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untoldency proudly presents: _space nights* in Hamburg
Für alle Hamburger Konzert-Mäuse unter euch haben wir gute News, denn die _space nights* sind zurück! Im Februar 2023 gegründet schaffen die _space nights* eine Konzertreihe, die im Häkken einen safe space für FLINTA* Personen schaffen und gleichzeitig eine Bühne für spannende Newcomerinnen sind. Auch geht es um Diskussionen, Wissensaustausch, Empowerment, Vielfalt und ein inklusives Miteinander – also alles, was es braucht für einen Wohlfühlabend mit guter Musik, FLINTA* Sichtbarkeit und gegenseitigem Vernetzen. Und wer da genau wann spielt? Das erfahrt ihr jetzt.
Es wird übrigens für alle Konzerte 2×2 Tickets auf unserer Instagram-Seite zu gewinnen geben – schaut einfach mal vorbei!
Eine _space night* mit: Elis Noa am 27.10.2024
Das Duo aus Wien fasziniert durch die einzigartige Fusion aus Pop, Elektronik, Jazz und Soul. Im November kommt ihre neue EP Ich Glaub Wir Müssen Drüber Reden und am 27.10. geben sie schon einen ersten Vorgeschmack darauf. Ehrlich und bewegend schaffen es Elis Noa, mit ihrer Musik ganze Räume einzunehmen, in denen sie spielen – das solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen!
Eine _space night* mit: IKAN HYU am 06.11.2024
IKAN HYU sind ein Duo aus der Schweiz, das sich mit so viel Power auf internationale Bühnen gespielt hat, dass sie absolut zu Recht als auf die „100 Artists to Watch 2024„-Liste von YouTube gelandet sind. Mit ihrer neuen EP CATCH ME IF YOU CAN gehen sie nun auf Deutschland-Tour und machen einen Stopp in Hamburg. Live wird alles gespielt, was man mit vier Händen spielen kann, wie ihr in dem Video unten sehen könnt. So rein vom Vibe her würden wir sagen: hier kann man auch fantastisch zu moshen. Vielleicht seid ihr ja noch nicht busy und habt Bock, hier ein wenig mitzumischen! Spaß machen wird’s auf jeden Fall.
Eine _space night* mit: JNNRHNDRXX am 20.11.2024

JNNRHNDRXX (ausgesprochen: Jenner Hendrixx) ist Rapperin, Songwriterin, Model, TikTok-Star, Schauspielerin
und Autorin. Am 20.11. ist sie aber vor allem Ersteres. Mit ihrem zweiten Album JNNTOPIA macht sie einen Stopp im Häkken und wird mit tiefen Bässen, scharfen Flows und vor allem viel Energie und Selbstbewusstsein zeigen, was da Neues im Deutschrap auf uns zukommt. Musik als wichtigste Form der Kommunikation und des Ausdrucks, um Emotionen auszudrücken und Gemeinschaft zu fördern – darum geht es in JNNTOPIA und auch Ende November bei den _space nights*.Eine _space night* mit: Becky Sikasa am 24.11.2024
BBC Introducing nannte Becky Sikasa kürzlich “Future Superstar in loading
mode” und sobald man sich einmal in die warme Soul-Stimme der in Köln lebenden Künstlerin verliebt, ist klar: ja, stimmt. So mühelos wie Becky Sikasa auf ihrer neuen EP The Writings And The Pictures And The Song über ihre Harmonien und berührenden Pop-Songs schwebt und von Verlust und dem stetig laufenden Prozess der Selbstliebe erzählt, das kann nur groß werden und tausende Herzen auf dem Weg dorthin berühren. Einige dieser Herzen werden vielleicht eure sein, also kommt vorbei und lauscht der neuen Stimme des britischen Neo-Souls.
