung, die mir Google auch noch ausgespuckt hat ist, dass durch die starken Vocal Effects in diesem Genre auch mit der Gender-Präsentation experimentiert werden kann.

Aber besser kann das Bernhard Frena von „das querformat“ ausdrücken:

„[Hyperpop] ist eine Gegenbewegung zum Pop-Mainstream, den die Künstler:innen bewusst subvertieren und politisieren. […] Hyperpop hat für mich etwas zu sagen, ästhetisch wie politisch. 

Es rückt Themen aus der Nische ins Zentrum. Die Verfremdung von Stimmen, die allgegenwärtige Künstlichkeit erlaubt Experimente, erlaubt auch eine Nicht-Festlegung, ein Spiel mit Labels und Identitäten. Hyperpop ist camp, er ist theatralisch, er ist übertrieben. Er ist ernst in der Arbeit die dahintersteckt, in den Themen die er fundamental anspricht. Aber er nimmt sich selbst nicht ernst, jongliert stets mit einer leichten ironischen Brechung und entzieht sich einer letzten Determinierung. 

Hyperpop ist nicht nur queer, weil er für queere Fans und Künstler:innen eine Nische bietet sich kreativ zu entfalten. Er ist nicht nur queer, weil er alte queere Ästhetiken wie Camp geschickt in einen modernen Kontext übersetzt. Hyperpop ist strukturelle und gelebte Kritik an einem normativen System, an der Vorschreibung es gäbe nur einen Weg zu leben, zu lieben und ja – Musik zu machen.“

Bernhard Frena von das querformat 

Hier könnt ihr den gesamten Artikel dazu lesen.

Queere Indie-Musik

Foto: Marissa Kaye

Als Teil der Community kann ich dem Hyper-Pop natürlich nicht entfliehen & genieße das Genre auch gerne ab und zu – aber meine wahre Liebe wird immer Indie bleiben. Hier möchte ich euch besonders eine Band ans Herz legen, und zwar MUNA.

Die einzigen Artists in der Playlist, die gleich zweimal die Ehre haben, vertreten zu sein: Einmal mit „What I Want“, einem Song darüber wie man sich jahrelang versteckt hielt, nicht man selbst sein konnte oder überhaupt nicht wusste wer man eigentlich war… und jetzt einiges nachholen möchte:

I’ve spent way too, too, too many years
Not knowing what
What I wanted, how to get it, how to live it and now
I’m gonna make up for it all at once
Cause that’s, that’s just what I want

MUNA – What I Want

Den zweiten Song von MUNA in der Playlist kennt ihr vermutlich bereits – „Silk Chiffon“, ein Phoebe Bridgers Feature. Auf Tiktok durchgestartet mit „life’s so fun, life’s so fun“, war der Song nicht mehr zu bremsen. MUNA spielten dieses Jahr auch bei Coachella, und so wie der Zufall es wollte ebenso boygenius – was zu einem gigantischen Live-Feature führte. Aber seht selbst!

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MUNA spielen im August ebenfalls zwei Shows als Vorband von boygenius in Deutschland, und falls ich dieses Feature bei der Show in Berlin ebenfalls live hören werde, … werde ich vermutlich explodieren. Fingers crossed?

MUNA haben übrigens auch einen Podcast namens „GAYOTIC“, zu dem sie auch Gäste wie Phoebe Bridgers oder Tegan and Sara einladen:

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Don’t be a drag, just be a queen!

Außerdem möchte ich euch noch eine weitere Podcast-Empfehlung geben. Gerade in einer Zeit wie dieser ist es wichtig, sich auch mal eine Pause zu gönnen. Nicht zu viele Kommentarspalten durchzulesen. Sich auch mal trauen, Leute zu blockieren. Das hier ist dein Leben und niemand hat das Recht darauf, dir weh zu tun. Körperlich oder mental.

Ein Podcast, der mir immer hilft zu mir selbst zurückzufinden, ist XO Higher Self von Bunny Michael. Dieser Podcast ist “BIPOC and queer inclusive self-help advice for a new generation” und es geht um Beziehungen, Sex, Dating, Verlust, queere Probleme, Karriere und mehr. Hörer*innen können Emails oder Voicemails mit Fragen einsenden, die dann in der Folge beantwortet werden.

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CSD 2023 in Deutschland

Und damit ihr auch alle wisst, wann bei euch in der Nähe der CSD stattfindet, könnt ihr hier die Übersicht für ganz Deutschland finden.

Ein paar Beispielstädte:

Berlin: 22.07.2023

München: 24.06.2023

Hamburg: 05.08.2023

Köln: 09.07.2023

Bis dahin – liebt euch selbst und einander!

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