Exklusive Videopremiere bei Untoldency! RIIVA veröffentlicht das offizielle Lyric-Video zu ihrer neuen Single Painkiller und schafft eine realitätsferne Traumwelt, die sich mit düsteren Themen beschäftigt. Lest jetzt eine kleine beeindruckte Review mit Videovorstellung.
RIIVA ist eine junge Singer-Songwriterin, die tiefe Emotionen vermittelt, ohne auf einer Akustik-Gitarre hängen zu bleiben. Stattdessen entführt sie uns in dunkle und alternative R’n’B-Vibes, die Ohrwürmer noch für Tage hinterlassen. Mit So Shady und Wall of Water hat sie bereits zwei ausdrucksvolle Singles veröffentlicht, die zeigen: RIIVA ist hier, um zu bleiben. Genauso ist es auch mit Painkiller. Die Halb-Amerikanerin klingt hier fast ein bisschen wie Billie Eilish. Sie singt mit heller sanfter Stimme über tiefe Bässe und verzaubert mich damit ein kleines bisschen. Der Song entpuppt sich alsein stetiger Wechsel zwischen melancholischer Strophe und eingängigem Refrain. Er überzeugt musikalisch schon beim ersten Hören und steht für sich als sehr großes Statement.
Zwischen verspielten Rosengärten und schmerzhafter Realität
Auch lyrisch enttäuscht RIIVA nicht. Painkiller handelt von der unüberwindbaren Machtlosigkeit, einer abhängigen Person in ihrem Schmerz helfen zu wollen –es aber nicht zu können. Stattdessen muss man aufpassen, dass man selbst nicht dem Leiden der Person verfällt. Um diese Erkenntnis geht es in Painkiller: Nicht die Verantwortung über die psychische Gesundheit einer geliebten Person übernehmen zu können und zu wollen. RIIVA schafft es, das Gefühl diesen Schmerzes in Worte zu fassen. Vor allem die Bridge am Ende drückt diese schwierige Situation noch einmal treffend aus: „How can you love me when you don’t love yourself?“
Das Video zu Painkiller entführt uns in eine ganz gegenteilige Welt, wie es scheint. Umgeben von reflektierenden Sonnenstrahlen treten wir in eine Traumwelt, in der der kranke Protagonist zu leben scheint. Er entflieht der Realität und versucht sich an den hellen Traumbildern des Rosengartens festzuhalten. RIIVA hat es hier definitiv geschafft, eine Ästhetik zu schaffen, die minimalistisch die Fluchtmechanismen des Protagonisten verdeutlicht. Zwischen Blumen, Bäume und Sonnenstrahlen läuft RIIVA im Blumenkleid umher und scheint so leicht und fröhlich, dass auch ich fast von dem Schein geblendet werde. Doch die Veränderung ihrer Figur zum Ende des Videos zeigt: es ist wirklich nur Schein. Denn je länger sich der Protagonist auf RIIVA als metaphorisches Schmerzmittel verlässt, desto kränker wird sie selbst und die Traumblase zerplatzt. Doch bevorich mich in einen Aufsatz über die Thematik verliere, schaut euch das Video einfach selbst hier an und werdet, wie ich, riesengroßer RIIVA-Fan.
Fotocredit geht raus an: Cris Civitillo & CAPADO