Eine _space night* mit: LEEPA am 05.12.2024
Vom wunderschönen Neo-Soul zu catchigem Indie-Pop: am 05.12. geht es weiter mit LEEPA. LEEPA könnte euch schon ein Begriff sein, als Support bereits mit Blvth und Razz unterwegs, hat sich die Berliner Künstlerin schon einen festen Platz in unserer Bubble erspielt. Irgendwo zwischen Pop und Indie und ganz auf dem urbanen Zeitgeist von Ski Aggu, SIRA und Ritter Lean, mit denen sie gemeinsam zur Schule ging. Mit Themen wie Mental Health und Female Empowerment passt sie damit perfekt in die _safe space*-Reihe. Schaut vorbei und feiert mit!
Eine _space night* mit: To Athena am 08.12.2024

Musik, die zwischen den Welten tanzt: das erwartet euch beim letzten Konzert der _space nights* am 08.12. in Hamburg. To Athena singt auf ihrem aktuellen Album The Movie auf Schwitzerdeutsch und Englisch von Fragilität, Stärke und allem dazwischen. Es treffen Chamber, Indie und Cinematic Pop aufeinander, melancholische Streichinstrumente auf Synth-Pop und ihr auf die wunderbare Welt von To Athena. Und wie das so ist mit Musik zwischen den Welten, passiert genau da, in dem Moment dazwischen, etwas fast schon Magisches. Nichts geringeres hat der Abschluss der _space nights* 2024 verdient.
Das werden die _space nights* 2024 in Hamburg, kommt ihr vorbei?
Ihr müsst nicht zu allen kommen (ihr könnt natürlich), aber für mindestens ein wholesome Konzert im Winter solltet ihr schon mal vorbeischauen. Sucht euch das passende raus!
27.10.2024 – Elis Noa
06.11.2024 – IKAN HYU
20.11.2024 – JNNRHNDRXX
24.11.2024 – Becky Sikasa
05.12.2024 – LEEPA
08.12.2024 – To AthenaWir verlosen außerdem 2×2 Tickets für ale Daten, gewinnen könnt ihr die hier!
Fotocredit: JNNRHNDRXX, Susan Macfadzean, Ben Flumm
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untoldency proudly presents: Moglii am 18.04.2024 in Hamburg
Diese süße Mützenmaus kennt ihr bestimmt, denn er released seit 2016 kontinuierlich gute Musik und dreht seine Kreise in unserer Bubble. Ob Novaa, 2ersitz, Mulay oder KLAN – seine Features sind genauso schön wie seine Songs. Moglii kreiert dabei sein eigenes Genre „Organic Electronic“, das von warmen Beats, analogen Synthesizern und souligen Vocals lebt. Mit seinem am Freitag veröffentlichten aktuellen Album Aniimals geht er nun auf erste große Headline-Tour und wir dürfen alle liebe Menschen in Hamburg dazu einladen!
Bühne frei für Moglii!
Aniimals ist eine Hommage an die Natur und Artenvielfalt unseres Planeten. Moglii war schon immer sehr nah und engagiert verbunden mit Themen wie Nachhaltigkeit und Artenschutz, es macht also Sinn, dass sein Debütalbum genau diesen Namen trägt. Es war ein langer schöner Prozess den Produzenten, Sänger und Jazzpianisten aus Köln auf seiner Reise bis hierhin zu begleiten – wenn es also das erste Mal ist, dass ihr den Namen Moglii hört, dann habt ihr zwar viel aufzuholen, aber wir können euch garantieren, es lohnt sich!
Wenn Moglii am 18.04. also im Knust die Bühne betritt, wird die Liebe zum Detail und zur Natur in all ihren Facetten zelebriert! Macht euch bereit, zu tanzen.
17.04.2024 – Hannover, LUX
18.04.2024 – Hamburg, Knust
19.04.2024 – Berlin, Badehaus
20.04.2024 – Leipzig, Naumanns
25.04.2024 – München, Rote Sonne
25.04.2024 – Stuttgart, Wiezmann
26.04.2024 – Köln, Gebäude 9Wer Lust auf ein Gewinnspiel hat, kann auf unserem Instagram-Kanal vorbeischauen, dort verlosen wir 1×2 Tickets für Hamburg!
