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Der Ringer und “XP” – Auf ins nächste Level: von Veränderungen und gewonnenen Experience Points

der-ringer_by_markus-alexander-voigt

Manchmal findet einen eine Platte zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt. Manchmal ist das auch erst ein Jahr, nachdem das Album releast wurde. Und manchmal muss das auch so sein, weil einen die behandelten Themen oder der Sound davor vielleicht gar nicht so persönlich angesprochen hätten. So ging es mir mit dem Album “XP” von Der Ringer vor knapp einem Monat.

Wie mich Der Ringer also gefunden hat wollt ihr wissen? Ich habe den Podcast Poparazzi von Arnim Teutoburg-Weiß, dem Sänger der Beatsteaks gehört, wo er mit verschiedenen Künstler:innen die Entstehung eines bestimmten Songs bespricht. Genauer habe ich die Folge mit Mine gehört, als Arnim sie zu Beginn fragt, was sie auf dem Weg gehört hat. Ihre Antwort: Der Ringer. Ein kurzer Einspieler von dem Song TRANSFORMER später und da hatten sie mich schon.


In fünf Jahren kann viel passieren

Da ich die Band nicht kannte, musste ich erst einmal rausfinden, wer diese Ringer sind. Also hier eine kleine mini Zusammenfassung aus meiner Recherche: Jannik Schneider, Jakob Hersch, Benito Pflüger und David Schachtschneider kommen aus Hamburg. Das erste Album “Soft Kill” erschient im Jahr 2017. Bis zu ihrem aktuellen Album “XP”, was letztes Jahr erschienen ist, ist viel passiert. In diesem Zeitraum hat ein Mitspielender die Band verlassen, es wurde sich in verschiedene Städte verteilt und mit bestehenden Netzwerken gebrochen. Schließlich kam noch die Pandemie obendrauf, was zu einem Stadium der Gelähmtheit führte.

Mit neu geschöpfter Kraft und Entschlossenheit, haben die Vier es geschafft, ihre Erfahrungen aus den letzten Jahren in ihrer Musik zu verarbeiten. Denn genau darum geht es auf “XP”: Veränderung. Die Machtlosigkeit, die damit oft einhergeht, die Akzeptanz, dass sich Dinge manchmal ändern müssen und das Potenzial, das aus solchen Veränderungen wächst. Das Ergebnis dieses großen Veränderungsprozesses sind die Erfahrungspunkte, die man dadurch dazu gewinnt. Dafür steht auch “XP”: angelehnt an die Experience Points, die man in Computerspielen sammelt, um weiterzukommen und seine Fähigkeiten auszubauen.

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Alle anders

Zu dem Schluss, dass Veränderungen vielfältig sein können, kommen Der Ringer in ihren Songs, indem sie verschiedene Subjekte in den Mittelpunkt rücken. In “MAKE UP” geht es eher um die Veränderungen eines Selbst, „ein neues Ich“, wobei die Frage aufgeworfen wird, wie nachhaltig das Ganze ist, „wenn man alles rückgängig machen kann“. Dagegen wird in “TRANSFORMER” klar ein Du angesprochen, dass sich sehr verändert hat.


Du bist anders
Ab heute bist du anders
Als ich
Bist so anders


In ihrem Song “KINTSUGI”, der nach einer japanische Reparaturmethode für Keramik benannt ist, bei der Scherben wieder zusammengesetzt und die Bruchstellen oft mit goldener Farbe verziert werden, geht es viel um Klarheit und darum, keine Angst zu haben. Es klingt sogar hoffnungsvoll, ganz nach dem Credo, dass manchmal erst Dinge kaputt gehen müssen, damit daraus vielleicht sogar etwas noch schöneres entstehen kann.

Die Platte endet mit dem Song “NO FEAR”, in dem sich das neue Ich vom Anfang nun wirklich weiterentwickelt hat und sich nicht mehr unterkriegen lassen will.


Niemals wieder werd’ ich fliehen
In deinem Schatten stehen
Die Sonne wird bald untergehen
Ich kann jetzt im Dunkeln sehen
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Und wer bis hier den Artikel tatsächlich gelesen hat, bekommt noch einen Service Hinweis: Der Ringer spielen im Mai zwei Konzerte, am 02.05.2023 in Hamburg und am 03.05.2023 in Berlin. Ich werde mir das sicherlich auf keinen Fall entgehen lassen.

Fotocredits: Markus Alexander Voigt

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