Und jetzt hört dieses Album, denn es ist wirklich gut:
Fotocredit: Jaqui Dresen
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untoldency proudly presents: Aze am 10.04.2024 in Hamburg
Wenn ihr uns schon eine Weile folgt, dann ist euch Aze kein neuer Begriff. Vor zwei Jahren waren wir schon von ihnen begeistert, hatten sie sogar im Interview. Wenn kennt ihr Aze aber auch aus beliebigen Indie-Editorial Playlist oder habt ihr sie als Support auf der Power Plush Tour kennengelernt, vielleicht kennt ihr sie aber auch noch nicht. So oder so sind sie eine große Empfehlung wert! Und wenn ihr in oder um Hamburg wohnt, dann haben wir gute Nachrichten, denn wir dürfen das Konzert im Häkken am 10.04. präsentieren!
⋆̇ ✮life is amAZEing if you make it✮⋆
Aze nehmen uns mit ihrer Musik in ihre ganz eigene Welt. Dort ist es dreamy und melancholisch, aber auch funny und ein wenig goofy, und wenn man geht, geht man immer mit einem sehr hartnäckigen Ohrwurm. Erst letzte Woche haben sie ihre aktuelle EP Aze the Band the Duo veröffentlicht und seitdem laufen ihre catchige Melodien bei uns hoch und runter:
Smooth und tröstlich zugleich gehen ihre Songs direkt ins Herz und erinnern dabei sehr liebevoll an Künstlerinnen wir Clairo oder Beabadoobee. Eigentlich braucht es keine großen weiteren Argumente, um die Wiener Newcomer-Band live zu erleben, oder?
Und wie das immer so ist, wenn wir die Freude haben, ein Konzert mitpräsentieren zu dürfen, wollen wir die Freude teilen und verlosen 1×2 Gästelistenplätze! Schaut einfach mal auf unserem Instagram-Kanal vorbei.
Und sowieso und generell, hört hier rein für eine ganz direkte Newcomer-Empfehlung, die ihr allen euren Freund*innen zeigen könnt:
Fotocredit: Moritz Kolmbauer
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untoldency proudly presents: Willow Parlo EP-Release Konzert am 15.12.2023 in Hamburg
Bevor wir uns der Vorweihnachtszeit widmen, Glühwein trinken und uns auf den jährlichen Untoldency-Adventskalender freuen, haben wir noch eine besondere Gelegenheit für euch, um das Jahr wortwörtlich ausklingen zu lassen. Am 15. Dezember feiert die Hamburger Indie-Band Willow Parlo ihren EP-Release mit einem intimen Konzert in der Molotow Sky Bar in Hamburg und ihr könnt dabei sein!
Träumerischer Indie-Pop der unter die Haut geht
Willow Parlo machen Musik, die voller Leichtigkeit, Hoffnung und träumerischer Nostalgie steckt, die dir hilft loszulassen und ein Gefühl von Wärme schenkt. Die Band aus Hamburg veröffentlichte erst im letzten Jahr ihre erste EP und ist seither nicht mehr aus der Indie-Newcomer*innen-Szene wegzudenken. Mit Auftritten auf Festivals wie u.a. dem Reeperbahn Festival oder dem MS DOCKVILLE in diesem Jahr, ziehen Willow Parlo bereits alle Aufmerksamkeit auf sich, und das definitiv zurecht.
Mit „Can’t Get Enough“ veröffentlichte die Band im September den ersten Vorgeschmack auf ihre kommende EP „See U Whenever“, die am 08. Dezember erscheint. Dabei überzeugen die Hamburger*innen mit einem sanften, klaren und dennoch energievollen Sound, der Gefühle wie Nostalgie und Geborgenheit unweigerlich hervorruft. In der aktuellen und letzten Single-Auskopplung „My Father’s Eyes“ verarbeiten Willow Parlo den Verlust eines geliebten Menschen. Ein Song, der die Schwebe zwischen Loslassen und Festhalten thematisiert, zwischen melancholisch trauernd und dankbar treibend mit einem Blick nach vorn.
Wir freuen uns am 15. Dezember auf einen ganz besonderen und intimen Abend mit Willow Parlo, an dem wir gemeinsam den Release ihrer neuen EP „See U Whenever“ feiern. Mit dabei sind Pfoertner als Special Guest.
Fotocredit: Nilo Yamandi -

Im Rampenlicht: Fheels in Wolfsburg
Unser Autor Lukas hat die Hamburger Band Fheels zu einem ihrer Konzerte nach Wolfsburg begleitet. Ein Konzerterlebnis, das seine Perspektive auf unsere Gesellschaft geändert – aber vorrangig einfach Spaß gemacht hat. Eine Band auf dem steilen Weg zum Durchbruch: Zwischen Barriere und Karriere.
Die Handbremse knarzt als Felix Brückner sie bis zum Anschlag zieht und seinen VW-Bus vor dem Proberaum im Norden Hamburgs parkt. Es ist heiß in der Hansestadt, kein Schietwetter, nur ein paar Wolken spenden Schatten. Ein kleines Podest schmiegt sich surrend an die Schwelle der Seitentür. Mit einer Hand greift Felix nach seinem Rollstuhl hinter sich, gleitet hinein und rollt auf die hydraulische Bühne – nicht die einzige, die er heute befahren wird.
Felix ist 34 Jahre alt. Er ist Sänger und Gitarrist der Hamburger Rockband Fheels. Ein Wortspiel aus „Wheels“ und „Feel“. Fühlen kann er seinen Körper brustabwärts seit dem 17. Lebensjahr nicht mehr. Auf einer Klassenfahrt in Tirol stürzte er mit seinem Snowboard abseits der Piste in die Tiefe. Rückenlandung. Notoperation. Querschnittslähmung.
Welche Rolle spielt der Rollstuhl?
„Hast du alles?“, fragt Keyboarder Tobias unter der Heckklappe des Tourbusses nebendran, der die Band heute zum Konzert nach Wolfsburg chauffiert. Felix reicht ihm das Nötigste nacheinander an: „Meine Gitarre, meinen Koffer, meinen Duschhocker“, bestätigt er. Samt Rollstuhl hievt ihn Schlagzeuger Justus auf die Kante des Siebensitzers. Jede Handbewegung sitzt, ein Ablauf wie einstudiert. Mit einem Klimmzug am Haltegriff schwingt Felix sich auf die Rückbank.
Neben Felix, Tobias und Justus ist da auch noch Jonathan, Justus‘ älterer Bruder. Er spielt Bass und wird erst in Wolfsburg dazustoßen. Kennengelernt haben sie sich an der Hamburg School Of Music, da hat es gefunkt, seit 2015 zunächst als Trio. Tobias stieß an den Keys später hinzu. Live unterstützt sie außerdem Gitarrist Florian so oft es geht. „Ich kann mich ohne Gitarre einfach besser bewegen“, sagt Felix auf der Fahrt durch Niedersachsen. Heute ist Florian nicht dabei.

Bassist Jonathan beim Auftritt in Wolfsburg. 
Felix kurz vor dem Soundcheck. Felix‘ Behinderung habe beim Musikmachen zunächst weder bei ihm noch bei seinen Kollegen eine Rolle gespielt. „Ein Rollstuhl sollte nicht mehr Beachtung finden als eine Brille“, sagt Felix. Die Gefahr, zur Attraktion zu werden, bestehe allerdings schon. „Es kommt natürlich immer darauf an, für was wir Aufmerksamkeit bekommen. Wir möchten sie für unsere Musik, nicht für meine Querschnittslähmung.“ Seine Augen jagen der Landschaft hinter dem Fenster nach. „Trotzdem haben wir als inklusive Band auch einen Auftrag, den wir wahrnehmen wollen. Aber richtig aktiv sind wir erst vor ein paar Jahren geworden.“
In puncto Gleichberechtigung engagiert ist Felix schon unter anderem in der „Initiative Barrierefrei Feiern“. Inklusionsexpert*innen wie er geben dort Workshops für Veranstalter*innen und bieten ihre Expertise zu Themen wie Barrierefreiheit, Inklusion und Awareness an. „Wenn wir auch als Band zeigen, was alles möglich ist, können wir Menschen im Publikum vielleicht von einer neuen Perspektive überzeugen.“
Gut zugänglich
Virtuose Songstrukturen und dicke Riffs helfen Fheels bei der Überzeugungsarbeit. Auf ihrem 2022 erschienenen Debütalbum „Lotus“ verknüpfen sie traditionelle Rockmusik mit modernen Arrangements, technisch auf Topniveau und hochwertig ausproduziert. Das klingt mal nach Radiohead, mal nach Queens of the Stone Age oder den Foo Fighters in ihren fetten Jahren. Dabei verlieren sie vor allem eines nicht aus den Augen: die Eingängigkeit ihrer Songs, die sie bei aller Liebe für Details und unvorhersehbare Abzweigungen der Abläufe gewissermaßen barrierefrei und zugänglich halten. Besonders Songs wie „Mr. Elephant“ oder „Pieces“ haben es dadurch sehr leicht, die Hirnwindungen durch den Gehörgang zu betreten. Und da bleiben sie dann erst einmal.

Das ehemalige Hallenbad in Wolfsburg. Tobias parkt den Tourbus. Das „Hallenbad“ in Wolfsburg liegt neben Wettbüros und Nagelstudios mitten in der Stadt: Ein stillgelegtes Schwimmbad, zur Kulturstätte umgebaut. Hier, im sonst eher kargen Wolfsburg, wirkt die Location ein bisschen wie eine Oase. Bassist Jonathan wartet schon. „Na, kommst du gar nicht raus?“, begrüßt er Felix mit einem frechen Lächeln an der Seitentür. „Rette mich, holder Ritter!“, scherzt der Frontmann zurück, während sie sich zur Begrüßung umarmen.
Es dauert keine zwei Minuten, da eskortiert eine Veranstalterin Felix bereits zum Aufzug. „Klar, Felix hilft mal wieder nicht beim Ausladen“, stichelt sein Bandkollege. Felix wirft ihm eine Kusshand zu, bevor er hinter der Tür des Lifts verschwindet. „Typisch Sänger!“, ruft ihm Jonathan hinterher.
So lang wie ein Volleyballfeld
Für Menschen mit Behinderung ist das Konzert heute Abend gut zu erreichen. Das ist Fheels besonders wichtig. Ein Veranstaltungsbesuch muss bei Um- und Neubauten von Kultureinrichtungen in Deutschland eigentlich barrierefrei möglich sein. Das gilt für Besucher*innen – barrierefreie Bühnen seien aber die absolute Seltenheit. „Diese Hürden machen Menschen mit Behinderung im Kulturbereich unsichtbar“, beginnt Felix und blickt zur Bühne hoch. „Aber wir als Band können es uns auch nicht leisten, deswegen Konzerte abzusagen. Dann würden wir gar nicht mehr spielen.“
Im Saal hat sich mittlerweile der gesamte Inhalt des Tourbusses breitgemacht. Der Haufen aus Kabeln, Trommeln und Gitarrenkoffern erinnert an ein chaotisches Kinderzimmer. „Wir haben dir extra eine Rampe an die Bühne gestellt“, ruft einer der Tontechniker. Felix inspiziert die Anderthalb-Meter-Schanze aus Aluminium, die an der Bühnenkante aufliegt.

Fheels beim Aufbau ihrer Backline. Rechts die Rampe aus Aluminium. Er lächelt. „Das ist lieb. Aber könntet ihr mich bitte trotzdem hochtragen?“ Bei einer hüfthohen Bühne müsste die Rampe etwa 18 Meter messen, so lang wie ein Volleyballfeld. Nur dann käme Felix aus eigener Kraft hinauf. „Ach, die Jungs heben mich auf fast alle Bühnen“, sagt er und winkt routiniert ab. Mit einem „Hau-Ruck“ ist er oben, seine Gitarre auf dem Schoß, bereit für den Soundcheck.
Showdown
Kurz vor dem Auftritt umrundet Felix bereits zum dritten Mal den Tisch im Backstage-Raum. Eigentlich wollte er sich ausruhen, mit niemandem sprechen. Jetzt redet er unentwegt und blubbert ab und zu Luft durch einen Strohhalm in sein Wasserglas: Warm-Up für Stimmlippen und Zwerchfell, eine Stunde Singen will gut vorbereitet sein. „Noch fünf Minuten!“, meldet die Veranstalterin auf dem Flur. Felix, Tobias, Jonathan und Justus machen sich bereit, die Kopfhörer ihrer In-Ear-Systeme im Ohr. In einem Kreis umarmt Felix seine Kollegen, klopft ihnen auf Rücken und Hüfte. Ein letztes Mal vor der Show spricht er ihnen Mut zu, bevor er mit ihnen ins Rampenlicht rollt: „Hals- und Beinbruch, Jungs!“

Tobias (l.) und Felix bei Konzertbeginn. Mit dem Rücken zum Publikum gedreht, spielt Felix das Intro von „Sharp Dressed Animal“ auf seiner E-Gitarre. Ein Zucken fährt durch die Zuschauer*innen, als die Band mit zwei Hits unisono einsetzt, das Licht brennt im Takt dazu auf. Es ist laut. Der Sound sitzt. Immer mehr Menschen im Raum lockern ihre Gliedmaßen und tanzen – der Funke springt über, nicht zuletzt wegen Felix‘ sympathischen Ansagen. Dabei ist er nicht der geborene Frontmann, wie er im Vorfeld erzählt, keine Rampensau. Er sei da reingewachsen.
Nicht nur die Songs des aktuellen Albums funktionieren live, „Toyboy“ von ihrer 2017 erschienenen EP „Traveller“ klingt sogar besser als auf der Aufnahme. Alle Musiker auf der Bühne sind synchronisiert auf das Uhrwerk im Hintergrund: Justus, der mit seinem dynamischen Schlagzeug den Saal zum Schaukeln bringt. „Toyboy“ fetzt, die Off-Beat-Einsätze von Tobias‘ Orgel und Felix‘ Gitarre passen wie angegossen auf das Bassriff von Jonathan und machen den Song zu einem Highlight des Abends, der alle noch so schüchternen Fans auftaut. Gehen lassen möchte hier Fheels heute eigentlich niemand mehr. Der Schlussakkord hallt noch nach, die Menge dankt mit Jubel und Applaus und Felix rollt noch einmal ans Mikrofon: „Wenn ihr eine Zugabe wollt, müsst ihr schon ein bisschen lauter schreien, bevor es zu spät ist. Noch einmal tragen mich die Jungs nicht die Bühne hoch!“

Tobias an den Keys. 
Justus am Schagzeug. 
Ein glückliche Band bei Konzertende. 
Fheels live im Hallenbad Wolfsburg 
Fheels live im Hallenbad Wolfsburg Wer Lust bekommen hat, Fheels auch einmal live zu erleben: Am 01.12.2023 spielt die Band in der Hebebühne in Hamburg. Bis dahin hier ein musikalischer Vorgeschmack:
Fotocredit: Lukas Harth